Autor Thema: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!  (Gelesen 41841 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Tim Finnegan

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.917
  • Username: Coldwyn
Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #125 am: 1.11.2011 | 15:49 »
Nein, ich meine die Bilder.

Bär f*ckt Kuh?

Also ehrlich, das ist dermaßen Geschmacksabhängig und noch dazu weitab von einem Mainstreamgeschmack. Für mich sind beide Bilder absolut uninteressant da sie ncihts aber auch gar nichts darstellen, was mein Interesse weckt.
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.
Kind Dublins.

Achamanian

  • Gast
Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #126 am: 1.11.2011 | 15:55 »
Bär f*ckt Kuh?

Also ehrlich, das ist dermaßen Geschmacksabhängig und noch dazu weitab von einem Mainstreamgeschmack. Für mich sind beide Bilder absolut uninteressant da sie ncihts aber auch gar nichts darstellen, was mein Interesse weckt.

Ich dachte, der Kontrast zwischen echten, bodenständigen tierfressenden Bären und menschenfressenden Zombiebären, denen die Knochen rausgucken, sei gemeint.

Samael

  • Gast
Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #127 am: 1.11.2011 | 15:57 »
Bär f*ckt Kuh?

Ich kenne das Bild jetzt fast 20 Jahre oder so, und SO hab ich das noch nie betrachtet. :)

Offline Dark_Tigger

  • Schüler des Brennpunkts.
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 4.255
  • Username: Dark_Tigger
Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #128 am: 1.11.2011 | 16:02 »
Um mal zurück zum Thema zu kommen, warum DSA trotz offenkundiger Mängel beliebter als treffgenauer designte Spiele sei:

Bär f*ckt Kuh?

Oh mein Gott wie ich hoffe das Kriegsklinge das nicht so gemeint hat. (Wobei ich bin im Internet, all hope is lost)

Irgendwie muss ich da in meiner Zeit was bei DSA übersehen haben.  >;D
Zitat
Noli Timere Messorem
Im Gedenken an einen großen Schrifftsteller

Offline Tim Finnegan

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.917
  • Username: Coldwyn
Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #129 am: 1.11.2011 | 16:14 »
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
« Letzte Änderung: 1.11.2011 | 16:15 von Coldwyn »
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.
Kind Dublins.

Taschenschieber

  • Gast
Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #130 am: 1.11.2011 | 16:17 »
Das erinnert mich jetzt an ein Meisterwerk aus der Feder Terry Pratchetts: "Wo ist meine Kuh?"

Offline Kriegsklinge

  • "Meta-Magister"
  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.186
  • Username: Kriegsklinge
Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #131 am: 1.11.2011 | 16:21 »
Eigentlich hatte ich mehr so was wie Rumpel im Sinn, aber jetzt sehe ich, dass ihr Recht habt. Tierliebhaber sind für den Erfolg von DSA verantwortlich! Nicht umsonst wird "Zorn des Bären" ja auch immer wieder als besonders "stimmungsvoll" gepriesen. Wer macht ein animiertes GIF, das man als Smiley in jedes DSA-Forum posten kann?


Offline Tim Finnegan

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.917
  • Username: Coldwyn
Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #132 am: 1.11.2011 | 16:24 »
Eigentlich hatte ich mehr so was wie Rumpel im Sinn, aber jetzt sehe ich, dass ihr Recht habt. Tierliebhaber sind für den Erfolg von DSA verantwortlich! Nicht umsonst wird "Zorn des Bären" ja auch immer wieder als besonders "stimmungsvoll" gepriesen. Wer macht ein animiertes GIF, das man als Smiley in jedes DSA-Forum posten kann?

Es ist doch eindeutig was du meintest und ja, das zielt auch mit auf den Aspekt der Sozialromantik an. Es bedeutet aber mitunetr dass diese Art bildhafter Idylle eh immer nur eine Momentaufnahme der aktuellen Kultur sein kann und somit auch Gefahr läuft in die reine, sinnentleerte Retroschiene zu verfallen.

Assoziationen spielen dabei auch eine ganz starke Rolle und, zumindest bei mir, weckt so ein Bild, in unsortierter Reihenfolge: Jagtmuseeum, Schwarzwaldklinik, Traumschiff, Kuckuksuhr.

Zeig mir hingegen was von Frazetta und alles ist gut.
« Letzte Änderung: 1.11.2011 | 16:27 von Coldwyn »
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.
Kind Dublins.

Offline Dark_Tigger

  • Schüler des Brennpunkts.
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 4.255
  • Username: Dark_Tigger
Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #133 am: 1.11.2011 | 16:28 »
Frag die Jungs auf 4chan dann hast du das GIF in spätestens einer halben Stunde.

Nein im ernst ich muss auch zugeben, ich finde das Bild aus "Zorn des Bären" ansprechender.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Hier zu Lande stehen vermutlich viele nicht so auf die Abgedrehte High-Fantasy welche viele D&D Welten haben.
Sieht man ja auch an dem anderen "alten" deutschen Fantasy RPG.
« Letzte Änderung: 1.11.2011 | 16:30 von Dark_Tigger »
Zitat
Noli Timere Messorem
Im Gedenken an einen großen Schrifftsteller

Offline Funktionalist

  • Kamillos Erfindung
  • Mythos
  • ********
  • Klatuu Veratuu..... äh
  • Beiträge: 10.916
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: DestruktiveKritik
Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #134 am: 1.11.2011 | 22:40 »
Wer mag, darf gerne seine längeren Posts, die Ideen sammeln oder sich mit ihnen beschöftigen, auf dem Laufenden halten.

Vielleicht bekommen wir so ein paar Sichtweisen zusammengefasst, die man dann nebeneinander stellen kann.
Ich denke, jetzt wäre ein guter Zeitpunkt dafpr, da die Diskussion nicht mehr ganz frisch, aber noch aktuell genug ist.

Ich gebe auch massig Kudos dafür! ;D

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

  • Famous Hero
  • ******
  • I really do mindfuck.
  • Beiträge: 3.795
  • Username: Lorom
    • Tagschatten-Blog
Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #135 am: 2.11.2011 | 00:29 »
Die Frage ist aber, ob manche Leute nicht eine ständige Wiederholung strukturell gleicher Abenteuer spielen wollen, und dann auch für längere Kampagnen mit einem dafür ausgerichteten Spielsystem besser bedient wären? Wollen alle wirklich das volle Programm?

Sicher wirds die geben. Obs eine Minderheit ist, eine bedeutende Minderheit, wer weiß das? Ich kann halt nur für mich sprechen. Wenn ich als Spieler in ein System gehe, wo mir seitens Buch und SL klar gemacht wird, daß meine Optionen limitiert sind, habe ich schon ein echtes Motivations-Problem, weil es Dinge am Tisch ausschließt.  Als SL verwende ich sowas überhaupt nicht, weil meine Sessions die Angewohnheit haben sich durchaus zu verselbständigen. Ein Intrigenspiel kann durchaus so enden, und der Fall-Out lenkt das dann thematisch wieder in eine ganz andere Ecke.

Ich bin in so Situationen immer froh, meine eigene eierlegende Wollmilchsau zu haben. DIe verfügt nämlich neben halbwegs belastbaren Regeln für "sozialen Kampf" auch über Regeln für Nahkampf und für Massengefechte. Da sehe ich in einem allein auf "politische Intrige" durchgestylten System alt aus, sehr alt. Als Konsequenz müßte ich Handwedeln oder meine Spieler blocken. Gerade letzteres wäre in Hinblick auf das Geschehene sehr schade gewesen. Die Kampagne war ursprünglich als verruchtes, städtisches Gemeuchel und Verschwören ausgelegt, jetzt sind wir in den Grenzlanden mit den Themenbereichen Exploration, Dungeons, Wildnis. So, da hätte ich ein Intrigensystem in die Tonne treten und wechseln müssen.

ELWM haben nun mal den großen Vorteil nichts perfekt zu meistern, aber immerhin tragfähige Ansätze zu einer möglichst breiten Palette an Optionen zu bieten. Das ist ihr größter Reiz, denn mit dieser Fülle an regelseitig abgedeckten Möglichkeiten kommt Freiheit, die nicht gehandwedelt oder abgewürgt werden muß.
I'm not nice. I'm on medication.

Butt-Kicker 75% / Tactician 75% / Method Actor 67% / Specialist 67% / Power Gamer 67% / Storyteller 58% / Casual 0% (Schubladen)

Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Offline korknadel

  • Mother of Hamsters
  • Helfer
  • Legend
  • ******
  • Beiträge: 5.545
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: korknadel
Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #136 am: 2.11.2011 | 08:08 »
Hier zu Lande stehen vermutlich viele nicht so auf die Abgedrehte High-Fantasy welche viele D&D Welten haben.
Sieht man ja auch an dem anderen "alten" deutschen Fantasy RPG.

Und das ist sehr vielsagend. Das eine Bild -- und viele der verpönten D&D-/Pathfinder-Covers und dergleichen -- signalisiert Action. Darum auch diese Frage zu im Kaufabenteuer-Thread:

Zitat
Die Szene auf dem Cover, kommt die auch im Buch vor? Ja? Ja? Dann hol ichs.


Es beinhaltet das Versprechen: Da kannst Du mitmischen, in diesen Kampf kannst Du eingreifen, dieses Monster kannst Du erschlagen, wenn Du dieses Abenteuer kaufst/spielst.

Beim DSA-Bären dagegen -- und bei einer Legion von anderen DSA-Coverillustrationen -- sieht es ganz anders aus. Denn da ist die Botschaft: Das kannst Du Dir angucken. Schön, was? Es geht halt nichts über stille Betrachtung und Kontemplation.

In letzter Zeit habe ich auch einigermaßen gestaunt, dass vor allem D&D und Pathfinder, aber auch andere Spiele dieser Couleur, wieder sehr viele Drachen auf den Covern haben. Dazu Recken, die gegen ebenjene Lindwürmer kämpfen. So wie früher. Bei DSA haben waren die Drachen ja eben mit Drachenodem und Drachenchronik auch im Schwang, aber da tauchen sie eigentlich nie als Gegner zum Metzeln auf, sondern als übermächtige NSCs, mit denen man anders klarkommen muss (mit "richtigem, gutem Rollenspiel" eben).

Von daher wage ich, eine weitere These aufzustellen, weshalb DSA bei uns noch immer so erfolgreich ist:

DSA-Spieler sind zu feige, auf andere Settings und Systeme zu wechseln, wo man eventuell in jedem dritten Abenteuer gegen einen Drachen kämpfen muss. Sie haben einfach Schiss vor den Viechern.
Hipster

Otherland Buchhandlung Rumspielstilziels und korknadels SF- und Fantasy-Buchladen in Berlin.

Offline Kriegsklinge

  • "Meta-Magister"
  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.186
  • Username: Kriegsklinge
Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #137 am: 2.11.2011 | 09:58 »
Zu dem, was korknadel sagt:





Ich finde, der Vergleich der Titelbilder sagt eine ganze Menge aus, gerade weil sie von Seiten der Macher halb bewusst eingesetzt sind. Bilder senden eben eine Message über das Produkt, aber keine explizite wie ein Werbetext, sondern eine verdichtete. Da wird das Bauchgefühl der Kunden angesprochen. Natürlich erklärt sich die Beliebtheit von DSA nicht allein aus den Covern, aber diese Bilder verdeutlichen etwas über das Spezifische an DSA, gerade, wenn man sie mit anderen Spielen vergleicht. Um es mal etwas expliziter zu machen: Ich finde, die beiden hier gezeigten Cover für DSA transportieren unter Anderem Kantigkeit, Urtümlichkeit, eine gewisse Erdenschwere und zugleich Überwältigung, Überlebensgroßes, das Erhabene, ja, auch Romantische. Korknadel hat außerdem Recht, dass die Kreaturen trotz der Bewegung im Bärenbild statisch wirken, statuesk geradezu. Ein bestaunenswertes Tableau. Im Gegensatz zu den anderen Titelbildern vermitteln diese Umschläge auch nicht gerade "Spiel", es hat wenig Kindliches, Spielerisches, Lustiges, Jungs-Baumhaus-mäßiges. Interessant auch, dass beide DSA-Module das Cover überhaupt nicht einlösen, "Zorn des Bären" ist wirklich ein gemütvolles Dorfschnurpselabenteuer und der "Mantikor" bietet zwar ein Spukhaus, das allerdings von einem witzelnden Koboldkind betrieben wird. Womit wir wieder bei der Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit wären. Ich kann mich erinnern, das mir als Kind gerade diese DSA-Cover wahnsinnig gut gefallen haben und meine Fantasie sehr stark beschäftigt haben. Ich finde, die wirken auch heute noch. Sie versprechen mehr oder weniger, dass sich hinter ihnen eine ganz und gar fremde Welt verbirgt, deren Geheimnisse nie restlos aufgeklärt werden. Also, kurz und gut, DSA ist aus meiner Sicht wegen dieses Versprechens so erfolgreich: Wir bieten dir eine ganze Welt. Ist ja hier auch schon gesagt worden: Die Spielwelt ist der Kern der Marke.

Was man auch nicht vergessen darf ist, dass die ersten Regelauflagen von DSA wirklich funktionale Spiele waren, und zwar, und das halte ich für ganz wichtig, Spiele, die sich wegen ihrer Regelleichtigkeit schnell und einfach driften ließen. Das war damals tatsächlich ein Feature und kein Bug - und ich behaupte, ein wenigstens halb bewusst eingebautes Feature. Jede Gruppe konnte im sozialen Miteinander ihren eigenen Umgang mit der Spielwelt finden, weil mit den wenigen, aber stabilen Regeln leicht zu improvisieren war. Von unbeschwertem Silvana-Gemetzel bis hin zu Hochstimmungsspiel war alles drin. Die siegreiche Kombi war: Schlanke Regeln, Weltbeschreibung, die zunächst viele Andeutungen machte und zum eigenen Austräumen einlud plus suggestiver, romantisch-surrealer Aufmachung. Die vielen Hinweise auf die Macht des "Meisters", das berüchtigte Krokodilbeispiel sind sicher auch vor dieser Folie zu verstehen, als Versuch Einzelner (Kiesow und Wieser vor allem), die Offenheit des frühen DSA durch Vorfantasieren und Ermahnen (so wird´s gemacht, lieber Leser!) irgendwie wieder einzuhegen.

Die Erinnerungen, die viele mit dem alten DSA verbinden, sind deshalb mAn auch keine reine Nostalgie: Damals war tatsächlich ein anderes Spiel möglich, und die Sehnsucht, die sich in der Retro-Welle äußert, geht, glaube ich, auch dahin: Zu einem Spiel, das man wegen seiner schlanken, aber stabilen Regeln leicht durch das Spiel selbst, durch den Prozess entwickeln kann (hinsichtlich Charakteren und Spielwelt). Mit DSA4 (und zunehmend auch schon mit 3) geht das nicht mehr, Improvisation ist da kaum mehr möglich und die Charaktere sollen schon vor Spielbeginn möglichst "ausgestaltet" sein und dann nur noch möglichst glaubhaft "verkörpert".

Von daher wäre eine gute Strategie für ein DSA5 tatsächlich, sich auf alte Stärken zu besinnen, ohne das Bedürfnis nach viel beschriebener Welt und Mon Plaisier-Spiel zu vernachlässigen. Sprich: Regelseitig ein modulares System, das an einen sehr einfachen Kern viele Ausbauteile andocken lässt, gepaart mit einer reichhaltigen Weltbeschreibung, die aber seher viel stärker als Angebot gekennzeichnet ist und vor allem auch wieder Lücken zum Selbst-Erspielen lässt.

Offline Tim Finnegan

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.917
  • Username: Coldwyn
Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #138 am: 2.11.2011 | 10:15 »
Um mal etwas dagegen zu hallten:



Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.
Kind Dublins.

Offline Kriegsklinge

  • "Meta-Magister"
  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.186
  • Username: Kriegsklinge
Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #139 am: 2.11.2011 | 10:21 »
Auch wenn ich das zweite Bild nicht angezeigt bekomme: Es lassen sich sicher eine ganze Reihe Gegenbeispiele finden. Es geht mir auch nicht um eine wasserdichte Theorie, sondern um eine sinnfällige Gegenüberstellung verschiedener Spieleransprachen in der Aufmachung, anhand derer man über Spezifika ins Gespräch kommen kann. Eine Illustration eben.

Offline 1of3

  • Richtiges Mädchen!
  • Titan
  • *********
  • Proactive Scavenger
  • Beiträge: 19.142
  • Username: 1of3
    • Sea Cucumbers and RPGs
Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #140 am: 2.11.2011 | 10:28 »
Also die Eigenschaften, die Kriegsklinge in dem DSA-Bild vernimmt, finde ich zumindest bei dem Temple of Elemental Evil nicht wieder. (Das andere Bild fühlt unsittsam geladen.) Kriegsklinge schrieb:

Zitat
ch finde, die beiden hier gezeigten Cover für DSA transportieren unter Anderem Kantigkeit, Urtümlichkeit, eine gewisse Erdenschwere und zugleich Überwältigung, Überlebensgroßes, das Erhabene, ja, auch Romantische.


Der Tempel des elementaren Bösen wirkt dagegen comichaft.

Offline korknadel

  • Mother of Hamsters
  • Helfer
  • Legend
  • ******
  • Beiträge: 5.545
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: korknadel
Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #141 am: 2.11.2011 | 11:34 »
DSA-Spieler sind zu feige, auf andere Settings und Systeme zu wechseln, wo man eventuell in jedem dritten Abenteuer gegen einen Drachen kämpfen muss. Sie haben einfach Schiss vor den Viechern.

Mir ist bei der Überlegung zu dem Cover-Illus eingfefallen, dass dieser flapsigen Bemerkung ein ernstes Element innewohnt, das man mal anschauen könnte.

Ich habe nämlich noch Dutzende weitere DSA-Covers vor meinem geistigen Auge Revue passieren lassen, und selbst bei denen, wo immerhin eine Handlung oder Gefahr angedeutet wird, überwiegt das Statische.

Im Vergleich dazu kann man sich hier ja mal eine Galerie an Pathfinder-Covern anschauen, wo mindestens bei jedem zweiten Cover Helden in Aktion gezeigt werden. Bei DSA-Covern dagegen posen sie sehr häufig (am eindrücklichsten mit Flügelhelm im Bug eines Schiffes) oder liegen auf der Lauer (Wie der Wind der Wüse) oder untersuchen gerade etwas (Steinkreise, Bettler von Grangor), wenn sie überhaupt auftauchen (Questadores). Bewegung kommt bezeichnenderweise gerade dann rein, wenn die Heldenaktion im Davonlaufen besteht (Mehr als 1000 Oger). Aber vor allem geht es bei den Bildern um das Herzeigen von Zuständen, um Betrachtung. Im Übrigen gilt alles, was Kriegsklinge sagt.

Das hat aber noch einen anderen Aspekt, der sehr schön auch den Nachbarthread zu GNS illustriert: Die Pathfinder-Covers erwecken nicht nur das Gefühl, dass man als Held dieser Geschichten tatsächlich gegen Drachen und dergleichen kämpft, sondern auch ein Moment der höchsten Gefährdung. Ob nun auf den Char oder auf die Spielwelt bezogen ist die Aussage häufig: Der nächste Schwertstreich entscheidet (über Leben und Tod). Hier wird eher ein gamistischer Aspekt, nämlich der der Herausforderung hervorgekehrt, und natürlich suggeriert eine solche Szene, dass irgendwer auf dem Blid im nächsten Augenblick tot sein könnte.

Indem der Großteil der DSA-Cover auf solche Momente verzichtet, verströmen sie ein gefühl der Statik, der Sicherheit, der Gewissheit. Die Welt -- Aventurien -- ist so, das ändert sich so schnell nicht. Jedesmal, wenn man einen Blick in diese Märchenwelt wirft, wird sie sich einem wieder als der entrückte, mythische Ort präsentieren, aus dem einem der Mantikor majestätisch entgegenblickt. Helden ändern daran nichts. Am Eklatantesten finde ich das beim Jahr des Feuers, wo selbst Himmelsschlachten als unantastbare historische, legendhafte Ereignisse abgebildet sind -- fern von jeder Heldenbeteiligung. Das krasse Gegenteil zu der Pathfinder-Herangehensweise.

Hier wird der simulationistische Aspekt deutlich betont.

Um aber zur Frage des Erfolgs zu kommen: So albern der Kommentar über die Feigheit war, vermitteln diese Gemälde doch ein Gefühl der Sicherheit und zwar vor allem auf die Spielwelt bezogen. Ich bin fast geneigt zu sagen, dass sich in diesen Bildern auch das drüben im Blubberthread mal wieder angesprochene Phänomen wiederspiegelt, dass viele Leute DSA-Produkte und vor allem -Abenteuer einfach weiterkaufen, auch wenn sie nie zum Spielen kommen. Weil eben nirgends suggeriert wird, dass es hier um die Wurscht geht. Wenn ich Krieger sehe, die gerade zum Schlag gegen einen fletschenden Drachen ausholen, bekommen ich das Gefühl, dass ich das Abenteuer spielen muss, um zu wissen, wie es ausgeht. Bei den DSA-Tableaus habe ich die Garantie, dass es darauf nicht ankommt. Ich kann auf das Geschehen blicken, als wäre es bereits als Legende eingefroren.
Hipster

Otherland Buchhandlung Rumspielstilziels und korknadels SF- und Fantasy-Buchladen in Berlin.

Humpty Dumpty

  • Gast
Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #142 am: 2.11.2011 | 11:41 »
Ja, Sr. korknadel, so ist es. Diesen Punkt haben die DSA-Macher übrigens selbst erkannt und aktiv verändert. Siehe unten. Übrigens bin ich nicht nur Fanboy von korknadel-, sondern auch von Kriegsklinge. Lese Euch sehr gerne.


Samael

  • Gast
Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #143 am: 2.11.2011 | 11:42 »
Das ist ein DSA-Cover? Wow.


EDIT:
Aber der Schwertschinger da muss neben seiner (natürlich erschwerten!) Attacke auch noch Köperbeherrschung +12 testen, sonst stürzt er in die sichere Bewusstlosigkeit.

Offline Tim Finnegan

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.917
  • Username: Coldwyn
Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #144 am: 2.11.2011 | 11:47 »
Das ist mal ein ansprechendes Cover!
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.
Kind Dublins.

Offline Dark_Tigger

  • Schüler des Brennpunkts.
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 4.255
  • Username: Dark_Tigger
Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #145 am: 2.11.2011 | 11:58 »
Aber der Schwertschinger da muss neben seiner (natürlich erschwerten!) Attacke auch noch Köperbeherrschung +12 testen, sonst stürzt er in die sichere Bewusstlosigkeit.
Ach Quatsch der wird von dem Dämon(?) abgefangen falls er stürzen sollte. Ein guter SL sollte einen Charakter schließlich nicht wegen einer solchen nebensächlichkeit wie den Kampf gg einen Dämon sterben lassen. ~;D

Das war übrigens eins der ersten Dinge die mir bei Coverillus aufiehl als ich begann mich von DSA (und auch Midgard) weg zu orientieren. Viele Cover zeigen eine Heldengruppe die gerade im Kampf mit Monstern steht.
Sehr beliebt ist dabei, die Gruppe in erhöhter Position gegen eine Übermacht Gegner kämpft. (zB fast sämtliche Dungeon Slayer Sachen oder Nercopolis 2350)
Bei älteren Sachen zeigen die Illus heufig den Blick durch einen Höhleneingang, über die Schulter der Helden auf ein oder mehrere Monster.
(Auch das ToEE Cover gehört irgendwie dazu)

Das erzeugt wirklich ein anderes Gefühl beim Angucken. Bei den gezeigten (älteren) DSA Covern hat man das Gefühl einen Anblick in eine seltsame andere Welt bekommen zu können.
Bei den anderen hat man das Gefühl sich dazwischen werfen zu müssen.

Das zweite Erzeugt natürlich auch eher das Gefühl sich in Gefahr zu begeben. Das mag sicher auch nicht jeder.
Zitat
Noli Timere Messorem
Im Gedenken an einen großen Schrifftsteller

Taschenschieber

  • Gast
Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #146 am: 2.11.2011 | 11:59 »
Regionalspielhilfe. Kein Abenteuer.

Offline Tim Finnegan

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.917
  • Username: Coldwyn
Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #147 am: 2.11.2011 | 12:04 »
Regionalspielhilfe. Kein Abenteuer.

Ah, dann wunderts mich nicht.
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.
Kind Dublins.

Offline Dark_Tigger

  • Schüler des Brennpunkts.
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 4.255
  • Username: Dark_Tigger
Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #148 am: 2.11.2011 | 12:05 »
Und trotzdem erzeugt es, im ggs. zu den anderen gezeigten Covern, in mir den Wunsch mein Schwert auzupacken und den Scheivieh in seinen Schuppigen hintern zu treten!
Zitat
Noli Timere Messorem
Im Gedenken an einen großen Schrifftsteller

Offline Tim Finnegan

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.917
  • Username: Coldwyn
Re: Warum DSA und Vampire so beliebt sind!
« Antwort #149 am: 2.11.2011 | 12:06 »
Und trotzdem erzeugt es, im ggs. zu den anderen gezeigten Covern, in mir den Wunsch mein Schwert auzupacken und den Scheivieh in seinen Schuppigen hintern zu treten!

Ach, du meinst.... so richtig mal ein Held sein, was erleben, Action?
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.
Kind Dublins.