WAS SOLL DAS DENN HEISSEN?!? Dann lies halt die Spex oder den Musikexpress wie die sich über Prog Rock äußern.
Igitt.
Ich lass mir von Dir doch nicht vorschrieben, was ich lese.
Wenn ich elitäres Gefasel über Tocotronicerben lesen will, dann lese ich die Spex und wenn ich melancholisches Gejammere über die Las Vegas Techno Szene genießen will, dann nehme ich die Groove.
(frei nacherzählt: "dreißig Jahre rhytmischer Verfeinerung werden auf dem ALtar des amtlich verordneten Hedonismus dem four on the floor Beat geopfert". Klingt schön, oder?)
ANimals as leaders - ProstheticAAL sind eine Band, deren "Genre" von einigen gescheiterten Hipstern als "Djent" bezeichnet wird. Das lautmalerische Wort soll den typischen Gitarrenklang beschreiben, hat allerdings nicht gezündet, sodass sie sich weiter auf diversen Boards damit zum Affen machen... Da könnte man den Speedmetal ja auch Diddeldiddel nennen oder so.
Trotzdem eignet es sich, als Tag, um nach ähnlichen Bands zu suchen.
Zu der eigentlichen Musik:
Nachdem Ende der 80er die Band Meshuggah mit brachialer Gewalt ein Loch in die festen Genresvorstellungen sprengte und sich hier mit Bands wie Death in guter Gesellschaft befand, hinterließen sie einen freien Raum und offene Ohren für eine harte Variante des technischen Metal voller Polyrhythmen, virtuosen, atonalen Gitarrenriffs und kompromisslosem Durchexerzieren der Songs.
Ein paar Jahrzehnte später erweitern sich andere Bands diesen Freiraum in eigene Richtungen.
Animals as Leaders treten hier sehr selbstbewusst als hauptsächlich instrumentale Band auf den Plan. Sie mischen gerne Effekte, elektro-Beats, Jazzästhetik und andere Stilrichtungen in ihre Stücke. Auch sind sie weitaus melodischer in ihren Melodien und Läufen, als ihre Urahnen.
Wie im Postrock gibt es hier keine klassische Songstruktur, mit Intro, Strophe, Refrain, Strophe,Brücke, Refrain, Zwischenspiel, Rampe ,refrain(+), refrain(++), refrain(+++) (Siehe InFlames). Auf Gesang wird ebenfalls verzichtet, denn als Struktur dient das Spiel mit einer einfachen Tonfolge und ihren Eigenschaften (Klangfarbe/Tondichte/Tonhöhe, Rhytmus/Tempo, Harmonie/Tonalität).
In diesem Stück beginnen sie mit einem klickerklacker-Intro das in eine ruhige Tonfolge einführt, die in den darauffolgenden Minuten in mehreren Parts aufgegriffen und diversen Soli verändert wird. So folgt dem Intro eine ruppigere, treibend rhytmische Variante, die das "Thema" in der zweiten GItarre im Tempo fortführt und in der Lead aufnimmt, um sich dann in rhythmischen und tonalen Spielereien wieder von ihr zu lösen. Nach dem Break wird folgt hier eine zeitlich gestreckte Variante, die vom einfacheren Schlagzeug ungehetzt einen Durchlauf absolviert. Auch der nun einsetzende hibbelige Elektrountergrund lässt die nun stark reduzierte Gitarrenspur nur noch ruhiger klingen, bis sie selbst in zwei, drei Schritten atonaler wird und ihre repetetiven Muster immer schneller aufeinander Folgen, während sich die tiefere Begleitung allmählich beruhigt und nach und nach die Ruhigere Rolle einnimmt.
Hierbei bestimmt das Schlagzeug welche der beiden Hauptspuren betont wird. Der ruhige Part wird in den drei Cuts durch ein immer treibenderes, rhytmisch zerbrechendes Shclagwerk abgelöst. Am Ende bleibt von der Komplexität nur ein langer schwebender Akkord, der kurz und versöhnlich aufgelöst wird, um am Ende in einer Synthieorgel auszuklingen.