@ Ludovico
Schön, dass du ein paar Beispiele bringst.
Verknüpfung mit der Praxis(?) ist immer wieder wichtig.
Dein Beitrag ist durchweg konstruktiv und fast ausschließlich ontopic und damit sehr erwünscht. Es kann sein, dass er die Basis für einen Erkenntnisgewinn hinsichtlich des Themas darstellt. Also auf jeden Fall lohnenswert, zu diskutieren.
Meiner Meinung nach spielen beim Treffen vor allem nicht die Attribute eine Rolle sondern die Fertigkeiten.
Eine These, die durchaus zutreffen könnte. Wäre gut, wenn sich dazu noch jemand äußern würde, der das beurteilen kann.
Ich hab beim Sportfechten einen Trainer gehabt, der Mitte 60 war. Er war langsam und behäbig, aber auf der Bahn hat er jeden abgezogen inkl. des damaligen deutschen Vizemeisters, der gute 40 Jahre jünger war als er.
Das ist sehr interessant.
1. Meinst du damit, dass er kaum Beinarbeit gemacht hat?
2. Meinst du damit, dass seine Armbewegungen langsam waren?
3. Sind diese Dinge beim Sportfechten überhaupt wichtig? (Beispielsweise muss man sich beim Tischtennis ja z.B. eh viel weniger bewegen als beim Tennis.)
Beim Boxen entscheidet auch oft die Erfahrung, denn nur mit Erfahrung und viel Empathie kann man den Gegenzug des Gegners vorhersehen. Erfahrung also hier gleichzusetzen mit Fertigkeit ist dabei so wichtig, weil bewusstes Denken und Analysieren nicht möglich ist, denn es verlangsamt einen.
Intuition definiere ich mal als Attribut, das für Wahrnehmung, Reaktionsgeschwindigkeit, Bauchgefühl und reflexartig aus der Wahrnehmung abgeleitete Vorhersehung der Zukunft steht. Dieses Attribut wäre also beim Boxen sehr wichtig.
Hierzulande in China sehe ich übrigens einen Haufen Leute morgens trainieren, die auch schon im Ruhestand sind, die mit diversen Jungspunden den Boden aufwischen würden.
Auch bei einer 1:1 Anrechnung ergibt Attribut 10 + Fertigkeit 10 = 20 und ist damit wesentlich mehr als Attribut 14 + Fertigkeit 2 = 16.
Deine Ausführungen zum Schaden sind einleuchtend.
Beim Boxen spielt Körperkraft eine gewisse Rolle aber bei der Schadensbestimmung ist Konstitution nicht minder wichtig. Es heißt nicht umsonst Gewichtsklasse. Ein 60kg Muskelzwerg wird kaum so viel Gewicht in einen Schlag legen können wie die 150kg Couchpotato und den Unterschied merkt man.
Ich glaube, da hast du gerade was vertauscht. Muskeln sind schwer, also ist jemand, der eine hohe Stärke hat, auch schwer. Damit erledigt sich das Problem von selbst.
GURPS hat z.B. bei der Umstellung auf die 4. Edition die HP auf Stärke basieren lassen, weil Stärke eben für mehr Masse sorgt und mehr Masse mehr HP entspricht.
Ein geübter Degenfechter braucht weder große Körperkraft noch eine hohe Konsti. Was für ihn wichtig ist, ist die Hand-Augenkoordination und die Beinarbeit. Er will dort treffen, wo es wehtut und dabei Rippen und Brustkorb umgehen. Ebenso der Messerkämpfer. Und ihre Waffen ermöglichen es ihnen, punktgenau zu treffen.
Evtl sollte man diesen Waffen einfach einen Schadenswert geben, der nicht durch Attribute modifiziert wird?
Vllt gibt man ihnen dann noch ein zusätzliches Manöver, mit dem der Schaden mittels genauem Zielen verbessert werden kann? (Einen „Wuchtschlag“ im Sinn von DSA 4 soll es bei mir nicht geben. GURPS scheint mir da besser zu sein.)
Zudem gibt es ja auch die sogenannte Schnellkraft. Ein Kungfu-Kämpfer, der den Gottesanbeterinnenstil nutzt, braucht keine Kraft. Er macht den Schaden durch Schnelligkeit und Genauigkeit.
Mit Schnellkraft bezeichnet man die Fähigkeit des neuromuskulären Systems, in der zur Verfügung stehenden Zeit einen möglichst großen Impuls (physikalisch: Stoßkraft) zu erzeugen.[1]
So wie ich das verstehe, geht es bei dem Schaden, über den wir reden, immer nur um Schnellkraft. Also auch Conan benutzt Schnellkraft, um die Schulter durchzuhacken.
Etwas anderes wären Würge- oder Haltegriffe, diese basieren nicht auf Schnellkraft. D.h. lediglich Ringen-Angriffe (oft auch als Grappling bezeichnet) basieren auf einer Form von Kraft, die nicht Schnellkraft ist.
Statt der Attribute Geschick, Körperkraft und Konstitution würde ich ein Attribut daraus machen wie zum Beispiel Vitalität.
Das ist aber schon sehr radikal. Gibt es dann überhaupt noch die Möglichkeit, mehr als nur ein körperliches Attribut in dem System zu haben?
Beim klassischen RPG ist ein Charakter mit niedriger Körperkraft und hoher Konsti höchstwahrscheinlich ein ziemlicher Moppel.
Ne, wie gesagt, Gewicht hängt an KK und nicht an KO. Tendentiell ist die Ausdauer von Moppeln auch eher niedriger (weil sie ja mehr Gewicht schleppen müssen, halten sie das kürzer durch bei gleicher physikalischer Leistungsfähigkeit).
Die knallharte Martial Arts-Kämpferin, die aber nur 45kg wiegt, ist nur über Geschick so richtig abzubilden.
Naja nur weil sie dünn ist, muss sie ja nicht leicht sein. Muskeln sind schwerer als Fett. Deshalb nimmt man bei Beginn einer vernünftigen Ernährungsumstellung zwecks Gewichtsabnahme am Anfang ja auch zu, weil man erstmal Fettgewebe ab- und Muskelgewebe aufbaut, wodurch man bei gleichem Volumen schwerer wird.
Desweiteren ist die Frage, wie groß der Einfluss der Schnellkraft aufs Gewicht ist. Ich vermute niedriger als der Einfluss der Kraft, die man zum Ringen benötigt.
Was übrigens Schaden angeht, so ist meine persönliche Meinung, auch wenn sie im klassischen RPG nix zu suchen hat, dass es wurscht ist, welche Waffe man nutzt. Wichtig ist, dass man weiß, wohin das spitze Ende gehört. Deshalb würde ich Waffenwerte auch grundsätzlich alle gleich setzen. Das wäre imho am Realistischsten.
Nun gut, ich wähle das Stuhlbein.
(Und es ist nicht angespitzt, sondern stumpf.
)
Sollte klar sein, dass das Breitschwert besser ist, oder? Also rein schadensmäßig.
Aber klar: Wenn jeder Mensch 10 LeP hat und ich eine AT+10 mache und deshalb +10 Schaden auf meinen Angriff erhalte, dann ist es egal, ob ich ein Breitschwert, einen Dolch, ein Stuhlbein oder einen Löffel hatte. Je kompetenter der Kämpfer, desto unwichtiger die Waffe. Soweit stimme ich dir zu.
Hey, du hattest mich gefragt, was Trappings sind. Ich habe dir geantwortet.
Wenn du Trappings doof findest, dann mache einen extra Thread auf, wo du über Trappings lästert, aber beschwere dich nicht darüber, dass ich dir auf Nachfrage erkläre, was ein Trapping ist.
Ja, das hattest du in #76 erklärt. Danach hätten wir die Sache besser ruhen lassen sollen, sorry.
Hmmm, lass mal überlegen... Schnellkraft und Großmotorik klingen für mich nach Gewandtheit, Kleinmotorik nach Fingerfertigkeit und Maximalkraft nach Stärke. Auf deine Frage hin würde ich aber sagen Schnell- und Maximalkraft gehen in Schnelligkeit, Groß- und Kleinmotorik in Gewandtheit auf. Dabei bin ich aber noch nciht so überzeugt. Ich überlege mal weiter.
Also was nun?
Schnellkraft + Großmotorik = Gewandtheit
Großmotorik + Kleinmotorik = Gewandtheit
Beides kann ja nicht gelten.
Wenn ich 200 kg stemmen kann, hat das übrigens nichts mit Schnelligkeit zu tun. Denn das gehört ja eben nicht zur
Schnellkraft. Nur die Schnellkraft ist Kraft, die schnell ist.
Naja, hier kommt es jetzt darauf an, ob du in dem Bereich lieber schnell oder lieber realistisch sein willst. Dann kann man weiter überlegen.
Zuerst mal realistisch. Wenn es mir zu kompliziert ist, wird es dann vereinfacht.
Ich kann mir vorstellen, dass bei einzelnen Manövern eher "Kleinmotorik" eine stärkere Rolle spielt. In der Regel she ich da tatsächlich nur Großmotorik.
Bei gewissen waffenlosen Manövern, nachdem man den Gegner gepackt hat, könnte ich mir das vorstellen. Wo sonst noch?