Hallo Leute,
bestimmt ist das schonmal irgendwann im
gefragt worden, denn es ist nach meinem Eindruck ein Dauerbrenner in Systemdiskussionen. Aber seit ich hier bin, habe ichs nicht gesehen. Mich würde mal euere Meinung interessieren.
Erstmal kurz zur Erklärung: Würfeln mit Einfluss bedeutet, dass man starken Einfluss hat, indem man Werte verschieben kann oder einzelne Würfe wiederholen. Nebensachen sind erstens so Dinge wie Größe, Gewicht, Geburtstag usw., können aber auch langfristig unbedeutende Sachen wie Startkapital sein. Die letzte Antwort ist für die Leute, die nicht abstimmen wollen, aber sich fürs Ergebnis interessieren (ja, mich interessiert auch, wieviel Leute garnicht abstimmen).
Hintergrund:
Der Grund für diese Umfrage besteht darin, dass ich ein paar Fragen bei der Suche nach dem nächsten System nicht verstehe. So, wie ich es sehe, bin ich in meinem unmittelbaren spielenden Freundeskreis der Einzige, der das Auswürfeln von Charakterwerten bei der Erschaffung für genauso cool hält, wie das Setzen von Werten anhand eines Punktekontos. Trotzdem bin ich, glaube ich, der Einzige im unmittelbaren Rollenspielumfeld, der "Powergamer" (i.S.v. Laws) für einen völlig normalen Spielertyp hält.
Gleichzeitig bin ich derjenige, der Balance/Ausgewogenheit zwischen den Spielerklassen für einen wichtigen Regelaspekt hält. Die Freunde, die gerne Werte setzen, haben keine Probleme damit, d20-Systeme, insbesondere D&D(3.x) zu spielen.
Ich wundere mich einfach, wie sich das verträgt. Für Minmaxing, eine der wichtigen (wenn auch nicht die einzige) Techniken des Powergamens, ist doch das Werte setzen anhand eines Punktekontos ideal. Gerade bei z.B. D&D, aber auch bei jedem anderen System, das Proben mit Attribut+Skill gegen einen Schwierigkeitswert würfelt, sind hohe Werte in den für eine Charakterklasse relevanten Attribute langfristig wichtig. Und damit ist "Werte setzen" eine Einladung zum Powergaming, oder nicht?
Nun kommen meistens die folgenden Argumente (fürs würfellose Setzen):
1. Durchs Würfeln sind die SCs nicht ausgewogen, die Leute mit Würfelpech sind benachteiligt.
2. Beim Würfeln kann kann man oft nicht den Charakter/die Charakterklasse spielen, die man spielen möchte, weil die Werte dafür zu schlecht sind.
Argument 2 verstehe ich ja so halbwegs, wenn man eben einen kraftstrotzenden Barbaren spielen will und nur einen mittelmäßigen Stärkewert hat usw. Dennoch glaube ich, dass man sich da mit begrenzten Einflussmöglichkeiten aufs Würfeln Abhilfe schaffen kann (z.B. einmal zwei Werte tauschen, oder Shallyas Gnade bei Warhammer 2). Außerdem ist es ein pro-Powergaming-Argument.
Argument 1 leuchtet mir überhaupt nicht ein: Wenn ich ein System spiele, in dem Charakterklassen offensichtlich völlig unausgewogen sind (z.B. Casterklasse > Nicht-Casterklasse), warum dann gleiche Werte anstreben?
Nurnochmal zur Sicherheit: ich mach jetzt keine Werbung fürs gute, alte Auswürfeln. Werte setzen ist für mich völlig ok - aber ich würde gerne nachvollziehen können (gern auch anhand von Beispielen) warum jemand da Wert drauf legt.