Was bei diesen ganzen Diskussionen, Navi hin oder her, vollkommen außer Acht gelassen wird, ist die Motivation zum Railroading. Es klingt in manchen Betrachtungen ja so, als seien Railroader inhärent dumm. Wer entscheidet sich schon freiwillig gegen Entscheidungsfreiheit, Offenheit, Spannung und Nervenkitzel? Sind die alle bescheuert? Nein.
Das ist nämlich nur ein Teil der Wahrheit. Parallel entscheidet man sich für einige oder alle der folgenden Nachteile: mehr Auszeiten des SL, mehr Leerlauf, mehr Orientierungslosigkeit, mehr Banalität, weniger Rollenerleben, weniger Epik, stärkere Regelfixierung, weniger Charakter- und Settingimmersion etc.pp.
Nun werden die Leute laut schreien, dass dem nicht so ist. Ich halte das für falsch. Entscheidungsfreiheit im Rollenspiel ist eine süße Frucht, kommt aber mit Nebenwirkungen daher. Das ist der Grund, weshalb sich viele Leute unter bestimmten Umständen (Gruppe, Setting, System) dagegen entscheiden. Rollenspiele sind heutzutage nicht mehr zwingend Wargames, sondern haben sich emanzipiert und aufgefächert. Erst wer das versteht, versteht Rollenspiele.
Ansonsten: Jedem Tierchen sein Pläsierchen.