Das Problem bei der Lösung, den dominantesten Spieler am Tisch zum Kapitän zu ernennen, ist es aber, dass die anderen Spieler da häufig zu Stichwortgebern oder Erfüllungsgehilfen werden. Das passt sicherlich besser zum Genre als mein Vorschlag, hat aber das Problem, dass nicht jeder Spieler das so mag.
Auch nicht jeder Spieler, der den harten Kapitän spielen könnte - ich habe so eine Rolle teilweise selber ausgefüllt und finde das verdammt anstrengend: Wenn eine schwierige Entscheidung ansteht, ziehen sich alle zurück, weils der Kapitän schon regelt, und maulen hinterher, wenn´s doof gelaufen ist, dass man ja sooo ein dominanter Spieler ist.
Ich denke mal, dass auch der inkompetente Offizier, der von seinem Sergeant sanft "geführt" werden muss, eine gewisse Konvention darstellt. Das muss auch nicht zu ständigen Diskussionen führen, da hilft auch ein einfaches "Äh, Kapitän, wir sollten hier schnell weg!" "Ach was, das sind doch nur 20 spanische Galleonen! Da lacht mein Britenherz! Ha-ha!" "Ja, aber, Kapitän, wir sollen doch die 'Endeavour' ohne Kratzer in den Hafen bringen... was würde eure Verlobte sagen, wenn ihr mit gebrochenem Mast in Tortuga einlauft?" "Oh, richtig! Matrosen, wenden!"
Und ja, an Vetternwirtschaft oder Korruption habe ich dabei gedacht.
Außerdem kann sich der anfänglich inkompetente Charakter ja auch durchaus noch entwickeln.