Autor Thema: Direkte Realweltbezüge als Merkmal für EDO-Fantasy?  (Gelesen 4663 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Abdul Alhazred

  • Experienced
  • ***
  • /|\(;,,,,;)/|\
  • Beiträge: 114
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Der Zar
    • Borcapokalypse
Hallo allerseits,

mir ist aufgefallen, dass es in vielen "EDO-Fantasy-Klassiker-Welten" ziemlich direkte
Bezüge zur realen Welt gibt. (Es werden z.T. Ortsnamen übernommen, die Welten
stellen die Realwelt in einer anderen Entwicklungsphase dar etc.)
Natürlich gibt es diese Bezüge auch in anderen Roman- und Rollenspielwelten,
nur scheinen sie in der EDO-Phantasy unabdingbar zu sein (?!).

Seid ihr da anderer Meinung ? Oder kennt jemand EDO-Phantasy ohne direkte
Realweltbezüge?
Überprüfen kann das eh kein Mensch, also mach einfach das Richtige (TM).

I will scream and explode in a fiery ball of annoyance.

P.s.: The auto-correct for "cthulhoid" is “catholic”

I know space travel is possible! I am, myself, from a far far future!
Sorry for the poor English! In my time we all speak arabic.

Offline Bad Horse

  • Erste Elfe
  • Titan
  • *********
  • Zimt macht die Gedanken weich!
  • Beiträge: 32.544
  • Username: Leonie
Re: Direkte Realweltbezüge als Merkmal für EDO-Fantasy?
« Antwort #1 am: 15.02.2010 | 12:51 »
Die direkten Realweltbezüge in dem EDO-Klassiker schlechthin, dem Herrn der Ringe, sind vergleichsweise mager. Natürlich kann man Parallelen ziehen (die Hobbits als ländliche Engländer z.B.), aber wenn man sich die Weltgeschichte von Mittelerde anschaut, wird da eine eigene Welt ohne größere Bezüge zur Realwelt erschaffen (die Hobbits empfand ich da ehrlich gesagt immer ein bißchen "angeklatscht").

Ansonsten gebe ich dir recht: Besonders bei den EDO-Settings hat man häufig ein paar "Wikinger", ein paar "Araber" und ein paar "Mantel-und-Degener" zur Auswahl.  ;)

Eine echte Abweichung stellt hier z.b. Athas / Dark Sun dar, wo es zwar Elfen, Zwerge und Orks gibt, aber eigentlich keine derart plastischen Realweltbezüge.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Waldviech

  • Legend
  • *******
  • Malmsturm: Settingfuddel
  • Beiträge: 7.116
  • Username: Waldviech
Re: Direkte Realweltbezüge als Merkmal für EDO-Fantasy?
« Antwort #2 am: 15.02.2010 | 12:55 »
Zitat
Oder kennt jemand EDO-Phantasy ohne direkte
Realweltbezüge?

Jein.....vielleicht ohne direkte Realweltbezüge, aber sicherlich niemals ohne indirekte. Auch wenn z.b. keine Ortsnamen übernommen werden, ist der "Realweltbezug" immer irgendwo da, weil Fantasy oftmals eine romantisierte Version unserer eigenen Geschichte ist. Wichtiger als reale Gegebenheiten sind allerdings unsere Mythen, Legenden und Klischees über unsere eigene Welt:
Schon das Grundprinzip des Fantasymittelalters speist sich ja aus Klischees, Vorstellungen und Gegebenheiten über das "echte" Mittelalter. Die Vorstellung vom Edlen Palladin speist sich aus der Artusepik, der klischeehafte Düstere Kult aus altertümlicher Anti-Ketzer-Propaganda, der freundliche Zauberer aus Figuren wie Merlin oder Paracelsus....

Zitat
Eine echte Abweichung stellt hier z.b. Athas / Dark Sun dar, wo es zwar Elfen, Zwerge und Orks gibt, aber eigentlich keine derart plastischen Realweltbezüge.
So ganz würde ich da nicht mitgehen....du hast zwar keine "Wikinger" und "Ritter", dafür aber recht deutlich "Azteken", "Ägypter", "Babylonier" und "Römer"....etwas verdeckter durch die sonstig sehr exotische Kulisse, aber eben doch noch erkennbar vorhanden.
Barbaren ! Dekadente Stadtstaaten ! Finstere Hexenmeister ! Helden (oder sowas Ähnliches)!

MALMSTURM !

Offline Arkam

  • Fadennekromant
  • Legend
  • *******
  • T. Meyer - Monster und mehr!
  • Beiträge: 4.840
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Arkam
    • Paranoia Discord Runde sucht neue Mitspieler!
Re: Direkte Realweltbezüge als Merkmal für EDO-Fantasy?
« Antwort #3 am: 15.02.2010 | 12:56 »
Hallo zusammen,

solche Realwelt Bezüge sind meiner Ansicht nach nicht zwingend.

Dem großen Vorbild Tolkin hat man solche Bezüge zwar immer wieder unterstellt Orks = böse Russen etc. aber das sind sich die Tolkin Kenner und Literatur Kenner durchaus nicht einig.

Generell werden solche Bezüge aber wohl gerne genommen weil man so die Spieler anspricht. Deutsche Namen werden wohl gerne genommen um ein Deutschlandbild aus Märchenwelt, 2. Weltkrieg Filmsoldaten und einigen "typisch" Deutschen Eigenschaften hervor zu bringen.
Bei französischen Begriffen verbinden die meisten Spieler in unserer Runde eben auch ein von Filmen und Büchern geprägtes Frankreich Bild.

Generell beruft man sich gerne zunächst auf etwas Vertrautes um dann die fantastischen Elemente um so deutlich hervorstechen zu lassen.

Gruß Jochen
Paranoia Discord Runde sucht neue Mitspieler:

https://discord.gg/RuDqVSFYtC

Offline Maarzan

  • Mythos
  • ********
  • Beiträge: 8.755
  • Username: Maarzan
Re: Direkte Realweltbezüge als Merkmal für EDO-Fantasy?
« Antwort #4 am: 15.02.2010 | 13:03 »
Letztendlich muss sich ja jeder Autor irgendwo bedienen und wenn die Umstände der Leute dort ähnlich sind wie bei ihren irdischen Gegenstücken, kann man auch erwarten, dass sie sich in vielen Punkten ähnlich entwickelt haben. (Und dazu haben sie Wiedererkennungswert, erleichtern sowohl den Abenteuereinstieg und transportieren entsprechende Geschichten und Konflikte, die dann Abenteuermaterial werden können)
Die Kunst ist es die Unterschiede zu berücksichtigen und das zu verändern, was eben nicht gleich ist bzw. auf dem Grundgerüst aufbauend die Freiräume zu nutzen, und an diesen dann neue Facetten zu entwickeln.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Edwin

  • der andere Teil des Kaufrausch-Pärchens
  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.199
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Edwin
Re: Direkte Realweltbezüge als Merkmal für EDO-Fantasy?
« Antwort #5 am: 15.02.2010 | 13:05 »
Jegliche Fantasy, Science Fiction usw hat natürlich Realweltbezüge.
Seh da keine Eigenheit von EDO.
Guten Tag! Ja, ich bin ein sprechendes Pferd mit einer Kerze auf dem Kopf, aber kommunizieren Sie doch bitte mit mir so unbefangen wie mit bipedalen vernunftsbegabten Lebewesen auch!

Offline Waldviech

  • Legend
  • *******
  • Malmsturm: Settingfuddel
  • Beiträge: 7.116
  • Username: Waldviech
Re: Direkte Realweltbezüge als Merkmal für EDO-Fantasy?
« Antwort #6 am: 15.02.2010 | 13:16 »
Zitat
Seh da keine Eigenheit von EDO.

Stümmt. Besonders EDO-spezifisch ist die Sache mit den Realweltbezügen nicht. Je nachdem, wie weit man "Realweltbezug" fasst, gibt es eigentlich keinerlei Phantastik ohne Realweltbezug irgend einer Art, da das im Prinzip garnicht möglich ist. 
Barbaren ! Dekadente Stadtstaaten ! Finstere Hexenmeister ! Helden (oder sowas Ähnliches)!

MALMSTURM !

Offline Abdul Alhazred

  • Experienced
  • ***
  • /|\(;,,,,;)/|\
  • Beiträge: 114
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Der Zar
    • Borcapokalypse
Re: Direkte Realweltbezüge als Merkmal für EDO-Fantasy?
« Antwort #7 am: 15.02.2010 | 13:22 »
Die direkten Realweltbezüge in dem EDO-Klassiker schlechthin, dem Herrn der Ringe, sind vergleichsweise mager. Natürlich kann man Parallelen ziehen (die Hobbits als ländliche Engländer z.B.), aber wenn man sich die Weltgeschichte von Mittelerde anschaut, wird da eine eigene Welt ohne größere Bezüge zur Realwelt erschaffen (die Hobbits empfand ich da ehrlich gesagt immer ein bißchen "angeklatscht").

Ansonsten gebe ich dir recht: Besonders bei den EDO-Settings hat man häufig ein paar "Wikinger", ein paar "Araber" und ein paar "Mantel-und-Degener" zur Auswahl.  ;)

Eine echte Abweichung stellt hier z.b. Athas / Dark Sun dar, wo es zwar Elfen, Zwerge und Orks gibt, aber eigentlich keine derart plastischen Realweltbezüge.

Da muss ich mich jetzt aber mal überrascht räuspern :gasmaskerly: Mittelerde IST unsere Welt.
Jeder Ort in Mittelerde hast seine Entsprechung in unserer Welt. Das ist doch schon neiniges...
Überprüfen kann das eh kein Mensch, also mach einfach das Richtige (TM).

I will scream and explode in a fiery ball of annoyance.

P.s.: The auto-correct for "cthulhoid" is “catholic”

I know space travel is possible! I am, myself, from a far far future!
Sorry for the poor English! In my time we all speak arabic.

Offline Bad Horse

  • Erste Elfe
  • Titan
  • *********
  • Zimt macht die Gedanken weich!
  • Beiträge: 32.544
  • Username: Leonie
Re: Direkte Realweltbezüge als Merkmal für EDO-Fantasy?
« Antwort #8 am: 15.02.2010 | 13:25 »
Da muss ich mich jetzt aber mal überrascht räuspern :gasmaskerly: Mittelerde IST unsere Welt.
Jeder Ort in Mittelerde hast seine Entsprechung in unserer Welt. Das ist doch schon neiniges...

Das überrascht nun wieder mich. Wo siehst du z.B. die irdische Entsprechung von Lothlorién? Düsterwald? Moria?

Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Waldviech

  • Legend
  • *******
  • Malmsturm: Settingfuddel
  • Beiträge: 7.116
  • Username: Waldviech
Re: Direkte Realweltbezüge als Merkmal für EDO-Fantasy?
« Antwort #9 am: 15.02.2010 | 13:28 »
Zitat
Da muss ich mich jetzt aber mal überrascht räuspern

Ich auch. Man wird auf der Karte von Arda natürlich nirgendwo Gelsenkirchen oder Chemnitz finden, aber die Bezüge zur realen Welt sind Legion: die Schöpfungsgeschichte basiert sehr stark auf christlichen Motiven, sämtliche Sprachen basieren auf Sprachen der realen Welt, Elfen, Zwerge und Konsorten sind aus der europäischen Mythologie entnommen, zahlreiche Motive der Menschen aus mittelalterlichen Romanen und Legenden und so weiter und so fort. Da ist eine MENGE Realwelt drin, auch wenn man die Orks vielleicht nicht mit den Russen gleichsetzen kann.

Zitat
Wo siehst du z.B. die irdische Entsprechung von Lothlorién? Düsterwald? Moria?
Z.b. in der "Anderwelt" der keltischen mythologie, dem Labyrinth auf Kreta, der oberflächlichen Erscheinung der christlichen Hölle....."Realweltbezug" muss nicht heißen, daß es Orte wirklich gibt. "Realweltbezug" kann auch bedeuten, daß man sich an Mythen aus der realen Welt orientiert.
« Letzte Änderung: 15.02.2010 | 13:31 von Waldviech »
Barbaren ! Dekadente Stadtstaaten ! Finstere Hexenmeister ! Helden (oder sowas Ähnliches)!

MALMSTURM !

Offline Benjamin

  • Adventurer
  • ****
  • Beiträge: 944
  • Username: r0tzl0effel
Re: Direkte Realweltbezüge als Merkmal für EDO-Fantasy?
« Antwort #10 am: 15.02.2010 | 13:35 »
Ja dann ... Thread owned?  ;D

Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

  • Burggräflicher Bierbote
  • Legend
  • *******
  • Stiff upper lip, and fear nothing!
  • Beiträge: 6.631
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Kwuteg Grauwolf
Re: Direkte Realweltbezüge als Merkmal für EDO-Fantasy?
« Antwort #11 am: 15.02.2010 | 13:44 »
Da muss ich mich jetzt aber mal überrascht räuspern :gasmaskerly: Mittelerde IST unsere Welt.
Jeder Ort in Mittelerde hast seine Entsprechung in unserer Welt. Das ist doch schon neiniges...


Da hat der Zar völlig recht - denn Tolkien selber hat das gesagt. Er hat Mittelerde als die mythische Urzeit unserer Welt entworfen, der Name selber ist der Edda entnommen, wo er einfach "Erde" bedeutet.
Theirs not to make reply,
Theirs not to reason why,
Theirs but to do and die:
Into the valley of Death
    Rode the six hundred.

Offline Abdul Alhazred

  • Experienced
  • ***
  • /|\(;,,,,;)/|\
  • Beiträge: 114
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Der Zar
    • Borcapokalypse
Re: Direkte Realweltbezüge als Merkmal für EDO-Fantasy?
« Antwort #12 am: 15.02.2010 | 14:00 »

Da hat der Zar völlig recht - denn Tolkien selber hat das gesagt. Er hat Mittelerde als die mythische Urzeit unserer Welt entworfen, der Name selber ist der Edda entnommen, wo er einfach "Erde" bedeutet.

Signed  :d
Aber jetzt bitte zurück zum Thema, Tolkien wurde an anderer Stelle schon genug diskutiert.
 
Überprüfen kann das eh kein Mensch, also mach einfach das Richtige (TM).

I will scream and explode in a fiery ball of annoyance.

P.s.: The auto-correct for "cthulhoid" is “catholic”

I know space travel is possible! I am, myself, from a far far future!
Sorry for the poor English! In my time we all speak arabic.

Offline Jiba

  • ערלעך מענטש
  • Mythos
  • ********
  • Bringing the J to RPG
  • Beiträge: 11.284
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Jiba
Re: Direkte Realweltbezüge als Merkmal für EDO-Fantasy?
« Antwort #13 am: 18.02.2010 | 18:06 »
Wofür steht eigentlich EDO? Elves, Dwarves, Orcs?
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Yerho

  • Konifere
  • Legend
  • *******
  • Inselschrat im Exil
  • Beiträge: 7.690
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Yerho
Re: Direkte Realweltbezüge als Merkmal für EDO-Fantasy?
« Antwort #14 am: 18.02.2010 | 18:16 »
Wofür steht eigentlich EDO? Elves, Dwarves, Orcs?

Oder "Elven, Dragons, Orks". Such's Dir aus! ;)

Übrigens, "Conan", der wohl bekannteste Nicht-EDO-Klassiker, baut auch massiv auf erdgeschichtliche Konstellationen und Stereotypen. Das nur zur Unterstützung der Meinung, dass Realweltbezüge kein Merkmal von EDO sind.

Ich denke übrigens, dass der moderne Begriff "EDO" nicht unbedingt die Art von Fantasy beschreiben soll, die Tolkien damals hoffähig gemacht hat, sondern eher die Art von Fantasy, die heute stark auf Elemente setzt, die sich in der (High-) Fantasy eingebürgert haben. Vereinfacht ausgedrückt: EDO ist nicht das, was Tolkien gemacht hat, sondern das, was in heutiger Fantasy wie bei Tolkien (oder anderen Vertretern) gemacht wird. Sozusagen ein knackiger Begriff für die Inzuchtserscheinungen (Was jetzt nicht zwingend abwertend gemeint ist ...) des Genres.
I never wanted to know / Never wanted to see
I wasted my time / 'till time wasted me
Never wanted to go / Always wanted to stay
'cause the person I am / Are the parts that I play ...
(Savatage: Believe)

Offline Funktionalist

  • Kamillos Erfindung
  • Mythos
  • ********
  • Klatuu Veratuu..... äh
  • Beiträge: 10.916
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: DestruktiveKritik
Re: Direkte Realweltbezüge als Merkmal für EDO-Fantasy?
« Antwort #15 am: 18.02.2010 | 18:23 »
..ich habe gerade Realbezüge gelesen und an ein elfisches Rentensystem oder Bausparen für Dungenlords oder Vermögenswirksame Leistungen für Drachen gedacht.


@Tolkien
wollte der Herr nicht eine für GB eigene Mythenwelt entwerfen, damit die Großnasen von der Insel sich nicht mimmer die Nordfranzösischen oder Nordischen Sagen ausborgen müssen?
;D

Offline Tudor the Traveller

  • Karnevals-Autist
  • Legend
  • *******
  • (he / him)
  • Beiträge: 5.021
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Tudor the Traveller
Re: Direkte Realweltbezüge als Merkmal für EDO-Fantasy?
« Antwort #16 am: 19.02.2010 | 00:57 »
mir ist aufgefallen, dass es in vielen "EDO-Fantasy-Klassiker-Welten" ziemlich direkte
Bezüge zur realen Welt gibt.

Wieviele solcher klassischer EDO-Fantasy-Welten gibt es denn? Was heißt denn klassisch?

Die Forgotten Realms haben imho nicht wirklich deutlich irdischen Merkmale. Auch in Tolkiens Mittelerde finde ich nichts, das deutlich irdische Analoga hätte. Um mal die zwei klassischten EDO-Settings abzuarbeiten.

Was heißt Realweltbezug? Gravitation? Luft? Menschen? Religionen, Kriegswesen, Architektur? Sobald Menschen involviert sind, hat es quasi zwingend Bezug zur realen Welt.


Da hat der Zar völlig recht - denn Tolkien selber hat das gesagt. Er hat Mittelerde als die mythische Urzeit unserer Welt entworfen, der Name selber ist der Edda entnommen, wo er einfach "Erde" bedeutet.

Und wo ist der Bezug zur realen Welt? Die Mythen existieren nur in der Vorstellung, es gibt sie nicht wirklich; man zeige mir den Landstrich "Hölle" oder das Labyrinth mit dem Minotaurus... Also ist der Bezug zur "realen Welt" doch sehr dünn.
NOT EVIL - JUST GENIUS

"Da ist es mit dem Klima und der Umweltzerstörung nämlich wie mit Corona: Wenn man zu lange wartet, ist es einfach zu spät. Dann ist die Katastrophe da."

This town isn’t big enough for two supervillains!
Oh, you’re a villain all right, just not a super one!
Yeah? What’s the difference?
PRESENTATION!

Offline Waldviech

  • Legend
  • *******
  • Malmsturm: Settingfuddel
  • Beiträge: 7.116
  • Username: Waldviech
Re: Direkte Realweltbezüge als Merkmal für EDO-Fantasy?
« Antwort #17 am: 19.02.2010 | 01:16 »
Zitat
Und wo ist der Bezug zur realen Welt?
Versuch, es weniger materialistisch und etwas abstrakter zu sehen: Auch Mythologien und Religionen sind, in gewisser Weise, Teil der realen Welt - dabei ist völlig egal, ob es den Minotaurus oder den Heiligen Petrus wirklich gibt. Um es vielleicht etwas deutlicher zu machen: Es mag vielleicht keine Hölle geben - aber es gibt das Christentum, in dem in einigen Glaubensströmungen eine Hölle gibt. Adaptiere ich also für irgend einen Fantasyroman das Konzept "Hölle" angelehnt an die christliche "Original-Version", so habe ich mich aus der realen Welt bedient - nämlich aus der real existierenden christlichen Religion.
« Letzte Änderung: 19.02.2010 | 01:19 von Waldviech »
Barbaren ! Dekadente Stadtstaaten ! Finstere Hexenmeister ! Helden (oder sowas Ähnliches)!

MALMSTURM !

Offline Tudor the Traveller

  • Karnevals-Autist
  • Legend
  • *******
  • (he / him)
  • Beiträge: 5.021
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Tudor the Traveller
Re: Direkte Realweltbezüge als Merkmal für EDO-Fantasy?
« Antwort #18 am: 19.02.2010 | 02:13 »
Klar. Aber dann braucht es schon eine 100%ige Neuschöpfung, damit etwas nicht Realweltbezug hat. Sonst darf man nichts entlehnen, das schonmal irgendwer erdacht hat. Und das funktioniert schon nicht, wenn Menschen Teil des Settings sein sollen. Da noch etwas zu ersinnen (Religionsformen, Kulturen etc.) , das es auf der Erde nicht schon ähnlich oder verwandt gibt oder gab, ist imho kaum möglich.
NOT EVIL - JUST GENIUS

"Da ist es mit dem Klima und der Umweltzerstörung nämlich wie mit Corona: Wenn man zu lange wartet, ist es einfach zu spät. Dann ist die Katastrophe da."

This town isn’t big enough for two supervillains!
Oh, you’re a villain all right, just not a super one!
Yeah? What’s the difference?
PRESENTATION!

Offline Waldviech

  • Legend
  • *******
  • Malmsturm: Settingfuddel
  • Beiträge: 7.116
  • Username: Waldviech
Re: Direkte Realweltbezüge als Merkmal für EDO-Fantasy?
« Antwort #19 am: 19.02.2010 | 09:10 »
Zitat
Aber dann braucht es schon eine 100%ige Neuschöpfung, damit etwas nicht Realweltbezug hat.
Selbst die hätte aber noch Realweltbezüge. Es ist ja auch nicht so, daß das was Schlechtes wäre.
Barbaren ! Dekadente Stadtstaaten ! Finstere Hexenmeister ! Helden (oder sowas Ähnliches)!

MALMSTURM !

Offline Jiba

  • ערלעך מענטש
  • Mythos
  • ********
  • Bringing the J to RPG
  • Beiträge: 11.284
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Jiba
Re: Direkte Realweltbezüge als Merkmal für EDO-Fantasy?
« Antwort #20 am: 19.02.2010 | 09:56 »
Ich würde sagen, dass wir vielleicht Realweltbezüge auf "realhistorische Bezüge der Hochkulturen dieser Welt" eingrenzen sollte
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Waldviech

  • Legend
  • *******
  • Malmsturm: Settingfuddel
  • Beiträge: 7.116
  • Username: Waldviech
Re: Direkte Realweltbezüge als Merkmal für EDO-Fantasy?
« Antwort #21 am: 19.02.2010 | 09:59 »
Selbst da käme die herkömmliche Fantasy kaum ohne aus, weil das Mythologieproblem bleibt. Für dich sind göttliche Wunder, Hölle und Geister vielleicht nicht real - für einen Menschen des Mittelalters schon. Folglich wurden diese Dinge wie real behandelt und sind - oh Wunder - Teil der Hochkulturen dieser Welt ;)
« Letzte Änderung: 19.02.2010 | 10:01 von Waldviech »
Barbaren ! Dekadente Stadtstaaten ! Finstere Hexenmeister ! Helden (oder sowas Ähnliches)!

MALMSTURM !

Offline Skele-Surtur

  • Münchhausen der Selbstauskunft
  • Titan
  • *********
  • Skeletor Saves!
  • Beiträge: 28.450
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Surtur
Re: Direkte Realweltbezüge als Merkmal für EDO-Fantasy?
« Antwort #22 am: 19.02.2010 | 10:29 »
Ich schätze, die Autoren fürchten, sie würden die Leser überfordern, wenn sie nicht an vorhandenes Wissen aus dem Geschichtsunterricht anknüpfen würden... oder sie sind es schon selbst.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

Korrigiert meine Rechtschreibfehler!

Belchion

  • Gast
Re: Direkte Realweltbezüge als Merkmal für EDO-Fantasy?
« Antwort #23 am: 19.02.2010 | 10:35 »
Ich würde sagen: Nein. Die Realweltbezüge findet man ja nicht nur in der EDO (die an sich ja bloß ein Gemenge aus Hyboria und Mittelerde ist), sondern auch in der Science-Fiction - da gibt es oft genug das (SACRUM) ROMANUM IMPERIUM in High-Tech-Form.

Selbst da käme die herkömmliche Fantasy kaum ohne aus, weil das Mythologieproblem bleibt.
Ich würde das größere Problem da aber im Abgrenzungsproblem zwischen althergebrachten Sagen und Mythen sowie modernen populärwissenschaftlichen Mythen sehen. An die Wikinger angelehnte Kulturen tragen z.B. in der Regel Helme mit Hörnern - was geschichtswissenschaftlich gesehen zwar nicht stimmt, aber trotzdem das Erkennungsmerkmal der Wikinger ist.

Offline Skele-Surtur

  • Münchhausen der Selbstauskunft
  • Titan
  • *********
  • Skeletor Saves!
  • Beiträge: 28.450
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Surtur
Re: Direkte Realweltbezüge als Merkmal für EDO-Fantasy?
« Antwort #24 am: 19.02.2010 | 11:49 »
Man verzeihe mir meine Unkenntnis, aber wo auf Hyboria gabs Elfen, Zwerge oder Orks?
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

Korrigiert meine Rechtschreibfehler!