Autor Thema: [13Mann] Qualität der Übersetzung - wann kommt die Neuauflage?  (Gelesen 18569 mal)

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Offline Abd al Rahman

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Naja, zumindest ich hab das Peview nicht ohne Probleme lesen können. Ich bin ständig über sprachliche Schnitzer gestolpert und mußte einzelne Sätze und Abschnitte mehrmals lesen um inhaltlich zu verstehen um was es darin genau ging. Für ein Fanprodukt wäre es mir egal. Aber für ein Fanprodukt kostet es einfach zu viel Geld.

Oder wie es jemand in einem anderen Thread geschrieben hat: Für mein Profigeld erwarte ich Profiarbeit.

Offline Windjammer

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Oder wie es jemand in einem anderen Thread geschrieben hat: Für mein Profigeld erwarte ich Profiarbeit.

Oder wie jemand auf die Frage "Was ist Euch eine gute [Rollenspiel-]Übersetzung wert?" geantwortet hat:

Mir stellt sich die Frage eher andersrum: Was ist mir eine schlechte Übersetzung wert? Keinen Cent.

Dazu zwei Kommentare, auf Rolemaster bezogen:

1. Thot u.a. argumentieren ja, dass der finanzielle Engpass von 13Mann diesen seit Jahren nötigt, sich keine professionell gemachte Übersetzung leisten zu können. Das halte ich ehrlich gesagt für eine üble Unterstellung. Ich denke, dass sich der Verlag seit 2006 ausreichend etabliert hat, um über diese Anfangsprobleme hinauszuwachsen. Das deckt sich mit der Eigendiagnose von Bernd Blecha hier. Der Verlag suchte noch Februar 2010, also unlängst, nach weiteren Übersetzern - ich möchte mich also dahingehend korrigieren, oben gesagt zu haben, der Verlag suche nur nach weiteren Lektoren. Was mich interessiert, ist das Resultat der neuen Anwerbungen. Ich würde mich ehrlich gesagt auch sehr interessieren, wie die preisgekrönte Übersetzung "Erweiterung Leitmagie" sprachlich geworden ist. Wenn das hier jemand kommentieren kann, wäre das schön.

2. Für mich wäre interessant, wieviele Leute (Prozentsatz) eigentlich vom Kauf der Rolemaster-Bücher abgesehen haben, nachdem sie von den Leseproben sprachlich abgeschreckt wurden; bzw., wieviele Kunden von der Investition in Folgeprodukten (Kampfhandbuch etc.) Abstand genommen haben, nachdem sie vom Grundregelwerk sprachlich abgeschreckt wurden. Vielleicht waren es tatsächlich so wenig, dass es sich für den Verlag kaum lohnt, hier nochmal nachzubessern. Oder vielleicht ist das einer von mehreren Faktoren, warum das deutsche Rolemaster in seiner derzeitigen Form über ein Nischenprodukt nicht hinauswachsen kann.
Unabhängig davon kann ich mir vorstellen, dass, wenn Weihnachten 2011 eine korrigierte Neuauflage des Grundregelwerks erschiene, unter dem Jubiläums-Motto, "20 Jahre Rolemaster in Deutschland", sich das Buch auch bestehende Kunden kaufen würden (vgl. Shadowrun Anniversary Edition). Dass der Verlag an einer Neuauflage interessiert ist, hat Bernd Blecha im vorhin verlinkten Posting auch gesagt.

Edit. 20 Jahre, 20 Jahre - nicht 30. :D
« Letzte Änderung: 29.04.2010 | 10:59 von Windjammer »

Offline Windjammer

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So ein Anspruch ist einfach lächerlich selbstüberschätzend. Wie übrigens auch die Behauptung, es unbedingt immer besser machen zu können.

Mich würde interessieren: bist bzw. warst Du an der Übersetzung von 13Mann-Produkten aktiv beteiligt?

Offline korknadel

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Ich finde die Zitate, die Achamanian von der Verlagshomepage gebracht hat, sehr bedenklich. Als Unternehmen, das Schriftwerke veröffentlicht, muss ich solche Sachen doch als Aushängeschild sehen. Stattdessen lassen die schon auf ihrer Seite durchblicken, dass es da  -- also im Bereich Sprache und Literatur (denn diese unheimlich verschwurbelte Geschichte mit der Fesselung am Strand zeugt nicht gerade von einem poetischen Trüffelnäschen) -- an entscheidenden Kompetenzen fehlt. Wer, wenn nicht ein Verlag, sollte "das" und "dass" unterscheiden können? Natürlich kommt ein Fehlerchen auch mal bei Suhrkamp oder Hanser vor, aber wenn es drei Fehler oder Holprigkeiten pro Satz sind, kann ich denen doch nicht mehr abnehmen, dass sie in der Lage sind, Texte zu veröffentlichen. Selbst als Fanverlag versuche ich doch, mir irgendjemanden zu angeln, der wenigstens mal Korrkektur liest.

Also, ich bin schon sehr verwundert. Dabei komme ich mir eigentlich gar nicht so "selbstüberschätzend" vor. Wenn einer sagt, eins und eins wären drei, dann kann mir der Fehler in der Aussage doch auch ohne Selbstüberschätzung auffallen. Einfach, weil es ein Fehler ist. Und nur weil ich selbst Fehler mache, kann ich doch konstatieren, dass es in der Leseprobe von Fehlern nur so wimmelt.
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Offline Windjammer

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denn diese unheimlich verschwurbelte Geschichte mit der Fesselung am Strand zeugt nicht gerade von einem poetischen Trüffelnäschen

Sag das mal den Machern von D&D. Ich verweise auf die letzte Einstellung in diesem ...ähem... bedenklichen Werbe-Trailer.  

"Fesselung am Strand", my ass. ~;D

Offline korknadel

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Geil!!
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Offline Thot

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Mich würde interessieren: bist bzw. warst Du an der Übersetzung von 13Mann-Produkten aktiv beteiligt?

Nein. Ich habe in keiner Weise mit 13Mann zu tun, außer, dass ich ein oder zwei Bücher für das neue RoleMaster im Laden käuflich erworben habe. Ich selbst bin auch der Auffassung, dass Übersetzungen am Rollenspielmarkt aus Prinzip nicht dauerhaft funktionieren können und hinsichtlich der Verweildauer am Markt einer Eigenkreation immer unterlegen sein werden.

Aber wenn jemand schon das Wagnis eingeht, dann messe ich seinen Erfolg ganz gewiss nicht daran, ob er immer und überall jeden sprachlichen Standard eingehalten hat (was auch die eigentliche Zielgruppe nicht wirklich interessiert, wenn ich das richtig überblicke).


Offline Thot

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Ich finde die Zitate, die Achamanian von der Verlagshomepage gebracht hat, sehr bedenklich. Als Unternehmen, das Schriftwerke veröffentlicht, muss ich solche Sachen doch als Aushängeschild sehen. Stattdessen lassen die schon auf ihrer Seite durchblicken, dass es da  -- also im Bereich Sprache und Literatur (denn diese unheimlich verschwurbelte Geschichte mit der Fesselung am Strand zeugt nicht gerade von einem poetischen Trüffelnäschen) -- an entscheidenden Kompetenzen fehlt.

Ich kann gar nicht glauben, dass Du "Sprache und Literatur" für die 13Mann-Produkte als "entscheidende Kompetenz" betrachtest. Hast Du je RoleMaster gespielt?  ;)

Zitat
Also, ich bin schon sehr verwundert. Dabei komme ich mir eigentlich gar nicht so "selbstüberschätzend" vor. [...]

Wie viele Texte vom Umfang eines RoleMaster-Buches hast Du schon geschrieben oder übersetzt? Einen als falsch erkannten Satz korrigieren ist simpel. Solche Fehler in einem langen Text zu finden (und zwar alle!) ist ungleich schwieriger.

Offline Markus

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@ Thot
Wir reden hier aber doch die ganze Zeit von Fehlern die die Leute mühelos gefunden haben, oder? Eigentlich nicht mal gefunden, sondern Fehler über die sie gestolpert sind, bei dem Versuch den Text zu lesen. Mit anderen Worten, die hier diskutierten Fehler sind eben gerade _nicht_ schwierig zu finden. (Es gibt bestimmt noch andere, die gründliche Suche oder den geübten Blick des Profis erfordern.)

Offline Thot

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@ Thot
Wir reden hier aber doch die ganze Zeit von Fehlern die die Leute mühelos gefunden haben, oder? [...]

Natürlich, denn die, die sie mühelos übersehen haben, kennt keiner.  ::)

Und davon sich ganz sicher auch welche drin. Wie in jedem Text.

Offline Markus

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Wenn wir uns da einig sind verstehe ich aber diese Aussage nicht:
Wie viele Texte vom Umfang eines RoleMaster-Buches hast Du schon geschrieben oder übersetzt? Einen als falsch erkannten Satz korrigieren ist simpel. Solche Fehler in einem langen Text zu finden (und zwar alle!) ist ungleich schwieriger.

Offline Thot

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Wenn wir uns da einig sind verstehe ich aber diese Aussage nicht:

Wir sind uns nicht einig. Was der eine offensichtlich findet, übersieht der andere in einem langen Text. Wenn sich der erstere dann mokiert, dass der letztere "seinen" Fehler nicht gesehen habe, muss er sich fragen lassen, warum er seinerseits so viel übersehen hat. Die Antwort darauf ist natürlich, dass es eben immer sehr schwer ist, alle Fehler zu finden, und folglich übersieht jeder welche. Wenn dann irgendwer doch noch welche findet, ist das nicht "ein Skandal", sondern schlicht unvermeidlich, und um so wahrscheinlicher, je länger der Text ist. Und darum ist "das hätte ich besser gekonnt" in den meisten Fällen lächerlich selbstüberschätzend.

Offline Markus

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Ok, jetzt ist mir klar wie du das gemeint hast. Danke.

Offline korknadel

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@Thot:

Ich weiß nicht, wie umfangreich ein Rolemaster-Buch in Manuskriptseiten ist, aber ja, ich habe selbst Bücher in beträchtlichem Umfang verfasst, habe vor allem schon mehrere Tausend Seiten übersetzt, und auch Texte für Homepages habe ich geschrieben. Warum auch immer du das wissen willst.

Thema Selbstüberschätzung: Ich bin auf meine Arbeit nicht sonderlich stolz, d.h. ich halte mich nicht für einen hervorragenden Übersetzer, und ich bin mir der mitunter schmerzlichen Schnitzer, die mir unterlaufen, durchaus bewusst. Aber: -- oder nein, jetzt mache ich es auch mal, denn hier gehört es her: ABER: ich lege wert darauf, dass jeder Text von mir, ob Übersetzung oder Homepage-Text, lektoriert und/oder korrigiert wird, bevor er auf die Leser losgelassen wird.

Und diese Haltung erwarte ich von einem Verlag eben auch. Und Quellenbücher sind eben nun mal keine Bedienungsanleitungen für Waschmaschinen oder Spielregeln für Mensch ärgere dich nicht. Da kommt es durchaus auf Sprache an -- und ich meine hier nicht hohen Stil, sondern lediglich ein solides Grundniveau.

Natürlich weiß ich, wie schwer es ist, gewisse Fehler zu finden. (Und absolute Fehlerfreiheit gibt es wohl auch nicht. So what?) Umso ärgerlicher, dass es bei 13Mann ofenbar von Fehlern wimmelt, die man gar nicht suchen muss. Und ich frage mich, weshalb ich mir den Vorwurf anhören muss, ich litte an Selbstüberschätzung, nur weil ich zwischen "das" und "dass" unterscheiden kann. Was hat denn das mit Selbstüberschätzung zu tun? Sind diejenigen, die keine Fehler finden oder sie gar produzieren, jetzt die "Guten", die lieben Anständigen, Lauteren? (weil ihnen im Gegensatz zu mir Verblendetem bewusst ist, dass man sowieso nie alle Fehler finden kann, da ist es dann auch gleich egal, ob ein oder zehn Fehler pro Seite) Und ich bin der böse Selbstüberschätzer, nur weil ich -- nicht einmal besonders gut -- weiß, wo ungefähr in einem Satz ein Komma zu stehen hat und wo nicht?

Und nachdem du es so dargestellt hast, als hätte Achamanian seine Zitate nur mit gründlicher Beckmesserei zu Tage gefördert, habe ich eben fünf Minuten auf der Homepage herumgeklickt. Und nein, man muss die Fehler nicht suchen. Sie springen einen nämlich glückstrahlend an:

"Lassen Sie Ihren Charakter ein Meister des waffenlosen Kampfes sein, oder geben Sie ihm den Hintergrund eines gefallenen Ritters. Lassen Sie ihn im Untergrund aufgewachsen sein, oder entscheiden Sie sich für einen dunklen Pakt mit einem Dämon. Welchen Hintergrund Sie sich auch immer für Ihren Charakter vorstellen, im Charakterhandbuch finden Sie alles Notwendige dazu."

(garmmatikalisch jetzt nicht im eigentlichen Sinne falsch, aber stilistisch hahnebüchen. Und das "Notwendige" wofür? Hier fehlt der Bezug)

"�Söldner - DeLuxe Edition� erweitert das bestehende System ohne die Spielbalance aus dem Gleichgewicht zu bringen und ihren Kleiderschrank um ein sehenswertes Kleidungsstück"

(Ein Komma an der richtigen Stelle kann vor Katastrophen retten)

"Mehr als ein Dutzend Tabellen - darunter Waffen, Fertigkeiten und Situationsfaktoren - zieren auf vier Seiten die Rückseite einer beeindruckenden Illustration, die alle Spieler in ihren Bann ziehen wird. Ebenfalls enthalten ist "Tareks Refugium", ein 18 Seiten starkes Setting, das eine autarke Ex-Bundeswehrbasis im Teutares beschreibt, die nicht nur liebevoll ausgearbeitet ist, sondern auch zahlreiche Abenteueransätze enthält, um stundenlangen Spielspaß zu garantieren."

(Oh, wenn ich doch nur auf zwei Seiten irgendwelche Rückseiten zieren könnte, wäre ich schon glücklich! Aber zum Ausgleich kann ich ja in einem Setting spielen, das 18 Seiten stark ist, das macht bestimmt Spaß.)

"In beiden Settings befinden sich detaillierte Beschreibungen der Örtlichkeiten inklusive Kartenmaterial, NSC, neue Kreaturen und wertvollen Abenteueransätzen, die ein sofortiges Einbinden in die eigene Kampagne zu einem Kinderspiel machen."

(Das ist also das absolute Metaquellenbuch. Settings werden nicht mehr beschrieben, sondern enthalten die Beschreibungen ihrer selbst.)

"Als Lennard die Augen aufschlägt, ist nichts mehr so, wie es einmal war. Der Mondfall, eine apokalyptische Katastrophe, hat die Menschheit unsanft vom Thron der Schöpfung gestoßen und die Natur wieder zum alleinigen Herrscher über Leben und Tod gemacht. In der Hoffnung, eine alte Schuld abtragen zu können und sein Leben wieder in den Griff zu bekommen, erfährt er, dass die Welt im Jahre 2200 von einer grausamen Schönheit gezeichnet ist, die jeden verschlingt, der nicht wachsam ist. Am Ende winkt nichts Geringeres als sein eigenes Leben und die Hoffnung auf Frieden zwischen der Menschheit und Seinesgleichen."

(In der Hoffnung, zu erfahren, wer genau Seinesgleichen sind, musste ich feststellen, dass ich dem Text diese Information nicht abtrotzen kann. Vielleicht liegt das daran, dass ich nicht von der nötigen Schönheit gezeichnet bin. Deshalb winkt am Ende Ratlosigkeit.)

"Elisera ist das erste Abenteuermodul für das deutsche Rolemaster. Es richtet sich speziell an Rollenspiel - und Rolemaster - Neulinge und bietet viele Hinwiese auf mögliche Anfangsprobleme. Elisera führt in die faszinierende Welt des Spiels ein und bietet jedem Spieler Möglichkeiten das Spiel zu erleben. Im Modul befinden sich auch verschiedene Hilfe, wie auch vorgefertigte Spielercharaktere, die man auf Wunsch verwenden kann."

(Auf der "Hinwiese auf mögliche Anfangsprobleme" liegen und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen! Dann haben wir hier auch eine wunderschöne Lektion in Wortwiederholung, die den Sinn der Aussage auch noch hübsch verschleiert. Und dann der letzte Satz: Jetzt sage mir bitte noch einer, er verstünde, was da steht.)

Die Beispiele hier sind nicht mühsam aus einem Zweihundertseiten-Text herausgesucht. (Von wegen Fehler, die man in einem langen Text übersieht) Es sind plakative Werbetexte, quasi Aushängeschilder für die Produkte. Wie soll ich denn Appetit auf ein Produkt bekommen, wo außen Scheiße draufsteht? Ich finde es unfassbar, dass ein Verlag es nicht für nötig hält, wenigstens seine Aushängeschilder mal lektorieren und/oder korrigieren zu lassen. Und wenn das Leute sind, die das alles für richtig halten, also kein Problembewusstsein haben, wie sollen die denn dann Bücher publizieren?

Selbstverständlich steht es jedem frei, der ein bis drei Fehler oder Stilblüten in jedem zweiten Satz für ein tolerables Normalniveau hält, nun herzhaft über meine "Selbstüberschätzung" zu lachen.

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Offline Thot

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Selbstverständlich steht es jedem frei, der ein bis drei Fehler oder Stilblüten in jedem zweiten Satz für ein tolerables Normalniveau hält, nun herzhaft über meine "Selbstüberschätzung" zu lachen.

Danke. :D

Offline korknadel

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Offline Abd al Rahman

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Wie ist die Übersetzung letztendlich geworden?

Offline Drantos

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Ich find sie ok. Allerdings bin ich wahrscheinlich kein Maßstab, da ich Fehler unbewusst beim Lesen korrigiere, sodass sie mir meistens gar nicht auffallen.

cu Drantos

Offline D. M_Athair

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Wie ist die Übersetzung letztendlich geworden?
Nicht so berauschend.
Andererseits: Nicht besser oder schlechter als Pathfinder, Legend of the five Rings, ...

Kurz: Sie braucht sich vor der Konkurrenz nicht zu verstecken.
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Offline Argamae

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Der Thread ist zwar schon länger still, aber da es hier um ein Thema geht, daß mir persönlich sehr am Herzen liegt, will ich auch noch ein paar Zeilen darüber verlieren.

Ich bin selbst Übersetzer - sogar studierter - und habe bereits mit Verlagen zusammen gearbeitet (bisher jedoch nicht mit 13Mann). Es ist nicht der Beruf, den ich ausübe (ich muß schließlich vom verdienten Geld auch leben können *zwinker*), aber ich darf behaupten, daß ich so etwas ähnliches wie "Berufserfahrung" besitze. Welche Punkte ich von dem bisher Gesagten auf jedenfall unterstreichen möchte, sind folgende: eine gute Qualität bedarf neben dem Übersetzer auch eines fähigen Lektors; Übersetzen im Bereich "Rollenspiel" oder auch "Spielanleitung" ist - salopp ausgedrückt - eine "ehrenamtliche Tätigkeit", denn die Bezahlung steht fast nie auch nur annähernd in Relation zum Arbeits- und Zeitaufwand; man sollte bei seiner durchaus berechtigten Kritik an einer Übersetzung dennoch wohlwollend den Stress und Termindruck berücksichtigen, auf den sich diejenigen, die übersetzen, einlassen - denn viele Fehler sind darauf zurückzuführen; es ist wichtig (und ich weiß nicht, ob das viele Verlage machen), für jedes Projekt einen Chefübersetzer zu bestimmen, der alles koordiniert und das letzte Wort hat - wenn ich höre und lese, daß an manchen Regelwerken oder Quellenbänden ein Dutzend Leute mitarbeiten, dann ist es absolut unerläßlich, dem Endprodukt noch einmal ein Feintuning durch geübte Hand zu verpassen; niemals darf man die Terminologiearbeit unterschätzen oder schleifen lassen (es klang hier bereits ansatzweise durch, als davon gesprochen wurde, daß gerade die Grundregelwerke einiger Verlage grobe Schnitzer enthalten), denn damit steht und fällt jedwede Folgeübersetzung; ich stimme denen zu, die hier darauf verwiesen haben, daß es sich bei der Textform "Rollenspielregelwerk" um einen Gebrauchstext handelt - und nicht um schöngeistige Literatur.

Im Speziellen auf Rolemaster eingehend, kann ich sagen, daß ich bei der Lektüre (zumindest soweit ich als Neuleser bisher gekommen bin) nicht ständig die "falschen Freunde" herausgelesen oder den Originalwortlaut erahnt habe. Ich war im Großen und Ganzen mit der Qualität zufrieden - immer im Vergleich mit anderen Regelwerken. Allerdings lag mir auch nicht der Ausgangstext vor, so daß ich keinen direkten Bezug nehmen konnte. Als Konsument jedenfalls fühlte ich mich nicht "um mein Geld betrogen". Rolemaster, im Gegensatz zu vorlagen- oder settingbezogenen Rollenspielen, hat ja auch wenig "Flavour-Text" und ist daher umso mehr als eher nüchterner Gebrauchstext zu sehen (was ich persönlich bei Regelwerken auch bevorzuge). Da ist inhaltliche Korrektheit für das Regelverständnis besonders wichtig und ein Patzer bei stimmungsvollen "Fülltexten" verzeihbarer als bei anderen Vertretern.
In Memoriam Gary Gygax (1938-2008)
|Auf's Spielraster mit ihm! Er soll an den Spielen teilnehmen, bis er spielend stirbt!| - MCP in TRON
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Offline Jed Clayton

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Ich bin selbst Übersetzer - sogar studierter - und habe bereits mit Verlagen zusammen gearbeitet [...] eine gute Qualität bedarf neben dem Übersetzer auch eines fähigen Lektors; Übersetzen im Bereich "Rollenspiel" oder auch "Spielanleitung" ist - salopp ausgedrückt - eine "ehrenamtliche Tätigkeit", denn die Bezahlung steht fast nie auch nur annähernd in Relation zum Arbeits- und Zeitaufwand; man sollte bei seiner durchaus berechtigten Kritik an einer Übersetzung dennoch wohlwollend den Stress und Termindruck berücksichtigen, auf den sich diejenigen, die übersetzen, einlassen.

Absolut ditto.

Das erlebe ich zurzeit ganz aktuell, Details erspare ich euch.
"Somewhere there is danger, somewhere there's injustice, and somewhere else the tea is getting cold."

(Doctor Who, Survival, 26th season, serial 4, part 3)

Ranor

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Ranor

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Ja. Wenn als Verlag nicht in der Lage bin ein Buch zu veröffentlichen, welches gut übersetzt und fehlerfrei ist, dann sollte ich es lieber lassen.

Offline D. M_Athair

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Unter solchen Ansprüchen hätte es niemals auch nur ein Rollenspielbuch in deutscher Sprache gegeben.
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