Es sind immer die Spieler die sprechen, die IDeen der Handlungen stammen immer vom Spieler und der SC reagiert immer so, wie es der Spieler will.
Wenn nun zwei SCs miteinander flirten, dann flirten die Spieler durch die SC-Maske miteinander.
Die Formulierung, dass sich so etwas vom fiktiven ins Reale überträgt ist irreführend, da alles was zwischen den Charakteren passiert (sofern nicht bloß ausgewürfelt und anhand einer Tabelle vorgelesen) eine Interaktion der beiden Spieler ist.
Wenn beide hinter der Maske ihres SCs aufeinmal einen RIesenspaß dabei haben, dann ist es eher ein entdecken, denn ein übergreifen.
In meinen Augen ist hier nicht die Sympathie oder der Flirt das künstliche, sondern die Trennung zwischen SC und Person. Das ist das Kunstprodukt, das versucht, den Flirt aus der Realität fernzushalten.
Wenn man nun mit jemanden SC-flirtet, der außerhalb der eigenen Zielgruppe liegt (z.B: falsches Geschlecht), dann ist es immer noch ein Flirt, der allerdings durch die Maske etwas entpersonalisiert wird.
Im Endeffekt steckt da die gleiche Konsumeinstellung dahinter, wie hinter dem (zahmen) Discoflirt...Es kommt gar nicht soo sehr auf die andere Seite an, weil um den Flirt selbst geht.
Wenn es allerdings funkt, dann ist die erspielte Geschichte doch genauso wirksam, wie ein Date, oder?
Die Emotionen, die aufgrund des Flirtes der beiden SCs beim Spieler aufkommen wurden ja im Endeffekt auch vom anderen Spieler erzeugt.
Das ist eine rein männliche Sichtweise, ich glaube, dass Frauen da etwas stärker unterscheiden können.
Anekdotische Evidenz hierzu kann man auf dem DND with Pornstars-Blog lesen, wo Zak festgestellt hat, dass er eine Menge Frauen kennt, die Rollen von Schauspielern sexy finden, den Schauspieler jedoch nicht und er sich das als Mann nicht so vorstellen könnte.
Ich glaube das liegt daran, dass man einen SC nie komplett von seiner Person abkoppeln kann. Das eigene Verständnis und die Interpretation der Figur spiegeln sich immer in deren Verhalten wieder.
Selbst wenn man einen leichenfressenden Vergewaltiger mit Folterkammer im Keller mimt, so zeigt die Darstellung desselben eine MEnge vom eigenen Umgang mit diesen Themen und so auch sehr viel über den Spieler selbst aus.
Wenn man merkt, dass ein anderer Spieler vllt. auch pers. in den Flirt investiert und man selbst kein Interesse hat, dann sollte man auch hier diplomatisch werden und nicht die Verantwortung für den anderen auf die Spiel/Wirklichkeitsgrenze abwälzen.
Auch wenn das bedeutet, dass sich der eigene Char zurückzieht.
Immerhin spielt man hier unter Freunden und da ist mMn kein Platz für seelische Grausamkeiten.
sers,
Alex