Aber es bedeutet, daß Freeform nur für einen recht speziellen Fall von Gruppen "einfach" ist, nämlich solchen, die ihre Vorstellungen bereist miteinander abgestimmt haben sowie ein rollenspielverträgliches Sozialgefüge aufgebaut haben.
Ja, die Aussage halte ich fuer richtig.
Fuer Personen die ausserhalb der sozialen Gruppe stehen und sich desweiteren nicht derart interessiert mit dem Themengebieten beschaeftigten, auf Basis dessen die Freeform Gruppe spielt, wird das verstehen durchaus schwierig und es ist nicht gesichert das die Teilnahme moeglich ist.
Als praktische Anwendung denke ich wuerde es fuer jemanden der Freeform Rollenspiel um seiner selbst spielen moechte und sich darueber hinaus nur rudimentaer mit dem Bereich Science Fiction auseinander gesetzt hat schwer in ein Star Trek Foren Rollenspiel wie die DeSF einzusteigen.
Einerseits da die Gepflogenheiten Fremd erscheinen werden und andererseits weil sowohl der Serien Hintergrund hinsichtlich des Setting fehlt als auch die Kenntnis der Serien Sichtweise von Fans die, nur als Beispiel, der Roddenberry Auslegung des Star Trek Universum folgen.
Da das Setting respektive der Hintergrund als Regelaspekt angesprochen wurde.
Basierend auf den Wuenschen bzw. Vereinbarung der betreffenden Freeform Gruppe kann er unterschiedlich ausfuehrlich haben und einen unterschiedlichen Grad der Restriktionen beeinhalten.
Als Praxis bezogene Beispiele.
Wenn man eine Gruppe von Perry Rhodan Fans hat die eine freie Mail Rollenspiel Runde bilden kann es sich im Fall der
Crest V so gestalten das recht hohe Erwartungen an den Spieler gestellt werden die Spielzuege in einem verhaeltnismaessig realistischen Rahmen zu bewegen, sowohl hinsichtlich der physikalischen Begebenheiten als auch in Form der Kenntnis der technischen Verhaeltnisse innerhalb der Serie.
[Das moechte ich nicht abwertend verstanden haben, sondern ist mein persoenlicher Eindruck, beim Versuch einzusteigen / der Lektuere der Beitraege]
Betrachtet man hingegen die zuvor verlinkte DeSF so reicht fuer den Einstieg bereits eine rudimentaere Kenntnis des Star Trek Universum und es waere auch moeglich gaenzlich ohne diese einzusteigen. Jedoch sollte man sich mit den Gepflogenheiten bzw. dramatischen Erwartungen der Gruppe vertraut machen.
Bei Chrestonim sollte man die Bereitschaft haben sich den Hintergrund anzueignen.
Bei Rollenspiel Runden die sich aus Autoren-Zirkel ergeben, oder solchen welche aus Fandom Bewegungen entstehen (Slash, etc.), ist eine entsprechende Kommunikationsfaehigkeit zu haben bzw. der Gruppe angepasst zu kommunizieren.
Die jeweiligen Foki werden, soweit ich es beobachten konnte, durchaus je nach Gruppe explizit bewertet.
Hmm. Wie könnte man sonst z.B. StarTrek-Foren-FF-RPG betreiben, wie von Teylen verlinkt? Wenn man das Setting zu den Regeln zählt, kann man ja quasi nur Komplett-Impro-FF spielen. Das wäre auch für mich auf Dauer nix.
Die Setting Regeln werden innerhalb der Gruppe ebenso schnell entwickelt, wenn nicht gar noch schneller, als die effektiven Spielregeln.
Das heisst, nimmt man als ein anderes praktisches Beispiel, eine Gruppe von Anime Yaoi Fans die sich dazu entscheiden ein Freeform Rollenspiel zu spielen impliziert das bereits eine Menge Setting Regeln wie. 'Die Spieler uebernehmen maennliche Charaktere', 'Weibliche Charaktere haben allenfalls Nebenrollen', 'Alle maennlichen Charaktere sind homosexuell'. In der Regel kommen hierbei noch eine Unzahl weiterer Hintergrund Regeln beziehungsweise Settingskonventionen hinzu.
[Das Beispiel mag anruechig erscheinen, allerdings ist es imho ein recht einfaches]
Ich kann mir nicht helfen, aber mir drängt sich hier immer mehr der Verdacht auf, dass Freeform nur in einer äußerst harmonischen, streng hierarchisch strukturierten und inhaltlich in Fandom aufgehenden Gruppe aus einheitlichen Spielertypen über längere Zeit funktionieren kann.
Die Gruppe muss nicht hierarchisch strukturiert sein um ein Freeform Rollenspiel zu starten, die anderen Vorraussetzungen sollten jedoch, zumindest zu beginn, gegeben sein.
Es kann innerhalb von FreeForm Gruppen durchaus zu schweren Harmoniebruechen durch neue Spieler oder veraenderte Erwartungshaltungen kommen. Wobei die Gruppe sich nicht zwangslaeufig selbstzerstoeren muss. [Was jedoch vorkommen kann]
Zu der Betrachtung der Frage was Freeform Rollenspiel ist.
Ich persoenlich wuerde dann von Freeform Rollenspiel treffen, wenn eine Gruppe von Personen, basierend auf ihren explizit oder implizit getroffenen Vereinbarungen hinsichtlich des Setting, frei von vorgegebenen Formen, Definitionen oder Regeln eine aktive Rollenspielkultur entwickelt.
Den Begriff der Willkuer vermag ich im Freeform Rollenspiel hinsichtlich der Definition nicht anwenden. Da sowohl im Schaffungs- respektive Formungsprozess als auch in der anschliessenden Spielpraxis es vorkommen mag das, die fuer die Willkuer noetigen, Strukturen fehlen.
Die angesprochenen Mischformen zwischen Freeform Rollenspiel Runden und traditionellen Runden sehe ich inbesondere dort wo ein traditionelles System auf eine Online Plattform gehoben wird und dort, unter Anpassung der Gegebenheiten und damit Losloesung von der festen Form, gespielt wird.