Ich möchte noch mal betonen, dass "mogeln" ein Begriff ist, der mir allenfalls durch den Kopf schießt, wenn man einen Würfelwurf
vorgibt, aber eigentlich keinen macht. Damit täuscht man ein Zufallselement, ein spannungstragendes Element vor, ohne dass es das wirklich gibt.
Ich schreibe hier auch
niemandem was vor. Ich empfehle allenfalls. Es ist ja nicht so, dass ich noch nie Würfel gedreht hätte oder dass ich meine Spieler nicht schon nach Strich und Faden beschissen hätte, um meinen Plot durchzudrücken. Derlei Verhaltensweisen werden durch langjährige DSA-Praxis irgendwie Teil des Atmens.
Und ja: Der eSeL entscheidet die Stufe der Herausforderung ganz
willkürlich. Er steckt den Rahmen ab, er bereitet die Bühne. Meiner Meinung nach ist das Teil dessen, was den Spaß am eSeL-Sein ausmacht: Etwas vorbereiten, eine Schwierigkeit oder Hürde einzubauen und dann zu genießen, wie die Chars damit zurecht kommen.
Für mich stellt sich nur die Frage: Warum der ganze
Bühnenzauber des Gewürfels? Wenn es
Gruppenkonsens ist, dass niemand im Aufwärmkampf sterben kann, auch wenn sich die Helden nicht ergeben, wozu würfeln? Welchem Zweck dient das Gewürfel den Spielern oder dem eSeL in dieser Situation? Der Ausgang des Kampfes steht ja per se schon fest. Die Helden werden daran
nicht scheitern, zur Not werden die Würfel gedreht. Dann kann man doch gleich sagen: Würfelt man 2W20 SP für Euch aus und zieht Euren Paradewert davon ab und weiter gehts...
Ich sehe den Vorteil auch für die Geschichte oder das Erleben der Geschichte nicht...es ist für mich weder dramatisch noch irgendwie interessant, eine Begegnung auszuspielen, auch noch mit dem recht heftigen DSA4 Regelwerk, wo das Ergebnis allenfalls in ganz engen Parametern sich bewegt. Ich würde dafür dann wenigstens ein entsprechendes Regelwerk nehmen, das mich unterstützt im "Würfeldrehen" im übertragenen Sinne, anstatt dem eigentlich entgegen zu stehen.
Daran ist überhaupt nichts Verwerfliches, aber Würfeldrehen hinter dem eSeL-Schirm ist eine Verschleierungstaktik um den Spielern eine Spannung der möglichen Konsequenz vorzugaukeln, die es gar nicht gibt. Da belügen sich alle Spieler auch noch gegenseitig, weil sie ja im Konsens handeln, aber das Geklapper des eSeLs hinterm Schirm ja die Spannung erhöht?!. Das ist nicht verboten, verwundert mich nur und zudem hoffe ich auch, dass es wirklich Konsens ist, denn in meiner Runde galt es das auch immer als gegeben. Als ich dann aber (nach einiger Zeit) das neu erkannte "Problem" konkret angesprochen habe, waren da plötzlich ganz unterschiedliche Meinungen zu in der Gruppe vertreten.