Statt sich nun aber an einem Skript entlangzuhangeln, machen wir doch lieber eine genaue Beschreibung der Örtlichkeit, der Burg, des Tals, der Truppen und ihrer Taktiken, der Spione, Verbündeten. Dann hätten wir noch gerne einige Schlüsselszenen, je nach dem, was die Helden so treiben. Auch wird erwähnt, was passiert, wenn gewisse Leute sterben, wenn gewisse Spione enttarnt werden usw. Modulartig eben.
Ich möchte das kurz aufgreifen, weil wir in unserer Runde gerade ein eigenes Abenteuer von Akorahil spielen das genau nach dem Muster aufgebaut ist. Grundsätzlich gehts darum:
Es gibt drei Täler mit zT verlassenen Dörfern und einer alten ebenfalls verlassenen Burg, auf die zwei Parteien Anspruch erheben. Beide Parteien machen sich auf, die Burg einzunehmen (die natürlich von Orks besetzts ist). Wir als Gruppe ziehen mit einer Partei los und geraten in eine alte Familienfehde - die wir vor kurzem erfolgreich und friedlich schlichten konnten.
Daneben gibts noch bestimmte magische Orte und irgendein Übel in einem anderen Tal undsoweiter...
Was beim Spielen sehr deutlich und angenehm auffiel und der SL uns dann auch so bestätigt hat: Es gab kein Skript. Vorbereitet waren die Täler, Dörfer, die Familien und deren Geschichte, diverse (2-3 Dutzend!) detailiert ausgearbeitete NSCs - und die Aktionen der beiden Familien, sofern die Spieler nicht rechtzeitig eingreifen.
Das hat für viele Abende Spielspass voller lustigen, unheimlichen, anstrengenden, auch langweiligen aber auch spannenden Aktionen gereicht die in dieser Intensität sicher nicht als geskriptetes Abenteuer erreicht worden wäre. Ich kann das beurteilen, ich spiele seit einiger Zeit in einer G7-Gruppe und mir fallen immer wieder die dramaturgischen SChwächen typischer DSA-RR-Abenteuer auf.
Das einzige, was in dem eigenen Abenteuer nicht gegeben war, ist die Anbindung zum Metaplot - obwohl einige ofizielle NSCs verwendet wurden und der SL sicherlich einiges aus der Regionalbeschreibung und den Mysteria Arcana genutzt hat.
Das Wichtigste bei Abenteuer die an den Metaplot angelehnt sein sollen: Ich muss mir überlegen, in wie weit durch das Eingreifen der NSCs bestimmte Gegebenheiten in der Welt geändert werden.
In unserem Fall kann man sagen: Nein, grundsätzlich bleibt ändert sich nichts Großartiges. Wer letztendlich die Burg bestitzt ist für den weiteren Verlauf der offiziellen Linie wohl eher unwichtig. Als SL sollte man das natürlich trotzdem festhalten für den Fall, dass die Spieler irgendwann mal (u.U. mit anderen SCs) in der Gegend unterwegs sind.
Denkbar wären aber auch Veränderungen an der Welt, wie es etwa in der "Innere Feind"-Kampagne von Warhammer gemacht wird.
Da gibts eine Stadt, die tatsächlich dem Untergang geweiht ist, wenn die Gruppe versagt. Und ofzielle Abenteuer, die dort spielen mit derselben Gruppe da dann nicht mehr stattfinden können.
Meinen bescheidenen Kenntnissen über Aventurien nach würde ich sagen, dass man solche weitreichenden Auswirkungen so in DSA eher schwierig bis gar nicht umsetzen kann, weil der Metaplot derart viele Elemente der Welt miteinander verzahnt, dass man eben nicht abschätzen kann wie sich bspw. das Vernichten einer bestimmten Magierakademie auf bestimmte Linien auswirkt.