In meiner langjährigen DSA-Runde gibt es seit einiger Zeit ein ärgerliches Problem. Die Runde besteht aus vier Spielern, einer davon SC und Meister in Personalunion. Wir haben das Abenteuer "Aus der Asche" kürzlich abgeschlossen und bislang den allerersten Einstieg in das folgende "Rückkehr des Kaisers" bestritten. Ich spiele einen Golgariten, außerdem gibt es einen Thorwaler Magier, eine Diebin und einen recht klassischen Krieger.
Soviel dazu, das eigentliche Problem liegt darin, daß ich meinen Charakter seit längerer Zeit kaum mehr ausspielen kann. Weder wird mir ermöglicht, Situationen ingame länger auszuspielen (z.B. Gespräche) - ich werde von den anderen Charakteren, vom SL in seiner Funktion als Meister wie auch von NSCs, häufig unterbrochen - noch gönnt mir der Meister, speziellen Fokus auf meine Erlebnisse zu richten. Als Geweihter könnte ich sicherlich eine recht eigene und "besondere" Perspektive ins Spiel bringen, ließe man mich.
Als kurzes Beispiel: Am letzten Spielabend kam ich in die Situation, vor meinem Gott Abbitte leisten zu wollen und schlug selbst vor, ein zeitweiliges Schweigegelübde abzulegen. In der Boronkirche wurde mir vorgeschlagen, und so verfuhr ich auch, 12 Tage lang zu schweigen und jeden Tag am Schrein/im Tempel einer anderen Gottheit zu beten und meditieren. Der Meister hat mir zwar per NSC das Gelübde abgenommen und die genauen Bedingungen geschildert, jedoch keinen weiteren Fokus auf diese Queste gelegt. Abgesehen von doppelter Karmalregeneration. Der Meister hat meine Anspielversuche ignoriert, statt dessen sich um die Belange der anderen Spieler gekümmert, diese recht ausführlich behandelt und dann auf einmal beschlossen, daß jetzt Tag soundso ist, mein Gelübde vorbei und das nächste Ereignis des Abenteuers ansteht.
Noch ein wirklich frustrierendes Beispiel: Mein Charakter erkannte vor einem Jahr auf dem Schlachtfeld von Brig-Lo, daß er sich Boron nahe fühlt. Nun sind wir im Zuge unserer Abenteuers an Brig-Lo vorbeigereist, wie gesagt etwa ein Jahr nach meiner Weihe. Obwohl ich die versammelte SC-Runde um einen Tag und eine Nacht Pause gebeten habe, um am wohl wichtigsten Ort meiner persönlichen Charakterentwicklung zu verweilen, hatte ich nicht einen Funken von einem Erlebnis. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, das Schlachtfeld des nachts zu betreten. Das habe ich mir überhaupt schon nicht mehr getraut, nachdem der SL das geahnt und getadelt hatte.
Alles zusammengenommen sind die Spielabende für mich nur noch frustrierend, weil sich Beispiele wie die oben geschilderten häufen und meine Anspielversuche oft auf taube Ohren stoßen. Ich will und kann keine solchen Ellenbogen ausfahren, wie andere Leute das vielleicht in so einer Situation tun würden. Ich würde aber schon gerne auf kooperativem Wege die anderen für die Problematik sensibilisieren.
Hat jemand Erfahrungen mit sowas? Und was habt ihr so getan, was erklärt, wo gemotzt und wann das Handtuch geschmissen?