Autor Thema: Was macht Raumkämpfe spannend?  (Gelesen 33947 mal)

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Re: Was macht Raumkämpfe spannend?
« Antwort #150 am: 17.06.2010 | 10:47 »
Oger muss einmal seinen Hut vor Feuersänger & den anderen Beteiligten ziehen, die diese Herleitungen betrieben haben. Ich lese diesen Thread, und den über Schiffskonstruktion, mit großem Genuss.
_________________________________________________ _________________________

Wo wir bei vektorbasierten Raumkampfsystemen waren: Hat sich schon mal einer das (sicherlich ausbaufähige) System von X - Plorers angeschaut?

Ist nun wirklich nicht Hard - SF, aber irgendwie ganz knuffig.
Oger ist jetzt nicht mehr traurig. Oger darf jetzt seinen Blog in die Signatur aufnehmen: www.ogerhoehlen.blogspot.com


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Offline Feuersänger

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Re: Was macht Raumkämpfe spannend?
« Antwort #151 am: 17.06.2010 | 10:58 »
Jetzt wird dieser unbeholfene Plothammer aus der Feder von jemandem, der noch nie einen Roman oder ein Rollenspiel geschrieben hat, schon zum Naturgesetz stilisiert...

Zur Info: Ken Burnside ist Entwickler bei Ad Astra Games und zeichnet für das Spiel Attack Vector: Tactical verantwortlich. Da geht es um nichts anderes als ausschließlich Raumschiffkämpfe.

Zitat
Ich brauche Stealth und kurze Entfernungen, weil meine Zielgruppe das gut findet, also wird mit Radar, Raketen und Kanonen gekämpft und nicht mit Wärmesensoren und Lasern.
Und das ist kein bißchen mehr oder weniger "hard" als das Weglassen von KI aus den gleichen Gründen.

Es ist doch ein bißchen ein Unterschied, ob man Technologien ignoriert, die bereits wir seit ~50 Jahren kennen, besitzen und verwenden, oder auf Technologien verzichtet, von den wir heute noch gar nicht wissen, ob sie technisch überhaupt machbar sind. oÔ

Zitat
Das wäre, selbst wenn es wahr wäre, irrelevant. An "starke KI" werden normalerweise Anforderungen wie Emotionen, Selbstbewußtsein und ähnliches gestellt, die auf einem Kampfraumschiff sowieso nichts zu suchen haben.

Da hast du dir jetzt freilich genau die zwei Anforderungen ausgesucht, die in der Tat weniger relevant wären. Aber die relevanten Anforderungen gekonnt (oder eher weniger gekonnt) unterschlagen: kreatives Denken und Problemlösung. Man muss immer damit rechnen, dass etwas Unvorhergesehenes passiert, und dann braucht man diese Eigenschaften.

Zitat
Ian Banks und so, ist das für Dich schon nicht mehr "heutzutage"?

Iain Banks hat ein knappes Dutzend Bücher geschrieben. Na und? Im Vergleich zu früher, wo entsprechende Stories quasi wöchentlich in Magazinen für 20 Pfennig am Zeitungsstand auslagen, ist das gar nichts. Deswegen sage ich ja "so gut wie keine".

Jetzt mal Klartext: Wulfhelm, du nervst. Was willst du eigentlich hier?
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Wulfhelm

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Re: Was macht Raumkämpfe spannend?
« Antwort #152 am: 17.06.2010 | 11:15 »
Zur Info: Ken Burnside ist Entwickler bei Ad Astra Games und zeichnet für das Spiel Attack Vector: Tactical verantwortlich. Da geht es um nichts anderes als ausschließlich Raumschiffkämpfe.
Das weiß ich doch.  wtf?
Aber das ist eben kein Rollenspiel, und auch kein Roman. Um es mal direkt zu sagen: Bei einem Brettspiel ist das völlig wumpe, da interessiert es kaum jemanden, ob die Counter jetzt durch Computer oder Menschen gelenkt werden.

Zitat
Es ist doch ein bißchen ein Unterschied, ob man Technologien ignoriert, die bereits wir seit ~50 Jahren kennen, besitzen und verwenden, oder auf Technologien verzichtet, von den wir heute noch gar nicht wissen, ob sie technisch überhaupt machbar sind.
Ach komm, jetzt werde doch nicht wieder albern. Bezweifelst Du allen Ernstes, dass KI in, sagen wir 100 Jahren, weit genug ist, um ein Kampfraumschiff durch alle relevanten Situationen zu steuern?
Und, die Frage steht übrigens auch noch im Raum, und sie interessiert mich wirklich: Mit welchem heutigen Sensor entdeckt man das Space Shuttle vom Pluto aus?

Zitat
Jetzt mal Klartext: Wulfhelm, du nervst. Was willst du eigentlich hier?
Das gleiche wie Du? Klugscheißen?  ;)
Ernsthaft aber: Für ein bißchen weniger Rigidität beim 'Geht nicht, gibt's nicht' plädieren. Klar kann man KI weglassen, wenn's einem passt. Aber anderes auch, ohne sich deswegen als lachhafter SF-Softie fühlen zu müssen.
Und wenn wir beim Klartext sind: Dein "Think, McFly" u.ä. haben mich doch schon ein bißchen zum Gegenhalten animiert.  8]

Zitat
Iain Banks hat ein knappes Dutzend Bücher geschrieben. Na und?
Ich bin, das gebe ich gerne zu, nicht auf dem neuesten Stand, was literarische SF angeht. Aber nenne mir doch mal, was es so an Hard-SF gibt heutzutage, die zwar Weltraumreisen und -kämpfe, aber keine KI, beinhaltet.
« Letzte Änderung: 17.06.2010 | 11:23 von Wulfhelm »

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Re: Was macht Raumkämpfe spannend?
« Antwort #153 am: 17.06.2010 | 11:46 »
Wenn es Krieg im All gibt werden Menschen vor Ort sein. Vielleicht nicht auf den Plattformen, aber auf dem großen Schiff sicher. und wenn nicht dort, dann in der Zentrale.
Menschen haben ein zu großes Ego. Sobald wir allerdings die Möglichkeit haben, nicht destruktive Uploads zu generieren sieht es wieder ganz anders aus, selbst wenn diese, wie bei Dan Sylveste in den Conversionspace-Romanen ausfällt.

Menschen werden dort sein, da sie aggressiv sind und es sie auseinandertreibt. Wenn Menschen in Arkologien im All leben, dann kommt es zu KOnflikten zwischen Arkologien und schon seit jeher waren die beliebtesten Ziele für Krieg gegen Menschen Ansammlungen von Menschen.

Ich sehe da viele Möglichkeiten, warum es bewaffnete und mit Menschen besetzte Schiffe geben sollte. Alleine schon, der, dass man sich fragt, wieso eine solche Arkologie spezialisierte Kampfschiffe betreiben sollte, die Unmengen an Ressourcen binden...wenn sie sie sich überhaupt leisten kann.

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Re: Was macht Raumkämpfe spannend?
« Antwort #154 am: 17.06.2010 | 11:56 »
Aber das ist eben kein Rollenspiel, und auch kein Roman. Um es mal direkt zu sagen: Bei einem Brettspiel ist das völlig wumpe, da interessiert es kaum jemanden, ob die Counter jetzt durch Computer oder Menschen gelenkt werden.

Wenn man es strikt als KoSim spielt, vielleicht ja. Aber vielleicht spielen es ja manche Leute als taktische Oberfläche eines SF-Rollenspiels? Dieser Eindruck wurde jedenfalls in mir geweckt, wenn da von sich ergebenden Raumschiffen etc. die Rede ist. Warum sollte eine KI sich ergeben?

Zitat
Ach komm, jetzt werde doch nicht wieder albern. Bezweifelst Du allen Ernstes, dass KI in, sagen wir 100 Jahren, weit genug ist, um ein Kampfraumschiff durch alle relevanten Situationen zu steuern?

Da bin ich agnostisch. Gut möglich, dass es das wäre. Aber auch wenn heute, wie Ein schreibt, der Trend in Richtung unbemannte Drohnen etc. geht: man will am Ende doch immer einen Menschen in Kontrollposition haben. Wenn heute die Drohnen über Afghanistan kreisen, sitzt da auch ein Operator in irgendeiner Basis und beaufsichtigt das ganze. Das wird auch in 100 Jahren nicht anders sein. Aber in Weltraummaßstäben geht das halt nicht, wegen der Latenz.

Zitat
Und, die Frage steht übrigens auch noch im Raum, und sie interessiert mich wirklich: Mit welchem heutigen Sensor entdeckt man das Space Shuttle vom Pluto aus?

Im Wesentlichen eine (Infrarot)kamera mit Zoomobjektiv. Die Variablen sind: welche Magnitude hat der Antrieb, und wie lange suche ich jedes Quadratgrad am Himmel ab. Also versuchen wir das mal auszurechnen: das Hubble z.B. ist relativ kompakt und erkennt bis zu 31mag. Laut Wikipedia entspricht das einer kleinen Kerze auf dem Mond, also ca. 380.000km entfernt. Eine Kerze hat ungefähr 40 Watt.
Dementsprechend kommen von den 40 Watt auf diese Distanz... 2,1*10-17W pro m² an. Und das Hubble kann das erkennen.

Auf 40AU = 6 Milliarden km entsprächen diese 31mag einer Leistung von 9,7GW.
Die Shuttletriebwerke haben eine Leistung von 15GW.
q.e.d.

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Re: Was macht Raumkämpfe spannend?
« Antwort #155 am: 17.06.2010 | 12:27 »
Naja, dabei ist dann allerdings auch wieder die Frage, wie lange dieses Absuchen des Himmels braucht.

Offline Feuersänger

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Re: Was macht Raumkämpfe spannend?
« Antwort #156 am: 17.06.2010 | 12:51 »
Wenn du jeweils 100 Quadratgrad (also 10x10 Grad) 30 Sekunden lang belichtest, braucht ein kompletter Scan 4 Stunden und etwa 1 Terabyte Speicherplatz - das ist heute schon trivial. 4 Stunden ist im interplanetaren Maßstab eh schon nicht viel, aber selbst das kannst du noch optimieren, indem du mehrere Sensoren gleichzeitig arbeiten lässt. Umgekehrt kannst du die Empfindlichkeit erhöhen, indem du einfach länger belichtest.

Nun "wiegt" unser heutiges Hubble zwar so ca. 11 Tonnen. Aber genau das ist eine Domäne, wo die von DK angesprochenen Metamaterialien mit negativem Brechungsindex ins Spiel kommen: damit werden sich mittelfristig noch leistungsfähigere Teleskope viel kompakter und leichter bauen lassen. Da sind 4 "Hubbles" auf einem 100-Tonnen-Schiff kein Problem.

Wieviel 4 Stunden sind, hängt von den typischen relativen Geschwindigkeiten im Setting ab - und die wiederum von der Antriebsleistung etc. Wenn sich zwei Schiffe mit 500km/s aufeinander zubewegen, sind das in 4 Stunden 7.2 Millionen km - oder knapp 0,05AU. Wenn ich mit 30 Sekunden Belichtungszeit auch nur einen Radius von 1 AU zuverlässig abdecke, sind 4 Stunden _gar nichts_.
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Re: Was macht Raumkämpfe spannend?
« Antwort #157 am: 17.06.2010 | 13:40 »
Naja, das Hubble schafft hochauflösend nur 164 Quadratbogen*sekunden* mit seiner neuen WFC3, was keinen 10% der Oberfläche des Monds entspricht (von der Erde ausgesehen). Klingt mir jetzt nicht nach dem schnellsten Tastsystem, vor allem da der Feind mit kurzen starken Schüben und geschickten Einsatz von Manöverdüsen, wieder seinen Kurs sehr leicht ändern kann.

Und naja, Metamaterialien. Sind ja nur rein hypothetisch. Da kann man dann ja auch alles andere heranziehen, was hypothetisch denkbar (wohl gemerkt, nicht möglich) wäre.

Also perfekte Entdeckung sehe ich nicht, aber das ist so ja auch besser.

Offline SeelenJägerTee

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Re: Was macht Raumkämpfe spannend?
« Antwort #158 am: 17.06.2010 | 13:47 »
Du musst ja auch bedenken, dass du dann eine Kerze auf dem Mond sehen würdest.
Bis aber die Leistung einer Kerze ein Schiff bis zur Erde gebracht hat hast du die Mondoberfläche ein paar mal abgesucht.

Wenn du jetzt wissen willst ob vom Mond sich was nähert kannst du die Belichtungszeit ja stark verkürzen, da du weißt, dass ein Antrieb der etwas zur Erde bringen soll ja eine wesentlich höhere Leistung haben wird.

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Re: Was macht Raumkämpfe spannend?
« Antwort #159 am: 17.06.2010 | 13:51 »
Metamaterialien sind nicht hypothetisch.
Ich weiß allerdings nicht, wie opaque die sind und ob die sich dann für Niedrigenergiebeobachtungen eignen.

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Re: Was macht Raumkämpfe spannend?
« Antwort #160 am: 17.06.2010 | 14:02 »
Okay, ich nehme das mit den Metamaterialien zurück. Habe gerade gelesen, dass man da mittlerweile viel weiter ist.

Allgemein fällt mir hier aber noch etwas zu dem Thread ein: Eigentlich ist es doch ziemlich handwavy nur Highest Tech aufzufahren. Unter den Aspekten der Military SciFi, müssten die eingesetzten Systeme ja auch unter militärischen Aspekten Sinn machen. Da die Kosten und der Wartungsaufwand für solche Systeme mit wachsender Komplezität überproportional (vielleicht sogar im Quadrat) ansteigen, muss auch immer eine Abwägung zwischen Möglichkeiten und Praktikabilität statt finden, die ich hier im Thread oft vermisse.

Offline SeelenJägerTee

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Re: Was macht Raumkämpfe spannend?
« Antwort #161 am: 17.06.2010 | 14:14 »
Naja aber gerade beim Militär wird ja oft das neueste Spielzeug verwendet was man haben kann.
Und viele Staaten sind auch bereit lieber in einen neuen Düsenjäger - der bald veraltet sein wird - zu investieren als in Krankenhäuser und Schulen.
Von dem her sehe ich hier gerade WEIL man im Rüstungsbereich unterwegs ist die Kosten/Nutzenabwägung eher weniger als kritischen Faktor.

Wulfhelm

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Re: Was macht Raumkämpfe spannend?
« Antwort #162 am: 17.06.2010 | 14:25 »
Wenn heute die Drohnen über Afghanistan kreisen, sitzt da auch ein Operator in irgendeiner Basis und beaufsichtigt das ganze. Das wird auch in 100 Jahren nicht anders sein.
Das wird in 30 Jahren schon anders sein. Vielleicht auch schon früher.
Wenn man jetzt schon von der F-35 als letztem bemannten Jäger der Air Force spricht, dann bezieht man sich nicht (nur) auf Fernsteuerung.
Natürlich wird man, soweit möglich, immer noch jemanden haben, der über die Schulter guckt. Aber das macht man, weil's geht, nicht weil es nötig ist. Eine Aufklärungsdrone kann man heute in vielen Fällen schon machen lassen, ohne sie zu beaufsichtigen.
Dass autonome Systeme Brot und Butter des Zielerfassens und -bekämpfens auch jetzt schon beherrschen, brauche ich wohl erst recht nicht eigens zu erwähnen.

Zitat
Im Wesentlichen eine (Infrarot)kamera mit Zoomobjektiv. Die Variablen sind: welche Magnitude hat der Antrieb, und wie lange suche ich jedes Quadratgrad am Himmel ab. Also versuchen wir das mal auszurechnen: das Hubble z.B. ist relativ kompakt und erkennt bis zu 31mag. Laut Wikipedia entspricht das einer kleinen Kerze auf dem Mond, also ca. 380.000km entfernt. Eine Kerze hat ungefähr 40 Watt.
Dementsprechend kommen von den 40 Watt auf diese Distanz... 2,1*10-17W pro m² an. Und das Hubble kann das erkennen.
Wenn die Auflösung reicht. Tut sie das?

Ein

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Re: Was macht Raumkämpfe spannend?
« Antwort #163 am: 17.06.2010 | 14:38 »
@SJT
Das Militär will immer wieder neue Technologien, ja (technologische Rüstungsspirale), aber diese Technologien müssen auch feldtauglich sein.

Ein Sensor auf einem Kriegsschiff muss unter schweren Bedingungen mit möglichst geringer Wartung auskommen (sprich hohe Robustheit), da ein schlechter, funktionierender Sensor besser ist, als ein fast perfekter, aber kaputter Sensor. Von der Funktion des gesamten Waffensystems hängen immerhin Menschenleben ab.

Der Sensor eines wissenschaftlichen Weltraumteleskops kann dagegen so komplex sein, wie es will. Denn wenn es ausfällt bricht das nur Wissenschaftlerherzen, aber sonst passiert nichts weiter gravierendes.

Offline Feuersänger

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Re: Was macht Raumkämpfe spannend?
« Antwort #164 am: 17.06.2010 | 15:16 »
Ich hab grad ein déjà vu...

Aber hab jetzt keene Zeit, kann ne Weile dauern bis ich wieder zum antworen komm.
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Re: Was macht Raumkämpfe spannend?
« Antwort #165 am: 17.06.2010 | 15:20 »
Hatten wir das schon mal? In diesem Thread? Ach, egal. Ist doch eh alles immer nur dieselbe Leier. ;)

Wulfhelm

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Re: Was macht Raumkämpfe spannend?
« Antwort #166 am: 17.06.2010 | 17:27 »
Naja... ich werde jetzt nicht anfangen, AI-Forscher, MIPS, Moore's Law und wasweißichnoch heranzuzerren, um dann doch wieder an Burnsides Renitenzgesetz abzuprallen.
Ich sage nur: Von Leuten, die mit unbeholfenen Handwaves wie dem "Zeroth Law" hantieren - und allein, dass die das tun, zeigt auf, wie wissenschaftlich haltbar die KI-Abwesenheit ist - braucht man sich in anderer Hinsicht nicht in die Suppe spucken zu lassen. Also ruhig etwas gelassener, wenn man Stealth in Space oder Nahkampf will.

Offline Nachtfrost

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Re: Was macht Raumkämpfe spannend?
« Antwort #167 am: 17.06.2010 | 18:17 »
Ist doch eh besser bei schönem Wetter nach draußen zu gehen und zu grillen. Dann kann die nervige KI in der Zeit die Raumschlachten durchexerzieren  ;D
Ich kann die Gedanken hinter den Regeln ja durchaus verstehen. Dämonen sollen schliesslich schreckliche und furchteinflößende Wesen sein. Daher müssen auch die entsprechenden Regeln grauenvoll sein.

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Offline Suro

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Re: Was macht Raumkämpfe spannend?
« Antwort #168 am: 17.06.2010 | 18:24 »
@SJT
Das Militär will immer wieder neue Technologien, ja (technologische Rüstungsspirale), aber diese Technologien müssen auch feldtauglich sein.
Du meinst so wie unser toller neuer, absolut fahrfähiger und luftverlegbarer Schützenpanzer ;) ?
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Offline YY

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Re: Was macht Raumkämpfe spannend?
« Antwort #169 am: 17.06.2010 | 18:53 »
Naja aber gerade beim Militär wird ja oft das neueste Spielzeug verwendet was man haben kann.

Und auf der anderen Seite fliegen auch noch Kisten mit 60 Jahren auf dem Buckel rum, die immer wieder modernisiert und renoviert wurden und bei den Bodenstreitkräften sieht man hochmoderne Wärmebildzielgeräte auf Gewehren, die vor 30 Jahren schon scheiße waren  ;)

Das Thema Militär und Technik ist eine derart verzwickte und teils einfach nur noch absurde Gemengelage, dass ich da mit pauschalen Aussagen wie "Das Militär hat das Neueste vom Neuen" nicht glücklich werde.


Kosten/Nutzen-Überlegungen spielen da aber definitiv eine Rolle.

"Das beste Kampfflugzeug der Welt" gibts halt nicht in billig.

Gewehre, mit denen man andere Leute totschießen kann, aber schon - und wenn Neuentwicklungen mit der zugehörigen Neubeschaffung und logistischen Umstellung zu teuer sind und absehbar ist, dass zumindest in Sachen Lethalität kein großer Fortschritt zu erwarten ist, wird halt eher nachgebessert statt komplett neubeschafft.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Eulenspiegel

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Re: Was macht Raumkämpfe spannend?
« Antwort #170 am: 17.06.2010 | 20:08 »
Nein, ist es nicht. Wenn wir einfach annehmen, dass die Menschen der Zukunft auf ihren Kampfraumschiffen keine Sensoren einbauen, sondern sich auf das bloße Auge verlassen, ist Stealth in Space ohne Probleme drin.  ;D
Wenn du schreibst, dass die Menschen auf Ortunsgeräte verzichten, weil sie diese blöd finden und lieber mit bloßen Auge navigieren, ist das auch völlig in Ordnung und physikalisch korrekt.

Wenn du jedoch schreibst, dass die Menschheit völlig neuartige Methoden entwickelt hat, um die Wärmeaustrahlung zu verhindern und man sich daher im Universum tarnen und anschleichen kann, dann ist das jedoch falsch.

Offline dunklerschatten

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Re: Was macht Raumkämpfe spannend?
« Antwort #171 am: 18.06.2010 | 00:11 »
Ich versteh ja immer noch nicht warum hier primär mit tech. Lösungen unserer Zeit argumentiert wird...???

@eulensp.

Noch mal die Einstein-Rosen-Brücke
Neue Paper etc. habe ich da auch nicht gelesen, aber soweit mir bekannt gibt es noch keine "exotische Materie" bzw. ist diese nicht näher definiert. Ergo ist das schon ein physikalisches Problem.

Zitat
Wenn du jedoch schreibst, dass die Menschheit völlig neuartige Methoden entwickelt hat, um die Wärmeaustrahlung zu verhindern und man sich daher im Universum tarnen und anschleichen kann, dann ist das jedoch falsch.

Nur mal so in den Raum gesponnen, kann ja sein das in 500 Jahren Wärme direkt in den Subraum ableiten kann...
Im Mittelalter hat es auch so gut wie keiner für Möglich gehalten das wir mal mit Flugzeugen durch den Himmel rasen...ergo wer weiss was da noch kommt
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Offline ArneBab

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Re: Was macht Raumkämpfe spannend?
« Antwort #172 am: 18.06.2010 | 08:07 »
Ernsthaft: Die "Rebellion der Maschinen" ist eine vollkommen irrationale Annahme. Nur weil die extrem hoch entwickelte Problemlösungsfähigkeiten hat, soll sie ihre einprogrammierten Grenzen überschreiten können?

Wenn eine Maschine entsprechend hohe Problemlösungskapazitäten wie eine Mensch hat, wird es auch entsprechend schwer, ihre Grenzen so festzulegen, dass die im Kampf nicht zu einem Hindernis werden.

Vergleiche Asimovs drei Regeln (plus die nullte). Die sind klar und in allgemein verständlicher Sprache abgefasst, und trotzdem hat er zig Bücher mit Gedanken über Grenzfälle der Regeln gefüllt. Jetzt versuch das gleiche mal mit komplexeren aber starren Regeln.

Dazu kommt die Abwärme bei entsprechender Rechenleistung für Bilderkennung die der menschlichen entspricht. Ich denke, sie werden noch sehr lange menschliche Verifikation brauchen. Menschen haben 80W Abwärme (plus Stress). Allein mein *heutiger* Rechner in der Uni kommt auf deutlich mehr (und heizt den Raum massiv auf).

Wenn ich dessen Leistung dann mit Menschen mit Inselbegabungen vergleiche, sieht er echt blass aus.

Wenn wir annehmen, dass Menschen in Zukunft in der Lage sein könnten, Inselbegabungen bei Kindern zu erzeugen, dann kann es sein, dass Menschen den Rechnern noch für lange Zeit vorraus sein können, denn Menschen können sich Rechner als Unterstützung nehmen, und wenn ihr Gehirn auf die spezielle Aufgabe optimiert ist, hat es verdammt große Leistung (fast vollständig parallelisiert und sich selbst optimierend).

Und wer trifft z.B. die Entscheidung, ob der Pirat es ernst meint, wenn er sich ergibt (ohne überlichtschnelle Kommunikation)?

Noch einen Schritt weiter: Nehmen wir an, dass zwei Schiffe gegeneinander antreten. Eins hat nur eine KI, das andere hat eine KI und einen Menschen zur Unterstützung (so „gelagert“, dass er bei etwas Beschleunigung nicht gleich stirbt).

Das Nur-KI-Schiff hat den Vorteil, dass es seine Beschleunigung höher treiben kann und weniger Raum für Lebenserhaltung von Menschen verbrät. Das andere hat einen exotischen Nebenrechner, den die KI nicht vorberechnen kann.

Und wer ist verantwortlich, wenn ein Roboterschiff Unschuldige erschießt?

(sind jetzt finde ich genug möglicherweise schlüssige Gründe, die für eine Raumfahrt mit Menschen sprechen :) )
« Letzte Änderung: 18.06.2010 | 08:27 von ArneBab »
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
Zettel-RPG — Ein Kurzregelwerk auf Post-Its — für Runden mit Kindern.
Flyerbücher — Steampunk trifft Fantasy — auf einem Handzettel.
Technophob — »Wenn 3D-Drucker alles her­stel­len können, aber nicht dürfen, dann ist Techschmuggel Widerstand und Hacken Rebellion.«

Wulfhelm

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Re: Was macht Raumkämpfe spannend?
« Antwort #173 am: 18.06.2010 | 09:28 »
Wenn eine Maschine entsprechend hohe Problemlösungskapazitäten wie eine Mensch hat, wird es auch entsprechend schwer, ihre Grenzen so festzulegen, dass die im Kampf nicht zu einem Hindernis werden.
Wie kommst Du auf sowas?
Nehmen wir einfach mal an, wir reden wirklich von einer starken KI. Also quasi, was Kreativität und eigenen Willen angeht, ein künstlicher Mensch - nur dass dessen Persönlichkeit maßgeschneidert ist.
Warum sollte man dem weniger vertrauen als einem nicht-künstlichen Menschen mit nicht-maßgeschneiderter Persönlichkeit?
Aber wie gesagt: Man braucht auch gar keine starke KI. Eine weitere Besonderheit des Projectrho-Raumkampfes ist ja, dass es keine großen Überraschungen gibt, weil man sowieso alle Gegner lange im Voraus kommen sieht. Wenn Du die KI an der kurzen Leine halten willst, gibt es keinen Grund, sie nicht vor dem Zusammentreffen mit dem Gegner aus sicherer Entfernung mit groben Strategieanweisungen zu füttern und dann das eigentliche Gefecht machen zu lassen.

Zitat
Dazu kommt die Abwärme bei entsprechender Rechenleistung für Bilderkennung die der menschlichen entspricht. Ich denke, sie werden noch sehr lange menschliche Verifikation brauchen. Menschen haben 80W Abwärme (plus Stress). Allein mein *heutiger* Rechner in der Uni kommt auf deutlich mehr (und heizt den Raum massiv auf).
Das ist jetzt nicht Dein Ernst, Deinen heutigen Rechner als technisches Ende der Fahnenstange anzusehen, oder?

Zitat
Und wer trifft z.B. die Entscheidung, ob der Pirat es ernst meint, wenn er sich ergibt (ohne überlichtschnelle Kommunikation)?
Die KI offensichtlich?

Zitat
Noch einen Schritt weiter: Nehmen wir an, dass zwei Schiffe gegeneinander antreten. Eins hat nur eine KI, das andere hat eine KI und einen Menschen zur Unterstützung (so „gelagert“, dass er bei etwas Beschleunigung nicht gleich stirbt).

Das Nur-KI-Schiff hat den Vorteil, dass es seine Beschleunigung höher treiben kann und weniger Raum für Lebenserhaltung von Menschen verbrät. Das andere hat einen exotischen Nebenrechner, den die KI nicht vorberechnen kann.
Ich würde eher sagen: Das andere hat auch noch den Nachteil, einen irrationalen Klotz am Bein angeschlossen zu haben, der möglicherweise aus Angst, Müdigkeit oder Neugier falsche Entscheidungen trifft.

Zitat
Und wer ist verantwortlich, wenn ein Roboterschiff Unschuldige erschießt?
Ganz einfach und zynisch. Der gleiche, der üblicherweise verantwortlich ist, wenn heutiges Militär derartige Kollateralschäden verursacht: Niemand.
Bei derartigen Fällen argumentiert man doch heute auch schon so, wie man bei einer KI argumentieren würde: Einsatzregeln und Lagebild waren soundso, also war die falsche Entscheidung nicht vermeidbar, dumm gelaufen.

Aber um das alles noch mal ins rechte Licht zu rücken: Überhaupt nichts dagegen zu sagen, mit fadenscheinigen Begründungen Menschen an Bord der Kampfraumschiffe zu haben, weil das für das eigene Konzept von Story besser passt. Aber dann bitte auch nicht aufregen, wenn andere für ihr Konzept von Story vergleichbar fadenscheinige Begründungen für anderes finden.

Offline Feuersänger

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Re: Was macht Raumkämpfe spannend?
« Antwort #174 am: 18.06.2010 | 12:10 »
Ich versteh ja immer noch nicht warum hier primär mit tech. Lösungen unserer Zeit argumentiert wird...??

Das ist als "Lower Limit" zu verstehen: was uns heute schon möglich ist, wird in der SF-Zukunft nicht auf einmal unmöglich geworden sein. Natürlich, da hast du völlig recht, darf man sich nicht nur auf heutige Methoden festnageln lassen. Technischen Fortschritt wird es weiterhin geben. Wir wissen nur nicht, in welchem Tempo. Vielleicht haben wir den größten Sprung in der Entwicklung bereits im 20. Jh getan, vielleicht kommt aber noch mehr, als wir uns in unseren kühnsten Träumen vorstellen können.

Zitat
Neue Paper etc. habe ich da auch nicht gelesen, aber soweit mir bekannt gibt es noch keine "exotische Materie" bzw. ist diese nicht näher definiert. Ergo ist das schon ein physikalisches Problem.

Wie schon gesagt, man muss zwischen Technik und Physik unterscheiden. Und bei der Physik zwischen "Wir wissen, dass es geht", "Wir wissen, dass es nicht geht", und "Wissen wir nicht".

Zum Beispiel: E=mc².
- Das sagt uns, dass wir weder Masse noch Energie aus dem Nichts schaffen noch in Nichts auflösen können, sondern immer nur das eine in das andere umwandeln. Wir wissen, was geht und was nicht geht.
- es ist aber nicht gesagt, dass wir schon alle Möglichkeiten kennen, um Masse in Energie umzuwandeln. Es spricht zum Beispiel in der Theorie nichts gegen die Existenz von Phänomenen, die diese Umwandlung einfach und bequem ermöglichen würde - nur haben wir diese theoretisch möglichen Teilchen in der Praxis bislang nicht nachgewiesen. In der SF ist es aber durchaus legitim, diese Teilchen als real zu deklarieren.

Wenn du also z.B. Stealthraumschiffe ermöglichen willst, die ihre Abwärme in den Subraum strahlen, musst du halt zunächst überprüfen, ob da wenigstens in der Theorie nichts dagegen spricht. Z.B. wäre es nötig, dass Raum und Subraum Teile eines Systems sind, weil sonst der Energieerhaltungssatz verletzt würde. Aber das nur am Rande.
Dann, gesetzt den Fall, das sei möglich und du willst es so haben: was spricht dann dagegen, mit der gleichen Technologie den Subraum zu scannen, und die Strahlungsquellen eben so aufzuspüren? Ab hier bewegt man sich auf dünner werdendem Eis, weil man immer mehr Klauseln hinzufügen muss, wie sich der Subraum zu verhalten hat, damit man das bekommt, was man will.

Allgemein: wiederum auf Project Rho ist auch ein Artikel "Respecting Science", der auch recht anschaulich darstellt, was so die "Gos" und "No-Gos" in der SF sind:
http://projectrho.com/rocket/rocket3al.html
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat