Ja, bei Kickstarter läuft es nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip: Wenn das Ziel nicht erreicht wird, dann zahlt niemand und der Projektstarter erhält auch nichts (selbst wenn das Projekt z.B. zu 98% finanziert gewesen wäre). Bei anderen Plattformen, z.B. Indiegogo, gibt es verschiedene Möglichkeiten - da sollte man also ein Auge drauf haben, ob alles, was gepledged wurde, auch abgebucht wird - egal, ob die Zielsumme zusammen gekommen ist.
Negative Erfahrungen? Bisher jein.
Schlimme Verzögerungen hab ich noch nicht erlebt, hab aber Crowdfunding auch erst vor ein paar Monaten kennengelernt. Und dass Produkte später auf den Markt kommen als angekündigt, kennt man ja auch. Solls ja sogar bei Berliner Flughäfen geben.
Teilweise wird das Projekt auch durch Überfinanzierung und damit durch Ergänzungen, Rewards usw. größer und braucht länger. Bei Numenera könnte der Effekt sich einstellen (Corebook soll 100 Seiten länger werden, Zusatzpublikationen hier und da...), das dürfte sich weit über den anvisierten Projektabschluss hinziehen.
Was man negativ finden kann, sind grundsätzliche Dinge (unabhängig von einzelnen Projekten). Dass man eine Kreditkarte nutzen muss, oder dass die Kommentare und Updates schlecht zu durchsuchen sind. Dass die Rechtslage so unklar ist (könnte ich Ansprüche einklagen?). Dass man Geld ausgibt für Produkte, die man erst Monate später erhält (und zu denen man nur schwerlich eine dritte Meinung (z.B. Rezension) bekommen kann. Dass durch Ergänzungen, Upgrades usw. ein hoher Anreiz entstehen kann, sein Unterstützungslevel zu erhöhen, und man also noch mehr Geld ausgibt, das Produkt aber potenziell
noch später erhält.
Mich würde nicht wundern, wenn es irgendwann bald eine große Enttäuschung gibt. Ob aber daran dann Kickstarter die Schuld zu geben ist, weiß ich (noch) nicht. Meines Erachtens ist Crowdfunding erstmal eine prima Sache, und ich bin gespannt, wie es sich weiter entwickelt und wie z.B. der Rollenspielmarkt sich dadurch verändert.