Also mich hat der Film eher enttäuscht, weil es war weder - dem Gefühl nach - ein Film wie ich ihn von Burton erwarte noch kommt er an meinen Anspruch an Disney heran.
Als es hieß das es eine Fortsetzung sei, und dann auch noch von Disney, lag mein Anspruch bei dem vorangegangenen Disney Version. Einer der Disney Filme der gerade bei den gezeichneten zu meinen Lieblings Disneys gehört. [Burton fand ich da kein Widerspruch da der in Kombination mit Disney eigentlich bisher richtig gut war]
Das Problem war noch nicht mal so die Geschichte, weil rein von der erzählten Geschichte war der erste Teil doch schon nicht allzu bemerkenswert, Alice irrt ja nur von A nach B. Was mich störte war das man nicht nur das Wonderland nach Underland umbenannte sondern das Wonder damit auch zum Größtenteil strich.
Bis zu der Tür, wo es fast eine 1:1 Nacherzählung ist, klappt es auch. Aber direkt dahinter bekommt man klar gemacht das es weniger "Wunder" zu entdecken gibt sondern so gut wie alle Charaktere die sonst noch irgendwie verschroben oder so eingeführt wurden, auf einen Schlag, vorgestellt werden.
Tweedldum und Tweedldei, das Kaninchen das einen Namen bekommt, die Maus, die Blumen, keine 5 Minuten Später der Caterpillar. Und im Schnelldurchlauf Märzhase, Hutmacher, Karten, Bube, Königin.
Also ich weiß ja nicht, aber für mich ging es doch eher darum früher das Alice das Wunderland entdeckt, oder die Figuren ihre Zeit haben aufzutreten und skurill zu sein.
Der Film verschenkt aber nicht nur den Part komplett.
Er macht das Wunderland viel Normaler und dazu noch scheinbar Figuren leer.
Normaler wegen z.B. den Hund. Also im ersten Disney gab es eigentlich, soweit ich mich erinnere, kein normales Vieh. In den meisten anderen Verfilmungen auch nicht. Aber nun kriegt man da statt eines unmöglichen Hund, wie bei Disney das Vieh das Alice den Weg wegwischte, einen 08/15 sprechenden Hund. Der bei Up auch mal merkwürdiger wirkte.
Außerhalb der Main Cast gibt es auch herzlich wenig zu entdecken, da wirkt das Wunderland merkwürdig tot. Ich mein am Anfang gab es da noch das fliegende Schaukelpferd das sich mit dem kleinen fliegenden Drachen zoffte.
Aber danach fehlte es einfach an "Lebendigkeit" (von mir aus auch einer düsteren Burton-Like Lebendigkeit wie bei Nightmare before Christmas).
Was ich meine, bei Disney gibt es die Szene wo Alice ziemlich depremiert wird und sich einen Baumstumpf zum heulen sucht. Nun und da läuft sie so an musikinstrumenten Fröschen vorbei, an fliegenden Brillen mit Augen, an kleinen fuselenden Haarfusseln, einen Putzhund und komischen Vögeln.
So etwas fehlt irgendwie da komplett!
Anstelle hat man an den Höfen ganz normale Menschen und dazwischen anstelle eines Wunderlands eine Ödnis.
Ich mein klar, war Krieg, aber da wird doch nicht alles draufgegangen sein? Es hätte sich auch zu etwas noch schrägeren verschieben können?
Stattdessen beschränkt man sich auf die Maincast plus einer handvoll Figuren aus dem Buch. Wobei ich das weiße Grosse Vieh nichtmals einordnen konnte. (was dran lag das mich das englisch etwas abhängte und ich zu faul zum lesen der niederländischen Untertitel war)
Die weiße Königin, fand ich, blieb ziemlich blass, und mir unsympathisch.
Die rote Königin wurde sowas als tragische Figur eingeführt das es irgendwie bizarr war (Vom Buben ausgenutzt, ungeliebt und gelangweilt wie man an der Thron Szene sah wo sie sich mit um Alice langweilte) und das auf keine gute Art und Weise.
Tweedledum und Tweedledei wurde von ihren realweltlichen Pendants über troffen, in Skurillität.
Der Märzhase war überflüßig und gerade mal der Hutmacher okay.
Wirklich mochten tat ich eigentlich nur die Grinsekatze.
Die war cool.
(Eine American McGees Grinsekatze hätte den Film nur weiter versaut)
Selbst die Raupe wirkte nicht mehr so böse und selbstgefällig wie im original Disney... und muß die Erklärbär Puppe bei der nicht so aufgeweckten Alice heraushängen lassen. Was das krasse Gegenteil ist von "Ätsch ich verpupp mich nu vor dem wichtigen Tipp und flieg weg".
Die Story kullert so vor sich her und wird, als es aus dem Wunderland raus geht, erst absurd. Alice ist da um die 20 und irgendein älterer viktorianischer Herr übergibt ihr nicht nur quasi die Hoheit über Geschäfte sondern sie führt auch noch ihre eigene Flotte an? Hu? Frauenrecht im Turbo Gang?
Wieso musste da eigentlich nochmal die ältere Jungfrau glatt gebügelt werden?
Ausgerechnet dann in der Hinsicht nicht mehr an Wunder / Träume zu glauben? Ich mein erst macht sich Alice ein Hobby an unmögliche Dinge vorm Frühstück zu glauben, dann geht sie in's Wunderland, und dann hält sie der Frau vor sie sei Dellusional und sollte mal zum Doktor damit?
Leider reist Danny Elfman Score es nicht raus.
Einerseits hatte ich das Gefühl das teilweise auf Score verzichtet wurde, und dann andererseits das zu eine hohe Betonung auf Avril Lavignes Emorock Geheule gelegt wurde. Naja und die Stücke von Elfman nicht prägnant eingesetzt wurden.
Obwohl die Score gerade beim Abspann, der mit den wachsenden Gestrüpp auch den merkwürdigen Flair hatte den ich mir vom Film erhoffte, richtig gut klang.
Fazit: 4 von 10 Köpfen.