Mir gefiel der trockene an Zynismus grenzende Humor, mit dem die Protagonistin an die Dinge herangeht - da war ich die meiste Zeit am Schmunzeln. Schick finde ich auch die Grundidee germanische Mythologie zu verwursten (hat Originalitätsfaktor und war auch sauber eingebunden) und Maras Gabe ist auch irgendwie abgefahren.
Negativ stieß mir vor allem die Entwicklung eben dieser Kraft auf. Im einen Augenblick hat sie gerade mal Null Kontrolle darüber und stolpert von einer Vision zur anderen, im nächsten Augenblick transportiert sie die halbe Nibelungenbelegschaft quer durch alle Welten - da war irgendwie kein Lernprozess erkennbar.
Entwicklung ist auch so ein Thema - die Entwicklung der Handlung folgte keinem Aufbauschema, das ich hätte erkennen können, sondern war gefühlt eine Aneinanderreihung von Szenen.
Daß ich keine echte Identifikationsfigur hatte, hat mich weniger gestört - sowas brauch ich nicht zwingend, um ein Buch zu mögen
Vielleicht hab ich mir das auch nur eingebildet, aber an den Holprigkeiten hat man schon gemerkt, daß es ein Ertlingswerk ist.