Das kotzt den Fred zwar an, aber dem Otto zuliebe lässt ers halt über sich ergehen und sagt nix.
Das ist der Knackpunkt. Und aus eigener Erfahrung hab ich leider merken müssen, dass die Freds sich oft um die Ottos einen Scheißdreck kümmern. Hab ich aktuell leider auch in meiner Runde (und es ist nicht DSA!). Vermutlich wird die eh nicht mehr lange halten, aber auch der Versuch, das zu thematisieren und zu bessern, hat mehrmals nicht gefruchtet. Deshalb ist es mir gerade auch egal, aber schön ist es trotzdem nicht.
Oh, und die Freds und Ottos sind nicht zwingend so, wie du sie oben definierst hast (also Fred der Taktiker, Otto der Trailblazer), aber mir sind bisher auffallend viele Freds begegnet, die genau das Problem haben: Sie lassen die Ottos nicht ihren Kram machen, sondern wollen ihr Ding durchziehen. "Mir doch egal, ob die anderen Spaß haben, ist halt eher doof, wenn ich es doof finde".
Ich mag es persönlich gerne, ist aber reine Geschmackssache. Wobei ich z. b. mehr auf die nördlichen Gebiete (Orkland, Thorwal, Andergast&Nostria) stehe. Für das Feeling ist die Detailfülle unnötig, ja. Stören tut sie mich nicht, so lange mich niemand dazu zwingt, sie zu benutzen (könnte ich gar nicht, so viel will und kann ich mir gar nicht merken). Als Inspiration kann so eine Vielfalt allerdings ganz gut sein.
Ja, als Inspiration ist es auf jeden Fall gut; blöd wird es eben, wenn sich Leute daran sklavisch halten (wollen) bzw. es anderen aufzwingen wollen. Daher schonmal gut, dass du das eher lax handhabst!
Aber zurück zur Frage: Warum so viele Bücher? Vielleicht ist die Antwort ja ganz einfach: Weils Spaß macht?
Ich mutmaße ja immer noch den Groschenromanaspekt: Die Nachfrage der Settingfreaks ist da, also warum sollte man nicht nachlegen? Da reicht dann eben irgendwann nicht mehr aus, alles über Lowangen zu wissen, sondern man braucht was Neues und mehr Stoff.
Dieser Weg macht in vielen Bereichen (nicht nur hier bei uns, gibts auch oft in juristischen oder politischen Diskussionen) mehr Sinn, als mit Fremdwörtern und Fachbegriffen um sich zu werfen, die eine Art von Überlegenheit suggerieren ("ich kenn mich aus"), gleichzeitig aber auch für Verwirrung sorgen, da die unterschiedlichen Diskussionspartner in ein und dem selben Fachbegriff ganz andere Bedeutungen sehen. Wenn das dann bemerkt wird, spricht man mehr über die Definition des Fachbegriffes, statt das eigentliche Thema im Auge zu behalten.
Diese Form der Threadsabotage ist leider mittlerweile oft üblich. Da liegt es dann auch ein bisschen beim Threadstarter, darauf zu achten, dass sich die Schreiber nicht in Nebenkriegsschauplätzen verlieren.
Das Blöde ist ja: Wir haben Threads, in denen die Definitionen stehen. Aber anstatt dass mal jemand einen Diskussionsthread dazu aufmacht, muss das in jeder Diskussion zum Thema wieder zum Definitionskrieg kommen. Was soll das?! Wenn einer sagt "Ich will über Railroading bei DSA reden und warum das systemimmanent ist", dann muss doch nicht jeder gleich sagen "aha, das ist doch aber gar kein Railroading, weil ich das anders sehe!" oder "ich spreche ja lieber von blub!" - wenn der Threadstarter Railroading "falsch" (heißt, nach gängiger Definition) benutzt, dann weißt man ihn darauf hin (mit Link); entweder er konkretisiert, was er meint und/oder nutzt einen anderen Begriff, oder er benutzt Railroading nach Definition. Da ständig dann darüber zu streiten, was denn jetzt Railroading ist, ist wirklich fürn Arm.
Das bedeutet aber auch wieder, dass ein Threadstarter einsehen muss, dass er nicht einfach mal Sachen umdefinieren kann. Aber das ist ja auch schon wieder zuviel verlangt...