Aber du hast Recht, "Neues" hat SW nicht besonders viel. Es ist ein Mix aus vielen bekannten Elementen, der zwar grundsätzlich schon insofern clever designt ist, dass Vieles davon gut aufeinander passt, aber wenn's der Mix für dich nicht macht, klar, dann ist es nicht so toll.
Savage Worlds tritt auch NICHT an irgendwelche Meriten für "Innovation" des Pen&Paper-Rollenspiels zu gewinnen. Dazu ist zu viel "recycling"-Material drin: The Great Railwars, Weird Wars (D20), Deadlands Classic, und TORG (ein Favorit von Shane Hensley).
Bei SW ist es die MISCHUNG und die Art, wie all diese für sich genommenen Teile so elegant ineinandergreifen, welche die Basis für die rundum erfüllte Umsetzung des Werbe-Slogans "Fast! Furious" Fun!" liefert.
Natürlich ist SW zunächst einmal im Vergleich zu D&D, genauer zu D&D 3E/D20-System, erstellt worden. Gegenüber dieser, im Herkunftsland synonym mit Rollenspiel verstandenen Basis, mußte sich SW am Markt plazieren. Und alle Werbeversprechen sind wirklich nur im Vergleich zu D&D/D20 zu verstehen.
Hierzulande ist DSA der "Platzhirsch". Aber SW addressiert - im Gegensatz zu D&D/D20 - eben NICHT DIREKT Systemschwächen von DSA, bei denen Unzufriedenheit bei den Kunden herrscht, so daß SW hier als "Substitutions-Rollenspiel" eine Nische finden könnte.
Dieser Substitutions-Rollenspiel-Bereich für unzufriedene D20-Wechsler war der Schlüssel zum großen Erfolg von SW in den USA. - Hierzulande gibt es einfach ANDERE Strukturen und eine andere Systemlandschaft. Hierzulande MUSS sich SW den Vergleich mit DSA, Shadowrun und BRP-Cthulhu als die hiesigen "Dominatoren" gefallen lassen.
Und daß es dabei EBENFALLS ausgezeichnet abschneidet, ist der exzellenten Umsetzung von SW als "Generikum" geschuldet.