@Lyonesse: Ich bin sehr wohl bereit mich auf Yellow zuzubewegen. Ich gebe ihm Recht in den Dingen, die er über mich sagt und die stimmen. Ich ergehe mich nicht in seltsamen Vergleichen reiner Polemik. Ich frage an Punkten, die mir nicht klar sind nach. Spätestens nach diesem Post hier dürfte klar sein, worum es mir geht.
@Teylen: Wie oft soll ich noch sagen, dass ich euch eure Meinung sehr wohl lasse, aber ich darf sie doch wohl noch kritisieren. Hast du den Eindruck, dass ich hier beleidigend war? Ich hoffe, dass nicht. Wir dürfen bei all dem hier nicht vergessen, dass wir die Mimik des Gegenübers bei unserer Diskussion nicht haben. Wir können also nicht wissen, ob jemand lacht oder grimmig guckt. Daher beziehe ich mich in meinen Aussagen nur auf die Dinge, die ich lese ohne irgendeine angenommene Mimik reinzuinterpretieren. Daraus folgt für mich:
- Von "willenlosen Spielersklaven" zu sprechen mag ein wenig überzeichnet sein.
- Von "Player Empowerment-Faschos" zu sprechen geht, finde ich, einen Schritt weiter - das ist der Nazivergleich, den Yellow sogar im Diskussionsstil-Nachbarthread angekreidet hat. Er hat ihn selbst vorgebracht, er stammt von ihm.
Ich kann von mir behaupten, mich nicht auf derartige Machtspielchen eingelassen zu haben.
@Yellow: Okay, okay... ich geb's langsam wirklich auf.
Ich zitiere mal aus meinem Beitrag, wo ich diesen Terminus benutzt habe:
1. Mache ich klar, dass ich bewusst eine überspitzte (man könnte auch sagen: übertriebe) Formulierung verwende. Grund dafür: Großkomturs Formulierungen wie "allmächtiger Übervater", "an den Lippen hängende SPielsklaven" und "göttlicher Wille".
2. Die Tatsache, dass diese Äußerung im Absatz unter einem Zitat von Großkomtur steht sollte eigentlich klar machen, dass sich die Aussage auf eben dieses Zitat bezieht und eine direkte Reaktion auf diese Aussagen ist.
3. "Ein paar" mit "80% aller Befürworter" gleichzusetzen finde ich ein wenig seltsam. Die "80%" kamen in einem anderen Beitrag, in einem anderen Zusammenhang auf und Bezogen sich auf die jene PE-Fans, mit denen ich bisher (mehr oder weniger direkt) Kontakt habe oder hatte.
Indem du den Kommentar Großkomturs kritisierst, aber gleichzeitig auf dieselben überspitzten, und wie ich finde wesentlich über Ziel hinausgeschießenden, Formulierungen zurückgreifst wie er, beraubst du dich selbst dem Anspruch deiner Kritik - du lässt dich auf sein Niveau herab (*nicht übel nehmen, Großkomtur*), du bist ab diesem Zeitpunkt kein bisschen besser als er. Mein Dozent in Argumentationstheorie hat uns letzte Woche erklärt, dass das zu den absoluten Todsünden gehört, die man in einer Debatte machen kann: auf eine Beleidigung mit einer Beleidigung zu antworten. Ich habe mich während der ganzen Diskussion niemals, soweit ich einen Überblick über meine Posts habe an irgendwelchen Vergleichen deiner Person mit Nazidespoten beteiligt - ich habe diese Vergleiche nie gebracht und trotzdem ziehst du mich da mit rein.
Und wenn du zunächst ein paar (bei der Bedeutung des Satzes liegt die Vermutung nahe, dass du damit eben nicht "wenige" meinst, sondern mehr eine unpersönliche, nicht näher definierte Gruppe von Spielern ansprichst) Spieler als Munchkins und Faschisten bezeichnest (ein krasser Vorwurf) und dann im nächsten Beitrag deine Erfahrungen mit 80% aller PE-Spielern schilderst, die auch alle Munchkins gewesen sein müssen, sehe ich da eine Verbindung. Kann sein, dass mein Anfangspost ein wenig emotional gefärbt war, aber ich will einfach nicht tatenlos zusehen, wie du ständig und immer wieder daran zweifelst, dass Spieler allgemein (und damit auch wir, deine Mitspieler im besonderen) nicht in der Lage seien, konstruktiv und kreativ mit der Spielwelt zu arbeiten und zugleich nicht in Spotlight-Hugger-Verhaltensweisen oder gar destruktives und irrationales Spiel zu verfallen.
Mir drängt sich auch der Eindruck auf, dass du einfach nicht auf die Fragen oder Argumente, die User mit meiner Sichtweise dazu haben, eingehen willst. Markus, der sich für den Nazivergleich mitschuldig fühlt hat sich vor einigen Beiträgen dafür entschuldigt - du bist nicht weiter darauf eingegangen.
Wenn du mit konkreten Beispielen anfängst, werde ich mich doch wohl auf diese beziehen können. Und auch wenn ich selbst es gerne Vermeiden würde: das Nennen von Namen macht es deutlich leichter.
Für mich, ja. Aber für die anderen User hier nicht. Ich habe extra versucht das Beispiel unpersönlich zu halten.
Ich nutze die gleiche Argumentationsmethodik wie du. Ich bringe Beispiele, sei es aus Spielsituationen, sei es aus vorherigen Diskussionen zu diesem Thema. Was das mit "Polemik" zu tun haben soll, weiß ich jetzt auch nicht. Und es geht durchaus auch um das, was die zu früheren Zeitpunkten zu diesem Thema gesagt hast, denn deine Meinung hat sich, soweit ich das sagen kann, nicht wirklich geändert.
Nur dass ich, wie ich bereits
mehrfach (inzwischen muss ich es fett schreiben) sagte, die Sache überhaupt nicht mehr persönlich nehme. Die Sache betrifft mich auch nur, weil ich zufällig unter dir spiele, Kritik an deinem Spielstil vorbringe, weil ich ihn erlebe, und die Entscheidung treffen muss, ob ich weiter mitspiele oder nicht. Das ist die Einzige persönliche Komponente, die da mit reinkommt. Alles andere ist ganz neutrales Bewerten deiner Argumente.
Und ob ich mich vor ein paar Wochen mal tierisch persönlich beleidigt gefühlt habe, spielt doch jetzt überhaupt keine Rolle mehr - meine Meinung hat sich, außer zu dem Punkt mit Herbert, nicht wesentlich geändert. Aber ich bin nunmal der Meinung, dass man nicht mit vagen früheren Behauptungen von Leuten argumentieren kann. Ich käme nie auf die Idee zu sagen, dass du mal der Meinung gewesen bist, dass Super Mario eine rote Hose und ein blaues Hemd trägt (die Meinung hattest du wirklich mal
) und du deshalb bei unserer Diskussion über das neue "Super Mario Galaxy"-Game für die Wii eigentlich nicht der Meinung sein
dürftest, dass Marios Hose in dem wohl sattesten Blau erstrahlt, das er je hatte.
Ich gebe auch zu, dass ich in der Exalted-Runde auch als SL nicht erlaubt habe, dass die Spielerin den Wert steigert - und das war ein Fehler von mir, den ich jetzt einsehe. Womit wir bei meinem Argument wären, dass Spielleiter, weil sie Menschen sind, genausoviele Fehler machen, wie Spieler. Dass Spielleiter auch nicht davor gefeit sind, aus Sicht der Spieler unplausible Verhaltensweisen von NSC zu produzieren oder irrationale Plots zu stellen. Dass Spielleiter genauso im Verdacht stehen können auf Kosten ihrer Spieler "zeigen [zu] wollen, wie 'cool' sie sind". Er ist den Spielern in diesen Punkten nicht automatisch überlegen, nur weil er der SL ist.
Nein... du willst mich missionieren. Zumindest ist dass das Gefühl, dass du mir (auch in unseren vorherigen Gesprächen) vermittelst. Bei jeglichen Diskussionen über dieses Thema höre ich aus deinen Aussagen nur heraus "Das von dir bevorzugte SL / Spieler-Verhältnis ist böse, nur PE ist der einzig wahre Weg".
Habe ich in dieser Diskussion so nie gesagt, weswegen ich dich bitten würde, dich auf das zu beziehen, was ich wirklich hier schreibe. Im Klartext: Mach deine Behauptungen hier mal bitte konkret an Aussagen von mir fest, die ich
in diesem Thread und nicht in irgendeinem diffusen "Früher" von mir gegeben habe.
Diesen Eindruck vermittelst du in 90% der Fälle. Jegliche Argumente meinerseits, die meine Sichtweise unterstützen sollen, werden von dir mit beständiger Regelmäßigkeit abgeschmettert oder ignoriert. Nehmen wir das vorgebrachte Beispiel mit dem Charakter Edmond und seiner Pistolen-Schule (um damit auch mal wieder auf dein eigentlichen Sin dieses Threads zurückzukommen)
[...]
Soweit ich das beurteilen kann (wiederrum auch aus früheren Gesprächen über dieses Thema) hält sich deine Toleranz bezüglich Kritik an deiner Meinung zu diesem Thema auch ziemlich in Grenzen.
Bitte lies meine Beiträge genauer. Ich habe dir Recht gegeben, dass ich dieser Ansicht mal war. Und ich kann mich auch relativ leicht in deine Perspektive versetzen, denn ich bin mit dem Spiel mit SL als Kontrollinstanz eingehend vertraut - ich habe in vielen Runden gespielt, in denen das der Fall war. Auch erkenne ich die Vorteile dieses Spielstils auf jeden Fall an:
- Der Plot des SLs kann, so wie er ihn geplant hat, weitgehend ohne Schwierigkeiten gespielt werden - die Spieler wissen im Idealfall nur das, was ihre Charaktere wissen
- Der SL kann das Tempo der Runde sehr kleinschrittig steuern und weiß immer genau, was die Spielercharaktere können und was nicht
- Der SL kann sicher sein, dass seine Vorbereitung nicht redundant wird, weil die SCs sich keine Details kaufen, die eventuell das Flair einer Szene ruinieren können (nach Bewertungskriterien des SLs)
- Der SL kann sicherstellen, dass kein Spieler bescheißt
- Die Wahrnehmung der Spielwelt wird komplett über den SL fokussiert - das heißt, dass er die Wahrnehmung der Spielwelt gezielter steuern kann und die Welt somit so "aussehen" lassen kann, wie er es möchte
- Die Spieler können durch ihre SCs langsam eine Spielwelt erst entdecken - der SL kann sie überraschen und so Spannung aufbauen... dadurch, dass die Spieler nicht wissen, was kommt, haben sie mehr Spaß am Spiel (diesen Punkt würde ich bestreiten, aber ich liste ja nur auf). Entdeckung einer unbekannten Welt kann nur bei diesem Stil ein zentrales Motiv des Spiels sein.
Ich hoffe ich habe keine wichtigen Punkte übersehen. Und wie sich bei 7te See gezeigt haben dürfte, bin ich zu Kompromissen bereit. Jetzt bist du dran. Versuch mal zusammenzufassen, wo die Vorteile meines Ansatzes liegen.
Ja, und? Heißt es nicht in einem der von dir hochgelobten Büchern über Rollenspieltheorie "Sei Langweilig!"? Wo ist also das Problem?
Das ist bei Doms Buch anders gemeint. Es geht darum, nicht verzweifelt zu versuchen, die Spieler zu überraschen, sondern stattdessen auf
ihre Ideen bei der Gestaltung einer lebendigen Spielwelt zu bauen. Und es geht darum, nicht an der eigenen angenommenen Raffinesse zugrunde zu gehen.
Das macht sie, ehrlich gesagt, ziemlich oft, um nicht zu sagen mit beständiger Regelmäßigkeit.
Und immer dann, wenn ihr eine Idee, oder ein Gedanke oder eine Entwicklung gefällt.
Wie ich dir auch schon mehrfach mitgeteilt habe, beinhalten die dort genannten Systeme nur wenig Reiz für mich. Teilweise liegt es am Setting, teilweise an den zu minimalistischen Regeln. Da sind die PE-Elemente also noch nicht mal das einzige Problem.
Setting kann ich dich schonmal beruhigen: "Primetime Adventures", "Wushu" und "Western City" sind Universalsysteme, mit denen man so ziemlich alles spielen kann. Minimalistische Regeln... mag stimmen, aber hoher Simulationsfaktor verträgt sich mit Player Empowerment auch nicht so gut.
Aber wir können ja auch einfach ein wenig an 7te See rumschrauben und den Dramawürfeln einfach ein bisschen mehr Gewicht geben, als sie haben. Das Fanmail-Auktionssystem von Western City passt auf jedes Regelsystem.
Ach ja, es steht noch eine Frage aus: Kannst du bitte beantworten, was die anderen 20% sind? Die Frage steht nämlich noch.