Mit fortschreitender Entwicklung der Technik sind aber noch Möglichkeiten gegeben, die sich von den bisher vorgestellten Waffen drastisch unterscheiden. Während feste Materie als Waffe ein recht altes Konzept ist, sind Strahlenwaffen aller Coleur mit einem sehr hohen Energieaufwand und technischer Präzision verbunden. Die Entwicklung begann mit einfachen Lasersystemen zur Point-Defense-Abwehr von gegnerischen Flugkörpern - sie benötigen eine recht geringe Energiemenge, da sie keine gepanzerten Strukturen zerstören sollen. Oftmals muss nicht einmal die Rakete selbst zur Explosion gebracht werden, ein konzentrierter Laserpuls genügt, die Sensoren zu blenden. Eine etwas längere Bestrahlung genügt in der Regel, um den Zündmechanismus auszulösen oder das Objekt durch Überhitzung zu neutralisieren.
Doch dies ist nur der Anfang der Entwicklung der vermutlich vielseitigsten Waffengattung: Jede Form elektromagnetischer Strahlung kann genutzt werden, um Panzerung zu verdampfen, Lebewesen zu verstrahlen oder Schiffssysteme zu überlasten. Ionisierende Strahlung kann sich direkt auf Antriebssysteme auswirken oder stark abgeschirme Strukturen perforieren, Lichtbögen können Schilde neutralisieren oder ganze Jägerstaffeln wie durch Blitzschlag lahmlegen, harte Laserstrahlung schneidet große Löcher oder desaktiviert milimetergenau gezielt Waffenphalanxen, Kommandobrücken oder zerteilt selbst große Schiffe wie ein scharfes Messer ein Stück Fleisch. All diese Waffen können gepulst feuern und dabei größere Energiemengen freisetzen oder als lang anhaltender Strahl eingesetzt werden und dabei exakter zielen. Gepulste Strahlen oder gebündelte, quasi mehrläufige Waffen sind möglich, die zwar viel Energie benötigen und lange Abkühlzeiten haben, dafür aber auch oft genug in der Lage sind, selbst starke Schilde zu durchdringen. Die Emitter derartiger Waffen sind meist kleiner und kompakter als z.B. Massebeschleunigungssysteme, weshalb sehr schnell die meisten Kleinraumer damit ausgestattet werden, sobald diese Technologien verfügbar sind. Im Übrigen ist hier zu erwähnen, dass auch "exotische" Teilchenbeschleuniger zu dieser Klasse zählen: Die gefürchteten Tachyonenkanonen und Gravitonemitter, auch wenn ihre Wirkung von der hier beschriebenen abweichen mag, gehören trotzdem hierhin.
Auch Infanterie kann mit derartigen Waffen ausgestattet werden und hat dadurch deutlich weniger Munitionsprobleme. Mit relativ einfachen Mitteln können Energiespeicher konzipiert werden, die hunderte Schuss gewährleisten - alternativ kann man Waffen auch mit einem Minireaktor ausstatten, der zwar etwas unhandlicher und in der Handhabung komplexer ist, dafür aber auch quasi unbegrenzte Feuerkraft gewährleistet. Das Überhitzen der Waffen ist besonders für die Infanterie problematisch, weshalb Dauerfeuer oder mehrläufige Waffen nur bei Sonderausführungen für Spezialeinheiten verfügbar sind - die Kadenz liegt bei den meisten Strahlenwaffen bei etwa 2 bis 5 Schuss pro Sekunde, bei längeren Feuergefechten und weniger entwickelten Modellen muss sogar mitunter die Schussfrequenz verringert werden, um die Waffen zu schonen. Dafür wird der Soldat aber mit immenser Reichweite, Genauigkeit und Durchschlagskraft entlohnt. Bereits in eine einfache Faustfeuerwaffe können Emitter integriert werden, die in der Lage sind, einfachere Schilde zu brechen. Ionisierende Waffen werden aus naheliegenden Gründen auf der Oberfläche von Planeten nicht eingesetzt, derartige Techniken sind fast überall in der Galaxie geächtet - zu groß ist die Gefahr, unbewohnbare radioaktive Wüsten zu hinterlassen.
Die nächste Gattung sind die sogenannten "exotischen Waffen" - exotisch klingt hier aber exotischer, als es wirklich ist. Es handelt sich vor allem um Technolgien, die weder den materiellen Waffen noch den Strahlenwaffen eindeutig zugeordnet werden können. Hauptbestandteil sind die Geschütze, die Materie nicht in fester, sondern z.B. ionisierter Form verschießen: Plasmageschütze, Flammenwerfer und ähnliches zählen hierzu, aber auch Antimateriekanonen und Cryowaffen gelten als "exotisch". Mikrowellenwerfer und Ultraschallkanonen, sogenannte Sonicblaster, zählen ebenso dazu wie Monofilamentwaffen, die jegliche Materie einfach auf molekularer Ebene zerteilen können. Desintegratoren, die Molekülbindungen auflösen und das Ziel atomisieren sind genauso exotisch wie sogenannte Materiewandler, die die Masse von Teilchen komplett in Energie umwandeln und im Ziel freisetzen - ein einmal in Materiebrand gestecktes Ziel verzehrt sich selbst in alles vernichtendem Feuer. Neuroblaster, die das Nervensystem des Ziels überladen, Injektionsgeschosse, Nanitenkanonen mit individuell programmierbarer Munition sind hier ebenfalls zumindest zu erwähnen wie psionische Waffen oder Neurostimulatoren die das Ziel als leicht kontrollierbaren Idioten zurücklassen und rein chemische Waffen mit psychotropen, ätzenden oder klebrigen Substanzen.
Die letzte, zumindest der Vollständigkeit halber zu erwähnende Gattung besteht aus Massenvernichtungswaffen: Ethnische Biowaffen, toxische Gase, Terminatornanitenschwärme, planetare Materiewandler, Pentatonnen-Antimateriewaffen, seismische Bomben und schließlich DeepLayer-Technologien, die erst einen Dive in und dann einen unkontrollierten Rücksturz in den Normalraum auslösen bieten Möglichkeiten, ganze Zivilisationen auszulöschen und werden im gegenseitigen Einvernehmen nicht eingesetzt. Um der Gefahr von Terrorismus zu entgehen, gilt schon die Bevorratung derartiger Technologien als Verbrechen von galaktischem Ausmaß - wer sich so einer Waffe bedient, macht sich quasi alles intelligente Leben der Milchstraße zum Feind.