Ich habe immer DSA gespielt - wenn auch in letzter Zeit
zum Teil sehr "puristisch-handwedlerisch runterge(haus)regelt." -äh- nicht streng nach Regelbuch
Wir haben damals
vor ca. 12-14 Jahren zuerst Jahr des Greifen I+II, sowie die G7 mit allen Add-Ons gespielt und waren
absolut süchtig.
Danach haben wir irgendwann auf
4.0 gewechselt und es wurde
schweeeeeer:
- Ein langjähriger Spieler sprang nach 3 Abenden DSA4 ab (Simyala-Kampagne)
- Dann wollten wir (eigentlich v.a. ich
) ein neues Setting, waren aber schon so
DSA-verseucht, dass wir es mit R/K/P-Eigenbauregeln (DSA4) geschrieben und auf dieser Basis gehausregelt haben =>
Klumpatsch galore. (An die Kinder zu Hause:
Bitte nicht nachmachen!) Wir gerieten in ein Motivationstief.... - zu Recht
Dann hatte ich ein Jahr Auslands-
Zwangspause. In der Zeit hatte ich ein bisschen was über
Storytellersysteme gelesen. Fand ich sehr cool, war mir aber nicht sicher, ob das in meinen beiden Gruppen durchsetzbar war. Spielweltmäßig waren wir sowieso so auf DSA geprägt, dass man an Alternativen überhaupt keine Gedanken verschwendete...
Ich habe mich dann für
eine Art DSA1 + Storyteller-Elemente mit großer SL-Willkür entschieden. Das war an sich wieder eine deutliche Verbesserung. Trotzdem konnt' ich es nicht lassen, das (sehr überschaubare) Hausregelwerk alle paar Monate zu "überarbeiten". Meine Spieler haben immer alles brav mitgemacht.
Manches waren eher Verschlimmbesserungen und wurden wieder rausgenommen. Ich glaube, ich war unzufrieden, weil das System zu generisch, zu langsam, zu beliebig war... und zu sehr von der SL-Gnade abhängig.
In den letzten Monaten hat sich einiges getan. Meine beiden alten Gruppen sind eingeschlafen. Dafür spiele ich jetzt (seit langen Jahren mal wieder SC, nicht SL) die Wildermark-Kampagne nach
DSA4.1 und leite in derselben Gruppe parallel eine Horaskampagne (DSA4.1 + Peng statt Plong).
...
Warum zum Henker wieder zurück zu DSA4.x???! Gute Frage. Die Antwort lautet: Die
Helden-Software macht's für uns...
Nach einen halben Jahr bin ich schon wieder so genervt vom Regelsystem, dass ich DSA4.1 einfach nicht mehr leiten will.
Da hilft auch die "Arbeitserleichterung" durch die Heldensoftware bei der Generierung nicht weiter.
Was nervt mich eigentlich konkret an DSA4?- Regelfülle
- Buchhaltungswahnsinn
- dass einer meiner Spieler trotz seiner 30 Lenzen zum PGler/Minmaxer (whatever) mutiert, während die anderen Barbiespiel betreiben
- Ich blick die Regeln nicht und fühl mich bei Kämpfen vom PGler übertölpelt...
- alles ist so lahmarschig v.a. die Kämpfe. Besser wird's nur durch handwedeln...
- Ich find' die Geweihten- und Magieregeln doof - zu wenig Mystik - zu cartoonig/ pulpig
- Ich will mich nicht in den Mist einlesen. Dafür ist mir die Zeit zu schade.
und
- die abschreckenden Beispiele aus dem DSA4-Forum, die mir zeigen was passiert, wenn man wirklich versucht die DSA-Regeln ernst zu nehmen
Die letzten 4 Spielabende habe ich ein
(Meta-)System (abgewandeltes Story-DSA und Schicksalspunkte) neben dem eigentlichen System (DSA4.1) eingeführt:
- Die Resonanz war gut
- Es wurde schneller, spannender und cinematischer --> passt gut zum Mantel-und Degensetting
Trotzdem: Das ist
keine Dauerlösung.
Ich will weg von den verdammten DSA-Regeln! Sie gehen mir so auf den Zeiger, weil sie einfach soviel Zeit und Energie kosten, die man Rollenspiel doch eigentlich für die coolen Dinge aufwenden sollte und nicht für Buchhaltung ohne Mehrwert, oder wat?
Endlich, endlich, endlich habe ich nun in letzter Zeit begonnen mich nach
Alternativen umzusehen:
FATE, Savage Worlds, Burning Wheel z.B.
Auch settingmäßig möchte ich mal wieder was anderes sehen.
Wir beginnen deshalb in nächster Zeit eine
One-Shot-Experimentierphase, auf die ich mich schon sehr freue und von der ich mir viel verspreche.
So genug geblubbert... zumundest war's on-topic.
Fazit: Ich habe immer mit DSA-Regeln gespielt, aber werde sehr bald für immer (zumindest als SL) damit aufhören.Lieben Gruß
Bjarni