Autor Thema: Railroading und Definitionskrieg, War: Welches Spielen begünstigt DSA?  (Gelesen 42326 mal)

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Offline Dab

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"It's railroading" Kontextbeispiel: Die SCs stehen vor einer Höhle und beraten sich ob sie rein sollen. Der SL langweilt sich weil, ja, sie sollen rein. Da drin geht die Story weiter. Also erscheinen rund um die Höhle rum plötzlich vier Dutzend Tarrasquen.

That's a not so subtle hint that YES, they are in fact supposed to go in there. And it's railroading. The "technique of the 50 Tarrasques", obviously.

Das ist ein wink mit dem Zaunpfahl, dass sie in der TAT in die Höhle rein gehen sollen. Und es ist Railroading. Also, die "Technik der 50 Tarrasquen", natürlich.

Edit: Verlinkter
« Letzte Änderung: 21.04.2010 | 20:09 von Dab »

ErikErikson

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Das Diskussionsthema ist unvorstellbar langweilig und irellevant. Wenn ihr schon diskutieren wollt, könnt ihr dann nicht irgendwas mit etwa mehr Bezug nehmen?

Offline Dab

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Das Diskussionsthema ist unvorstellbar langweilig und irellevant. Wenn ihr schon diskutieren wollt, könnt ihr dann nicht irgendwas mit etwa mehr Bezug nehmen?
Neulich gesehen, in einem Forum über Schraubverschlüsse, welches einen Thread über Gewinde hat:
Zitat
Könnt ihr nicht über was anderes Reden als Gewinde? Gewinde sind unvorstellbar langweilig. Könnt ihr nicht über was interessanteres Reden?

Ich glaube jetzt im Moment geht es um das intuitive verständnis eines nativ Englisch Sprechenden, im bezug auf "Railroading". So uninteressant und irrelevant in einem Thread über Definitionskriege bzgl. Railroading finde ich das nicht.

ErikErikson

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Ok, ok, ich les es mir nochmal durch, vielleicht bin ich mit der falschen Einstellung rangegangen.

Offline Dab

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Also, brauchst du natürlich nicht. Es mag hilfreich sein für das verständnis, aber es sind schon 10 seiten und ehrlich gesagt hab ich selber die hälfte überflogen (weshalb ich wohl selber das Thema komplett verfehle)

In other news, auch nativ englisch sprechende haben probleme genau zu definieren was Railroading jetzt sein soll, aber ihre Probleme sind völlig anders.

Linky aus einem D&D Forum in dem die Leute wohl noch nie von Forge gehört haben: http://www.enworld.org/forum/general-rpg-discussion/248683-whats-wrong-railroad.html

Zitat
The traditional definition of "railroading" is distinct from "linear plot." Railroading means forcing the PCs to follow the plot whether they like it or not, usually in a heavy-handed manner.

The most common form of railroading is simple refusal to let any "non-approved" strategy succeed:

DM: "Okay, you don't follow the old man's tip to search the Mountains of Mysteriousness. You're in a farming village. There's nothing to do."
Player: "We go look for clues in the Wild Woods, where the Duke's body was found."
DM: "Okay. You wander around the Wild Woods for a while. You don't find anything."
Player: "We go in the Caverns of Unspeakable Dread, since that's where the evil wizard must have gotten the monsters to kill the Duke."
DM: "Okay. You explore the Caverns. All the unspeakably dreadful things have gone away. There's nothing here."
Player: "...I guess we head for the Mountains of Mysteriousness then."

More sadistic DMs punish PCs in arbitrary ways for not staying on the rails:

DM: "There's a road leading up to a high pass over the Mountains of Mysteriousness. At the crest of the pass is a cave mouth with wisps of smoke curling up from it."
Player: "That looks dangerous. I'll bet there's a dragon in there. We'll head south through the foothills for a while, see if we can find another way over the Mountains."
DM: "As you start off into the foothills, you get attacked by a pack of rabid dire weasels. Roll initiative."
<combat ensues, two PCs are eaten by the dire weasels, the rest barely survive>
DM: "Just as you finish off the last weasel, you see another pack coming toward you. You remember that there's an enchantment on the road that keeps the dire weasels at bay."
Player: "Uhh... I guess we'd better follow the road then." <sighs>

In the worst-case scenario, the DM won't even let the players try to leave the rails:

DM: "You stand over the fallen dragon and deliver the death blow..."
Player: "Wait a minute, I'm not killing it yet. Now that we've beaten it, I want to talk to it. I tell it that we'll spare its life if it agrees to fly us out of the Mountains."
DM: "It's an evil dragon. You're a paladin of Bahamut. You smite it and it dies."
Player: "No, I really want to talk to it. Hey, maybe I can even redeem it. That'd be awesome."
DM: "You feel the power of Bahamut flow through your body, taking control of you and forcing you to smite the dragon's head off."
Player: "...You know, I'm gonna go play video games. Here's my paladin's character sheet. You might as well keep it since you're playing him anyway."

Jedenfalls kommt deutlich heraus dass die SCs auf den Geleisen bleiben sollen, und die Strecke des Plots entlang fahren.

Offline Teylen

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Die Forgedefinition lautet aber nicht "Durchpeitschen" - Die Forgedefinition labert was von "Bruch des Social Contracts" was von den Spielern "Negativ empfunden" wird.
Doch lautet sie den die Forgedefinition definiert es als:
Entwerten der Spieleraktionen entgegen der sozialen Absprache.

Zitat
Das kann auf durchpeitschen zutreffen, aber z.B. auch auf GMPCs oder irgendwelche rassistischen Stereotypen.
Nein. Wenn der SL sich bei seinen Meisterpersonen rassistischer Stereotypen bedient und dadurch die Spieler stört fällt es nicht unter Railroading.

Zitat
Das ist eine Unterstellung. Ich bin mir dieser Problematik durchaus bewusst, und habe wiederholt gesagt dass man Begriffe aktiv definieren soll, und nicht nach irgendwelchen Kriterien (Demokratische Hermeneutik oder Autoritätsglauben an Forge) vorgehen muss.
Es ist keine Unterstellung da..
...die Wortbedeutung von Railroad hergeleitet wurde
...die Definition von Forge erklärt wurde
...die Wortbedeutung in Kontext von Forge Erläutert wurde

Und du als Strohmann einen deutschen Spieler aufbaust und jegliche Argumente ignorierst.

Für einen nativ english speaker der Railroading auf das verb railroad zurück führt impliziert es ein durchpeitschen.
Bezieht man es auf eine Rollenspiel Runde das durchpeitschen von Spielern durch einen vorgehesenen Plot.
Damit bewegt er sich perfekt innerhalb der
a) Forge Definition
b) Begriffbedeutung nach OXFORD, PONS-Collings, NOAD, ADH

Zitat
"You're railroading [us]" (zu einem SL) heisst also die Spieler werden durchgepeitscht ohne echten Einfluss zu haben, alles ist vorgegeben und die Spieler wandeln auf Schienen.
Richt, der erste Satz ist die Forge Definition, das zweite eine Folgerung.

Zitat
Laut der Forge Definition könnte aber folgendes "Railroading" sein:
- Auftauchen nerviger Mary-Sue NPCs
Nein, erst wenn die entsprechend handeln.

Zitat
- Ein TPK weil der SL die Gegner/Gruppenstärke falsch eingeschätzt hat
Ja.

Zitat
- Der SL entscheidet dass das magische Artefakt das der Spieler erschaffen wollte, anders funktioniert als der Spieler das erwartet
Nein, das anders funktioniert als die Spieler im Rahmen des gemeinsamen Vorstellungs akzeptabel finden.

Zitat
Und jetzt das interessante: Keines dieser Dinge MUSS nach Forgedefinition Railroading sein - es könnte, könnte nicht.
Richtig.

Zitat
Die Forgedefinition ist ungenau.
Falsch.

Eine Rekursion [Programmier Technik] kann ein Bug [Fehler] sein. Muß aber nicht.
Ein Bug [Fehler] kann eine Rekursion [Programmier Technik] sein. Muß aber nicht

Deswegen ist die Definition von Bug als Programm Fehler nicht ungenau.
Ungenau wäre es jede Rekursion zu einem Bug zu erklären.


@ErikErikson
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Offline carthinius

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Willst du jetzt auch sagen, dass illusionism ein Partizip ist? Oder würdest du mir da zustimmen, dass illusionism ein Substantiv ist?

Und erkläre mir mal bitte, warum sie auf der Forge "Railroading" und nicht "to railroad" definiert haben. (Wenn railroading als Partizip von to railroad aufgefasst wird, wäre es doch naheliegender, to railroad zu definieren, anstatt railroading zu definieren.)
Nein, illusionism ist KEIN Partizip. Wie soll das auch bitte bei -ismen funktionieren?! -ing kennzeichnet im Englischen Partizipien, substantivierte Verben und genaugenommen auch Gerundien. Wenn ich eine Tätigkeit ausdrücken möchte, nähm ich doch lieber das Partizip, und das ist nunmal "railroading". Deshalb steht da nicht "to railroad" - das würde überhaupt keinen Sinn ergeben, den Infinitiv definieren zu wollen, beim Partizip/substantivierten Verb hingegen schon, da es ja schließlich um eine konkrete Tätigkeit geht. Das kann man im Deutschen kaum nachvollziehen, weil wir niemals "Fischend" schreiben würden, wenn wir jemandem erklären wollen, was "Fischen" ist oder was man tut, wenn man fischen geht.

ABER: Du behauptest, weil man von "RailroadING" spräche, würde man automatisch das Sustantiv "Eisenbahnwesen" meinen und NICHT eine Form des Verbs annehmen müssen. Und das ist Quatsch.

Und damit würde ich dich bitten, endlich dieses elende "Nein!" - "Doch!" - "Gar nicht!" - "Woll!" zu beenden! Du kannst mich nicht überzeugen, ich kann dich nicht überzeugen.
Lustigerweise ist aber Railroading per Definitionem "gegen den Willen anderer" gerichtet. Das kannst du nicht bestreiten. Und jetzt sag mir, wieso das aus der "Eisenbahn" kommen soll, aber nicht aus dem "etwas durchpreschen".
« Letzte Änderung: 21.04.2010 | 20:45 von carthinius »
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Offline Bad Horse

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Die Eisenbahnmetapher macht Sinn, weil eine Eisenbahn immer auf Gleisen läuft, d.h. die Entscheidungsoptionen sind begrenzt. Man kommt von A nach D, mit Halten in B, C und J, und zwar in genau dieser Reihenfolge, die auch nicht geändert werden kann. Das charakterisiert "Railroading" eigentlich schon ganz gut.

Außerdem will der railroadende SL (noch ein Partizip!) seinen Plot durchpeitschen, d.h. notfalls auch gegen die Entscheidungen der Spieler durchziehen. Auch das passt gut zu dem Phänomen, das "Railroading" genannt wird.

Insofern finde ich die Diskussion, welche Übersetzung jetzt richtig ist, nicht allzu zielführend. Ich fürchte nämlich, die Antwort ist: Beide.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

ErikErikson

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Man könnte doch auch "Kutschieren" sagen. Der SL ist der Kutscher, der den Spielern mit der Peitsche dazu bringt, in die gewünschte Richtung zu fahren. Railroading klingt mir zu gemütlich. Da denke ich an Orient Express.

Offline Dab

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Oder Plotschnitzeljagd. Die Spieler können nur von Plothook zu Plothook watscheln, weil ausserhalb dieses Geleiseartigen Pfads die Welt in einem nondeskripten grauen nichts verschwindet.

Offline Markus

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Leute, insbesondere Dab: Macht euch klar, dass die Forge Definition ihren Ursprung im Begriff der "Force" hat. Also in der Regel der SL "force" einsetzt um "sein Ding" (idR den Plot) durchzudrücken. Und dass man das als bestimmendes Element genommen hat hat gute Gründe, die nicht durch Begriffs-Semantik verschwinden.

@Dab
Die Leute auf Enworld sind ungefähr so gut in der Lage eine theoretische Diskussion über Railroading zu führen wie die auf dsa4 oder alveran. Also praktisch garnicht.

Offline Dab

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Markus, das war ja genau der Sinn des Links. Englischsprache Leute ohne theoretisch-ludologischen Hintergrund zu präsentieren und zu beobachten wie sie den Begriff "Railroad/ing" benutzen.

Offline Teylen

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Was genau spricht nun noch dagegen genau die Forge Definition zu holen die den Begriff Railroading präzise beschreibt?

Für das Phänomen das Gruppen sich mit der Force Ausübung des Spielleiter einvernehmlich zeigen würde ich den Begriff Plotorientierung bevorzugen.

Ohne wieder zu negativ klingenden Begriffen auszuholen wie Plotschnitzeljagd mit entsprechend polemisch bei gepackter halbgaren Pseudo-Definitionsmist. (Von wegen watschelnden Spielern in einer Welt die von grauen Nichts geschluckt wird)
Ich mein ich schreib mir doch nicht die Finger fuzzelig damit Railroading sauber nach Forge definiert bleibt, inklusive negativer Verbindung. Damit man sich dann ein neues Schimpfwort ausdenkt @_@
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ErikErikson

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Das geht aber nicht, weil Plotorientierung eben doch auch noch von "freieren" Spielstilspielern vereinnahmt wird. Alla "wir lassen eine Story aus dem Spiel heraus entstehen, das sit unser Hauptanliegen, und damit Plotorientiert".

Offline Markus

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Dab, ich interessiere mich generell nicht dafür, was Leute, die ich mehrheitlich für Idioten halte, denken. Ich müsste - aus meiner Sicht - völlig bescheuert sein, um mir durch ihr halbdurchdachtes Gestammel eine Analyse beeinflussen zu lassen, die weit über ihrem Horizont liegt. ... Und mir ist klar, dass ich in anderen Fällen der Idiot bin.

Offline Dr.Boomslang

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Für das Phänomen das Gruppen sich mit der Force Ausübung des Spielleiter einvernehmlich zeigen würde ich den Begriff Plotorientierung bevorzugen.
Force muss nicht einem Plot dienen, und Plot benötigt auch keine Force. Deswegen ist der Zusammenhang etwas schwach um das so zu verallgemeinern.

Offline Crimson King

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Mit dem Begriff Plot sollte man sehr vorsichtig sein. Plot ist etwas, das nicht vorab definiert sein muss, sondern es entsteht zwangsläufig, wenn man nicht einfach nur drauf los spielt, sondern auf ein Ergebnis hin. Dabei muss das Ergebnis nicht in der Fiktion liegen, sondern darf auch einfach nur "tolle Story" sein. Narrativistisches Spiel nach Forge ist plotorientiert und dabei nicht ansatzweise railroadig. Im Gegenteil, narrativistische Systeme haben im Mittel das ausgeprägteste Player Empowerment bis hin zum Wegfall des designierten Spielleiters.

Ansonsten kann ich über die drölfzigste Diskussion zum Thema Railroading eigentlich nur den Kopf schütteln. Man muss die Forge-Definition nicht mögen. Wenn man theoretisieren will, braucht man aber ein gemeinsames Vokabular, und solange keiner ein besseres liefert und dieses allgemein anerkannt wird, sollte man sich auch an die Forge-Definitionen halten.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Eulenspiegel

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ABER: Du behauptest, weil man von "RailroadING" spräche, würde man automatisch das Sustantiv "Eisenbahnwesen" meinen und NICHT eine Form des Verbs annehmen müssen. Und das ist Quatsch.
Nein, das behaupte ich nicht.
Ich behaupte, das Wort Railroading ist ein Substantiv.

Und ich behaupte, es hängt vom Kontext ab, ob sich das Wort auf Eisenbahnen oder auf durchpeitschen bezieht.

Zitat
Lustigerweise ist aber Railroading per Definitionem "gegen den Willen anderer" gerichtet. Das kannst du nicht bestreiten.
Ich habe nie bestritten, dass in der Forge-Definition "gegen den Willen anderer" vorkommt.

Im Gegenteil: Ich habe gesagt:
1) In der Forge-Definition kommt "gegen den Willen anderer" vor.
2) Ein neutraler Begriff, der sich nur auf das Wesen der Eisenbahn bezieht, ist besser.
3) Daher ist der Forge-Begriff suboptimal und man sollte sich nicht an die Forge-Definition halten, sondern sich eine bessere Definition überlegen.

Und diese Sachen hatte ich bereits im Thread gepostet, lange bevor das Gespräch über Eisenbahn oder durchpeitschen überhaupt begann.

Zitat
Und jetzt sag mir, wieso das aus der "Eisenbahn" kommen soll, aber nicht aus dem "etwas durchpreschen".
Soll es doch gar nicht.
Sag mal, liest du überhaupt meine Posts oder suchst du dir nur künstlich irgendwelche Aufhänger? ::)

Was genau spricht nun noch dagegen genau die Forge Definition zu holen die den Begriff Railroading präzise beschreibt?
1) Es macht auch wenig Sinn, Bugs, die in einem Programm aus der objektorientierten Sprache kommen "ant" zu nennen.
Und Bugs, die aus einer funktionalen Sprache kommen, nennt man dann "dog".
Und Bugs, die in Assembler programmiert wurden, nennt man dann "table".

Viel sinnvoller wäre es, von einem objektorientierten Bug, von einem funktionalen Bug und einem Assembler-Bug zu sprechen.

2) Desweiteren kannst du sagen, was du willst: Ob ein konkreter Sachverhalt nun ein Bug ist oder nicht, ist objektiv klar. Ich habe noch nie eine Meinungsverschiedenheit darüber gehört, ob eine bestimmte Sache nun ein Bug ist oder nicht.

Ob jetzt etwas gegen den Willen der Spieler ist, ist dagegen nicht eindeutig: Meint man "gegen den Willen von mindestens eines Spielers?" oder "Gegen den Willen der Mehrheit der Spieler?" oder "gegen den Willen aller Spieler?"

Und muss man für alle drei Sachen dann wieder einen neuen Namen einführen?
"whip": Force gegen den Willen mindestens eines Spielers.
"lash": Force gegen den Willen der Mehrheit der Spieler.
"scourge": Force gegen den Willen aller Spieler.

Und diese drei Worte haben wenigstens den Vorteil, dass sie auch in ihrer Ursprungsbedeutung semantisch sehr ähnlich sind.

3) Es ist für die Informationsgewinnung hilfreich, wenn man ein neutrales Wort verwendet, um einen Missstand aufzuzeigen:
"Du lässt uns zu wenig Möglichkeiten, vom Plot abzuweichen. / Du lässt uns zu wenig Freiheiten während des Spiels." ist nunmal informativer als
"Du brichst den Sozialen Vertrag im Spiel. / Du peitschst uns durch den Plot."

Zitat
Für das Phänomen das Gruppen sich mit der Force Ausübung des Spielleiter einvernehmlich zeigen würde ich den Begriff Plotorientierung bevorzugen.
Und wie würdest du dann den Begriff nennen, der vorher mit Plotorientierung belegt war?

Sprich: Der Plot ist im Mittelpunkt und die SCs sind nur nebensächlich bzw. werden nur als Mittel angesehen, mit denen sich der Plot lösen lässt. (Dieser Sachverhalt wird bisher mit "Plotorientierung" umschrieben. Wie würdest du ihn jetzt nennen?)

Zitat
Ich mein ich schreib mir doch nicht die Finger fuzzelig damit Railroading sauber nach Forge definiert bleibt, inklusive negativer Verbindung. Damit man sich dann ein neues Schimpfwort ausdenkt @_@
Ob etwas vom Begriff her ein Schimpfwort ist oder nicht, kann man nicht über die Definition klären.
Das ist eine anschließend draufgesetzte Empfindung der Bevölkerung.
(Siehe dazu auch Euphemismus-Tretmühle)

Offline Dab

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Was genau spricht nun noch dagegen genau die Forge Definition zu holen die den Begriff Railroading präzise beschreibt?
Weil IMHO die Forgedefinition das eben nicht tut. Sie ist nicht präzise. Sie sagt sogar sie ist nicht präzise.

Desweiteren ist die Forgedefinition nicht intuitiv. Railroading hat nichts mit einem "Social Contract" zu tun. Was normale Leute idR Railroading (Siehe Forum) bezeichnen ist natürlich nicht immer korrekt, aber da ist ein Grundtenor dass Railroading eine Macht (force) Ausübung des SLs darstellt, um die Spieler auf den Schienen zu halten. Laut Forgedefinition (welche sich selbst als ungenau bezeichnet) ist das aber nicht Railroading wenn die Spieler dem Railroading grundsätzlich zustimmen. Umgekehrt sind dinge wie ein TPK durch falsch eingeschätzte Gegner/Gruppenstärke für DICH ja Railroading nach Forgedefinition. Ich aber kann über die Bezeichnung "Railroading" für eine Fehleinschätzung eines Encounter-Challengelevels nur den Kopf schütteln, und ich behaupte auch diese Leute würden das tun.

Ich fasse zusammen: Die Forgedefinition ist:
- Ungenau (Sagt sie selbst)
- Nicht intuitiv (Hat nichts mit der regulären Verwendung des Wortes zu tun)
- Nicht allgemein Akzeptiert.

Eine Definition die zu Analysezwecken zu Verwenden man in Erwähnung ziehen sollte (nach Best Practices) sollte aber wenigstens einen dieser Punkte erfüllen.
« Letzte Änderung: 21.04.2010 | 22:07 von Dab »

Humpty Dumpty

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Ansonsten kann ich über die drölfzigste Diskussion zum Thema Railroading eigentlich nur den Kopf schütteln. Man muss die Forge-Definition nicht mögen. Wenn man theoretisieren will, braucht man aber ein gemeinsames Vokabular, und solange keiner ein besseres liefert und dieses allgemein anerkannt wird, sollte man sich auch an die Forge-Definitionen halten.
Das Problem ist doch nicht alleine Railroading, sondern der Rattenschwanz, der an der Forge zwingend mit dranhängt. Es reicht ja nicht, einfach nur zu wissen, was Railroading bedeutet. Durch die nicht existente Systematik der Forge muss man, wenn man über die Entwertung von Spielerentscheidungen sprechen möchte, allein in diesem Thread hier mittlerweile schon 6 verschiedene und vor allem vollkommen voneinander unabhängige Begriffe lernen. Es mangelt zwar nicht an naseweisen Leuten, die sich dieses Geheimwissen mühsam angeeignet haben und es mit großer Begeisterung unter die Leute streuen. Aber es ist einfach nicht sinnvoll, auf solch ein offensichtlich dysfunktionales Instrumentarium zurückzugreifen. Und wenn jemand mal Zweifel anmeldet, wird vehement darauf verwiesen, dass das Zeug der Forge nun einmal da sei und genutzt werden müsse. So ein Quatsch! Schmeißt die Forge auf den Müll, wo sie zumindest in den hier relevanten Teilen eindeutig hingehört! Ich zumindest werde keinen der Begriffe mehr nutzen. Irgendwer muss ja mal damit anfangen.

Railroading, Force, Roads to Rome, Trailblazing, The impossible thing before breakfast, Illusionismus, Partizipationismus. Wer einmal mit dem Scheiß anfängt, und sei es nur beim Railroading, kauft sich doch diesen ganzen Quatsch mit ein. Schaut Euch um im Thread.

Offline Teylen

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Das geht aber nicht, weil Plotorientierung eben doch auch noch von "freieren" Spielstilspielern vereinnahmt wird. Alla "wir lassen eine Story aus dem Spiel heraus entstehen, das sit unser Hauptanliegen, und damit Plotorientiert".
Nein, das funktioniert nicht.
Weil man sich nicht nach etwas orientieren kann das nicht da ist.

Force muss nicht einem Plot dienen, und Plot benötigt auch keine Force. Deswegen ist der Zusammenhang etwas schwach um das so zu verallgemeinern.
Ich werde, sollte ich Zeit finden, den Begriff Plotorientiert näher definieren.
Die Force kommt dabei aber nicht vom Plot sondern von der Orientierung.

1) Es macht auch wenig Sinn, Bugs, die in einem Programm aus der objektorientierten Sprache kommen "ant" zu nennen.
Richtig.
Deshalb gibt es in Bezug auf Programmierung den wertenden Begriff: Bug
Deshalb gibt es in Bezug auf Rollenspiele den wertenden Begriff: Railroading

Wo bei der Programmierung über den Begriff Bug Programmiersystem (und Sprachen) übergreifend ein Fehler bezeichnet wird.
Wird bei dem Rollenspiel über den Begriff Railroading übergreifend ein Fehler angesprochen.

Zitat
Viel sinnvoller wäre es, von einem objektorientierten Bug, von einem funktionalen Bug und einem Assembler-Bug zu sprechen.
Sag ich doch.
Deswegen bezeichnet Railroading einen negativen Sachbestand in unterschiedlichen Spielstilen.

Zitat
2) Desweiteren kannst du sagen, was du willst: Ob ein konkreter Sachverhalt nun ein Bug ist oder nicht, ist objektiv klar. Ich habe noch nie eine Meinungsverschiedenheit darüber gehört, ob eine bestimmte Sache nun ein Bug ist oder nicht.
Ob ein Sachverhalt ein Bug ist nicht.
Aber das ein Sachverhalt entsprechend bewertet wird.
Siehe das Beispiel mit der Rekursion.

Wobei das mit dem Spaghetti Code meiner Meinung nach noch einfacher und treffender ist ^^

Zitat
Ob jetzt etwas gegen den Willen der Spieler ist, ist dagegen nicht eindeutig: Meint man "gegen den Willen von mindestens eines Spielers?" oder "Gegen den Willen der Mehrheit der Spieler?" oder "gegen den Willen aller Spieler?"
Es geht darum den Fehler festzustellen.
In wie weit eine weitere Fein Granulierung nötig ist müßte dann in der Praxis heraus gefunden werden.
Bei Bug wird weiter granuliert, bei Railroading ist es imho bereits fein genug wenn man Illusionismus & Co. noch mit einbezieht.

Zitat
3) Es ist für die Informationsgewinnung hilfreich, wenn man ein neutrales Wort verwendet, um einen Missstand aufzuzeigen:
Wie zuvor am Beispiel der Programmiersprachen gezeigt.

Nein.

Man kann das Problem nicht benennen.
Bezeichnest du die komplette objektorientierte Sprache als Spaghetti Code oder Bug kannst du sprachlich nicht mehr über den Begriff bestimmen welcher Abschnitt tatsächlich verbuggt ist bzw. Spaghetti Code.
Es verhindert die Analyse aus der Perspektive der objektorientierten Sprache als das es auch die Analyse der objektorientieren Sprache von aussen behindert.

Zitat
Und wie würdest du dann den Begriff nennen, der vorher mit Plotorientierung belegt war?
Plot Orientierung war zuvor nicht belegt.
Bisher konntest weder du noch ein anderer mit eine glaubhafte Definition zeigen.

Sie ist nicht präzise. Sie sagt sogar sie ist nicht präzise.
Wo? Und die Forge Definition ist für englischsprachige Menschen intuitiv.
Die zitierte Definition widerspricht zudem nicht mals der Forge Definition.

@TAFKAKB
Für die Definition hier muß man nur einen Begriff kennen. Railroading.
Force wurde nur gebraucht weil "Macht Anwendung" etwas sperrig klingt.
Der Rest wurde nurmal so gedroppt.
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ErikErikson

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Offline Dab

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Eine Rekursion [Programmier Technik] kann ein Bug [Fehler] sein. Muß aber nicht.
Ein Bug [Fehler] kann eine Rekursion [Programmier Technik] sein. Muß aber nicht.
Falsch. Eine Rekursion (Programmier-Technik) kann einen Bug erzeugen (Programmverhalten).

Ein Bug ist aber keine Programmier-Technik sondern ein Programmverhalten (ein unerwartetes, in der Regel, aber das tut nichts zur Sache). Ein Programm-verhalten erzeugt keine Programmier-Technik.

Oder ums mit Logik zu verdeutlichen:

Wenn A => B und B => A, dann sind A und B identisch.

Wenn aber A => B, aber nicht B => A, dann heisst das A und B sind nicht identisch.

Wo bei der Programmierung über den Begriff Bug Programmiersystem (und Sprachen) übergreifend ein Fehler bezeichnet wird.
Wird bei dem Rollenspiel über den Begriff Railroading übergreifend ein Fehler angesprochen.
Quatsch. Siehe Link oben. Nativ englisch sprechende D&Dler die über die positiven Seiten von Railroading (als Technik) sprechen. Hast du schon mal wen über die positiven Aspekte der Technik (!!) Bugs in ein Programm zu schreiben, sprechen gehört? Ich jedenfalls nicht.

Zitat
Bezeichnest du die komplette objektorientierte Sprache als Spaghetti Code oder Bug kannst du sprachlich nicht mehr über den Begriff bestimmen welcher Abschnitt tatsächlich verbuggt ist bzw. Spaghetti Code.
Eine Sprache ist nicht Spaghetti Code. Spaghetti Code ist eine Instanz von Code, die in einer Sprache geschrieben ist. Eine Sprache kann das schreiben von Spaghetti Code begünstigen. Aber eine Sprache kann nicht Spaghetti Code sein.

Offline Teylen

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Falsch. Eine Rekursion (Programmier-Technik) kann einen Bug erzeugen (Programmverhalten).
Die Rekursion ist in dem Fall der Bug.

Zitat
Hast du schon mal wen über die positiven Aspekte der Technik (!!) Bugs in ein Programm zu schreiben, sprechen gehört? Ich jedenfalls nicht.
Ich auch nicht. Willst du nun über die positiven Aspekte von Railroading sprechen?

Zitat
Spaghetti Code ist eine Instanz von Code, die in einer Sprache geschrieben ist. Eine Sprache kann das schreiben von Spaghetti Code begünstigen. Aber eine Sprache kann nicht Spaghetti Code sein.
Falsch. Richtig. Richtig.
Spaghetti Code ist eine Art und Weise in der Code geschrieben ist.
Keine Instanz.
Ob etwas Spaghetti Code ist, ist Auslegungssache.
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Humpty Dumpty

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@TAFKAKB
Für die Definition hier muß man nur einen Begriff kennen. Railroading.
Force wurde nur gebraucht weil "Macht Anwendung" etwas sperrig klingt.
Der Rest wurde nurmal so gedroppt.
Railroading ist definiert als Eingriff in die Handlungsfreiheit der Spieler entgegen dem Gruppenvertrag. Wenn man aber daran interessiert ist, verdeckte Eingriffe gegen den Gruppenvertrag zu beschreiben, braucht man schon Illusionismus. Und so weiter.

Eine wirklich stringente Einführung theoretischer Begrifflichkeiten funktioniert doch anders. Man schaut sich erst einmal das zu beschreibende Phänomen an. Aha, Eingriff in die Handlungsfreiheit des Spielers.

Dann schaut man sich an, welche Variablen solche Eingriffe beeinflussen.

1. Ist der Eingriff vereinbar mit dem Gruppenvertrag?
2. Wie heftig ist der Eingriff?
3. Von wem geht der Eingriff aus?
4. Ist der Eingriff offenkundig?

Wofür braucht man da die Forge? Die liefert nur für einen kleinen Ausschnitt der benötigten Konzepte, bietet ein paar ebenso wahllose wie bescheuerte Begrifflichkeiten und kann nicht einmal mit obiger Systematik konkurrieren.