Autor Thema: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?  (Gelesen 5956 mal)

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Offline Sheep

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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #25 am: 27.02.2011 | 23:49 »
Nein, so herum nicht. Dafür umgekehrt schon öfters - wenn auch lange her (Teenager-Zeit). Wenn Spieler X wegen irgendwas angepisst ist, lässt er es In-Game an Spieler Y aus.

Also ich kenns auch nur andersrum... hatte vor langer Zeit mal das ungute Erlebnis, dass die einzig andere weibliche Mitspieler Charakter A aus der Gruppe ins Bein schießt (ohne Grund, weil sie sauer auf ihn war im RL).. und um es irgendwie realistisch zu halten im Rollenspiel habe ich mich dann auf ihre Seite geschlagen... letztendlich war unsere Gruppe dann geteilt (Männlein, Weiblein). Ich glaube kurz danach hat sich unsere Rollenspiel-Gruppe endgültig aufgelöst. :/

Aus meinem Bekanntenkreis kenne ich allerdings auch den Fall, dass 2 sich beim Rollenspielen näher gekommen und ein Paar geworden sind. Obs jetzt am Rollenspielen lag, sei mal dahingestellt (bin selbst nicht in der Runde).
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Offline ClockworkGnome

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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #26 am: 28.02.2011 | 00:11 »
... hatte vor langer Zeit mal das ungute Erlebnis, dass die einzig andere weibliche Mitspieler Charakter A aus der Gruppe ins Bein schießt (ohne Grund, weil sie sauer auf ihn war im RL).. und um es irgendwie realistisch zu halten im Rollenspiel habe ich mich dann auf ihre Seite geschlagen...

Kannst Du das mal erläutern? Warum musstest Du Dich auf ihre Seite schlagen?

Offline Sheep

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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #27 am: 28.02.2011 | 00:23 »
Puh, also wir waren die einzig weiblichen Charaktere in der Runde, und ich fühlte mich als ihre Freundin... frag jetzt bitte nicht in wie weit die Realität da mitspielte (ich hatte sie ursprünglich über den Freund kennengelernt, den sie angeschossen hat...). Ich habe mich versucht in die Lage zu versetzen: ich habe weder im Spiel noch in der Realität verstanden, warum sie ihn einfach anschießt, meine Loyalität habe ich dann aber eher ihr gegenüber gesehen, als dem Rest der Gruppe. War eine schwere Entscheidung, aber ich dachte mir, ich kann vielleicht noch was retten, wenn ich ihr folge, und die Gruppe sich vielleicht wieder zusammenfindet. Es ist schon Jahre her, an genaue Details kann ich nich jetzt nicht mehr erinnern.. bescheuert war die Aktion auf jeden Fall.. vor allem weil angeschossener Bekannter nicht mal im RL wusste, was eigentlich los ist.... Ohje weiss nicht, ob ich das sagen darf... Frauen ebend! (habe schon lange keinen Kontakt mehr zu den beiden, daher kein Plan, was damals los war, er war jedenfalls ahnungslos...).
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Offline Gorbag

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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #28 am: 28.02.2011 | 00:52 »
Ich kenne auch nur das Phänomen das OT zwist sich zu IT Problemen gewandelt hat. Der ständige Außenseiter der Gruppe hatte eigentlich immer die Probleme, ob durch Mitspieler oder Meister verursacht. Das hat das Rollenspielerlebnis ziemlich getrübt.
Ansonsten habe ich nur viele intressante/nette/tolle Leute übers RPG kennen gelernt mit denen ich teilweise noch oft in Kontakt stehe.

Bei LARP liegt die Sache schon anders. Da habe ich auf Cons erst IT dann OT Freundschaften geschlossen. Meine Ex-Freundin habe ich auch auf einem LARP kennen gelernt. Aber ich denke LARP lädt zu solchen Sachen ganz anders ein als P&P RPG. Man trifft viel mehr Leute, die von überall her kommen und die man teilweise noch nie gesehen hat. Da man vor dem Spiel nicht all zu viel Zeit hat bevor es ins IT geht hat man den ersten Kontakt eben in Rolle und da kann dann die IT Beziehung durchaus entscheiden, ob man sich am Sonntag nach dem Con nicht noch mal mit einzelnen näher Unterhält.
Geht man auf Con auf Brautschau hat man da auch das IT auf seiner Seite. Generell kann man seine Rolle vorschieben und der eine oder andere lehnt sich dann weiter aus dem Fenster, weil man eben im Falle des Scheiterns der Rolle die Schuld zuschiebt und OT auf bieder und gesittet macht. Ist in meinen Augen eine leicht bedenkliche Haltung aber seis drum. Außerdem stellt so eine Begegnung auf einem LARP ja schon mal sicher das die Dame das passende Hobby hat bzw. mit den Exquisiten Hobbys des Partners leben kann.

Offline Retronekromant

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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #29 am: 28.02.2011 | 10:28 »
Zitat
Ich kenne das, wenn die Spieler enorm auf mich gepisst sind, weil ich als SL mal rigoros konsequent durchgegriffen habe. Sich aber mit einer Übermacht Dämonenbeschwörer-Drow anzulegen kann auch harte Folgen nach sich ziehen. Finde ich

"Rigoros konsequent" greift man entweder immer durch, weil man die Kampagne eben unparteiisch leitet - oder es ist gewissermaßen eine Heuchelei, nicht anders als RFED
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Humpty Dumpty

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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #30 am: 28.02.2011 | 11:00 »
"Rigoros konsequent" greift man entweder immer durch, weil man die Kampagne eben unparteiisch leitet - oder es ist gewissermaßen eine Heuchelei, nicht anders als RFED
Das Gegenteil unparteiischen Leitens ist nicht Heuchelei, Schatzie.

Offline Retronekromant

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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #31 am: 28.02.2011 | 11:04 »
Habe ich das behauptet ? Du liest manchmal nicht genau genug..

Meine Aussage: Wenn man nicht sowieso die ganze Zeit unparteiisch leitet, sind solche Situationen - für mich - als Heuchelei zu werten ("Rocks Fall").

Damit meine ich nicht, nichtmal implizit, dass [un-un]parteiisches Leiten = Heuchelei ist.
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Humpty Dumpty

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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #32 am: 28.02.2011 | 11:11 »
Okay, danke für die Klarstellung. Das habe ich nun verstanden. Genau gelesen habe ich aber durchaus. Schaus Dir einfach noch mal an.

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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #33 am: 28.02.2011 | 11:13 »
Es sind immer die Spieler die sprechen, die IDeen der Handlungen stammen immer vom Spieler und der SC reagiert immer so, wie es der Spieler will.
Wenn nun zwei SCs miteinander flirten, dann flirten die Spieler durch die SC-Maske miteinander.

Die Formulierung, dass sich so etwas vom fiktiven ins Reale überträgt ist irreführend, da alles was zwischen den Charakteren passiert (sofern nicht bloß ausgewürfelt und anhand einer Tabelle vorgelesen) eine Interaktion der beiden Spieler ist.
Wenn beide hinter der Maske ihres SCs aufeinmal einen RIesenspaß dabei haben, dann ist es eher ein entdecken, denn ein übergreifen.
In meinen Augen ist hier nicht die Sympathie oder der Flirt das künstliche, sondern die Trennung zwischen SC und Person. Das ist das Kunstprodukt, das versucht, den Flirt aus der Realität fernzushalten.
Wenn man nun mit jemanden SC-flirtet, der außerhalb der eigenen Zielgruppe liegt (z.B: falsches Geschlecht), dann ist es immer noch ein Flirt, der allerdings durch die Maske etwas entpersonalisiert wird.
Im Endeffekt steckt da die gleiche Konsumeinstellung dahinter, wie hinter dem (zahmen) Discoflirt...Es kommt gar nicht soo sehr auf die andere Seite an, weil um den Flirt selbst geht.

Wenn es allerdings funkt, dann ist die erspielte Geschichte doch genauso wirksam, wie ein Date, oder?
Die Emotionen, die aufgrund des Flirtes der beiden SCs beim Spieler aufkommen wurden ja im Endeffekt auch vom anderen Spieler erzeugt.

Das ist eine rein männliche Sichtweise, ich glaube, dass Frauen da etwas stärker unterscheiden können.
Anekdotische Evidenz hierzu kann man auf dem DND with Pornstars-Blog lesen, wo Zak festgestellt hat, dass er eine Menge Frauen kennt, die Rollen von Schauspielern sexy finden, den Schauspieler jedoch nicht und er sich das als Mann nicht so vorstellen könnte.

Ich glaube das liegt daran, dass man einen SC nie komplett von seiner Person abkoppeln kann. Das eigene Verständnis und die Interpretation der Figur spiegeln sich immer in deren Verhalten wieder.
Selbst wenn man einen leichenfressenden Vergewaltiger mit Folterkammer im Keller mimt, so zeigt die Darstellung desselben eine MEnge vom eigenen Umgang mit diesen Themen und so auch sehr viel über den Spieler selbst aus.

Wenn man merkt, dass ein anderer Spieler vllt. auch pers. in den Flirt investiert und man selbst kein Interesse hat, dann sollte man auch hier diplomatisch werden und nicht die Verantwortung für den anderen auf die Spiel/Wirklichkeitsgrenze abwälzen.
Auch wenn das bedeutet, dass sich der eigene Char zurückzieht.
Immerhin spielt man hier unter Freunden und da ist mMn kein Platz für seelische Grausamkeiten.

sers,
Alex

LöwenHerz

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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #34 am: 28.02.2011 | 11:16 »
Weißt Du, ich muss das gar nicht rechtfertigen. Was Du so alles in meinen Post liest ist ebenso spannend, wie umgekehrt ;)

Aber für den Fall, dass es Dich wirklich interessiert:
ich spiele mit den Spielern gemeinsam ein tolles Spiel zusammen. Ich bin dabei nicht kosequent-inkonsistent oder gar konsequent-inkonsequent, vielmehr lasse ich kreativen Ideen ihren Raum und die Entfaltungsmöglichkeit, weil das für mich die Belohnung für gutes Rollenspiel ist.

Nun sind meine Spieler aber seriously pissed, weil sie (ausnahmsweise) Scheisse allererster Sahne gebaut haben. Die Konsequenzen dafür waren IG recht fordernd und sie mussten mittels einer teuren Teleporterschriftrolle fliehen.
Das hat sie wertvolle Ressoercen und natürlich den Stolz gekostet.

Und ich kann sogar ansatzweise verstehen, dass sie schlecht auf mich zu sprechen waren. War ja schließlich ein CR 12 Omox-Dämon vs zwei ST 10 Charaktere. Und er hat sich dazu noch schnell 2 Babau-Dämonen (CR 7) beschworen...  >;D

Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #35 am: 28.02.2011 | 12:09 »
Es sind immer die Spieler die sprechen, die IDeen der Handlungen stammen immer vom Spieler und der SC reagiert immer so, wie es der Spieler will.
Wenn nun zwei SCs miteinander flirten, dann flirten die Spieler durch die SC-Maske miteinander.

Die Formulierung, dass sich so etwas vom fiktiven ins Reale überträgt ist irreführend, da alles was zwischen den Charakteren passiert (sofern nicht bloß ausgewürfelt und anhand einer Tabelle vorgelesen) eine Interaktion der beiden Spieler ist.

Applaus! Volle Zustimmung.

Edit:
Auf die persönliche Ebene wurde es nur dann getragen, wenn die im Spiel geäußerte Kritik eben Ausdruck der Kritik des anderen Spielers ist.
« Letzte Änderung: 28.02.2011 | 13:15 von Opa Hoppenstedt »
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Offline Das Grauen

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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #36 am: 28.02.2011 | 13:05 »
Ist es euch schon mal passiert, das Emotionen die zwischen Chars im Rollenspiel aufkommen, sich auf das Verhältnis der jeweiligen Spieler übertragen haben? Was genau ist bei euch wie passiert?
Nein, ist mir so noch nie passiert, die Emotionen gab es, wenn überhaupt, davor schon. Ist auch ganz gut so und sollte man trennen können.
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Offline Bad Horse

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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #37 am: 28.02.2011 | 14:45 »
Wenn es allerdings funkt, dann ist die erspielte Geschichte doch genauso wirksam, wie ein Date, oder?
Die Emotionen, die aufgrund des Flirtes der beiden SCs beim Spieler aufkommen wurden ja im Endeffekt auch vom anderen Spieler erzeugt.

Ich hatte bisher zwei Szenen im RSP, wo es wirklich gefunkt hat - einmal die Magierin, die mit dem jungen Bauern zum See ging und auf einmal ganz klar wusste, dass er der Richtige für sie ist (ich war der Bauer, Magierin war ein männlicher Spieler); und einmal die Mechanikerin, die ständig mit dem NSC geflirtet hat, und dann hat´s plötzlich *zack* gemacht und es war klar, dass die beiden miteinander schlafen werden (ich war der NSCs, die Mechanikerin war ein weiblicher Spieler).
Aber das waren die Charaktere, ich habe weder mit meiner Spielerin geschlafen noch mich in den Spieler verknallt. Nicht mal ein bißchen. Ich war allerdings in beiden Szenen SL.

Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #38 am: 28.02.2011 | 14:47 »
...ich habe weder mit meiner Spielerin geschlafen noch mich in den Spieler verknallt. Nicht mal ein bißchen. Ich war allerdings in beiden Szenen SL.

Dann ist ja langweilig.

Offline Skiron

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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #39 am: 28.02.2011 | 14:51 »
Es sind immer die Spieler die sprechen, die IDeen der Handlungen stammen immer vom Spieler und der SC reagiert immer so, wie es der Spieler will.

Zustimmung.

Wenn nun zwei SCs miteinander flirten, dann flirten die Spieler durch die SC-Maske miteinander.

Nein.
Diese Vorstellung ist ein Alptraum für mich und würde für mich zu völlig asexuellem Verhalten im Rollenspiel führen.
Wie läuft das eigentlich in reinen Männerrunden? Ich schätze nicht, dass sich da Spieler Gedanken machen müssen, dass ihre Liebelei zu einem NSC so wie von Dir beschrieben interpretiert wird? Und kommen in reinen Männerrunden überhaupt Liebeleien zwischen SCs vor?
Oder gilt diese Interpretation für SCs von Frauen & Männer?

Es kann auch sein, dass man seinem Charakter Eigenschaften gibt, die man selbst nicht hat und auch in der Realität nicht haben will, die zu einem Flirt führen können. Ich möchte niemandem unterstellen, dass er einen Flirt spielt, weil er real Interesse hat und möchte das auch selbst nicht unterstellt bekommen.


Offline Skiron

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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #40 am: 28.02.2011 | 14:54 »
Ich hatte bisher zwei Szenen im RSP, wo es wirklich gefunkt hat - einmal die Magierin, die mit dem jungen Bauern zum See ging und auf einmal ganz klar wusste, dass er der Richtige für sie ist (ich war der Bauer, Magierin war ein männlicher Spieler); und einmal die Mechanikerin, die ständig mit dem NSC geflirtet hat, und dann hat´s plötzlich *zack* gemacht und es war klar, dass die beiden miteinander schlafen werden (ich war der NSCs, die Mechanikerin war ein weiblicher Spieler).
Aber das waren die Charaktere, ich habe weder mit meiner Spielerin geschlafen noch mich in den Spieler verknallt. Nicht mal ein bißchen. Ich war allerdings in beiden Szenen SL.

Voll schön. :-)

Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #41 am: 28.02.2011 | 14:56 »
Ich möchte niemandem unterstellen, dass er einen Flirt spielt, weil er real Interesse hat und möchte das auch selbst nicht unterstellt bekommen.

Ich glaube, so weit wollte niemand hier gehen, sondern nur, dass jeder Spieler nur mit seinen Mitteln flirten kann und eben das zum Flirt verwendet, was er selber ...nun worauf er selber zurückgreifen kann.

Im Übrigen ist dies ja vielleicht auch ein Grund für die oft gehörte Abneigung von solchen SC-Liebeleien: Angst, dass es doch ernst gemeint sein könnte?
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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #42 am: 28.02.2011 | 15:10 »
Ich glaube, so weit wollte niemand hier gehen, sondern nur, dass jeder Spieler nur mit seinen Mitteln flirten kann und eben das zum Flirt verwendet, was er selber ...nun worauf er selber zurückgreifen kann.

Danke. Das macht Sinn. :-)

Im Übrigen ist dies ja vielleicht auch ein Grund für die oft gehörte Abneigung von solchen SC-Liebeleien: Angst, dass es doch ernst gemeint sein könnte?

Oder Angst davor, dass einem dies unterstellt wird?
Kann ich mir gut vorstellen und ich gestehe die Angst ist bei mir manchmal auch da. *g*
Aber eigentlich finde ich das sehr schade.

Um zum Threadthema zurückzukommen, mir ist am Anfang, als ich angefangen habe Rollenspiel zu spielen
versichert worden, Spiel ist Spiel! Also alles ist hübsch getrennt, Charakter und Spieler, was im Spiel passiert ist
keine Realität. Geglaubt hab ich das nicht wirklich. Ich kann mir vorstellen, dass beides möglich ist.
Emotionen im Spiel greifen auf die Realität über und umgekehrt.

Ich denke, dass Emotionen oft auch unbewusst sind und stärker als jeder Verstand.
Bzw. das die Schwierigkeit bei solchen Vermischungen ist, dass sie sich meist nicht eingestanden werden.
Wie geht ihr denn dann damit um?

« Letzte Änderung: 28.02.2011 | 15:12 von Skiron »

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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #43 am: 28.02.2011 | 15:18 »
Bzw. das die Schwierigkeit bei solchen Vermischungen ist, dass sie sich meist nicht eingestanden werden.
Wie geht ihr denn dann damit um?

Erstens spiele ich eigentlich nur mit Leuten, die ich auch mag. Das macht es schon mal leichter, eine entsprechende Kommunikationsschiene neben der In-Game-Ebene aufzumachen, auf der man Unbehagen mit der Entwicklung auf der In-Game-Ebene ansprechen kann.

Denn um das Reden kommt man nicht herum, wenn man sich mit einer Situation unwohl fühlt und nicht recht weiß, wie es dem anderen gerade geht.
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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #44 am: 28.02.2011 | 15:23 »
Ich kann mir vorstellen, dass beides möglich ist.
Emotionen im Spiel greifen auf die Realität über und umgekehrt.

Das ist ja eben das was Destruktive Kritik verneint. Es gibt im Spiel keine Emotionen. Die SCs sind nur Hirngespinste, keine Gefühle erzeugenden Wesen. Emotionen kommen immer aus dem Spieler und wenn dieser es vermag, allein aus einer Spielsituation Gefühle zu empfinden, die er eigentlich nicht hat, z.B. durch Rekapitulieren eines mal empfundenen Gefühls, dann handelt es sich entweder um einen sehr begabten Schauspieler oder aber um einen extrem labilen Menschen (oder beides zugleich)
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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #45 am: 28.02.2011 | 15:30 »
Naja, um Gefühle einer anderen (auch fiktiven) Person nachzuempfinden, brauche ich weder ein großartiger Schauspieler noch extrem labil zu sein.

Mit fiktiven Personen mitzuempfinden ist doch eigentlich ein Grundsatz, auf dem jegliche Art von Drama fußt.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #46 am: 28.02.2011 | 15:35 »
Naja, um Gefühle einer anderen (auch fiktiven) Person nachzuempfinden, brauche ich weder ein großartiger Schauspieler noch extrem labil zu sein.

Mit fiktiven Personen mitzuempfinden ist doch eigentlich ein Grundsatz, auf dem jegliche Art von Drama fußt.

Aber nachempfundene Gefühle sozusagen aus zweiter Hand schlagen nicht in die Realität über. Ich kann als Spieler natürlich Mitgefühl mit einer fiktiven Person haben (so funktioniert Unterhaltung ja auch).

Wenn ich Emotionen aber so stark wahrnehme, dass ich mich nicht mehr als Akteur davon trennen kann, dann ist das sehr gespenstisch. Es gibt tatsächlich Schauspieler, die nicht mit dem Fall der Klappe aus ihrer Rolle rauskommen (bei Theaterschauspielern soll das verbreiteter sein als bei TV-Schauspielern). Das ist ein wenig wie gespaltene Persönlichkeit.
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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #47 am: 28.02.2011 | 16:04 »
Ich glaube, selbst wenn Spieler A auf Spieler B sauer ist, weil der seinen Char beklaut hat, dann kommt das nicht daher, dass Spieler A die Emotionen seines Chars nachempfindet - das liegt eher daran, dass Spieler A sich selbst verarscht vorkommt und sich darüber ärgert.

Ich stimme dir zu, dass man die Emotionen des Charakters eher mitempfindet, als sie selbst zu fühlen - mal stärker, mal weniger stark.
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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #48 am: 28.02.2011 | 16:24 »
Es gibt im Spiel keine Emotionen.

Das halte ich für eine Illusion.
Bzw. mein Eindruck ist gerade es findet eine Aufteilung statt in "gute erlaubte Emotionen" und "böse hat man nicht Emotionen" was vermutlich dazu führt, dass man sich bestimmte Emotionen nicht eingesteht, was dann auch zu den geschilderten Problemen führt.

Was ist mit den Emotionen, die entstehen, weil man Erfolgserlebnisse hatte? (die "Guten Emotionen" sozusagen?)
-Charakter gut gespielt
-Rätsel gelöst
-Kampf bestanden und so weiter?

Genauso kann ein Spiel "nicht gewollte Emotionen" produzieren.
-Charakter doof gespielt
-Rätsel nach stunden noch noch nicht gelöst
-Kampf verloren und so weiter.

Ich halte das für völlig normal und erstmal auch für nichts schlimmes.
Schlimm wird es vermutlich erst, wenn man nicht reflektiert.

Vielleicht denke ich auch, dass jeder Spieler seinen Charakter mit sich selbst "lebendig" macht (bedeutet immer noch Distanz, aber man spielt Dinge die einem als Spieler etwas bedeuten) und wenn einem etwas viel bedeutet, dann wird man auch angreifbarer (manchmal sogar an Stellen an denen es einen selbst überrascht) und ich glaube nicht, dass sich das immer kontrollieren lässt. Menschen sind sehr verschieden, deshalb wird so etwas denke ich auch immer mal wieder vorkommen und wichtig sein, dass es angesprochen wird.

@Bad Horse Ja, mit Leuten spielen die man mag und ansprechen ist sicher am sinnvollsten, aber auch nicht immer leicht.
Wenn man selbst betroffen ist finde ich es auch leichter.
Was wenn man das Gefühl hat, das findet zwischen zwei anderen Spielern statt?

« Letzte Änderung: 28.02.2011 | 16:33 von Skiron »

Offline Sphärenwanderer

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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #49 am: 28.02.2011 | 16:30 »
Zitat
Was ist mit den Emotionen, die entstehen, weil man Erfolgserlebnisse hatte? (die "Guten Emotionen" sozusagen?)
-Charakter gut gespielt
-Rätsel gelöst
-Kampf bestanden und so weiter?

Genauso kann ein Spiel "nicht gewollte Emotionen" produzieren.
-Charakter doof gespielt
-Rätsel nach stunden noch noch nicht gelöst
-Kampf verloren und so weiter.
Es geht hier eher um zwischenmenschliche Emotionen vs. egozentrierte Emotionen. Erfolgserlebnisse, weil man Herausforderungen bewältigt, hat man im normalen Brettspiel auch. Wenn man sich ärgert, dass man verloren hat/ schlecht gespielt hat, ist das normal. Wenn ich jetzt aber meinem Gegenspieler übel nehme, dass er mich geschlagen hat, wird die Grenze zwischen Spiel und Realität gebrochen. Und zwar, weil zwischenmenschliche Emotionen aus dem Raum des Spiels getragen werden. zwischenmenschliche Emotionen geschaffen werden, die eigentlich die Spielerrolle betreffen und nicht den Spieler selbst.
« Letzte Änderung: 28.02.2011 | 16:32 von Sphärenwanderer »
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