Autor Thema: Wie weit sollte man dem Abenteuer zuliebe seinen SC verbiegen?  (Gelesen 16666 mal)

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Offline Feuersänger

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Der Threadtitel mag etwas wirr erscheinen, darum muss ich den Gedanken erstmal aufbauen:
Der SL hat sich etwas Mühe gemacht, um den Spielern ein Abenteuer für die Sitzung zu bieten. Er wirft also den Plot-Haken aus, auf dass die Spieler zuschnappen mögen.
Problem: das angebotene Abenteuer verlangt eine Handlungsweise, die mit deinem Charakter inkompatibel ist. Was macht man da? Sagt man z.B. "Nein danke, ich mache keine Wetwork", ist das Abenteuer gelaufen, und die ganze Sitzung ist den Bach runter, und der SL ist sauer weil er "umsonst vorbereitet" hat. Oder schluckt man seine Bedenken runter und zieht mit, auch wenn das den Charakter in eine ganz andere Richtung führt, als man eigentlich will?

Konkretes Beispiel (irgendeinen Grund muss es ja haben, dass ich diesen Thread poste):
Unsere SW-Minikampagne. In diesem Fall ist es wurscht, weil es ja wie gesagt nur eine Minikampagne ist und ich den Char danach eh nicht weiterspielen werde. Aber eine solche Situation kann ja auch in langfristigen Kampagnen auftreten, insbesondere in den ersten paar Sitzungen, in denen der SL die Charaktere noch nicht so gut kennt.
Also: wir sind nur 2 Spieler plus SL. Der SL hat sich vorneweg ausbedungen, dass wir keine Chars mit Eigenschaften wie Heroic oder Code of Honour machen. Schön und gut. Der eine Spieler hat sich einen Schurken/Scharlatan gebaut, dem zur Erzielung von Profit jedes Mittel recht ist, und ich einen Waldläufer.

Der Abenteuerhaken ist nun: wir sollen einem Auftraggeber "einen einigermaßen frischen menschlichen Torso" besorgen, von einem mindestens 2 Meter großen Menschen. Bezahlung soundsoviel Geld. Es lief darauf hinaus, dass so große Menschen in der Welt extrem selten sind, und es quasi ausgeschlossen werden konnte, dass gerade "zufällig" so einer sterben würde, den wir nur aus dem Leichenhaus klauen müssten. Vielmehr haben wir nach tagelanger Recherche in der ganzen Großstadt nur einen geeigneten Kandidaten gefunden, in der Blüte seiner Jahre.
Kurzum, was uns da abverlangt wurde, ist kaltblütiger Mord an einem komplett Unbeteiligten aus niederen Motiven, nämlich Geldgier.
Und da finde ich, ist das schon ein ganz schöner Sprung von "bitte keine selbstlosen ehrenhaften Helden" zu "bitte absolut gewissenlose Mörder" (was vorher _nicht_ in der "Stellenausschreibung" stand). Und sowas spiele ich sowieso nicht gerne, aber vor allem hätte mein Waldi absolut keinen Grund, da mitzumachen.

Klar, eine Option wäre gewesen, den Spieß umzudrehen und dem Auftraggeber des Mordes das Handwerk legen zu wollen. Aber erstens glaube ich nicht, dass der SL das vorbereitet hatte, zweitens wäre _das_ wiederum am anderen SC gescheitert, der auf die Kohle scharf war.

Wie gesagt, in dem Fall egal, aber mir graut vor dem Tag, da mir so etwas mit einem Charakter abverlangt wird, an dem mir wirklich was liegt.
Was würdet ihr tun?
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Online Ludovico

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Ich denke, da ist es in Ordnung, dem SL einfach seine Bedenken offen mitzuteilen und versuchen, irgendwie einen Kompromiss zu finden.

Offline Sanguaire

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Klar, eine Option wäre gewesen, den Spieß umzudrehen und dem Auftraggeber des Mordes das Handwerk legen zu wollen. Aber erstens glaube ich nicht, dass der SL das vorbereitet hatte, zweitens wäre _das_ wiederum am anderen SC gescheitert, der auf die Kohle scharf war.

Hätte man die Kohle nicht bekommen, wenn man den Auftraggeber das Handwerk legt (oder Ihn bestiehlt oder bescheisst)?

Offline Sphärenwanderer

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1. Dem SL das Problem erörtern, sodass er nächstes mal besser durchdachte Vorgaben gibt.

2. Den SL bitten, die Abenteuer so zu gestalten, dass sie von den Entscheidungen der SC abhängig sind.

3. Wenn es nur eine Minikampagne ist, könnte man die SCs im Spiel abändern. Bei einem unerfahrenen SL ebenfalls.

Ich würde jedoch nicht auf Krampf meinen Stiefel durchtreten wollen. Wenn es an der Kommunikation hapert, kann man das auch anderweitig lösen und bis dahin dennoch vergnügliche Abende gestalten.

Aber ein Argument gibt es schon, das selbst gegen die unmoralische SC-Sache spricht: Warum töten sie nicht einfach den Auftraggeber und klauen seine Sachen?...

Und grundsätzlich bleibt wohl die Antwort: So wenig wie möglich, aber so weit wie nötig, um einen spaßigen Abend zu haben.
« Letzte Änderung: 28.03.2011 | 14:21 von Sphärenwanderer »
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WitzeClown

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Ich würde einfach mal einwerfen, dass solche Situationen durch bessere Kommunikation im Vorfeld vermeidbar sind.

Wenn man den Salat erstmal hat würde ich wohl folgendes machen:

1. Dem SL erklären, dass man solche Plots mit dem aktuellen Charakter nicht bespielen möchte.
2. Dem SL vorschlagen, dass die Charaktere von dem Angebot so angewidert sind, dass der Auftraggeber nun der Gegenspieler ist.
3. Die Mitspieler fragen was sie von der Problematik halten und ob sie noch weitere Lösungsvorschläge für das Dilemma haben.    

Pyromancer

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Was würdet ihr tun?

Ist der Charakter frisch erschaffen, dann kann würde ich ihn wohl noch so umbiegen, dass er zu der vom SL angedachten Kampagne passt - oder, wenn ich mit der angedachten Kampagne nichts anfangen kann das ganz klar sagen: "Ich hab keinen Bock, eine Kampagne um gewissenlose, geldgierige Mörder zu spielen. Hättest du das nicht vorher sagen können?"

Im späteren Kampagnenverlauf ist ein Verbiegen des Charakters für mich schwerer, weil ich dann eben schon ein gewisses Bild im Kopf habe und weiß, wie der Charakter handeln würde. Da ist dann meine bevorzugte Handlungsweise, den Charakter konsequent und glaubhaft zu spielen, und dann eben auch zu akzeptieren, wenn er dabei draufgeht oder die Gruppe verlassen muss.

Und es kann ja passieren, dass sich die Gruppe im Laufe der Kampagne auseinanderentwickelt. Wenn man sich da dann dauern verbiegen muss, nur damit die Gruppe zusammenbleibt, dann macht das keinen Spaß. Eine meiner besten Kampagnen endete damit, dass die Gruppe in drei Lager zerfallen ist und sich spinnefeind getrennt hat. Das war rollenspielerisch und für die Spieler ein Riesenspaß!

Offline Thot

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Man sollte den Charakter des Charakters so weit verbiegen, wie nötig ist, damit alle eine gute Zeit haben.

Offline Teylen

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Erste intituitive Antwort auf die Frage im Betreff:
Komplett.

Es ergibt keinen Sinn wenn etwas zu spielen das inkompatibel zu den Vorstellungen bzw. Wuenschen der Mitspieler ist.

Konkretes Beispiel
[..]
Wie gesagt, in dem Fall egal, aber mir graut vor dem Tag, da mir so etwas mit einem Charakter abverlangt wird, an dem mir wirklich was liegt.
Was würdet ihr tun?
In dem konkreten Beispiel.
Ansprechen das die Charaktervorgabe fuer dich [die Person] nicht deutlich genug kommuniziert war.
Schliesslich laeuft es nicht nur den Spielleiter Vorbereitungen entgegen, sondern auch dem Spiel des Mitspielers der sich mit seinem SC darauf einlassen mag.

Den Spiess umzudrehen sollte, wenn es Gruppenkonsens der Spieler ist, eine valide Option sein.

Man sollte den Charakter des Charakters so weit verbiegen, wie nötig ist, damit alle eine gute Zeit haben.
Es bringt nichts, und ist "Betrug" an den Mitspielern, wenn man den Charakter verbiegt, in der Hoffnung das alle Spass haben, und einem der eigene Spielspass dabei fehlt.
« Letzte Änderung: 28.03.2011 | 14:33 von Teylen »
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Offline Feuersänger

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@Teylen: in dem Fall sind wir wie gesagt nur 2 Spieler, also kann da von "Gruppenkonsens" keine Rede sein, da es entweder einstimmig oder 1-gegen-1 ist.

Wir hatten das aber übrigens in der Vergangenheit schon öfter, etwas andere Gruppenkonstellation (mehr Spieler) und anderer SL, dass mein Char der einzige "ehrenhafte" war, während die anderen SCs durchweg opportunistisch waren. Da konnte ich zwar auch manchmal das schlimmste verhindern, und der SL hat nicht _so_ krasse Gegensätze eingebracht, aber ich musste auch oft genug meinen Char beide Augen zudrücken lassen, um die Runde nicht zu sprengen.

Wir spielen traditionell immer mit eher kleinen Gruppen, da ist "sich trennen" einfach nicht drin, sonst kann gleich jeder ein Solo spielen.

_Grundsätzlich_ bin ich ganz klar ein Proponent der "harmonischen Gruppenbildung", d.h. die SCs sollten aufeinander abgestimmt und Gruppenkompatibel sein, da ich Rollenspiel als kooperatives Spiel sehe.
Allerdings hab ich solche Konflikte bisher fast nur so erlebt, dass ein Spieler als einziger meinte, ein asoziales Arschloch spielen zu müssen, das schwer bis gar nicht in die Heldengruppe zu integrieren war. Die Konstellation "einziger Held in unmoralischer Gruppe" ist da nochmal was ganz anderes.
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Offline Nocturama

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Kommt auf die Runde an. Bei einer lockeren Runde bei der es mehr um das Bier auf dem Spieltisch als um die Charaktere geht, passe ich meinen Charakter an wie es sein muss. Bei unerfahrenen Spielleitern auch, zumindest bis zu einem gewissen Grad - und wenn mir da was wirklich stinkt, dann sage ich das einfach und versuche, einen Kompromiss zu finden. Bringt keinem was, dass im Spiel zu regeln. Gleiches gilt, wenn in der Spielgruppe der Konsens besteht, dass SCs nicht gegeneinander agieren.

Ansonsten... Na, dann läuft der Charakter halt nicht die Plotschilder ab oder entzweit sich mit dem Rest der Gruppe. Ich habe kein Problem damit, den Charakter aus dem Spiel zu nehmen oder in einer spannenden Runde (also so einer, wo man mit Interesse zuhört was die anderen treiben) mit getrennter Gruppe zu spielen. Im Gegenteil, sich für oder gegen seine Ideale entscheiden zu müssen finde ich richtig cool.

Für mich wäre in deinem Beispiel eher das Problem gewesen, dass ich in einer durchschnittlichen Fantasyrunde keinen kaltblütigen Mörder spielen will. Wenn ja, dann möchte ich das bitte im Vorfeld wissen und mich entsprechend drauf vorbereiten. Ansonsten bleibt nur:
ganz klar sagen: "Ich hab keinen Bock, eine Kampagne um gewissenlose, geldgierige Mörder zu spielen. Hättest du das nicht vorher sagen können?"
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Offline Yehodan ben Dracon

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Wenn Gespräche nicht fruchten, bliebe noch der Alleingang:

Ausspionieren des Opfers und versuchen herauszufinden, warum ausgerechnet der sterben soll, denn ich würde dahinter eher ein gezieltes Attentat vermuten, als nur Torsobeschaffung, wenn die Beschreibung "rein zufällig" nur auf ein Opfer passt.

Und wenn es Fantasy ist, können denn da nicht Humanoide aushelfen? Irgendwas mit weniger Schuldgefühlen gegenüber? Oger oder so  ;D

Allgemein:
Rollenspiel geht um Rollen und ums Spielen, daher ist beides wichtig. Es sollten die Überzeugungen eines Charakters schon eine Rolle spielen   ;D. Für eine Minikampagne zum Aufwärmen oder so würde ich aber nicht bocken. Schnell durchziehen und fertig.

Und danach kann man sagen, dass das so nicht gedacht war. Aber man kann sicher trotzdem interessante Szenen kreieren. So das Zweifeln, kurz vor dem Zugriff oder vielleicht sogar nen schönen Ingamestreit der Charaktere, wenn die Kinder des 2m Mannes durchs Schussfeld laufen etc. Man sollte mit dem arbeiten, was man hat. Bei längeren Gruppen würde ich unbedingt das im Vorfeld geklärt haben und nur Kleinigkeiten sollte man durchwinken. Ich nenne es gerne das Mister T Syndrom, der ja partout nicht fliegen will aber doch immer ans Ziel geschleppt wird, ohne dass er allen den Kopf abreisst.

Bei größeren Differenzen nehme ich den Char ggf. auch mich aus der Runde und gut.
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Offline Sphärenwanderer

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Oder einfach den lebendigen Körper vorbei bringen. Mal sehen, was der Riese mit dem Auftraggeber so anstellt. >;D
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Offline Teylen

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In diesem Fall solltest du vielleicht im kleinen Rahmen absprechen das du ungern allzu opportune, schurkenhafte Charaktere oder Abenteuer spielen magst. Um eine Konfrontation kommst du dort in einer solch kleinen Gruppe voll kaum umher.

Den Konflikt das ein, oder mehrere, Spieler keine amoralischen Charaktere spielen wollen, ist mir bei Vampire tM durchaus das ein oder andere mal begegnet. Insofern empfinde ich die Konstellation nicht unbedingt neu.

Das die Gruppe sich trennen sollte wollte ich nicht vorschlagen und wuerde wohl auch nicht helfen.
Also weder InGame noch OffGame. Zumal ich persoenlich es oftmals nicht mag wenn man im Spiel (unangekuendigt) anfaengt gegeneinandener anstelle von miteinander zu spielen.
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Offline Yehodan ben Dracon

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opportune, schurkenhafte Charaktere

Das ist etwas verharmlost für kaltblütigen Auftragsmord ohne eigene Motivation, wie Rache oder das "große Ganze".
Schurkenhaft wären ja eher symphathische kleine Drecksäcke, wie Eves Bruder in "Die Mumie" z.B., aber nicht Hannibal Lecter.
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Offline Teylen

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Das ist etwas verharmlost für kaltblütigen Auftragsmord ohne eigene Motivation, wie Rache oder das "große Ganze".
Finde ich nicht, es gibt ja immerhin noch Geld.
Halt "normale" Schurken-Assassine.

Zitat
Schurkenhaft wären ja eher symphathische kleine Drecksäcke, wie Eves Bruder in "Die Mumie" z.B., aber nicht Hannibal Lecter.
Hannibal Lecter hat auch nur 'einfach so' bzw. wegen dem Appetit und dergleichen gemordet.
Nun und ein moralischer Verbrecher, wie der aus Saw, macht es auch nicht zwangslaeufig Schurkenhafter.
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Offline Drantos

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Ich kann dein Problem ganz gut nachvollziehen. Ich spiele gerade einen klassischen Paladin, der flexibel genug ist, um mit einer moralisch durchschnittlich begabten Truppe einigermaßen mitzuhalten.

Es gibt aber ein paar Dinge, die ich meinen Charakter nicht mitmachen lassen würde, da ich mit dem SC auch ein bestimmtes Konzept verfolge.

Ich bin dann eher soweit, dass ich meinen SC aus der Gruppe nehmen und einen anderen auspacken würde.

Deshalb hab ich auch immer mehrere Charakter vorbereitet, auf die ich zurückgreifen kann, sollte sich mein charakterkonzept als inkompatibel erweisen.

Kurz gesagt, steht mein SC dem Spielspaß im Weg wird er aussortiert. Komplett verbiegen würd ich ihn nicht.


cu Drantos

Offline Funktionalist

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Wenn Du als Spieler keine Lusrt hast, dann sag das!
Wenn es am Char liegt, dann tausche ihn doch kurz mal gegen einen anderen aus. ;)
Ich würde den Char nicht verbiegen...Lieber einen neuen dafür basteln. Das macht natürlich nur dann Sinn, wenn das Basteln nicht zu aufwendig ist.

Offline Feuersänger

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Speziell in meinem Fall kommt da jetzt noch erschwerend dazu, dass ich mit diesen Mitspielern bisher quasi _nur_ opportunistische/unmoralische Kampagnen gespielt habe. Langsam wird's langweilig. Den einen Spieler (jetzt Scharlatan) musste man schon damals bei D&D laufend dran erinnern, dass sein Char "Neutral Gut" war, während er sich gerne auf "das ist nicht Böse, das ist pragmatisch" rausreden wollte. Der hat eine so klare Vorliebe für solche Charaktere, dass ich mich frage, ob er überhaupt auch anders spielen kann.

Ich für meinen Teil tu mich einfach extrem schwer damit "Böse" zu spielen. Hab es schon öfter versucht und immer sehr schnell die Lust verloren. "Pragmatisch" ist an sich okay, aber wie gesagt hab ich das jetzt so viele Monate quasi _nur_ gemacht, jetzt hab ich keine Lust mehr und will auch mal wieder einen richtigen Helden spielen dürfen.
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Offline Voronesh

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Jetzt mal OT zu deinemn Problem.

Und einem so krank einen "bösen" Char zu spielen, dass der andere die Lust dran verliert? Die richtig kindische Schiene, denn ich denke darüber gesprochen hast du sicher schonmal.

Ernsthaft, immerhin seid ihr zu dritt. Wenn jetzt 2 immer nur "Geld,Geld,Geld" spielen wollen, wirds natürlich schwierig.

Oder es gehen auch Konstellationen wie der Heldenhafte Paladin und sein schattiger Freund aus uralten Tagen. Muss der SL natrülich mitziehen, da so ein Konzept natürlich ein Gefälle besitzt.
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Offline Teylen

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Komplett.
Das war ein freudscher Verleser wie mir gerade auffaellt.
Ich las irgendwie:
"Wie weit sollte man den SC zuliebe seine Abenteuer verbiegen?"
Sorry fuer das Missverstaendnis. So ist die zitierte Aussage falsch @.@

Und einem so krank einen "bösen" Char zu spielen, dass der andere die Lust dran verliert?
Ich denke nicht das er das schafft.
« Letzte Änderung: 28.03.2011 | 16:34 von Teylen »
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Offline Lord Verminaard

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Zwei Dinge.

Erstens. Der von dir geschilderte Abenteueraufhänger, bzw. das „Abenteuer“, klingt jedenfalls so wie du es schilderst für mich ziemlich kindisch und geschmacklos. Da scheint mir die Frage viel eher zu sein, warum man überhaupt so was spielen wollen sollte.

Zweitens. Geht es hier um eine plausible Charaktermotivation, oder geht es um eben solche Geschmacksfragen bzw. was die Spieler wollen? Beides sind berechtigte Anliegen, und bei beidem sehe ich sowohl die Spieler als auch den SL in der Verantwortung. Aber man sollte sie nicht miteinander vermengen. Wenn du sagst: „Ich hab meinen Charakter nicht so ausgelegt“, dann kann man daran vielleicht noch was drehen, je nachdem, ob’s passt. Wenn du sagst: „Ich will meinen Charakter nicht so auslegen und ich will so einen stumpfen, blutrünstigen Scheiß auch nicht spielen“, dann ist das das Ende der Fahnenstange.
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Offline Skele-Surtur

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In der beschriebenen Situation hätte ich ohne Rücksicht auf Vorbereitung versucht den Auftraggeber zu ambushen. Der Kerl gibt offenbar kaltblütig den Auftrag zu einem Mord. Also ist er ein fieses A-Loch, dass man nach guter alter Fantelaltertradition wegschnitzen darf. Dann kann man die Leiche plündern und damit den Scharlatan auszahlen.

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Offline Voronesh

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Ich denke nicht das er das schafft.

Da hast du leider wahrscheinlich Recht, aber bei Feuersänger denke ich, dass Reden einfach nich zu fruchten scheint :S Wobei wenn das nicht hilft, gilt das was Verminaard auch schon sagte.
Was manchmal nervt ist, das die Leute realistische Sachen fordern, aber viel unrealistischere Sachen, an die sie sich gewöhnt haben, völlig ignorieren. Wie wenn der Drache im Kino hockt und schreit "Voll unrealistisch, es gibt keine Orks."

Offline Lord Verminaard

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Hm ich weiß nicht. Ist immer schlecht per Ferndiagnose, sowas kann eine spannende Wendung sein, die alle cool finden. Es kann aber auch der untaugliche Versuch sein, einen am Spieltisch bestehenden Konflikt innerhalb des Spiels lösen zu wollen. Was immer eine Scheißidee ist.
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Offline SeelenJägerTee

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Frag doch mal den SL ob der Abenteueraufhänger war: "Die Charaktere nehmen einen umoralischen Auftragsmord an!"
Oder vielleicht eher: "Einigen nicht zwangsläufig heldenhaften Charakteren wird ein Auftragsmord angeboten - wie reagieren sie!"