Autor Thema: Methoden für ein Kollaboratives Setting  (Gelesen 1281 mal)

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Offline Mouncy

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Methoden für ein Kollaboratives Setting
« am: 9.10.2012 | 00:27 »
Hi! Durch dieses Thema http://tanelorn.net/index.php/topic,77474.0.html kam mir die Frage: Welche Methoden kennt ihr denn so, mit denen man gemeinsam ein Setting erstellen kann?

Was mir selbst bekannt ist:
* FATE: Mit jedem Aspekt bei der Charaktererstellung wird ein Stückchen Settting hinzuerzählt
* Würfeln reihum, und je nach Ergebniss darf man etwas bestimmtes der Welt hinzufügen (z.B. W6: 1 - Geschichtliches Ereignis, 2 - Geographisches Objekt wie Berg, Fluss etc, 3 - Stadt / Siedlung usw.)
* Der Spielleiter bringt ein großes Sammelsurium an ausgedruckten, inspirierenden Bildern mit (z.B. von deviantart.com) Man zieht reihum blind aus dem Stapel und gibt dem gezogenen Bild eine Bedeutung in der Welt. Zusätzliche Bedingung, die ich dabei als hilfreich erachte: Man muss mindestens einen minimalen Bezug auf ein bereits zuvor gezogenes Bild herstellen. Bei NPCs am besten auch gleich eine R-Map mitzeichnen, und Orte bzw. Gebäude auf einer Karte festhalten ;-)
* Die Beer ´n´ Prezels Methode: Man trifft sich, ausgestattet mit ausreichend Gerstensaft und Naschereien, und quaselt mal drauf los  ~;D

Was gibts denn noch für Methoden?

Offline 1of3

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Re: Methoden für ein Kollaboratives Setting
« Antwort #1 am: 9.10.2012 | 00:36 »
Fragen-Katalog funktioniert sehr gut. Also bestimmte Positionen und Antworten, die besetzt werden sollen. Vgl. Ganakagok, B&B.

Alternativ eine Zufallstabelle, dann am besten mit suggestiveren Elementen und Fragen. Vgl. Fiasco, Wicked Age

Wenn man die freie Diskussion etwas ordnen will, kann man auch reih um gehen. Jeder darf entweder etwas hinzuschreiben oder etwas wegstreichen oder etwas unterstreichen (dann darf es nicht mehr gestrichen werden). Vgl. Conquer the Horizon

Offline Teylen

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Re: Methoden für ein Kollaboratives Setting
« Antwort #2 am: 9.10.2012 | 00:45 »
Was gibts denn noch für Methoden?
Bei Vampire City verläuft die Setting Gestaltung über ein Biet-System (ähnlich wie beim pokern) sowie absprachen.
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Offline Dark_Tigger

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Re: Methoden für ein Kollaboratives Setting
« Antwort #3 am: 9.10.2012 | 12:38 »
Flog da nicht vor kurzem Berichte über so ein Idie-Game in den man Settings baut, durchs Forum?
Zitat
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Offline Bad Horse

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Re: Methoden für ein Kollaboratives Setting
« Antwort #4 am: 9.10.2012 | 13:24 »
Man kann auch einfach ein leeres Blatt nehmen, einen Umriss drauf malen, und dann darf jeder irgendwas draufkrakeln. Ich glaube, das Challenge-Spiel "Monster & Maiden" funktioniert so.

Alternativ nimmt man eine Hexmap, ein paar Buntstifte und fängt an, auszumalen.  :)
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Offline Oberkampf

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Re: Methoden für ein Kollaboratives Setting
« Antwort #5 am: 9.10.2012 | 13:32 »
- Karte malen und Orte/Locations eintragen, an die man als Spieler selbst gerne gehen würde - Methode von Legends of Anglerre (FATE).

- Lebenslauf bestimmen, bei dem an jeder Station ein Bezug zu einem Ereignis, einer Person oder einem Ort hergestellt werden muss (die mit Würfelgrößen in Beziehung gesetzt werden) - Methode von Smallville.
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Offline asri

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Re: Methoden für ein Kollaboratives Setting
« Antwort #6 am: 9.10.2012 | 17:34 »
Bei Universalis wird das Setting anfangs durch ein Biet-System gemeinsam erschaffen. Bei Chronicles of Skin werden anfangs Schauplätze frei (und reihum) erschaffen, aber nur sehr grob - im Wesentlichen erhalten sie nur einen Namen und eine Zeichnung, außerdem werden zwei Völker oder Kulturen erschaffen - dazu werden Symbole auf Karten zur Inspiration genutzt.

Vielleicht lohnt auch ein Blick auf Fiasco: da werden anfangs gemeinsam ein Beziehungsnetz gebastelt und Bedürfnisse, Orte und Objekte festgelegt (ausgewählt aus Listen). Ich denke, das könnte man auch stärker darauf trimmen, ein Setting zu erzeugen.

How to Host a Dungeon ist ein Solo-Spiel, um Dungeons zu erschaffen. Keine Ahnung, ob man das übertragen auf kollaborative Settingerschaffung...?

Offline Gwynplaine

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Re: Methoden für ein Kollaboratives Setting
« Antwort #7 am: 9.10.2012 | 17:40 »
Mit Microscope lässt sich ein geschichtlicher Hintergrund erschaffen (das können mehrere tausend Jahre in Vergangenheit und Zukunft sein). Ist aber nix für Leute, die gerne würfeln (da komplett ohne Würfel)...

Offline Mouncy

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Re: Methoden für ein Kollaboratives Setting
« Antwort #8 am: 9.10.2012 | 19:07 »
Vielen Dank an alle, der Faden geht genau in die Richtung die ich mir erhofft hatte!  :d

So, ich les mich jetzt mal über die bereits genanten Methoden / Systeme etwas schlauer, aber ihr dürft natürlcih gerne weiter sammeln.  ;)

Offline Gimkin

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Re: Methoden für ein Kollaboratives Setting
« Antwort #9 am: 9.10.2012 | 19:25 »
Das geht vielleicht nicht ganz in die Richtung, aber Dawn of Worlds könnte vielleicht noch interessant sein.
Zitat
Mach das mal ingame.
Zitat
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Offline Mouncy

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Re: Methoden für ein Kollaboratives Setting
« Antwort #10 am: 10.10.2012 | 22:43 »
@Gimkin: Nice one, thanks :-) Habs bisher nur überflogen, und werde mir das morgen mla genauer durchlesen... Scheint wohl das Rad nicht gerade neu zu erfinden, aber trotzdem brauchbar.

Mir persönlich schwebt ja für meine nächste Heimrunde etwas in der Art vor: Gemeinsame Settingerschaffung nach einer der bereits erwähnten Methoden, und zusätzlich eine Möglichkeit für die Spieler auch nach Beginn der Kampagne die Welt weiterhin mit zu formen. Also nicht wie in Fate, wo "kleinere" Fakten ad hoc ins Spiel kommen, sondern big stuff. Kriege ausbrechen lassen, Naturkatasrophen welche die geographischen Gegebenheiten drastisch umformen usw. Nur habe ich leider noch keine genaue Vorstellung wie ich das am besten umsetze. Mein erster Gedanke war, dass Charaktere sowohl Gruppen als auch persönliche Quests bekommen können. Für die Erfüllung von Questen dürfen die Spieler dann ein klein wenig Gott spielen. Keine Ahnung ob das in der Weise brauchbar ist bzw. Spaß macht. :-/
« Letzte Änderung: 10.10.2012 | 22:52 von Mouncy »

Offline Silent

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Re: Methoden für ein Kollaboratives Setting
« Antwort #11 am: 10.10.2012 | 23:39 »
@Gimkin: Nice one, thanks :-) Habs bisher nur überflogen, und werde mir das morgen mla genauer durchlesen... Scheint wohl das Rad nicht gerade neu zu erfinden, aber trotzdem brauchbar.

Mir persönlich schwebt ja für meine nächste Heimrunde etwas in der Art vor: Gemeinsame Settingerschaffung nach einer der bereits erwähnten Methoden, und zusätzlich eine Möglichkeit für die Spieler auch nach Beginn der Kampagne die Welt weiterhin mit zu formen. Also nicht wie in Fate, wo "kleinere" Fakten ad hoc ins Spiel kommen, sondern big stuff. Kriege ausbrechen lassen, Naturkatasrophen welche die geographischen Gegebenheiten drastisch umformen usw. Nur habe ich leider noch keine genaue Vorstellung wie ich das am besten umsetze. Mein erster Gedanke war, dass Charaktere sowohl Gruppen als auch persönliche Quests bekommen können. Für die Erfüllung von Questen dürfen die Spieler dann ein klein wenig Gott spielen. Keine Ahnung ob das in der Weise brauchbar ist bzw. Spaß macht. :-/

Das "Problem" hatten wir in unserer Runde auch, erst DoW um das Setting festzulegen und gemeinsam zu gestalten und dann eine Standardfantasyrunde SW in diesem Setting.
Als Spieler hat es uns irgendwie gefehlt, dass wir die Welt nicht mehr aktiv mitgestalten konnten und sie nun nur noch der Sl gehörte.
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Offline Mouncy

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Re: Methoden für ein Kollaboratives Setting
« Antwort #12 am: 11.10.2012 | 11:40 »
Na das ist schonmal gut zu hören, dass es nicht nur mir so geht. Falls du Ideen hast, wie man das am spaßigsten realisieren kann, nur her damit. Was ich halt nicht will, ist so eine gezwungene "Weltenbau Phase", die dann nur in Verwaltung und Metagame "ohne fun" ausartet. Beispiel Kingmaker AP von PF: Da gabs ja massive Kritiken an der Kingdom Phase oder wie auch immer sich das nennt. Ich hab den AP selbst nie gespielt, aber ich kann die Kritiken sehr gut nachvollziehen. Bürokratie hab ich im Büro genug, das brauch ich in der Freizeit nicht auch noch. ;)

Offline Silent

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Re: Methoden für ein Kollaboratives Setting
« Antwort #13 am: 11.10.2012 | 17:37 »
Letzten Samstag hatten wir mal wieder einen dieser Spieltage, wo einem spontan zwei Spieler wegbrechen (Krankheit und Terminkonflikt), der Rest aber dennoch Lust zu zocken hatte.

Wir haben dann schnell nen neues Setting aus dem Boden gestampft indem wir ein paar Grundsätzliche Dinge besprochen haben:

EDO Fantasy (Also Elfen, Zwerge, Orks und den ganzen anderen Rest an Krobzeug) with a Twist.

Im Grunde haben wir gesagt, dass es gerade die Dualität zwischen Magie und Technik gibt und dass wenn die beiden aufeinander stoßen es Verseuchung auf beiden Seiten gibt. Technik ist nur möglich durch das Element Pi (geklaut aus einem Thread hier im Forum), welches sich als radioaktiver Abfall einer dritten Partei herausstellte.
Drei Spieler übernahmen dann jeweils eine Rolle jeder Partei und wir haben dann einfach losgespielt.

Weil wir Fate2Go gespielt haben, konnte jeder zur jeden Zeit weitere Dinge zur Spielwelt hinzufügen, was bei der schwachen Prämisse auch bitter nötig war, damit die Motivation der einzelnen Charaktere sich besser ins Gesamtgeflecht einfügte.

Mein Fazit aus der Runde, diesen Thread betreffend:

Man spielt ein System, welches das von Haus aus unterstützt, dass jederzeit elementare dinge neu gesetzt werden können, wie Fate in den meisten Inkarnationen.

Alternativ fügt man seinem System der Wahl noch das Modul zur Gestaltung der Welt zu. Ob man diese Eingriffe an eine Ressource koppelt, liegt aber an der Gruppe. In der obigen Runde haben wir einige Dinge auch via Konzens eingeführt, ohne das wer irgendwas bezahlt hat.


Ein Punkt, den ich schwierig fand, war dass DoW einen ganz andere Zeitskala hat, als das eigentliche Spiel. Was wir in drei oder vier Sitzungen innerhalb des Abenteuers erlebt hatten, wäre in DoW nur der Nebensatz von jemanden gewesen. Die Welt verändert sich beim gemeinsamen Erschaffen so schnell und manchmal drastisch, dass das eigentliche Spiel sich sehr statisch dagegen anfühlt.
DoW versucht das zwar zu lösen, indem die einzelnen Zeitalter immer langsamer werden (was am Anfang noch 500 Jahre pro Spielzug sind, sind am Schluss nur noch 25 Jahre oder so), aber für meinen Geschmack müsste man für die Zeit vorm Spielbeginn noch mehr in kleinere Details gehen, was aber den ganzen Prozess ad absurdum führen könnte, weil man sich in Kleinigkeiten verzettelt.
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Offline blut_und_glas

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Re: Methoden für ein Kollaboratives Setting
« Antwort #14 am: 13.10.2012 | 00:06 »
Was gibts denn noch für Methoden?

Zwischen Bier und Bretzeln und spezifischen Spielmechanismen sollte eigentlich auch noch Platz für "klassische" Methoden für (kreative) Teamarbeit sein - Brainstorming, Assoziationsketten, meinethalben auch adaptierte SWOT-Analyse oder dergleichen, ...

Auch wenn es natürlich Spaß macht, das Rad zu erfinden, ist es manchmal eben auch nicht strikt notwendig. ;)

mfG
jdw
Current thinking of this agency: Ooh! – Rassismus unter Druck bei Blue Planet