Autor Thema: Neue Fantasyromane völliger Bullshit?  (Gelesen 11791 mal)

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Offline Blutschrei

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Neue Fantasyromane völliger Bullshit?
« am: 26.01.2010 | 20:00 »
Aloha!
Nachdem ich jetzt die meisten Regelwerke durch hab, die ich so im Regal hab, wurds mal wieder Zeit für einen Roman, es sollte klassischer Fantasy-Stuff sein. Also ab zum Buchhändler meines Vertrauens und... was zur Hölle... Fantasy und Science Fiction wurden querbeet in einem Regal vermischt, das Regal, das früher die Fantasy-Romane enthielt hatte eine neue Überschrift: "Vampirwelt"
Der Schock saß tief und ich war kurz davor, lieber doch bei Amazon zu bestellen, da jedoch noch 30 Minuten Zeit bis zur Zugfahrt waren, habe ich mich doch mal rangewagt.
"Die Rückkehr des Dunkelelf" (Forgotten Realms) war auf den ersten Blick tatsächlich das ernst zu nehmendste (und ich finde D&D generell nicht so ernst zu nehmen, meiner PERSÖNLICHEN MEINUNG nach). Ansonsten 20.000 Titel, mit dermaßen unkreativen Titeln.. "Die Meisterin" "Die Assassine" "Die Magier" "Der Blut-Prinz/Ork/Papagai" die Cover sind entweder sehr unübersichtlich oder "auf Schlicht getrimmt" wobei übermäßige silberne Gravuren auch das schöne an der "Schlichtheit" versaun. Die Klappentexte schildern irgendwie immer das gleiche, der Tellerwäscher/Böse, der sich über die Welt hinwegsetzt und Millionär/der exotische "Gute" wird. Das ist seit Drizzt do Urden schon sowas von ausgelutscht.

Bin ich zu wählerisch, oder sind die aktuellen Titel tatsächlich scheiße?
BLOOD, DEATH AND VENGEANCE!!

Offline Xemides

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Re: Neue Fantasyromane völliger Bullshit?
« Antwort #1 am: 26.01.2010 | 20:12 »
Ich habe schon lange keine Romane mehr gekauft, was aber mehr an meiner Zeit denn an den Titeln liegt.

Wenn, dann orientiere ich mich aber nicht an Titeln oder Covern, erstere sind ja Übersetzungen, die gut oder schlecht sein können und nichts über die Qualität des Inhalts auszusagen brauchen; zweitere haben aus Tradition nicht unbedingt etwas mit dem Inhalt zu tun.

Gut gegen Böse ist nicht erst seit Drizzt ausgelutscht, sondern seit Tolkien und Shanara.

Aber es gibt immer mal wieder gute Romane dazwischen, in denen es weniger um Gut gegen Böse sondern um Konflikte zwischen Menschen geht.

Allen voran immer wieder genannt: George R.R. Martins Lied von Eis und Feuer, die dich lange beschäftigen können.

Auch die Romane des Polen Andrzej Sapkowski sollen lesenswert sein.

Einen recht guten Überblick bekommst du nach Lesen der Amazon-Rezensionen oder hier:

http://www.phantastik-couch.de/



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Offline Imion

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Re: Neue Fantasyromane völliger Bullshit?
« Antwort #2 am: 26.01.2010 | 20:26 »
Bin in letzter Zeit nicht wirklich viel zum Lesen gekommen aber bei jedem Boom kommt eben auch eine Menge an qualitativ Fragwürdigem auf den Markt. Dass die wenigen gutenTM Bücher in dieser bald verschwinden ist leider eine Tatsache. Die guten wurden längst übersetzt, das was jetzt kommt sind eben die anderen. Dazu noch die schnell, einzig zum Aufspringen auf den Zug, Heruntergeschriebenen.

Ob die Qualität früher höher war, möchte ich nicht beurteilen. Es wurden eben nur diejenigen Bücher übersetzt/herausgegeben, die einen gewissen Erfolg versprachen. Seit HdR/Twilight kommen auch die in den Handel die früher in die runde Ablage gewandert wären.

Ich würde mir ehrlich gesagt auch Sorgen machen, wenn 'Vampirecke' bei meinem Dealer irgendwo an die Wand geschrieben stünde. Ich meine, OK, jeder muss sehen, wo er sein Geld herbekommt, aber das wäre (für mich) ein Zeichen, dass die Apokalypse naht. (Oder zumindest der Untergang des Abendlandes ;).)

Genug des Geschwafels: Qualität gibt es auch heute noch zu finden, man muss nur ein bisschen länger suchen, da mehr Schund auf den Markt geworfen wird. Wenn dein Händler dein Vertrauen geniesst dann wende dich an ihn und frage nach Empfehlungen (wenn dann allerdings eine Vampir-Schmonzette bei rauskommt, würde ich mir das mit dem 'Vertrauen' noch mal überlegen ;)). Persönlich kann ich die Gentlemen Bastards Reihe von Scott Lynch empfehlen (ist aber nicht unbedingt aktuell, siehe oben).
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Offline Haukrinn

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Re: Neue Fantasyromane völliger Bullshit?
« Antwort #3 am: 26.01.2010 | 21:01 »
Generell würde ich ja behaupten, dass die alten Fantasyschinken auch schon Scheiße waren. Man wächst da einfach irgendwann raus - und "erwachsene" Fantasy gibt es in der Tat nur wenig.

Empfehlenswert finde ich die Sachen von Sapkowski (Hexer-Zyklus, beginnt mit "Der letzte Wunsch") und Steven Erikson (Malazan/Spiel der Götter, beginnt mit "Gärten des Mondes"). Codex Alera von Jim Butcher ist ebenfalls sehr nett (und wenn's Urban Fantasy sein darf dann natürlich auf jeden Fall die Dresden Files/Die unheimlichen Fälle des Harry Dresden vom selben Autor). First Law von Joe Abercombie soll auch toll sein (beginnt mit "Kriegsklingen"), habe ich aber selbst noch nicht gelesen.
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Callisto

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Re: Neue Fantasyromane völliger Bullshit?
« Antwort #4 am: 26.01.2010 | 21:03 »
Karl Edward Wagner mit "Kane, der Verfluchte"
Eric Van Lustbader mit "Daisan" und "Moichi"

Ältere Fantasy, aber empfehlenswert. Keine Ahnung wie verfügbar.

Offline Jahleesu

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Re: Neue Fantasyromane völliger Bullshit?
« Antwort #5 am: 26.01.2010 | 21:22 »
Ey, 'Die Meisterin' ist übrigens gar net soo schlecht ;)
(ist halt dritter Teil einer Trilogie und nichts sonderlich anspruchsvolles, aber schön unterhaltsame 'Popcorn-Literatur'; der doofe Titel ist im Englischen soweit ich weiß auch anders und mit Vampiren hats auch nix zu tun ;) )
« Letzte Änderung: 26.01.2010 | 21:35 von Jahleesu »
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Offline Niniane

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Re: Neue Fantasyromane völliger Bullshit?
« Antwort #6 am: 26.01.2010 | 21:26 »
Ich schliesse mich Imion an, sobald es einen Trend gibt, kommen die passenden Machwerke auf den Markt. Im Moment sind es halt Glitzervampire, demnächst vielleicht raumfahrende Orks oder Schafe.

Übrigens habe ich in einer grossen Buchhandlung in Dortmund extra Regale für die Schund.. die Vampir-"Literatur" gesehen. DIe Bücher sehen alle gleich aus, die Titel klingen alle gleich und die Inhalte sowieso. Und in der Kinder-/Jugendbuchabteilung gibts dann nochmal soviele, die sind dann nur handzahmer.

Im Moment ist einer meiner Lieblingsautoren Sergej Lukianenko. Ich kann "Spektrum" von ihm nur empfehlen. Ansonsten guck ich halt, was mich anspricht, so richtig daneben gegriffen habe ich eigentlich noch nie. Und ansonsten liest man die Bücher einmal und verschenkt sie, gibt sie zum Gebrauchtbuchbasar oder stellt sie als Staubfänger auf.
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Offline Xemides

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Re: Neue Fantasyromane völliger Bullshit?
« Antwort #7 am: 26.01.2010 | 21:38 »
Zu den Vampirromanen:

Das Schlimmste an den Trend ist, dass unter den ganzen Vampir-Teenie-Romanzen, die im Troß von Twilight die Buchhandlungen überschwemmten, wahrscheinlich die wenigen wirklich guten Romane untergehen. So sehen die Romane vom Kim Robinson durchaus brauchbarer aus als der Rest.

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Offline Crimson King

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Re: Neue Fantasyromane völliger Bullshit?
« Antwort #8 am: 27.01.2010 | 01:07 »
Karl Edward Wagner mit "Kane, der Verfluchte"

Das Erstaunliche ist, dass der von Callisto genannte zweite Sammelband der Kane-Stories um ein Vielfaches besser ist als der erste mit Namen "Das Buch Kane". Dummerweise out of print und nur second hand zu ergattern.

Ich werfe noch die Namen Michael Moorcock und China Miéville in den Raum. Es gibt aber auch noch andere durchaus gute Exoten: E.R.R. Eddison hat mit "Der Wurm Ouroboros" Anfang der 20er einen echten Klassiker abgeliefert. C.J. Cherryh hat mit dem Morgaine-Zyklus schöne düstere Fantasy abseits des Mainstream geschrieben.

Mit dem Üblichen High Fantasy-kleiner Junge wird vom Schicksal auserwählt, die Welt zu retten-Kladderadatsch kann man mich aber auch jagen.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline Greifenklaue

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Re: Neue Fantasyromane völliger Bullshit?
« Antwort #9 am: 27.01.2010 | 02:17 »
Jack Vance - alles um Cugel.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

http://www.greifenklaue.de

Offline Timo

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Re: Neue Fantasyromane völliger Bullshit?
« Antwort #10 am: 27.01.2010 | 10:45 »
bessere neuere Fantasy(alles nat. im Auge des Betrachters):
-Brandon Sanderson (Elantris, Mistborn/Kinder des Nebels)
-Fiona McIntosh(Die Prophezeiung, die Gabe)-wobei hart an der Grenze, abe die Idee ist genial
-Die Beschenkte ist auch ganz gut, auch wenn Carlsen da ein Twilight ähnliches Cover draufgeknallt hat, tauchen gar keine Vampire auf und es ist Fantasy (der Nachfolger Fire, gefiel mir übrigens nicht so sehr)
 
Aber der beste Fantasyroman der letzten Jahre ist definitiv Name of the Wind, der Name des Windes von Patrick Rothfuss, keine Ahnung wie die Übersetzung ist, aber das Original ist einfach großartig, hervorragender Schreibstil, packende Story(auch wenn es teilweise ziemlich MaryJane ist(mit Absicht und Augenzwinkern), aber welche Fantasy mit einem Held ist das nicht?

Großer Nachteil: Es ist eine Trilogie und er schreibt noch am zweiten Band.
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Offline Drantos

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Re: Neue Fantasyromane völliger Bullshit?
« Antwort #11 am: 27.01.2010 | 11:24 »
Kann die Meinung nicht nachvollziehen. Würde folgendes Buch wärmstens empfehlen:

"Die auserwählten Reiter: Die letzte Hoffnung von Taigabitia" von Alexandra Schröck

Absolut überzeugendes Erstlingswerk. Sieh dir mal die Rezensionen auf amazon an.


cu Drantos







P.s.  :Ironie:

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Re: Neue Fantasyromane völliger Bullshit?
« Antwort #12 am: 27.01.2010 | 11:38 »
Scott Lynch lohnt sich:
Die Luegen des Locke Lamorra
Blutmeer

Offline Bluerps

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Re: Neue Fantasyromane völliger Bullshit?
« Antwort #13 am: 27.01.2010 | 11:45 »
Hat denn schon jemand der guten Herrn Krappweis und sein "Mara und der Feuerbringer" erwähnt? Das ist Fantasy, neu und äußerst kurzweilig.

"Die auserwählten Reiter: Die letzte Hoffnung von Taigabitia" von Alexandra Schröck
Ach komm, dieses tote Pferd wurde doch schon genug getreten.
... nagut, einmal geht noch! Wenn der Teufel mal nicht so richtig böse sein kann, was ist dann los? Er hat nach dem Aufstehen vergessen sein Satanol zu nehmen! ~;D


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Offline LoCo

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Re: Neue Fantasyromane völliger Bullshit?
« Antwort #14 am: 27.01.2010 | 12:16 »

Kann ich wärmstens empfehlen:

James Barclay - "The Raven Chronicles" & "The Ascendants of Estorea"

Offline Logi

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Re: Neue Fantasyromane völliger Bullshit?
« Antwort #15 am: 28.01.2010 | 13:00 »
Hat denn schon jemand der guten Herrn Krappweis und sein "Mara und der Feuerbringer" erwähnt? Das ist Fantasy, neu und äußerst kurzweilig.
Bluerps

Räusper, ahem.. Hört Hört! Dör Mann spröcht weise Worte, hört auf ühn... husthust...  +O)


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Offline Don Kamillo

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Re: Neue Fantasyromane völliger Bullshit?
« Antwort #16 am: 28.01.2010 | 13:17 »
Ich finde, heute gibt es mehr Auswahl, deshalb auch mehr Müll, aber auch mehr Qualität, wobei diese gerne untergeht.
Meine Favoriten wurden hier aber bereits genannt:
- Lies of Locke Lamora von Scott Lynch
- The name of the Wind von Patrick Rothfuss
- Malazan book of the Fallen von Steven Erikson
- First Law Trilogy von Joe Abercromie
- Hexer-Bücher ( Der letzte Wunsch als Band 1 ) von Andrzej Sapkowski
Awesomeness ist eine Krankheit, bei mir chronisch!
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Der Don zockt gerade: nWoD Crossover, D&D5e Homebrew mit Monsterrassen, D&D5e Wildemount, D&D5e Moonshaes, D&D 5e Hoard of the Dragon Queen & Conan 2D20

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Re: Neue Fantasyromane völliger Bullshit?
« Antwort #17 am: 28.01.2010 | 13:31 »
Wer auf eine etwas undurchsichtige, recht bunte Welt Welt steht, und z.B. die dystere Version der Feen/Magi mag, könnte bei Christoph Marzi fündig werden.

Sind auch recht neu und die Bücher:

Lycidas, lilith und Lumen

sind alle lesenswert.
Es geht um die Städte London, Paris und Prag und wie der Untergrund dort aussieht. Die GRundidee hinter den Büchern, die dafür sorgt, dass es des öfteren zur Wahl des kleineren Übels, sowie zu "der feind meines FEindes, den ich letzte Woche noch töten wollte..."-Situationen kommt.
Hauptcharakter ist ein im ersten Buch 9 jöhriges und im letzten 16 Jähriges, verdammt trockenes Mädchen und erzählt wird die GEschichte größtenteils aus der Sicht ihres Lehrmeisters, dessen "Fragen Sie nicht." sich durch das ganze Buch zieht...

Die Bücher vom Herrn Krappweis kann man natürlich auch lesen, wenn man es leichter und unterhaltsamer mag. (Zielgruppe liegt ein paar Jahre jünger.);D


sers,
Alex

MadMalik

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Re: Neue Fantasyromane völliger Bullshit?
« Antwort #18 am: 28.01.2010 | 13:33 »
Irgendwann steigt halt der Anspruch und man merkt, dass Fantasy Literatur insgesamt Mist ist. Da mann allerdings die schon gelesenen Stücke immer (oder zumindest oft) durch die Brille der Nostalgie sieht, kann einem schnell der Gedanken kommen, dass es die 'moderne' bzw 'neue' Fantasy Literatur ist, welche schal, langweilig und schlecht ist, dabei trifft das einfach auf das gesamte Genre zu.

Wenn man Trash mag kommt man immernoch auf seine kosten, einziger Grund warum ich ab un an noch zu SciFi greife.

Offline Teylen

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Re: Neue Fantasyromane völliger Bullshit?
« Antwort #19 am: 28.01.2010 | 13:42 »
Wuerde Neil Gaimens Stardust noch unter klassische Fantasy fallen?
Ansonsten ist er auch fuer Urban Fantasy ueber American Gods & Co. eine gute Referenz.
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Offline Zornhau

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Re: Neue Fantasyromane völliger Bullshit?
« Antwort #20 am: 28.01.2010 | 13:48 »
Ich lese natürlich gerne wieder und wieder die "Guten Alten (tm)" - insbesondere im Sword&Sorcery-Genre.

An neuerer Fantasy wußte mich bislang einzig "Codex Alera" von Butcher zu begeistern.

Jedoch sollte man, finde ich, Fantasy ein wenig auf "phantastische Literatur" ausdehen, und da findet sich in den Uhtred-Romanen von Cornwell sehr viel "nicht ganz so historisch akkurate" Historien-Fantasy rund um den Befreiungskampf der Sachsen unter Alfred gegen die Wikinger. Diese Romane, deren erste "The Last Kingdom" ist, sind SPANNEND geschrieben, aus der Sicht von Uhtred, einem Erben eines Ealdorman aus Northumbria, der von Wikingern als Kind gefangen genommen wurde, dort "adoptiert" wurde und die Kämpfe von beiden Seiten kennt. Die Romane drehen sich um die stetig wandelnden, stets hinterfragten Loyalitäten Uhtreds, der in seinem Wesen nach mehr Wikinger ist, als Angel-Sachse, der sich aber letztlich - widerwillig - dem "Betbruder" Alfred (später "der Große" genannt) anschließt. - Cornwell kennt man ja von seinen Sharpe-Romanen der napoleonischen Kriege, er hat aber auch andere Epochen unterhaltsam und "größtenteils historisch stimmig" aufbereitet. Seine Stärke liegt eindeutig in den markanten Charakteren, deren inneren und äußeren Kämpfen - und in der ENORMEN BRUTALITÄT, mit der die Kämpfe dort geschildert werden. - Wer einen schwachen Magen hat und eine lebhafte Vorstellungskraft, der sollte solche Romane besser nicht lesen. Andererseits: wo gehobelt wird, fallen Späne. Romane um Krieg, Politik, Religion, Loyalität, Liebe, Freundschaft, Haß, usw. drehen sich um Themen, bei denen es hart zur Sache gehen kann.

Also "statt" Fantasy, kann ich solche historisch-orientierten Romane sehr empfehlen. - Allemal anregendere Lektüre als den nächsten Tolkien-Klon zu lesen.

Offline Bluerps

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Re: Neue Fantasyromane völliger Bullshit?
« Antwort #21 am: 28.01.2010 | 13:50 »
Wuerde Neil Gaimens Stardust noch unter klassische Fantasy fallen?
Ansonsten ist er auch fuer Urban Fantasy ueber American Gods & Co. eine gute Referenz.
Stimmt, Gaiman taugt auch. Ich würde mir da auch nicht soviele Gedanken über irgendwelche sub-Genres machen, weils alles Fantasy/Sci-Fi ist und man überall gutes und schlechtes findet.


Bluerps
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Offline Lyonesse

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Re: Neue Fantasyromane völliger Bullshit?
« Antwort #22 am: 28.01.2010 | 14:11 »
Die besten klassischen Fantasyromane, die ich je gelesen habe sind: Herrscher von Lyonesse, Die grüne Perle und Madouc - auch bekannt als der Lyonesse-Zyklus von Jack Vance, der sich, äußerst verkürzt zusammengefasst, mit dem Kampf um die Hochkönigswürde auf den älteren Inseln beschäftigt. Empfehlenswert vom gleichen Autor, wenn auch gänzlich anders, sind auch noch 'Die Augen der Überwelt' und 'Cugel der Schlaue', worin die Abenteuer eines miesen, jedoch brillanten Schuftes niedergeschrieben wurden.

Empfehlen aus jüngster Zeit kann ich auch noch den britischen Autor Tim Stretton, der ebenfalls anspruchsvolle Fantasy und SF schreibt und mit 'Dragonchaser' und 'The Dog of the North' zwei wirklich hervorragende Fantasy-Romane (die nicht zusammenhängen) verfasst hat. Zu 'The Dog of the North hier die Rezension aus dem US Publishers' Weekly (bekannt für seine meist recht ungnädigen Kritiken):

Debut author Stretton skillfully chronicles court intrigue in rival city-states in this unique fantasy tale. Arren is a young boy taken from poverty and brought into the Lord of Croad's household. Beauceron, the Dog of the North, is a vassal of the Snow King of Mettingloom and obsessive in his desire to capture the city of Croad. Each plot line moves adroitly through themes of love and revenge toward a surprising climax. Stretton adeptly uses courtly, carefully structured discourse and Italianate names and places to evoke an almost Shakespearean atmosphere, providing hints to Beauceron's identity but never giving too much away. This cleverly plotted fantasy mystery is full of intelligent dialogue, enthralling characters, and dramatic world-building that will hold readers' attention to the last page.

'Dragonchaser' wird gerade von Andreas Irle übersetzt und soll wohl noch in diesem Jahr auf deutsch erscheinen.

Ansonsten ist es logisch, daß mehr Schund als gute Sachen angeboten werden, das ist in anderen Medien ja auch nicht viel anders; allerdings scheinen die Genres Fantasy und Science fiction - mein Eindruck - den Schund fast schon magisch anzuziehen.  
« Letzte Änderung: 28.01.2010 | 14:26 von Lyonesse »
''Mi dispiace, ma io so' io e voi non siete un cazzo!''
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Offline Timberwere

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Re: Neue Fantasyromane völliger Bullshit?
« Antwort #23 am: 28.01.2010 | 14:56 »
Da erwähne ich doch auch gerne und mit Begeisterung noch einmal Susanna Clarkes "Jonathan Strange & Mr. Norrell". Das ist neu und alles andere als den gängigen Konventionen folgend - auch wenn man ein Freund des dort angeschlagenen gemächlichen Erzählstils sein muss. Ich bin es. Und bin noch immer hin und weg.
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
Meine Rede.
Zitat von: Shield Warden
Wenn das deine Rede war, entschuldige dich gefälligst, dass Timberwere sie nicht vorher bekommen hat und dadurch so ein Stress entstanden ist!

Offline Woodman

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Re: Neue Fantasyromane völliger Bullshit?
« Antwort #24 am: 28.01.2010 | 15:08 »
Zitat
Wer auf eine etwas undurchsichtige, recht bunte Welt Welt steht, und z.B. die dystere Version der Feen/Magi mag, könnte bei Christoph Marzi fündig werden.
Neben der erwähnte Metropolen Reihe hat der auch noch Malfuria geschrieben, richtet sich meiner Meinung nach auf an etwas jüngeres Publikum, ist aber ähnlich in einer sehr verzerrten Vergangenheit unserer Welt angesiedelt, in der die "normale" Welt, die für uneingeweihte in der Metropolen Reihe ja existiert, völlig fehlt.