Autor Thema: Mein Senf zu Attentaten  (Gelesen 15266 mal)

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Offline Sternenwarzendreck

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #25 am: 14.03.2010 | 10:21 »
@WötzeClöwn und Sashael:

Futterluke zu!
Es ging wohl weniger um Details bezügich der (tot-langweiligen) Mercurial Story von Shadowrun, die von TearMaster nach seinen Ausführungen offenbar sehr lebendig und gelungen umgesetzt worden war, sondern es ging darum, dass Attentäter als Gegenspieler von Spielerfiguren probate Spielmittel darstellen - vor allem unter dem Gesichtspunkt, wenn sie hinsichtlich Spielsystem und Setting und Kampagne und allem anderen Theorie-Hokuspokus plausibel umgesetzt werden.
Also dazu sinnfreie Beiträge zu absolut irrelevanten Details hinsichtlich der Sache selbst beizusteuern ... *gähn* LAAAANGWEILIG!!! Get a life!

@Boba:

Coole Antwort.

@TearMaster:

Respekt! Vor allem finde ich es cool, dass die Spieler das als gute Spielerfahrung erlebt haben.
EIN Rollenspieler. Und?

----
Star Wars und Star Trek sind kein Science Fiction ... !

Ein

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #26 am: 14.03.2010 | 10:36 »
Im Sinne des Storytelling machen Attentäter nur dann Sinn, wenn sie einen interessanten Konflikt erzeugen.

Attentäter, die die Spieler aus dem Hinterhalt erschießen, sind langweilig, da sie kein Storypotential haben.
Attentäter, die "direkt" den Spielern entgegentreten, haben diese Potential dagegen.

Wie man diese Direktheit umsetzen kann, kann man in diversen Filmen beobachten. Sei es als direkte körperliche Konfrontation, in der Attentäter ein überlegener Gegner ist, der es mit der ganzen Gruppe aufnehmen kann, und daher deren Zusammenarbeit und ihren Erfindungsreichtum erzwingt. Oder auch ein Katz-und-Mausspiel.

Der Punkt ist: Den kompetenten Spieler muss ein gleichermaßen kompetenter Gegner gegenüber stehen und am Ende wird der Glücklichere gewinnen.

Das dumme ist dabei, dass Rollenspiele zu sehr zu kämpfen neigen. Bei dem ganzen Geballer und Gemetzel fällt es schwer ein stilvolles Spiel zwischen Spielern und Attentätern zu inszenieren.

Offline Markus

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #27 am: 14.03.2010 | 10:54 »
Zitat
Schnitzel-Bügel-Methode
Kann das jemand erklären? Danke

Ein

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #28 am: 14.03.2010 | 11:11 »
Leute mit einem heißen Bügeleisen zu einer Aussage zwingen. Klischee-Verhörungsmethode von Geldeintreibern in vielen Mafiafilmen.

Offline SeelenJägerTee

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #29 am: 14.03.2010 | 12:06 »
Beim Sandboxen bekommen weder SCs noch NSCs einfach so willkürlich Hindernisse hingeworfen, weil das jetzt besser zum Plot passt.
[...]
Bad Horse ich glaube wir verstehen unterschiedliche Dinge unter Sandboxen.
Mal als Konkretes Beispiel mit der Sonne:  Das hat nichts mit Plot zu tun, das ist lediglich eine Frage des ist-es-plausibel-?
Wenn die Spieler darauf achten, dass ihnen die Sonne im Rücken steht, dann können SIE schon mal nicht geblendet werden. Aber wenn sie sich darauf verlassen, dass ihre Gegner von der Sonne geblendet werden kann das in die Hose gehen.
Denn es KANN sich eine Wolke vor die Sonne schieben. Spieler können natürlich auch dieses Risiko minimieren in dem ihre Charaktere die Bewölkung an den Vortagen beobachten.
ABER meistens hat man ja keine so lange Vorlaufzeit vor einem Kampf. Und damit sind diese Faktoren bis zum Kampf auf der Metaebene völlig unbekannt. Deswegen wäre "totale Bedeckung", "einige Schäfchenwolken" und "klarer Himmel" alles plausibel.

Ob ihnen ein Erdrutsch den Weg durch die Glücksbärchihügel versperrt und sie durch den Todesschreckenswald zwingt hat auch nix mit "passt besser zur Story/Plot" zu tun. Dort stellt sich lediglich die Frage ist-es-plausibel-?
Hat es in der Vorwoche geregnet? Ist allenfalls eine Frage die dies beeinflussen wird.
Aber ob es geregnet hat ist dann (meist) schon wieder willkürlich vom SL definiert, da es für die wenigsten Settings ein Quellenbuch "Meteorologie der Bla-Welt" geben dürfte.
Und wenn das ganze Setting auf dem Mist des SL gewachsen ist, dann ist sowieso alles letztendlich willkürlich vom SL bestimmt.

Anmerkung: Willkürlich soll hier KEINE negative Wertung haben.

Zitat
Das Problem mit Attentaten finde ich aber immer noch, dass sie klappen können. Da liegt ja für mich die Schwierigkeit: Wenn ich vollkommen darauf verzichte, Attentäter auftauchen zu lassen, ist das unter Umständen unplausibel. Wenn ich aber Attentäter auftauchen lasse, muss ich in Kauf nehmen, dass ihre Attentate klappen könnten - was ich als SL aber eigentlich gar nicht will, und die Spieler meistens auch nicht.

Da sind Schicksalspunkte, Bennies oder ein einfaches "Charakter stirbt nur, wenn Spieler einverstanden ist" natürlich die beste Lösung.
Auch der Shorgarmarmurkal-Tempel, den der Sandboxende SL in die Düsterhügel gesetzt hat, kann tödlich enden.

Ansonsten hat das YY schon sehr schön aufgedröselt.
In vielen Settings scheitern schon mal 90++% der Attentate bevor überhaupt ein Attentäter die Bildfläche betritt. Eben am Mangel eines Attentäters.
Dann muss man noch bedenken, dass z.B. unternehmen den Typen der ihnen immer ans Bein pisst nicht umnieten lassen, weil es wenn es raus kommt A) rechtliche konsequenzen hätte und B) so schlechte publicity wäre, dass man das lieber lassen sollte.

Offline Sashael

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #30 am: 14.03.2010 | 17:01 »
@WötzeClöwn und Sashael:
...
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Da drüben ist die Tür, dahinter die Treppe zum Keller. Der ist auch schön schalldicht, da kannst du dann auch mal laut lachen. Probiers! Trau dich!

@topic
In einer D&D Kampagne ist durch einen halbwegs kompetent gespielten Attentäter (Stufe 5) unsere Gruppe mehrfach fast ausgelöscht worden. In allen Fällen hatte das Überleben der SCs nichts mit den Überlegungen und Handlungen der Spieler zu tun, sondern nur mit unverschämten Würfelglück. Das war keine spassige Erfahrung, sondern extrem frustrierend. Wenn man nur deswegen nicht mit 5 Coup de gras im Schlaf ermordet wird, weil 1 (EIN) SCs seinen Save gegen 24 (Gruppenstufe lag bei 3-4) geschafft hat und durch noch mehr Würfelglück die direkte Auseinandersetzung mit dem Attentäter solange überlebte, bis noch zwei SCs aufwachten, dann hat man nicht das Gefühl etwas geschafft zu haben.

Will sagen, Attentäter mögen bei wirklich kompetenten (sprich hochstufigen (oder Äquivalent)) SCs ein cooles Designelement sein, auf unteren oder mittleren Stufen sind sie nur durch Unplausibiltät und Glück keine Gruppenkiller. Ich weiß nicht, wie einige hier der Ansicht sind, dass auch in der Realität die meisten Attentate scheitern. Von wievielen  Attentaten erfährt man denn? Meistens von den ... na? Genau, den gescheiterten. Weiß einer von euch, wieviele "sinnlose" Raubmorde, tödliche "Unfälle" und unglückliche "Zufälle" nicht doch sehr präzise geplante Attentate waren? Wenn man jemanden umbringen will und sich nicht vollkommen dämlich anstellt, dann schafft man das in aller Regel auch. Leute, die dafür regelmäßig bezahlt werden, sollten bei sowas auch noch sehr kompetent sein. In einem RP-Setting egal welchen Genres bedeutet das, das eine Gruppe, die einen kompetenten Attentäter am Hals hat, im Vorfeld von ihm erfahren muss oder sie ist Geschichte. Oder aber natürlich, die Spieler haben Spass daran, dass ihnen der SL sagt:"Du hast kein Haar in den Türrahmen geklebt, dessen Fehlen dir beim nach Hause kommen hätte verraten können, dass jemand die Tür in deiner Abwesenheit geöffnet hat. Also reg dich jetzt nicht auf, dass deine verminte Tür dich durch den nächsten Häuserblock gesprengt hat."

Attentäter sind in Filmen halt cool, weil sie das machen, was die Story cool macht. Im RP erfordert ihr Einsatz sehr viel Feingefühl und Goodwill vom SL. Sie sind storytechnische Save-or-Die-Effekte. Wenn man nicht einen genialen Plan hat, wie man ihn "cool" einsetzt ohne die Gruppe zu wipen, sollte man imho die Finger von ihnen lassen und lieber doch die tumben Schläger mit Keule/Uzi/Laserblaster antanzen lassen und einen regulären und fairen Kampf ausspielen.

"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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ErikErikson

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #31 am: 14.03.2010 | 17:06 »
Wenn Attentäter so toll wären, dann würden viel mehr PolotikPromis sterben schätze ich.

Ich würde gern mal nen Attentäter einsetzen, rein um meine Machtfantasien auszuleben. Vielleicht mit ner Gruppe, mit der ich eh nicht mehr spielen will, hmm...

Das Prob is halt, einen guten Attentäter sieht man nicht, kennt man nicht, schon das Oper zweimal nicht.
« Letzte Änderung: 14.03.2010 | 17:12 von ErikErikson »

Offline Ludovico

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #32 am: 14.03.2010 | 17:31 »
Attentaeter empfinde ich als interessante Encounter und nicht mehr. Solche Elemente sollen imho wichtig fuer die Story sein, die SCs darauf stossen, dass sie jemanden auf die Fuesse getreten sind.
Somit gilt fuer mich:
Attentate sind kein Selbstzweck!

Daraus kann man folgendes ableiten:
Fuer ein Attentat gibt es immer einen Grund.

Damit jemand einen oder mehrere Killer auf jemanden hetzt, benoetigt dieser jemand einen Grund, denn es kostet vor allem Geld.
Die Unkosten steigen mit der Professionalitaet der Killer.

Somit finde ich, dass Attentate auch auf neuere niedrigstufigere Charaktere veruebt werden koennen, denn zum einen fallen die jenen Antagonisten mit entsprechend viel Macht und Einfluss nicht so auf und selbst wenn, so werden die auch nicht mit Kanonen auf Spatzen schiessen.

Wenn ich als reicher Gangsterboss ein paar leichtbewaffnete Landstreicher loswerden will, dann hole ich mir eher ein paar grimmig aussehende Schlaeger aus der naechsten Kneipe (bzw. lass das meinen Unteroffizier machen), waehrend mein Lee Harvey Oswald weiterhin lieber fuer wichtigere Dinge zurueckbehalten wird.

Somit halte ich es auch nur fuer ok, wenn die Maechtigkeit der Gegner auch mit der Gruppenstufe zunimmt, auch beim Sandboxspielen.


Offline SeelenJägerTee

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #33 am: 14.03.2010 | 17:36 »
@ Sashael
Ach ja und JEDER weiß auch wo er fragen muss um Kontakt zu einem professionellen Killer zu erhalten oder?

Auf professionelle Killer können allen falls kriminelle Organisationen und Geheimdienste zurückgreifen.
Weil wenn die Person der man ans Bein gepisst hat herausfinden kann, wer ein Attentäter ist, dann könnte das auch die Polizei und dann wäre der Attentäter schnell Geschichte.

Und wenn man etwas wie einen Unfall aussehen lässt.
Polizei ist mittlerweile ziemlich gut rauszufinden ob etwas Brandstiftung war ob ein Brand durch rumgefummel an der Elektrik ausgelöst wurde ...

Raubmorde und so was werden recht häufig aufgeklärt und da würden zumindest einige reden wenn sie als Kronzeugen Strafmilderung bekommen würden oder kurz vor ihrem natürlichen Tod im Gefängnis. Da dies aber nicht passiert sagt uns das, dass wohl nicht so viele Attentäter herumlaufen.

Dann gäbe es natürlich noch die Möglichkeit es wie einen Unfall aussehen zu lassen. "Hups Herr Wachtmeister ich hab den Mann gar nicht gesehen tut mir ja Leid, dass ich ihn tot gefahren habe." Nur so was kann ein Attentäter auch nur EIN MAL machen.

Unternehmen werden sich hüten Attentäter los zu schicken, weil sie dadurch nachher vom Attentäter erpressbar wären.

In einem realistischen Setting kann man also ziemlich gut abschätzen wer einem einen Professionellen Attentäter auf den Hals hetzten kann:
- Die Mafia
- Geheimdienste

Alle anderen Personen die einem aus persönlichem Groll Attentäter hinter her schicken müssten sich an die lokalen Tunichtgute halten, an Personen die WEIT vom professionellen Attentäter entfernt sind.

----

Auch in einem Fantasy Setting dürfte sich der Pool an verfügbaren Assassinen wenn man es logisch haben will gering halten.
Auch in einem auf Plausibilität bedachten Fantasysetting haben nur politische und kriminelle Organisationen zugriff auf Attentäter.
Wobei manche ausscheiden weil sie z.B. ein Ritterorden sind und das ihrem Kodex widersprechen würde.
Wenn man einem Handelsmagnaten ans Bein gepisst hat, dann kann der auch nicht so einfach auf einen professionellen Attentäter zurückgreifen.
Jeder Feudale Herrscher der bei Verstand ist würde so etwas unterbinden - aus zwei Gründen
a) er hat für Recht und Ordnung in seinen Landen zu sorgen und er hat eine Schutzverpflichtung seinen Untertanen gegenüber
und sollte er das nicht ganz so ernst nehmen zieht immer noch
b) wenn der Handelsmagnat den SCs kompetente Attentäter auf den Hals hetzen kann, dann könnte er auch dem Herrscher kompetente Attentäter auf den Hals hetzen.

Aus diesen Gründen kamen bei mir bisher NULL Attentäter vor. Bisher haben die SCs einfach niemandem SO SEHR ans Bein gepinkelt, dass derjenige ihren Tod UNBEDINGT haben will bwz. diejenigen hatten einfach keinen Zugriff auf professionelle Killer und unprofessionelle Killer wollten sie nicht verwenden weil der Quotient aus (Wahrscheinlichkeit selbst erwischt zu werden)/(Wahrscheinlichkeit auf Erfolg des Anschlages) einfach eine Zahl größer gleich 1 liefert.

Ich weiß nicht wieso hier alle von der Prämisse ausgehen, dass JEDER der nur will einen Profikiller findet, es ist viel wahrscheinlicher dass dieser Versuch darin Mündet einige Zeit auf Staatskosten zu leben und eine Vorbestrafung wegen "Aufruf zu Mord" zu erhalten.

Callisto

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #34 am: 14.03.2010 | 17:38 »
Man geht nicht davon aus, dass jeder einen Attentäter leicht findet, sondern dass die mächtigen NSC's denen in die Suppe gespuckt wurde, genug Ahnung haben um einen Attentäter zu finden.

Offline Ludovico

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #35 am: 14.03.2010 | 17:41 »
Man geht nicht davon aus, dass jeder einen Attentäter leicht findet, sondern dass die mächtigen NSC's denen in die Suppe gespuckt wurde, genug Ahnung haben um einen Attentäter zu finden.

Aber sollte dann die Gruppe auch nicht maechtig genug sein, um einen Attentaeter entsprechender Klasse einzusetzen?

ErikErikson

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #36 am: 14.03.2010 | 17:46 »
Erinnert mich an D&D 2, wo darauf hingewiesen wurde, das bei massiverem Einsatz von Attentätern das ganze zu einem Kampf der NSC verkommt.

Man sollte also vorsichtig sein, und nicht zu viele Attentäter einsetzen.
Wenn man Ninja Attentäter nimmt, ham die SC bsp. keine Chance.


Offline SeelenJägerTee

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #37 am: 14.03.2010 | 17:50 »
@ Dean
Man geht nicht davon aus, dass jeder einen Attentäter leicht findet, sondern dass die mächtigen NSC's denen in die Suppe gespuckt wurde, genug Ahnung haben um einen Attentäter zu finden.
Ach und WIESO?
Ich meine in wie fern ist das gerechtfertigt?
Sonst muss alles in der Sandbox plausibel sein, aber HIER darf man plötzlich die Annahme "basst scho!" treffen oder wie?
Neeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee so nicht.
Wenn man schon so plausibel sein will, dass Attentate vorkommen können, dann muss man mMn auch so plausibel sein, das Szenario wie der NSC an den Attentäter kommt und was alles dagegen spricht mit ein zu beziehen.

Auf der anderen Seite wenn man Storyorientiert spielt und dann hier eben ein "Plot sagt dass XY einen Attentäter Anwerben kann!" dann kann man auch sagen "Plott sagt, dass das Attentat scheitert!"

Im einen Fall (plausibilitäts orientiertes Spiel) hätte ein professioneller Killer zwar höchst wahrscheinlich Erfolg - ABER es hat so gut wie niemand Zugriff auf diese Profikiller und selbst wenn derjenige Zugriff auf sie hat werden die nicht für jeden scheiß los geschickt.
Im anderen Fall (storyorientiertes Spiel) ist es zwar kein Problem für entsprechende Personen an Profikiller zu kommen - aber da ist es auch kein Problem die scheitern zu lassen. Weil wenn die Anwerbung nicht plausibel sein muss, dann muss auch die durchführung des Attentates nicht plausibel sein.

@EE
Nein es müssen PIRATEN ATTENTÄTER sein!

ErikErikson

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #38 am: 14.03.2010 | 17:56 »
@Dean: Ja, wenn mans versaut haben will. Denn obwohl Piraten genauso cool sind wie Ninjas, wildern sie in diesem Fall auf FREMDEM Terittorium!

Und dein Anspruch ist zu stark. Jeder FS SL beugt sich das doch irgendwie zurecht. Es geht ja kaum, das man die Aktionen aller NSC simuliert, da wird dann halt das gute alte "basst scho" angewendet. Allein schon weil der SL ja oft seine eigene Spielwelt nicht kennt, was er dann gerne als "Improvisation" bezeichnet.

Online Maarzan

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #39 am: 14.03.2010 | 17:59 »
Attentate passieren ja nicht im luftleeren Raum. Ein paar Straßenrowdies wegzuräumen, denen keiner eine Träne nachweint ist sicher nicht so schwierig.

Auf dem Level wo wir hier wohl von reden, wird die Luft aber schon recht dünn. Charaktere auf dem angenommenen Level sollten inzwischen in etwa die Risiken mitbekommen haben (und entsprechend paranoid oder von ebenfalls Fachleuten geschützt sein) und auch ihrer Bedeutung entsprechend sozial eingebunden sein. Selbst ein erfolgreiches Ableben sollte entsprechende Reaktionen hervorrufen, ein misslungener Versuch ebenso. Da sind die Kosten für den Killer ggf. noch das kleinste Problem.  

Wenn man sich umgekehrt das Problem ansieht, wenn man selbst jemanden als SC meucheln wollte, kann man eher ein Gefühl dafür bekommen, welche Probleme es alles geben kann - oft nur Kleinigkeiten, welche der Profi einzeln mit hoher Wahrscheinlichkeit umschiffen kann, aber es häuft sich dann halt. In anderen Fällen sollte der Gegner genauso im Trüben fischen wie die SC´s.

Gerade das soziale Umfeld und eben die Rahmenbedingungen außerhalb der direkten Spielersicht werden aber zu oft einfach vernachlässigt, und so auch für die Spieler scheinbar unwichtig - was sehr schade ist.

Wenn die Chars als glorifizierte Vagabunden und Schlagetode von irgendwo da draußen das letzte sind, was zwischen dem blutarmen todkranken Reich und dem Chaos (oder den Ambitionen des einzigen Nichtretarden im Land) liegt, dann ist es nur naheliegend diese Irritation kurzfristig zu beseitigen.

Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Callisto

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #40 am: 14.03.2010 | 18:02 »
Im plausibilitätsorientiertem Spiel, taucht der Attentäter sowieso nur auf, wenn der NSC mächtig genug ist, um Zugriff auf einen solchen zu haben. Deswegen sprach ich von mächtigen NSC, denn der Fall dass der NSC nicht genug Ahnung hat, um einen solchen zu finden, stellt sich gar nicht, denn der arme Onkel des zufälligen Kollateralschadens wird statt dem Attentäter eher die Schlägertruppe engarieren, einfach, weil er keine Ahnung wo er einen Attentäter findet und wie er den bezahlen soll. Ergo wird ein Attentäter auch nur von mächtigen NSC engagiert. Keine Ahnung warum du mich so falsch verstehen willst. Komm mal wieder runter, du steigerst dich grad in irgendwas rein.

Ansonsten hat Maarzan recht.
« Letzte Änderung: 14.03.2010 | 18:04 von Dean »

Belchion

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #41 am: 14.03.2010 | 18:07 »
Ich weiß nicht, wie einige hier der Ansicht sind, dass auch in der Realität die meisten Attentate scheitern. Von wievielen  Attentaten erfährt man denn? Meistens von den ... na? Genau, den gescheiterten.
Ich weiß ja nicht, welche Zeitungen du so liest, aber in meiner steht häufiger etwas von gelungenen Anschlägen. Oft haben die Hintermänner des Attentats sogar ein Interesse daran, dass herauskommt, wer warum und wie gestorben ist - zur Abschreckung oder aus Prestigegründen. (Gilt besonders für die organisierte Kriminalität und politische motivierte Anschläge)

Bei privaten Rachefeldzügen werden in der Regel irgendwelche Schläger angeheuert, keine professionell ausgebildeten Attentäter. Leute mit entsprechender Ausbildung sind selten, für Geheimdienste und Militär von Interesse und damit potenziell bekannt und leicht identifizierbar. Dazu kommt, dass sie vermutlich keinen großen Anreiz dazu haben: Mit ihrem Wissen und Können haben sie gute Karten auf einen gutbezahlten Job im Sicherheitsgewerbe. Als freiberuflicher Attentäter wären sie einem viel größeren Risiko ausgesetzt - einmal, ob es Aufträge gibt, zweitens, weil sie den Sicherheitskräften ausweichen müssen (die in der Regel besser darin sind, Attentäter zu finden, als irgendwelche beleidigten Firmenbosse). Das müsste finanziell ausgeglichen werden, die Kosten dafür dürften astronomisch sein.

Und zu guter Letzt: Wenn es wirklich so einfach wäre, professionelle Attentäter anzuheuern, dann müssten man ständig davon hören, dass einer der oberen 10.000 (bzw. jemand, der diesen auf den Keks ging) durch Unfälle, sinnlose Raubmorde o.ä. ums Leben gekommen ist. Bei sämtlichen mir bekannten Gerüchten in dieser Hinsicht munkelt man aber über FSB, Mossad oder (seltener) CIA als Drahtzieher.

Offline SeelenJägerTee

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #42 am: 14.03.2010 | 18:09 »
@EE
Ich bin der SJT und nicht Dean.

Und dein Anspruch ist zu stark. Jeder FS SL beugt sich das doch irgendwie zurecht. Es geht ja kaum, das man die Aktionen aller NSC simuliert, da wird dann halt das gute alte "basst scho" angewendet. Allein schon weil der SL ja oft seine eigene Spielwelt nicht kennt, was er dann gerne als "Improvisation" bezeichnet.

Ja aber wenn ich ein "passt schon" für das Anheuern des Attentäters verwende, dann auch ich auch ein "passt schon" für den Zufall der den SCs das leben rettet verwenden.

Hier wird nämlich andauernd gesagt Attentäter seien zu mächtig!
Was aber nicht gesagt wird: "Unter einer Prämisse die den NSC durch vereinfachte und inkonsequente Annahmen stark begünstigt. Aber eine Begünstigung der SCs durch plausible Annahmen unterlässt."

Mal als Beispiel: Die SCs haben einem Pharmariesen ordentlich ans Bein gepinkelt. Jetzt nehmen hier im Faden die Leute an, dass (bar jeder Plausibilität) das Unternehmen auf einen Profikiller zugreifen kann und das auch wird.
Dass jetzt aber der Assassine versucht das Attentat wie einen Unfall - Gasexplosion - aussehen zu lassen und dass zufälliger Weise genau an dem Tag der Charakter zu früh nach Hause kommt, das lehnen sie Absolut ab - mit der Begründung, dass das ja "unfair" und kein "echtes gesandboxe" mehr wäre. (Das es aber schon viel früher beim Anwerben des Attentäters aufgehört hat "fair" und "echtes gesandboxe" zu sein, das ignoriert man wohlfeil.

@Dean
Und dieser Mächtige NSC hat auch nur dann Zugriff auf den Attentäter, wenn er
A) im Geheimdienst sitzt
B) auf den Geheimdienst zugreifen kann (ohne rechtsstaatliche Kontrolle) (Kim-Jong-Il, Putin, Bush)
C) im organisierten Verbrechen unterwegs ist.

Helmut Kohl der Bundeskanzler hat zwar viel Macht und Einfluss.
Und er könnte den SCs sicher das Leben schwer machen.
Aber er hätte ziemlich sicher keine Möglichkeit ihnen einen Attentäter auf den Hals zu hetzten.

Bill Gates ist wohl reich genug den Attentäter zu bezahlen, aber er hat keine Zugriff auf einen.

Zu sagen Macht&Geld = Zugriff auf Attentäter ist einfach eine zu starke Vereinfachung.

EDIT: genau und Marzaan hats schon ganz gut erfasst, was ich meine.
« Letzte Änderung: 14.03.2010 | 18:12 von Mann mit der Zweihandnadel »

Offline Sashael

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #43 am: 14.03.2010 | 18:11 »
Bei sämtlichen mir bekannten Gerüchten in dieser Hinsicht munkelt man aber über FSB, Mossad oder (seltener) CIA als Drahtzieher.
Und das sind dann keine Attentäter?  wtf?
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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ErikErikson

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #44 am: 14.03.2010 | 18:14 »
Das sind Helden.

Offline SeelenJägerTee

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #45 am: 14.03.2010 | 18:14 »
Und das sind dann keine Attentäter?  wtf?
Ja klar.
Aber die Spieler wissen i.d.R sehr genau wenn sie gerade dabei sind einem Geheimdienst oder der Mafia an den Karren zu fahren.
Von dem her WISSEN die Spieler hier um das Risiko.

Da kommt man nicht ahnungslos aus dem Haus und wird halt mal umgenietet, weil man vorletzten Monat aufgedeckt hat, dass ein namhafter Reeder Öl in die Nordsee verklappt.

@EE
Was der Typ der in England den einen mit Polonium vergiftet hat ist in deiner Welt ein Held?  :o

Belchion

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #46 am: 14.03.2010 | 18:19 »
Und das sind dann keine Attentäter?  wtf?
Natürlich sind das auch Attentäter, aber sie stehen halt im Dienst einer staatlichen Institution - es sind keine freiberuflichen Meuchelmörder, die jeder anheuern könnte. Ich wollte damit vor allem auf zwei Dinge hinweise: 1) Selbst bei "perfekten" Attentaten gibt es immer Gerüchte über die Drahtzieher. 2) Diese Gerüchte weisen nie auf reiche Leute hin, die freiberufliche Attentäter angeheuert hätten.

Callisto

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #47 am: 14.03.2010 | 18:19 »
Es hat doch auch keiner gesagt, dass die SC nicht wissen, dass sie mächtige Leute angepisst haben? Manche Spieler ignorieren das halt gerne.

ErikErikson

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #48 am: 14.03.2010 | 18:20 »
@EE
Ich bin der SJT und nicht Dean.



Die Namenhopseirei schafft mich.

Sonst hast du recht. Wobei ich denke, das ich als böser NSC einfach so lange Attis schicken würde, bis einer Erfolg hat. So hab ichs bei Meideval immer gemacht. Solange mans nicht zurückverfolgen kann.  

@Dean:
Ich glaub viele Gruppen sind auch völlig para, was ich da von manchen höre, sich auf Kämpfe vorbereiten, da frag ich mich immer, was tun die da noch? Meine SC sind mit ihrem Standardsach schon ziemlich maximal vorbereitet.
« Letzte Änderung: 14.03.2010 | 18:22 von ErikErikson »

Offline Bad Horse

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Re: Mein Senf zu Attentaten
« Antwort #49 am: 14.03.2010 | 18:26 »
Es spielt eigentlich gar keine Rolle, wie wahrscheinlich es ist, ob ein NSC einen kompetenten Attentäter anheuern kann.

Die Frage ist doch, was passiert, wenn die SCs sich mit einer Person anlegt, die die Resourcen und die Verbindungen hat, um genau das zu tun.

Dann darf der Erzähl-SL das gerne so wenden, dass eine spannende und aufregende Story dabei rauskommt. Aber er kann dann halt nicht mehr behaupten, dass das alles ganz, ganz plausibel und strikt nach denselben Vorgaben, die SCs bei einem Attentat erfüllen müssten, abläuft. Wobei sich dann aber auch völlig berechtigt die Frage stellt, warum er - nach gescheitertem Attentat - nicht so vorgeht wie Erik bei Medieval, und einfach noch einen schickt.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?