Ist das zu viel gedacht? Zu aufwändig?
Wenn ich das richtig sehe, bräuchtest du für jeden Charakter 12 Tracks, nämlich für jede Gottheit einen, denn er kann ja zu jeder Gottheit unterschiedlich nahe stehen? Und was machst du mit dem SC, wenn er zu Gottheit 1 "100%" steht, aber zu Gottheit 7 "0 %" - Pakt mit Gegendämon zu Gottheit 7, obwohl er doch bei Gottheit 1 noch auf 100% steht?
Also: Ja, das ist mir zu aufwändig und umständlich, das wäre ja noch mehr Verwaltungsaufwand, als bei DSA selbst!
Zum anderen hast du mMn das mit den Pakten bzw. den Kreisen der Verdammnis nicht ganz verstanden: Die geht ein SC BEWUSST ein, nicht zufällig, weil er von seiner Gottheit immer weiter abrutscht und dadurch verstärkt in Versuchtung gerät. Eigentlich ist es das ZIEL eines Erzdämons, quasi das Sahnehäubchen, wenn er einen festen Gläubigen von 0 auf 100* umdrehen kann.
Ich würde hier also gänzlich von Stresstracks absehen und den SCs "echte" Versuchungen Ingame vorsetzen und schauen, wie die SCs drauf reagieren und ggf. auch ihre Aspekte dafür reizen - dann liegt es an den Spielern, ob sie bereit sind, mit dem Feuer zu spielen.
*Das heißt natürlich nicht, dass der SC eben noch ultramoralisch ist und im nächsten Moment überläuft. Aber die Zerrüttung eines hochmoralischen Geistes im Schnelltempo ist das Leckerli für jeden Dämonen. Der Streiter des Lichts, der nach Hause kommt, seine Kinder ermordet vorfindet von einem angeblichen Freund, der seine Frau mitgenommen hat und sie quält und der Streiter des Lichts dann noch feststellt, dass ihm seine Kirche gerade verbietet, den Mann zu verfolgen, weil wo anders ein wichtiger Auftrag laberlaberdosenkohl... das würde ich ganz banal über den mentalen/sozialen Stresstrack abbilden und wenn er dann völlig zerrütet ist, den Dämon oder einen Vertreter in Persona auftauchen und ein unmoralisches Angebot machen lassen.
Ich würde das halt ganz gerne mit der FATE-Mechanik abbilden. Das Geweihte NSCs auch mal lange Bekehrungsgespräche mit den SCs führen können
Ich bin nicht sicher, ob das wirklich Inhalt eines Spielabends sein sollte... Beichte beim
NSC-Geweihten!
und ich dann auch mal entsprechende Angriffe starten kann und die Ergebnisse nicht unter den Tisch fallen.
Wie oben gesagt, ich würde ECHTE Versuchungen anbieten. Und das auch nicht permanent und überall, sondern erst, wenn die SCs der Gegenseite bereits als leckere Häppchen (sprich: Kämpfer für die Gute Seite, die es zu bekehren lohnt) aufgefallen sind.
Für mich wäre das dann eine Sache die sich durch das ganze Heldenleben zieht, der Kampf von gut und Böse um die Seelen der SCs.
Hm, ich habe irgendwie den Eindruck, dass dafür DSA nicht das richtige System ist. Sicher kann man das irgendwie umsetzen, aber es ist mMn bei DSA nicht Hauptinhalt des Spiels. Und so wie du es regeln willst, wäre mir das zu verregelt, also noch verregelter, als im Ursprungssystem.
Wenn du unbedingt einen Stresstrack willst (was ich grundsätzlich ablehne, aber ich bin bei meiner DSA-Umsetzung auch absolute FreeFATE-Puristin), dann würde ich das über einen generellen "Moral-Track" handhaben für alle Zwölfe gleichermaßen. Und dann schauen, welcher "Verbrechen" gegen welche Gottheit sich die Spieler im Laufe der Zeit den versündigt haben. Aber schon das wäre unfair. Jeder Phex-Geweihte versündigt sich permanent gegen Praios - aber deswegen läuft er doch nicht Blakharaz in die Hände - eigentlich sollte die Gefahr dem Gegenspieler Phex in die Hände zu laufen viel größere sein!