Ohne geschickten SL macht Rollenspiel selten Spaß.
Es sei denn, der Spielleiter weiß, wie er seine Schwächen ausgleichen kann, schätze ich. Und dazu sind z.B. Regelwerke gut geeignete Werkzeuge, nicht zuletzt, weil sie geradezu daraufhin entwickelt werden, genau dazu geeignet zu sein.
Es kostet nichts ausser Zeit.
Was in manchen Fällen die "teuersten" Kosten überhaupt sind.
Jedenfalls braucht man kein offizielles Spielmaterial zu bezahlen.
Aber, wie bereits erwähnt, das Hintergrundmaterial. Und vermutlich alle möglichen Handbücher zu diesem und jenem, was man wissen muß, um den Hintergrund überhaupt sinnvoll für das Spiel einsetzen zu können. Es mag sein, daß manche Leute (wie die von Dir erwähnten Anime-Fans) das Material bereits vorliegen haben, das kann aber nicht verallgemeinert werden und ist auch als solches schon zweifelhaft - die Kosten sind ja doch entstanden.
[Edit: Mißverständliche Formulierung gelöscht.]Einfach:
Man einigt sich auf eine Welt.
Das ist in der Praxis allerdings dann doch wieder ganz anders. Wenn man Regeln hat, kann man die immer noch als verbindlich setzen, wenn es Differenzen gibt. Ohne das gibt jede Inkohärenz im Basismaterial eine unlösbare Situation.
Ebenso können durch mangelhafte Festlegung Inkonsistenzen entstehen, die dann wiederum aufwendig geschlichtet werden müssen, was wieder einen hohen Zeitaufwand bedeutet. Und man muß Mechanismen etablieren, um Dinge gleichmäßig umzusetzen, damit für die Spieler Sicherheit besteht und sie Ergebnisse anzielen und daraufhin Aktionen planen können. Auch das kostet Zeit für die erforderlichen Abstimmungen. Die Einigung auf eine Welt ist mit der grundsätzlichen Überlegung also nicht abgeschlossen, sondern geht praktisch innerhalb der gesamten Spielzeit weiter. Der Aufwand steigt daher zumindest linear mit der Spielzeit, wenn er nicht sogar in noch stärkerem Maße steigt, weil immer alle vorhergehenden Einigungen mit einbezogen werden müssen. "Einfach" im Sinne von "einmal erledigt" ist das also gerade nicht.
Insofern sind die Beweise leider allzu leicht widerlegbar, als daß ich dem Glauben schenken könnte. Freeform ist eine Sache für wenige Gruppen, in denen von vorneherein nahezu perfekte Bedingungen herrschen.
[Edit: Mißverständliche Formulierung gelöscht.] Wo das nicht mehr gegeben ist, ist Freeform keine geeignete Spielweise mehr.
Da weder die Anzahl anspruchsloser noch die Anzahl anspruchsvoller Spieler bekannt ist, ist die allgemeine Empfehlung von Freeform ohne entsprechende Einschränkungen also doch irreführend.