@ Erik, Teylen
"ergebnisoffen" heißt erstmal, dass die SL nicht festlegt, wie's ausgeht. Das ist bezüglich der Steuerung des Plots schon mal ein fetter Brocken. Die von Teylen angesprochene Alternative striktes Railroading/Participationism bis zum Endkampf wäre problematisch, wenn sie de facto auch vorkäme. Ich sag mal, das tut sie nicht. Der Klassiker ist doch eher, in der Mitte freier zu Spielen, und dann am Ende durch Eingriff den Endkampf herbei zu führen und die SCs gewinnen zu lassen (durch Endkampf-Anpassung im Vorfeld oder Anpassung im Verlauf). Ich halte es nicht für sinnvoll, sich mit einer Alternative aufzuhalten, die theoretisch möglich, aber praktisch hinsichtlich ihrer Verbreitung bedeutungslos ist.
Das typische ergebnisoffene Spiel, dass noch nicht unter "freies Spiel" (TM) fällt - und damit zu Eriks Frage - würde ich so beschreiben: Es gibt eine Reihe von Ereignissen/Problemen/Konflikte (im Extremfall auch Szenen, aber bleiben wir beim üblichen) die vom SL herbeigeführt werden. Ob er sich dabei "willkürlicher" Eingriffe bedient oder die Spielwelt vorher so angelegt hat, dass diese Ereignisse mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreffen ist erstmal irrelevant (Für die ARSler nicht, aber für unsere Zwecke schon). Der Ausgang dieser Ereignisse/Probleme ist erstmal offen, muss aber nicht gleichwahrscheinlich sein (Auch hier wieder die Bitte, ein alltagssprachliches Verständnis anzulegen. 99% ist statistisch nicht deterministisch, aber in der Praxis schon.) Zwischen den Ereignissen (nicht unbedingt allen mit allen) gibt es Kontingenzen, also die Ausgänge haben Auswirkungen auf andere Ereignisse. Im Idealfall kumuliert das Ganze im letzten Ereignis/Höhepunkt, auf dessen Ausgang besonders viele vorherige Ereignisse/Probleme Einfluss nehmen.
Der Ausgang der einzelnen Ereignisse/Probleme ist von den Spielern bzw. den durch sie geführten Spielercharakteren abhängig.
Das ist ein gewaltiger Unterschied zu "freiem Spiel" im Sinne von Sandboxing einerseits (Eriks 2. Alternative) und zu Participationism andererseits. Man kann (muss nicht) als SL dabei einfach hergehen, einen Schurken erschaffen, und den völlig normal, regelgerecht führen und dann einfach zusammen mit den Spielern sehen, was aus ihm wird.