"Das muss die Hölle sein. Meine gerechte Strafe fürs Barbie-Grillen und das Ausborgen von Oggies stabiler Mikrosingularität für meinen E-Bass-Verstärker." So oder so ähnlich ging es Darragh "Dead" Kennedy wohl durch den Kopf, als er das Zimmer seiner Gastgeberin betrat, in welchem kurz zuvor sein Date verschwunden war. Ein niedliches zwinkerndes Hello-Kitty - Gesicht am anderen, alles in pink und alles [quietschig-nervige Stimme] "soooooo süüüüüüüüüß!!!!111elf". Während Alec im Zimmer umherrollte und sich ein Poster besah, hörte Darragh unterdrückte Schreie und wendete sich schließlich auch dem Poster zu. Da war es, sein Date. *Das* Date, Stella Stellarious, das heißeste Girl der ganzen High-School, ein zeigefreudiges laszives Catgirl-Alien mit Pornosynchronstimme. Gefangen in einem Hello-Kitty - Poster.
Doch wie kam es dazu?
Oben beschrieben eine recht typische Szene für das Spiel "Teenagers from outer Space", welches, soweit ich verstanden habe, in einer eher prüden 60er-Jahre Version der USA spielt. Nur mit Aliens, die die Erde samt Einwohnern für einen der angesagtesten und hippsten Orte halten, vermutlich wegen des coolen Retro-Feelings.
Zum Anfang der Session kam die Charaktergenerierung, die - o Graus - fast komplett durch Würfeln abgehandelt wurde. Glücklicherweise waren die Eigenschaften, Skills und Powers so benannt, dass schnell feststand, dass ich einen Emo-Gothic-Metal Freak mit den Fähigkeiten "Heavy-Metal Axtkampf" und "perfektes Makeup" spielen würde und Woody einen rollstuhlfahrenden Nerd, quasi den Quotenbehinderten übernahm. Das Ganze ging flott von der Hand und führte zu Charakteren (ok, der Ehrlichkeit halber eher zu Stereotypen), die ich mir sehr plastisch vorstellen konnte.
Los gins in der Schule, dargestellt natürlich aus der Sicht eines 17-jährigen Schülers inklusive völlig schnarchnasiger überforderter Lehrkörper, Terror der Schulaufsicht von und dem schlechtesten Kantinenfraß seit dem Kessel von Stalingrad. Meine perfekt schwarz lackierten Fingernägel brachten mir recht flott ein Date ein (eben oben beschrieben Stella Stellarious), mit dem ich in der Pause sogar kurz Schminktipps austauschte. Alec erhielt ebenfalls ein Quasi-Date von der Neuen, Jenny N. mit zuckersüß quietschender Stimme und eher einem Hentai denn einem "normalen Anime" (soweit ich als Laie das beurteilen kann) entsprungenen Körper. Jenny ist ein wenig ... uncool, sieht aber so heiß aus, dass man das schnell vergessen kann (wenn man nicht wie ich bei der Charaktergenerierug den maximalen Coolness-Wert erwürfelt hat oder wie Alec schlicht Geschmackt hat). Irgendwie verschlägt es uns in die Kantinen (niiiiie wieder, vielleicht rückt Fleischlego ja den Link zu seinem Menüplan heraus) und wir besprechen bei diversen Kotz- und Würg-Gerichten (ich hatte das blasse, das passt besser zu meinem Teint und das Leben besteht ohnehin nur aus Schmerz) die Party, die Jenny N. als das neue Girl der Schule gibt und ehe wir uns versehen, organisieren wir ein bisschen mit (Alkohol, eine wirklich miese Studentenband aus der Nachbarstadt, 32 GB Gothic-Mucke).
Am Abend dann die "Überraschung", Jenny steht total auf Hello-Kitty, selbst ihre Mutter (ihre Eltern übrigens erschreckend zombiemäßig unterwegs, räumten bereitwillig Haus und Garten für Jennys Party) hat einen HK-Schlüsselanhänger. Dann folgt der Satz des Abends: "Sie zeigt euch ihre Ukulele." Was haben wir gelacht. Was habe ich gelacht, als ich endlich kapiert hatte, an was Woody dachte, als er vor Lachen laut losbrüllte. Naja. War dann doch eine "richtige" Ukulele, natürlich mit HK-Motiv. Darragh verschlug es dann ziemlich schnell mit seinem Date nach drinnen, nachdem eine abgestürzte fliegende Untertasse ihre Pool-Liege zerstörte (Übrigens offenbar eine Konvention von TFOS: Fliegende Untertassen landen nicht, sie crashen. Immer. Selbst mit mir und damit dem Maximalwert in Driving am Steuer.)
Drinnen dann auf der Suche nach einem "ruhigen Plätzchen" für ihrwisstschonwas in Jennys Zimmer geplatzt und promt kreischt Stella laut auf und ist verschwunden.
Was folgt ist eigentlich das Übliche: Als wir Jenny mit Stellas Verschwinden (und dann mit dem Poster) konfrontieren, schießt sie ein paar Mal wild mit der rosa Strahlenkanone ihrer Ukulele und flieht ins Haus, wo uns dann Ultrakitty, ein 2m großes Hello-Kitty-Monster erwartet, welches wir durch den geschickten Einsatz von Molotow-Cocktails (echte Cocktails, gab es doch am Pool wunderbar hochprozentige Alkoholika) und einer Gasherdexplosion ausschalten. Die Men-in-Black (heißen eigentlich anders) erscheinen, bringen uns nach Hause zu unseren Eltern, 1 Woche Stubenarrest, Welt gerettet.
Moment.
Stella ist ja noch im Poster, Jenny entkommen und im Fernsehen verkündet gerade der Bürgermeister, dass alle Bürger, die sich nicht mit HK-Motiven einkleiden, von den
Kitty-Forces zwangskittifiziert werden.
Der nächste große Kitty-Shop ist in der Mall und die Kitty-Forces klopfen schon an Darraghs Tür (=treten sie ein), also macht sich mein Emo-Goth auf zu Rollie-Man, der bereits mit seinem MacGuyver-Talent eine Strahlenkanone improvisiert, die als Munition Mikro-schwarze-Löcher verwendet. Da Alecs Eltern aus Schweden stammen, findet sich im Gartenschuppen auch eine ordentliche Axt (für meine Fertigkeit "Heavy-Metal Axtkampf". Mit dem grünen Volvo-Kombi (ich weigere mich, zu fahren; er ist nicht schwarz) von Alecs Eltern fahren wir zur Mall, besorgen uns auf dem Parkplatz Munition (Kofferraum of holding mit schwarzem Mikroloch) und machen uns auf zum HK-Store, wo Jenny N. schon fleißig HK-Kram zu unfassbaren Preisen unters Volk bringt. Wir erscheinen ultracool auf der Szene und Alec erledigt die Kitty-Tussy mit dem ersten Schuss, der sie glatt durch die Wand bläst. Doch wir haben nicht mit ihrem letzten Aufbäumen, mit der finalen Perversion, der ultimativen Waffe, gerechnet. Der Kitty-Mecha-Dreadnaught mit Vierlingsgatling und Thermonuklearraketenwerfer. Zum Glück so groß, dass er durchs Dach der Mall stößt und uns erstmal nicht sieht. Also auf dem Parkplatz eine angemessene fliegende Untertasse besorgt (in schwarz, das heißt, ich kann fahren und Alec hat die Hände frei zum schießen). Natürlich habe ich immer noch keine Ahnung von Untertassen und wurschtele mit Würfel auf Driving und Würfen auf Luck (auf gut Glück Knöpfchen drücken) herum, bis wir mit Alecs Kanone und den Bordwaffen des Scheibe die Kitty aufs Korn nehmen und zu Klump schießen. Wir landen (Crash auf den Resten des Malldaches) und Stella entsteigt dem Poster. Der Tag ist gerettet.
Und ich habe diese Nacht von Hello-Kitty geträumt. Ohne Scheiß!
Thema: [TFOS] Hello-Kitty from Hell mit Fleischlego als SL (Gelesen 1593 mal)
