Gibt es nicht eine Möglichkeit das aus dem Spiel heraus zu entscheiden, also nicht dass du das bestimmst, sondern dass irgendwelche Faktoren bestimmen ob und wann die Brücke einstürzt.
Mich ärgert so etwas auch - und gerade - auf Cons.
Tja... das ist, was ich meine. Ich gebe euch die konkrete Situation...
Die Gruppe hat eine Konfrontation mit den Antagonisten. Setting ist ein komplexes Geflecht aus Hängebrücken, Körben und Strickleitern in den kilometerhohen Mammutbäumen der östlichen Wälder. Dieses Gebilde ist, das merkt man bereits von weitem, extrem instabil. Wenn die SCs die Antagonisten wirklich hier angreifen, dann ist es recht wahrscheinlich, dass das Brückengebilde dabei Schaden nimmt und ganz oder teilweise einstürzt (das Flair des Spiels ist Kung-Fu-Wuxia-mässig, Kollateralschaden an der Umgebung gehört quasi dazu). Zu dem Zeitpunkt, an dem die Protagonisten dieses Brückengeflecht erreichen, sind die Antagonisten schon sozusagen auf der anderen Seite... somit kann es:
a) Zum Kampf kommen... dabei geht die Brücke zu Bruch, entweder kontrolliert durch die Antagonisten oder versehentlich durch Antagonisten/Spielercharaktere. In dieser Situation könnten die SCs in Richtung Waldboden stürzen. Im Zweifelsfall wird bei dieser Gelegenheit auch einer der drei Hauptantagonisten mit in die Tiefe gerissen (ich will den SCs schon ein Erfolgserlebnis dabei geben und den Einsturz nicht als Fehlschlag darstellen). Auch gibt es eine dritte Partei, die dafür sorgen könnte, dass die SCs abstürzen, indem sie die Brücke durchtrennt.
b) Nicht zum Kampf kommen... dennoch werden die Antagonisten die Brücke zerstören, um mögliche Verfolger abzuschütteln. In diesem Fall werden die SCs nicht unbedingt abstürzen, aber ihr Weg wird erst einmal blockiert und sie kommen nicht über die Passierstelle zum Zielort. Möglicher Umweg... auf dem Waldboden weitergehen.
Das Problem ist: Wenn die Spieler aktiv an einem Weg arbeiten, das Einstürzen der Brücke zu verhindern, will ich ihre Entscheidungen respektieren. Trotzdem würde ich sie gerne irgendwie auf den Waldboden kriegen. Der Einsturz der Brücke ist sicherlich der visuell dramatischste Weg das zu tun, aber vielleicht nicht der Einzige. Das Wandeln auf dem Waldboden stellt übrigens ein Tabu dar, da es dort gefährlich ist (die Domäne der dritten Partei). Also können die Spieler sich von sich aus entscheiden, den Waldboden zu betreten... sie könnten aber auch zurück in die Stadt gehen, um Hilfe zu holen, mit dem Ergebnis, dass die Auftraggeberin ihnen einen geheimen Tunnel zum Waldboden weist (den SCs ist es also dann erlaubt, das Tabu zu brechen). Oder aber sie erklettern die Baumkronen. Oder sie verlassen die Stadt ganz... auf all dies habe ich keinen Einfluss, aber einfach abschneiden will ich diese Spielerentscheidungen natürlich nicht.Ich habe mal eine C-Map der Charaktere angefertigt, so wird es ein wenig konkreter, wie die Beziehungen sind. Die Welt ist asiatisch angehaucht also spielen frühere Inkarnationen der SCs eine gewisse Rolle im Abenteuer... die SCs haben untereinander auch Beziehungen (sowohl welche im Jetzt, als auch in der Vergangenheit... letztere werden im Laufe des Abenteuers nebenbei aufgedeckt durch traumartige Flashbacks).
C-Map von meinem Abenteuer (vielleicht etwas unkonventionell aufgebaut) Die grobe Handlung:Ausgangslage (vor Einmischung der SCs): Seit einigen Tagen belagert eine Delegation des Scharlachroten Kaiserreiches die haltanische Grenzstadt Kajeth. Während die Sektion der Stadt am Waldboden zwischen den Wurzeln der Bäumen bereits eingenommen wurde und besetzt gehalten wird, trägt die Taktik der Aggressoren den oberen Stadtteil in den Baumkronen einzunehmen, keine Früchte. Der Ältestenrat der Stadt hat Gespräche mit den Besatzern anberaumt und einen kleinen Teil der Truppen um die Kommandanten ins Lager gelassen, um Friedensverhandlungen zu führen. Die Aggressoren setzen ein Ultimatuum: sie wollen Zugang zum verbotenen Teil des Waldes, um dort ein uraltes Artefakt zu bergen, von dem nur Legenden berichten – dann würden sie aus der Stadt abziehen. Obwohl dies gegen die Tabus der Haltaner verstößt, sind dem Rat die Hände gebunden und er willigt ein. Eine Expedition bricht durch die Baumkronen auf in Richtung des verbotenen Refugiums.
Weiterer Handlungsverlauf (mit SCs): Die Stadtmutter (also die Göttin/spirituelle Repräsentationsfigur) von Kajeth will die Entscheidungen des Stadtrates nicht akzeptieren, da sie schlimme Konsequenzen für ihre Stadt fürchtet, wenn die Besatzer das Tabu brechen – der Hüter des Waldes wird seinen Zorn über die Stadt kommen lassen. Außerdem will sie verhindern, dass sich die Religion der Besatzer in der Region durchsetzt, da das ihre Stellung gefährden würde. Die SCs sollen zwei Dinge in ihrem Auftrag tun:
a) Das Artefakt im verbotenen Teil des Waldes sichern
b) Die Besatzer aufhalten, falls sie das Artefakt vor ihnen zu erreichen drohen
Durch Informationen in den alten Schriften der Stadtbibliothek erhalten die SCs Hinweise auf das Refugium (dort ist das Artefakt versteckt) und folgen der Expedition der Aggressoren in den Wald. Es kommt zu einem ersten Konflikt, bei dem die Aggressoren dafür sorgen, dass die SCs ihnen auf dem regulären Wege nicht mehr folgen können. Damit geht es auf den (noch verboteneren) Waldboden, die Domäne des Hüters des Waldes. Die SCs finden die Domäne des Hüters, eines Tiermenschen, und entdecken dort Liebesbriefe und weitere Hinweise – daraus entnehmen sie, dass Artefakt wie auch Refugium von ihren früheren Inkarnationen gebaut wurden. Bei ihrem Weg zum Hintereingang des Refugiums kommt es zu diversen Schwierigkeiten mit der Umgebung (keine Kämpfe aber Klettern, giftige Pflanzen, etc). Im Refugium wartet der Hüter des Waldes auf sie – sie können ihn entweder als Verbündeten oder als Feind gewinnen. Im letzten Fall kommt es zum Kampf, in den die auftauchenden Aggressoren einfallen und es miteinander austragen. Im ersteren vertreiben die SCs mit dem Hüter gemeinsam die Aggressoren. Das Artefakt wird dabei fast zerstört/geraubt und das Refugium kollabiert. Die SCs fliehen, während der Hüter die Aggressoren mit sich im Refugium einschließt.
Wrost Case Scenario: Wenn die SCs zu passiv sind gelingt es den Aggressoren, das Artefakt zu rauben. Sie benutzen es, um den oberen Teil der Stadt einzunehmen.