Autor Thema: Gute und schlechte Spielleiter  (Gelesen 10453 mal)

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jafrasch

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Re: Gute und schlechte Spielleiter
« Antwort #25 am: 10.09.2009 | 16:16 »
@johnboy: ich frage mich ernsthaft ob wir damals an den gleichen sl (sl #2) geraten sind...

Offline First Orko

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Re: Gute und schlechte Spielleiter
« Antwort #26 am: 10.09.2009 | 16:19 »
Normalerweise versuche ich aber immer, die Stimmung btzw das Tempo des Abenteuers einzufangen. Hoffe das gelingt mir meistens.

Um nix anderes gehts. Ich hab mal an nem sehr schönen Workshop teilgenommne, es ging um "Atmosphärische Beschreibungen". Da wurde genau sowas thematisiert: Sich aufs Wesentliche konzentrieren, aber trotzdem die nötige Stimmung einfangen. Die Beispiele gingen von etwas (aber eben nicht ZU) ausführlicheren Beschreibungen einer Stadt, die zu Fuße des Waldes liegt, aus dem die SCs kommen bis hin zu "Aus dem dunklen Loch vor euch springen euch eine Handvoll Wesen entgegen - Angriff! *würfel*


Oder Spieler, die mitrechnen  ;D Ich bin Mathelegastheniker, Spielwerte rechnet immer jemand anders aus. Meist mein Mann der die Werte alle im Kopf zu haben scheint.

Seeeehr praktisch ;)
It's repetitive.
And redundant.

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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline Retronekromant

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Re: Gute und schlechte Spielleiter
« Antwort #27 am: 10.09.2009 | 16:43 »
Drei Dinge, die einen schlechten SL ausmachen:

1. Er versucht direkt oder indirekt mit seinem Leitstil die Spieler zu erziehen oder zu einem bestimmten Verhalten zu gängeln/zu bewegen. Er lässt die Welt dann immer entsprechend reagieren, wenn die Spieler von seinem Idealbild abweichen und lässt sie immer spüren, wer die Hosen an hat. Was auch gleich zum zweiten Punkt führt....

2. SLs, die einen Power-Trip fahren. Gefrustet von Beruf oder Stress in der Familie ? Dann lässt man es an den Spielern aus (der eine mit mehr, der andere mit weniger Subtilität. In beiden Fällen ein ganz fettes: Pfui!). Nicht zu verwechseln mit SLs, die hart aber fair sind. Härte ist sogar ein Punkt, der einen guten SL ausmacht (siehe unten).

3. Der SL lässt die Spieler nicht die Welt frei erkunden. Und ACHTUNG nicht falsch verstehen. Eine "Welt" - und wenn sie nur aus einem einzigen Dungeon besteht ! Besser das, als eine angeblich vollständige Welt, in der man dann ja doch nicht vom Plot wirklich abweichen kann (auch wenn man das Gefühl hat man könne es, wenn der SL besonders gut im Aufrechterhalten dieser Täuschung ist. Meiner Meinung nach ist das ein Betrug am Spieler)


Drei Dinge, die einen guten SL ausmachen:

1. Er gibt den Bewohnern seiner Kampagnenwelt Intentionen und Ziele. Es sind keine statischen Marionetten, die nur auftauchen, wenn sie gerade mit den SC interagieren. Sie führen ein eigenes Leben. Auch haben sie eigene Resourcen, die nicht beliebig groß sind, sondern im Idealfall genauso präzise erfasst sind, wie auf dem Charakterbogen eines Spielers. (Klar man kann das nicht bei jedem Karl-Otto-NSC machen, aber bei den wichtigsten eines bestimmten Abschnittes der Welt sollte es gemacht werden. Eben diejenigen, die "am Drücker" sind in der Welt. Das führt zum zweiten Punkt

2. Der SL ist fair. Er spielt die NSC zwar so, wie sie für die Welt entworfen sind, respektiert aber das (beim Einbau in die Welt selbst festgelegte) Limit deren Resourcen und Möglichkeiten. Auch wenn die Spieler es mal "zu leicht" hatten gönnt der SL es ihnen, ohne improvisierte Steine in den Weg zu legen. Es muss auch nicht immer alles "herausfordernd" sein. Das einfache, manchmal sogar das banale, gehört ebenso dazu, wie der Kampf am Limit und die Flucht vor Übermächtigem. Fairness aber auch in Bezug auf....

3. ....die Regeln ! Zwar spielt der gute SL seine NSC nach bestem Ermessen so, wie sie sich wirklich verhalten würden.(Und zwar eben auch ohne Gnade, auch wenn das zb einen TPK bedeutet), allerdings ist er auf REGELEBENE immer fair und vollkommen unparteiisch. Seine regeltechnischen Entscheidungen - das betrifft vorallem ältere kernige Systeme mit einem hohen GMV-Anteil in den Regeln - sollten niemals mit Hintergedanken erfolgen, sondern immer und ausschließlich im Bestreben getroffen werden, ein möglichst genaues Abbild der SPIELwirklichkeit (nicht zu verwechseln mit Realismus!) damit zu erreichen.
« Letzte Änderung: 10.09.2009 | 16:48 von WorldEater »
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Eran

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Re: Gute und schlechte Spielleiter
« Antwort #28 am: 10.09.2009 | 16:46 »
Was mir an manchen Sls nicht gefallen hat war jener Film den sie sich vor dem Spielen in ihrem Köpfchen ausgedacht hatten und dann abgespielt haben. Deswegen finde ich ein Spielleiter der nicht auf die Spieler und Flaggen der SCs eingeht ist auch kein richtig guter Spielleiter. Ich mag Spielleiter die Improvisieren können und auch stimmungsvoll aber nicht zu ausurfernd. beschreiben.

Seit ich selbst fast nur noch leite, fällt mir bei anderen SLs immer mehr auf was mir nicht so gut gefällt, daher spiele ich noch weniger. Momentan leite drei Runden und werde bald in einer der drei Runden in die Spielerschaft wechseln. :d Bei meinem eigenen SL-Sein sehe ich noch Potential beim Beschreiben von Situtationen.

Offline Retronekromant

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Re: Gute und schlechte Spielleiter
« Antwort #29 am: 10.09.2009 | 16:47 »
Was sind bitte Flaggen ?  wtf?
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Offline Wawoozle

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Re: Gute und schlechte Spielleiter
« Antwort #30 am: 10.09.2009 | 16:51 »
Er möchte sich mit Flag Framing befassen.
Obwohl... ne... lass lieber, bringt das Sandbox gestählte Hirn durcheinander.
Ihr wollt doch alle den Nachtisch zuerst !

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Re: Gute und schlechte Spielleiter
« Antwort #31 am: 10.09.2009 | 18:48 »
Zitat
z.B. weil die SCs später die Personenbeschreibung brauchen
Oh, den hab ich noch vergessen. Von mir verlangen mir Details zu merken, die beiläufig am Rande erwähnt werden, am besten genuschelt und dann später darauf pochen, dass ICH als Spieler mir das hätte merken müssen, obwohl ansonsten für alles der SC herhalten muss.

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Re: Gute und schlechte Spielleiter
« Antwort #32 am: 10.09.2009 | 18:54 »
Also ich hab einige SL erlebt, bei denen ich Spaß am Spiel hatte, und andere, bei denen ich die verschwendete Spielzeit beweint habe. Dazwischen einige wenige, bei denen es aufs Abenteuer und die Tagesform ankam. (Ich bin als SL selbst sehr abhängig von meiner Tagesform.)

Was ich an SLs nicht mag:

- mangelnde Vorbereitung
- mangelnde Regelkenntnis
- Atmosphäre ohne Hintergrund (also z.B. scheinbar interessante NPCs, über die man nix herausfinden kann, und wenn man sich auf den Kopf stellt)
- erstickender Plot & mangelnde Flexibilität
- keine oder sauschlecht vorbereitete Kämpfe (Action bitte! Schlafen kann ich zuhause)
- übereifrige NPCs (die alles können und eigentlich das Abenteuer lösen)

Meistens überkommt mich beim Auftreten dieser Merkmale das Bedürfnis, selbst zu leiten. Wenn nur wenige dieser Merkmale auftreten, finde ich die SLs sehr gut. Bin ich zu anspruchsvoll?



  
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Re: Gute und schlechte Spielleiter
« Antwort #33 am: 10.09.2009 | 19:39 »
Oh, den hab ich noch vergessen. Von mir verlangen mir Details zu merken, die beiläufig am Rande erwähnt werden, am besten genuschelt und dann später darauf pochen, dass ICH als Spieler mir das hätte merken müssen, obwohl ansonsten für alles der SC herhalten muss.

Deswegen würfeln wir aus, ob sich jemand erinnert, wenn sich die Spieler nix gemerkt haben. Wenn wir in einer Situation stecken, in der sich später jemand erinnern sollte, weise ich normalerweise auch drauf hin, damit besondere Beschreibungen einen Sinn machen.

Ist trotzdem cooler, wenn die Spieler da etwas drauf achten. In meiner Epic Campaign Gruppe ist es so halb halb, und das reicht ja zum Glück. Im Zweifelsfall weist dann einer den anderen drauf hin, dass sein SC sich an was erinnern sollte.
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Re: Gute und schlechte Spielleiter
« Antwort #34 am: 10.09.2009 | 19:44 »
Also ich hab einige SL erlebt, bei denen ich Spaß am Spiel hatte, und andere, bei denen ich die verschwendete Spielzeit beweint habe. Dazwischen einige wenige, bei denen es aufs Abenteuer und die Tagesform ankam. (Ich bin als SL selbst sehr abhängig von meiner Tagesform.)

Was ich an SLs nicht mag:

- mangelnde Vorbereitung
- mangelnde Regelkenntnis
- Atmosphäre ohne Hintergrund (also z.B. scheinbar interessante NPCs, über die man nix herausfinden kann, und wenn man sich auf den Kopf stellt)
- erstickender Plot & mangelnde Flexibilität
- keine oder sauschlecht vorbereitete Kämpfe (Action bitte! Schlafen kann ich zuhause)
- übereifrige NPCs (die alles können und eigentlich das Abenteuer lösen)

Meistens überkommt mich beim Auftreten dieser Merkmale das Bedürfnis, selbst zu leiten. Wenn nur wenige dieser Merkmale auftreten, finde ich die SLs sehr gut. Bin ich zu anspruchsvoll?



  

Nein, genau das kann ich auch so unterschreiben. Im Idealfall kommt keines der Merkmale vor, allerdings bei den vorbereiteten Kämpfen ist es bei meinen Kampagnen schon ein Problem, weil man nie wissen kann welche kommen. Da kann es dann schonmal sein, dass Papierschnippsel oder Würfel als Minis herhalten müssen ;)

(Eine Legende geht, dass so angeblich der Gelantinous Cube entstanden sei ! :))

Zitat
Deswegen würfeln wir aus, ob sich jemand erinnert, wenn sich die Spieler nix gemerkt haben.

Wenn ingame nicht auch grade mehrere Tage oder Wochen dazwischen liegen sollte man nichtmal auswürfeln. Der Char weiß es ! Kommt sowas öfter vor, wird der Spieler ermahnt, und irgendwann gekickt, wenn es ständig so weiter geht und kein Interesse an der Kampagne da ist. Aber OC "Verfehlungen" ingame zu bestrafen ist hinterletzt, und nicht besser als Metagaming auf der Seite von Spielern
« Letzte Änderung: 10.09.2009 | 19:47 von WorldEater »
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Online JohnBoy

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Re: Gute und schlechte Spielleiter
« Antwort #35 am: 10.09.2009 | 19:45 »
Deswegen würfeln wir aus, ob sich jemand erinnert, wenn sich die Spieler nix gemerkt haben. Wenn wir in einer Situation stecken, in der sich später jemand erinnern sollte, weise ich normalerweise auch drauf hin, damit besondere Beschreibungen einen Sinn machen.

Ist trotzdem cooler, wenn die Spieler da etwas drauf achten. In meiner Epic Campaign Gruppe ist es so halb halb, und das reicht ja zum Glück. Im Zweifelsfall weist dann einer den anderen drauf hin, dass sein SC sich an was erinnern sollte.

Das ginge gar nicht bei uns. Vielleicht liegt es am monatlichen Rythmus, vielleicht sind wir aber auch alle Schussels.

Offline Sashael

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Re: Gute und schlechte Spielleiter
« Antwort #36 am: 10.09.2009 | 20:00 »
Ich kenne auch einen SL, der eigentlich sehr gut ist, aber leider dazu neigt, Situationen und Personen totzubeschreiben. Er fragt mehrfach nach, ob man sich dieses und jenes auch vorstellen könne und erklärt viele Dinge mehrfach. Nur um sicher zu gehen. Manchmal muss ich ihn dann schon recht rüde unterbrechen um ihm zu sagen, dass ich jetzt so und so handele und mich kein Zusatzdetail davon abbringen wird.

Aber wenn man von diesem Fehler absieht, ist er echt Spitze. Er kann nur leider ebenfalls überhaupt gar nicht Kaufabenteuer leiten. Er hat das einmal probiert, als ich schon eine Weile bei ihm gespielt hatte und ich fragte mich die ganze Zeit, ob ich gerade in ner Folge aus Twighlightzone gelandet bin. Angriff der Körpertauscher oder so. Der Unterschied zu seinen selbstgeschriebenen Sachen war ... unfassbar. Und das lag auch nur zum Teil an der "Qualität" des KA.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


Leitet Itras By mit Battlemap. ;D

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Re: Gute und schlechte Spielleiter
« Antwort #37 am: 10.09.2009 | 20:04 »

Wenn ingame nicht auch grade mehrere Tage oder Wochen dazwischen liegen sollte man nichtmal auswürfeln. Der Char weiß es ! Kommt sowas öfter vor, wird der Spieler ermahnt, und irgendwann gekickt, wenn es ständig so weiter geht und kein Interesse an der Kampagne da ist. Aber OC "Verfehlungen" ingame zu bestrafen ist hinterletzt, und nicht besser als Metagaming auf der Seite von Spielern

Wenn es grad erst passiert ist, wird auch nicht gewürfelt, allerdings geht eine Spielrunde durchaus schon mal zwei Wochen (mit nicht ausgespielten Tagen zwischen, natürlich). Da können die SCs durchaus mal was vergessen.
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Re: Gute und schlechte Spielleiter
« Antwort #38 am: 11.09.2009 | 01:56 »
Schlecht:

  • Spielleiter, die mir Charakterspiel den Hals runterrammen, auch wenn ich jetzt grad keine Böcke drauf habe ("Was empfindet Fox denn jetzt, nachdem er das weiß?"). Kümmer Du Dich ums Leiten, ich kümmer mich um meinen Charakter, und wenn ich plötzlich meine lang vermißte Schwester wiederfinden will, such ich mir einen entsprechenden NSC aus, aber drück mir Samantha nicht aufs Auge!
  • Spielleiter, die mir sagen, was mein Charakter zu tun hat, "weil es in diesem Setting so ist". Ich spiele ein Individuum, und hättest Du meinem BG nicht nach Pseudo-Plothooks durchforstet, sondern ein bißchen darauf geachtet, welche Symphonie die Einzelteile zusammen ergeben, hättest Du erkannt, daß mein Charakter sich in genau diesem Punkt stark unterscheidet. Er tötet keine Kinder, auch nicht von Orks. Egal was Greenwood abseiht.
  • Spielleiter, die Geheimnisse andeuten, die dann unlösbar sind, weil sie mit dem Plot nix zu tun haben. Beispiel: In Wizards Challenge II (AD&D 2E) war unsere ganze Gruppe heiß auf die geheimnisvolle verschüttete Kultur von Neconilis, weniger auf den Plot. Leider war die vom Modul-Autor nur als pittoresker Hintergrund gedacht, und der SL war unfähig, da die Details nachzuschießen.
  • Spielleiter, die Schiß vor einem TPK haben.
  • Spielleiter, die gewohnheitsmäßig Würfel drehen. Gelegentlich seh ich es ja nach, aber es gibt Typen, die achten so gut wie überhaupt nicht mehr auf ihre Würfelergebnisse.
  • Spielleiter, die nicht kapieren, daß ich gerade den großen Abgang vorbereite(TM) ("Lauft! LAUFT!") und mich einen hoffnungslosen Kampf gewinnen lassen.
  • Spielleiter, die balancierte Systeme spielen ("Bei dem Challenge Rating werden wir maximal 25% unserer Gruppenpower einbüßen" - "Frisch ans Werk und die Jungfer befreit, ihr Mithelden.")
  • Spielleiter, die kein Settinggefühl haben, z.B. solche, die eine Anime-Serie als Kampagne nach Mittelerde transportieren (ja. das habe ich erlebt... Es war One Piece... mit Wolkenflügelchen... auf bzw. über Mittelerde)

Gut:

  • All die, die das nicht tun plus
  • Dichter Plot ohne Railroad, ohne Mary Sue, ohne Gandalf
  • ausreichende Deutschkenntnisse ("Warum ist das Adjektiv mein Feind?")
  • Gefühl für Stimmung
  • solide Regelkenntnis (zumindest besser als ich, das ist nicht viel verlangt)

I'm not nice. I'm on medication.

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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

alexandro

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Re: Gute und schlechte Spielleiter
« Antwort #39 am: 11.09.2009 | 02:01 »
- keine oder sauschlecht vorbereitete Kämpfe (Action bitte! Schlafen kann ich zuhause)

Besser als gut ausgearbeitete Kämpfe, welche (weil der SL nicht regelfest genug ist um da zu improvisieren) in genau festegelegter Weise stattfinden müssen. Hatte ich vor Kurzem mal.

War sehr ärgerlich, weil der SL ansonsten eine sehr coole und offene Welt dargestellt hat - bloß bei den Kämpfen hatten wir dann NSCs die in der Gegend rumstehen wie die Ölgötzen und bei denen wir maximal die Wahl haben: Kämpfen oder Umgehen (alle anderen Möglichkeiten, wie z.B. ihre Formation aufzubrechen etc. scheiterten - meisst ohne würfeln - weil der SL sich dann nicht mehr an seine mühsam herausgearbeiteten Kampfoptionen hätte halten können).

Ich habe Verständnis für den SL (die Kampfoptionen bei Exalted sind halt nicht sehr übersichtlich), aber das macht das Spielerlebnis trotzdem nicht besser.

Offline kirilow

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Re: Gute und schlechte Spielleiter
« Antwort #40 am: 11.09.2009 | 02:07 »
@all
Danke schon einmal für die vielen Antworten!

@Alexandro
Hast Du auch von Tops und Flops zu berichten?
Bin ja auch und vor allem an persönlichen Erfahrungen interessiert.

Grüße
kirilow
Der Kummerkasten von Dr. Sommer-kirilow ist im rsp-blog Forum. Hier ist sein Postfach voll.

Offline Timmytoby

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Re: Gute und schlechte Spielleiter
« Antwort #41 am: 10.10.2009 | 16:44 »
Meine Tops und Flops:

Böse sind Spielleiter die...
  • ... einen ermüdenden und für den Plot völlig irrelevanten Kampf an den anderen reihen ("Nach den 6 Orks, den 4 Pilzmenschen, den 3 Ogern, den 12 Skeletten und den 2 Jedis begegnet ihr plötzlich 7 Catgirls die euch angreifen!" - "Ist es noch weit bis zum Keller des Reaktors? - "Nein, ihr seid schon eine von drei Treppen runtergelaufen!" - "Stöhn")
  • ... mit Begeisterung Random Encounters auswürfeln. ("Ich geh mal zum Abort auf dem Hof" - Würfelklicker "4 Nomaden aus den Blubschiwüsten tauchen auf deinem Weg auf" - "Im Winter auf einem Bauernhof in den Bergen auf dem Weg zum Klo?") Ich hasse Random Encounter Tabellen schon immer aus tiefster Seele *schauder
  • ...sich überhaupt nicht vorbereiten und sich dann beim Improvisieren keine Notizen machen. ("Stand hier nicht vor einer Stunde noch eine Taverne mit einem Wirt der Grump hiess?" - "Äh, ja, äh, nein. Da ist ein 400 Meter hoher Turm aus Möwenexkrementen aus dem der Zauberer äh, Gramp kommt.") Improvisation liegt nicht jedem, da sollte man sich dann Gedanken machen.
  • ...sich nicht die Mühe machen überhaupt irgendwas während der Kämpfe zu beschreiben. Sehr spannend wenn man 2 Stunden lang nur Zahlensalat hört während man nur weiss, dass man irgendwo ist und gegen irgendwas Drachenähnlichem mit irgendeinem Zauber kämpft

Gut sind die Spielleiter die...
  • ...immer den Überblick über ihren Plot und die Charaktere behalten und so flexibel reagieren können.
  • ...ein gewisses erzählerisches Talent haben. Es muss kein hochbegabter Schriftsteller sein, aber zumindest sollte er in der Lage sein mehr als nur Schiedsrichter beim Würfeln zu sein.
  • ...Begegnungen nicht nach Würfelglück sondern nach der Stimmung in der Runde einbauen. Wenn grad ein bisschen Action angebracht wäre kommt dann eben ein Kampf, wenn die Spieler Lust auf ein bisschen Tratschen haben eine kleine Taverne am Wegrand, usw.
  • ...sich nicht starr an den Regeln festklammern und vor allem bei Regelunklarheiten nicht erst eine Stunde nachblättern, sondern ein Urteil fällen und nach dem Spielabend nachschauen.

Man könnte also sagen: Ich spiele ungern mit einsilbigen Würfel- und Regelfanatikern die am liebsten einen Kampf nahtlos in den anderen übergehen lassen und besser bei einem Brettspiel wie HeroQuest oder Descent aufgehoben wären.
Mal davon abgesehen, dass es auch viele Spieler gibt die so sind, und die mir des öfteren Kopfschmerzen als SL bereiten.

Joe Dizzy

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Re: Gute und schlechte Spielleiter
« Antwort #42 am: 10.10.2009 | 17:23 »
Schlechte SLs
...vergeben Spotlights.
...brauchen "Flags", um auf die Spieler eingehen zu können.
...bauen das Abenteuer und die Welt um die Charaktere der Spieler herum.
...wollen mit den Spielern zusammen eine Story erzählen.
...versuchen einem bestimmten Spielstil zu entsprechen.
...lassen die Würfel entscheiden.

Gute SLs
...sind da, um Spaß zu haben.
...fällen Entscheidungen, die nur sie verstehen.
...spielen mit.
...warten nicht darauf, dass die Spieler etwas tun.
...wählen aus welche Regel gerade gebraucht wird.
...brauchen keine Settingbücher, um zu wissen wie die Spielwelt funktioniert.

Offline Edwin

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Re: Gute und schlechte Spielleiter
« Antwort #43 am: 10.10.2009 | 18:16 »
Wie bei Georgios, bloß Schlechter- und Gute SL vertauscht ;D
Guten Tag! Ja, ich bin ein sprechendes Pferd mit einer Kerze auf dem Kopf, aber kommunizieren Sie doch bitte mit mir so unbefangen wie mit bipedalen vernunftsbegabten Lebewesen auch!

Joe Dizzy

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Re: Gute und schlechte Spielleiter
« Antwort #44 am: 10.10.2009 | 22:55 »
Wie bei Georgios, bloß Schlechter- und Gute SL vertauscht ;D

Offensichtlich hast du nur noch keine guten SLs kennengelernt.  ;) ;D

Offline Sequenzer

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Re: Gute und schlechte Spielleiter
« Antwort #45 am: 10.10.2009 | 23:37 »
Schlechte SLs
...lassen sich auf Stundenlange Regeldiskussionen während des Spiels ein
...gehen nicht auf Spieler ein.
...geben Lösungswege vor auf die keiner kommt und weichen auch nicht davon ab*grummelfluch*
...versuchen ihren Story mit biegen und brechen zu erzählen..
...lassen die Würfel entscheiden.

Gute SLs
...haben ein flessenlde Story/Kampange die Spieler einbindet
...begeistern ihre Spieler für ihre Runde damit die sich auch einbringen
...bieten die Spielern noch mitsprache Recht in der Welt
...bringen sich selbst ins Spiel ein mit guten NSCs
...wollen mit den Spielern zusammen eine Story erzählen.
...wissen was ihre Spielwelt bietet und weichen auch von Canon ab ^^
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you have a lot to learn... Praise your fears!

Offline Edorian

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Re: Gute und schlechte Spielleiter
« Antwort #46 am: 11.10.2009 | 00:04 »
Schlechte SL:
- bereiten sich nicht vor und sind dann nicht in der Lage, zu improvisieren. Hinlänglich erlebt und drüber geärgert.
- Mary Sue- Charaktere!  >:( Am besten noch so beschrieben, dass man sich fragt, wie sie bis zur Begegnung mit den Charakteren überlebt haben. Und selbstverständlich haben die Chars auch keine Möglichkeit, sich abzuseilen...  ::)
- Lustlos erzählter Einheitsbrei. Ich erwarte ja keine Handlung, die ich direkt niederschreiben würde, um damit Millionen zu verdienen (obwohl...  ;D), aber wenn es sich nur noch hinzieht und ich beim SL das Gefühl habe, dass er lieber woanders wäre, dann nervt es. Dafür bringe ich meine Zeit nicht ein!
- Der unsinnige Versuch, einen gerade gesehenen Film/ ein gerade gelesenes Buch nach zu spielen... Das muss schiefgehen, solange ich nicht genau weiß, dass es wie im Film laufen soll. Wiederum ist mir meine Zeit dafür aber zu schade.

Gute SL:
- Gönnen den Spielern die Freiheit, eigene Wege zu gehen, auch wenn's manchmal schwer fällt.
- Kennen die Regeln und die Welt, in der gespielt wird. SEHR WICHTIG!!
- Haben eine gute Vorstellung davon, was sie leiten wollen (wenn keine Notizen vorliegen), damit die Spieler nicht in der leerene Luft hängen.
"Strahlender Ritter in kratzfester Rüstung, stets zu Diensten."

"Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen aus, ich wäre nicht verrückt. Die zehnte summt C64 Lieder..."

Offline Peekaboo

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Re: Gute und schlechte Spielleiter
« Antwort #47 am: 11.10.2009 | 01:22 »
Für mich ist das ganz banal: Gute SL spielen mit ihren Spielern, schlechte SL gegen die Spieler (und umgekehrt gilt für Spieler genau das selbe).

Schlechte SL sind z.B.:
Durchgeknallte Megalomanen, leicht erkennbar an Aussage wie: "Na, glaubt ihr, dass Ihr den abend überleben werdet? Also ich hab da meine Zweifel, ich kann Euch alle umbringen *muahaha*" 
Solche Spielleiter stehen nach meiner Erfahrung ziemlich auf die MONSTER-GATLING - ich hasse es, wenn so ein SL schon beim Eintreffen der Spieler dieses fette Geschütz durchlädt, aus dem er dann einen fast ununterbrochen Monsterhagel auf die SCs niedergehen lassen wird. Nur unterbrochen durch den gelegentlichen Einsatz des Heiltrankwerfers (Gerade wenn die Gruppe kaum noch kriechen kann tauchen im Arbeitszimmer eines durchgeknallten, gottlosen und sadistischen Dämonologens Anzahl-der-SCs-Flaschen auf, die mit dem Symbol der Göttin der Heilung markiert sind - wie glaubwürdig...) Aber ohne den Trankwerfer würde die Gruppe ja verrecken und weil sicherlich sie dann vermutlich Mensch-Ärgere-Dich-Nicht oder Raufasertapete-Ankucken) dem Weiterspielen mit neuen Charakteren vorziehen...
 
Nervkategorie zwei die mir einfällt sind die "Ich-will-aber"-SLs:
"Ich will jetzt aber meine Beschreibung zuendebringen *schmoll*". Ich habe nichts gegen Beschreibungen, aber wenn sich unmittelbar neben meinem sowieso schon mißtrausichen SC ein harmloser NSC zum Monster verwandelt, dann warte ich nicht bis sich die sechs Arme durch seine Lederjacke gekämpft haben, sondern schieße gleich - und sag das auch sofort dem SL. Dann will ich nämlich verhindern, dass mein Chara rausfindet in WAS genau sich der Typ sich verwandelt und wie er dann meine Rolle in der Nahrungskette bewertet...

Für Platz drei fallen mir noch geizige SL ein. Manchmal schaffen es Spieler, irgendwie aus einem Plot mehr rauszuholen als die SL gedacht hat. Und wenn es keinen guten Grund gibt das zu verhindern, daben die Spieler eben Glück gehabt. Wenn z.B. mein Söldner kein Pferd erbeuten soll, dann dürfen die Räuber eben keine Pferde dabeihaben. Aber dann aus Sorge um den zu schnellen sozialen Aufstieg (ja, *sozialen* Aufstieg und nein, ich versteh's auch nicht wirklich) des Charas eine freiwillige Spende an die Kirche zu erzwingen ist keine gute Idee... Im schlimmsten Fall kann die SL ja mal statt eines Abenteuers ein Abensehrteuer spielen und dann ist das Problem wieder gelöst.


Gute SL:
Denken mit, gehen auf die Spieler ein und schaffen es, sie irgendwie mitzureißen.
Ich erkenne gute Sl z.B. daran, dass bei Ihnen mein Entscheidungen trifft, für die ich als Spieler lange überlegen müsste.
Und ich erinnere mich noch an ein Con-Abenteuer, nach dem ich noch am nächsten Tag einen Adrenalinkater hatte.
Suche Rollenspieler im Raum Mühldorf/Altötting!
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Re: Gute und schlechte Spielleiter
« Antwort #48 am: 11.10.2009 | 01:40 »
Durchgeknallte Megalomanen, leicht erkennbar an Aussage wie: "Na, glaubt ihr, dass Ihr den abend überleben werdet? Also ich hab da meine Zweifel, ich kann Euch alle umbringen *muahaha*" 
So beginne ich fast jeden Abend...

aber wahrs. bin ich ein sehr unfähiger TPK-SL und statt ner Gatling, habe ich nen Vorderlader. ;D

Ansonsten schließe ich mich Georgios Gegenpartei an. ;)

Offline Hector

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Re: Gute und schlechte Spielleiter
« Antwort #49 am: 11.10.2009 | 08:16 »
Die Anforderungen an einen guten Spielleiter variieren extrem stark in Abhängigkeit vom Gruppengeschmack, insofern ist es schwierig, da eine Liste aufzustellen. Das michtigste ist m.E., dass der SL auf die Gruppe eingehen kann, dass er ein Gespür dafür hat, was die Phantasie der Mitspieler anregt. Der gute SL schafft eine Welt, in der jeder seine Phantasien ausleben und dabei Spaß haben kann, eben eine wundervolle Immersion. Wenn die Atmosphäre so dicht ist, dass mir als Spieler der Puls rast vor Angst um meinen Abenteurer, wenn ich in die Story eintauchen kann und darauf brenne, weiterzumachen, auch wenn mir eigentlich schon die Augen zufallen müßten, dann läuft's prima.
Metal-Opa, greiser Püppchenschieber und Retro-Rollenspiel-Veteran