Autor Thema: [Primetime Adventures] Eine deutsch-italienisch-rumänische Dark-Fantasy-Serie  (Gelesen 16008 mal)

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Offline Fredi der Elch

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Hm. Ich mülle hier den Thread zu. Nicht nett. Aber ich kann es mir irgendwie nicht verkneifen...

Man muss es nicht probiert haben
Man muss sicher überhaupt nichts probiert haben. Aber ich erwarte doch, dass man sich etwas intensiver mit etwas befasst, bevor man über etwas urteilt. Und das hast du nicht getan. Tatsache ist, dass du von Anfang an schon eine feste Meinung hattest und Nichts auch nur eine Chance gegeben hast, die zu ändern. Jeglicher Appell, mal unvoreingenommen ranzugehen, ist von dir abgeprallt. Womit du in "guter" Gesellschaft bist, denn das machen viele, viele Leute so und bleiben einfach bei ihren Ansichten, denn "das haben wir ja schon immer so gemacht".

Und das nenne ich unbegründete Vorurteile. Ja und auch Engstirnigkeit. Du kannst es nennen, wie du willst. Und alle anderen können sich, denke ich, selber ein Bild davon machen, wie sie das sehen.

Deswegen mein Vorschlag: Wir haben jetzt alle zusammen festgestellt, dass PtA (und PE und, und) nichts für dich ist. Also lass uns hier (und woanders) doch mit den und für die Leute diskutieren, die unvoreingenommen an die Sache rangehen und sich noch keine feste Meinung gebildet haben. Leute wie Miriamele, die einfach gesagt hat: "Hey, das hört sich interessant an, das probiere ich einfach mal aus!". Denn diese Erfahrungsberichte sind deutlich aufschlussreicher als alle Diskussion darüber ob oder ob nicht PtA was für einen wäre.


und jetzt wieder @Topic (wenigstens etwas)
Und jetzt möchte ich nochmal Miriamele und vor allem auch ihren Spielern meine Bewunderung aussprechen (kannst du ruhig an deine Spieler weiterleiten. Naja, wird die wahrscheinlich nicht interessieren... ;) ). Sie haben sich einfach mal drangesetzt und einige Vorstellungen über Rollenspielen über Bord geworfen. Und auch mal was ausprobiert, auch wenn es nicht so ist wie bisher. Auch wenn man zwischendrin mal sagen musste: "He, das läuft hier etwas anders". Auch wenn es sicher (gerade am Anfang) nicht ganz leicht war. Und trotzdem haben sie sich eine offene Einstellung bewahrt und es einfach mal gemacht! Und nicht so lange gezweifelt, bis es nicht mehr funktionieren kann.

Und wenn dann ein paar Spielsitzungen gelaufen sind, dann bin ich unglaublich gespannt auf das Fazit. Und von "Hey, ich will nieeeee wieder was anderes spielen" über "Cool, sollten wir immer mal wieder mit dem klassischen Spiel abwechseln" und "War echt nett, aber das andere gefällt mir besser" bis hin zu "So ein Quatsch, nie wieder!" ist alles drin. Und das ist dann kein Vorurteil mehr sondern die Meinung von jemandem, der es wirklich probiert hat. Hut ab! :)
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Zitat von: 1of3
D&D kann immerhin eine Sache gut, auch wenn es ganz viel Ablenkendes enthält: Monster töten. Vampire kann gar nichts.

Miriamele

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Es folgt der Spielbericht unserer zweiten Sitzung. Es war die Spotlight-Episode von Kayandra, Screen Presence 2 hatten Simian und Meandil, SP 1 Lumiris und Skit. Wir erinnern uns, Kayandra war von ihrer Connection Djalek, Simians Nemesis, beauftragt worden, Simian auszuspionieren. Kayandras Issue ist Vertrauen + Freundschaft. Also war klar, dass sie im Laufe der Episode würde entscheiden müssen, ob sie Simian in die Pfanne haut.

Hier noch die Next Week Ons der einzelnen Spieler (per Email vorher weitergegeben):

Kayandra: Kayandra, voll aufgebretzelt, an einem von Simians Spieltischen, umringt von Männern. Im Vordergrund Simian und Kayandras Nemesis, der Tenaebren-Offizier. Offizier: "Ich will dieses Mädchen haben. Wieviel verlangt Ihr für sie?"

Simian: Kayandra durchwühlt Simians Sachen, hält plötzlich inne und hebt etwas ans Licht. Eine goldene Spange mit dem Wappen seiner Familie. Sie pfeifft durch die Zähne. [Ich finde es genial, dass die Spieler sich einander gegenseitig ans Messer geliefert haben. Der Hinweis: "Reitet euch selbst in die Scheiße hinein", scheint gewirkt zu haben... :D]

Meandil: Meandil feuert seinen Bogen ab und duckt sich in einen dunklen Hauseingang, mehrere Pfeile zerschellen an der Wand neben ihm.

Lumiris: Lumiris intoniert einen düsteren Gesang, und um ihn herum wallen Nebel auf, die schnell alles verdecken.

Skit: Eine kleines Käuzchen flattert durch ein offenes Fenster und landet auf Skits ausgestreckter Hand. Sie beugt sich zu ihm und gurrt, es antwortet.

Ich: Close-Up von Djaleks und Kayandras Gesicht, dicht beieinander. Djalek: "Und, hast du etwas für mich?"

Szenen:

1.) Simian und ein paar seiner Leute, unter anderem gedeckt von Lumiris und Meandil, schaffen irgend eine illegale Lieferung von Fässern bei Nacht und Nebel in die Stadt. Kayandra taucht auf und warnt sie vor einer nahenden Patrouille. Lumiris macht seinen Nebel-Trick (NWO), und sie können sich verdrücken. Hier wussten wir nicht recht, was wir als Stakes nehmen sollten, nachdem das NWO ja auf jeden Fall eingebaut werden sollte. Ich habe letztlich nur Simian würfeln lassen, Stakes: Verliert er seine Ware oder nicht? Er gewinnt.

2.) Simian und Kayandra sitzen bei einem guten Tropfen, Simian dankt Kayandra. Sie bittet ihn um eine Bleibe für ein paar Tage oder Wochen, da ihr letztes Versteck gerade aufgeflogen ist. Außerdem versucht sie wieder, ihn zu becircen. Konflikt: Kriegt sie ihn rum? Simian verliert, sie füllt ihn ab und bugsiert ihn in sein Privatgemach.

3.) Nächstes NWO: Während Simian schnarcht, durchwühlt Kayandra seine Sachen und findet die Brosche. [Wir haben nachträglich festgelegt, dass die "Herzogin" auch so eine Brosche trägt, offenbar ein typisches Erkennungsmerkmal von Adligen.] Beim Stöbern wird Kayandra jedoch von Simians Leibwächter überrascht, der nach dem Rechten sieht. Schnell lässt sie die Brosche verschwinden. Konflikt: Schöpft er Verdacht? Nein, sie wickelt auch ihn um den Finger.

4.) Meandils Spieler war nun an der Reihe, hatte aber keine richtige Idee für eine Szene. Skits Spieler machte einen Vorschlag, der uns alle begeisterte: Meandil schießt im Hof auf eine Zielscheibe. Skit kommt hinzu und beobachtet ihn. Sie spricht ihn geradeheraus auf sein halbelfisches Blut an. Er offenbart ihr, dass er die Kraft seiner elfischen Seite spürt, aber nie beherrschen konnte. Immer wieder versucht er, seinen Pfeil zu einer anderen als eine schnurgeraden Flugbahn zu bewegen, doch ohne Erfolg. Skit versucht ihm zu helfen. Sie würfelt den Konflikt (SP 1) und versagt. [Der Dialog zwischen den beiden war super, Meandils Spieler blühte sichtlich auf, als er "einfach seinen Charakter spielen" konnte. Außerdem finde ich die "Elfen-Kraft" Geschichte super für die nächste Episode, Meandils Spotlight.]

5.) Skits Spieler verzichtete dann auf eine eigene Szene und framte statt dessen den Auftritt für Kayandras Nemesis (sh. NWO). Simian, der sich nicht offen mit dem Teneabren-Offizier anlegen wollte, antwortete zunächst ausweichend und gab schließlich zu, dass die Frau ihm gar nicht gehörte. Der Offizier wollte sie dann einfach gefangen nehmen. Tönt irgendwas von "du warst plötzlich weg, und mein Geld auch" und "mich verlässt man nicht so einfach, du wirst jetzt meine Sklavin!" Kayandra versucht zu fliehen (Konflikt). Eigentlich wollten wir alle, dass sie gefangen genommen wird, ich habe volle fünf Würfel eingesetzt und bekam sogar noch Fan Mail von Skits Spieler dazu. Zum Glück ging es dann auch gut und sie verlor ausnahmsweise.

6.) [Eine kurze Cut-Szene von mir, direkt im Anschluss.] Kayandra wird in Ketten aus Simians Laden gezerrt. Von einem Dach aus beobachtet Djalek mit einem seiner Leute. "Verdammt, dabei lief es gerade so gut! Die Nummer mit der Patrouille und alles. Wer weiß, vielleicht hat sie ja schon was rausgefunden? Versuch an sie ranzukommen und sie auszuhorchen!"

7.) Simian ruft seine Leute, darunter die Protagonisten, zusammen. Er schuldet Kayandra noch was, und außerdem hat sie ihm den Kopf verdreht, daher will er sie dem Teneabren nicht überlassen, sondern ihr zur Flucht verhelfen. Skit macht die Nummer mit dem Käuzchen (NWO), das die Tenaebren ausspähen soll. [Die Szene zog sich etwas hin, da die Spieler anfingen, Pläne zu schmieden. Andererseits war das auch interessant, da sie gleichzeitig Details über die Tenaebren-Garnison erfanden. Es glitt dann aber ein bisschen in OOC-Planung ab, und erst auf mehrfache Ermahnung einigten sie sich auf einen schnellen und simplen Plan, der nicht viel mehr als "Reinschleichen und Rausholen" beinhaltete.]

8.) / 9.) Nach so viel "Hartwurst" ;) wollte ich wieder ein bisschen mehr Pacing hinkriegen und habe eine Doppel-Szene vorgeschlagen. [Wir sind da mit dem Framing ein bisschen aus der Reihe getanzt, die 7. Szene hatte Simians Spieler geframt, die 8. Kayandras und die zeitgleich ablaufende 9. Lumiris', da uns auffiel, dass er noch gar nicht dran gewesen war.] Also, Kayandra mitten in der Teneabren-Garnison, im Quartier ihrer Nemesis, sie zu allem Überfluss auch noch in Ketten. (Jungs und ihre Fantasien... ::)) Schnelle Schnitte immer hin und her zwischen ihr und den anderen Protagonisten, die sich in das Lager hinein schleichen. Konflikt 1: Kayandra überwältigt ihren Peiniger, bevor es zum Äußersten kommt, und befreit sich von den Ketten. Die anderen treffen ein, just als Wachen das Quartier stürmen wollen. Lumiris' Zauber wird von schamanischen Totems abgewehrt (Konflikt 2), doch Meandil, Simian und der Leibwächter machen die Wachen platt (Konflikt 3).

10.) Allesamt schleichen sich aus dem Lager. [Geframt von Meandils Spieler, fand ich eigentlich nicht so gut, hab aber mal nix gesagt, war auch ganz gut.] Es entspinnt sich eine recht geistreiche Stichelei zwischen Kayandra und Simian. Auch Lumiris gibt seinen Senf ab. Es flog kräftig Fan Mail und wir haben gut gelacht. Außerdem konnte ich noch Djaleks Lakaien einflechten, der unsere Helden beobachtete.

11.) Noch eine Szene von Skits Spieler: Nach der Rückkehr heilt Skit eine Wunde, die Meandil davongetragen hat. Sie erzählt ihm, dass sie froh ist, ihn getroffen zu haben, und dass sie sich nicht mehr ganz so allein fühlt. Er schwört, bei ihr zu bleiben und sie zu beschützen.

12.) [Da es schon recht spät war, verzichtete Lumiris' Spieler auf eine weitere Szene. Er hat sich aber, obwohl sein Protagonist fast überhaupt keine Rolle gespielt hat, im Verlauf der ganzen Sitzung mit vielen Vorschlägen eingebracht. Nun konnte ich die Abschlussszene framen.] Kayandra bezieht eine neue Bleibe im Dachgeschoss einer schäbigen Mietskaserne, da sie bei Simian nicht mehr sicher ist. Djalek sucht sie dort auf und redet mit ihr (sh. NWO). Ich habe recht dick aufgetragen, Belohnung versprochen usw., aber das Ergebnis war eigentlich schon klar, wir wollten dafür auch keinen Konflikt würfeln. Sie sagte ihm, sie habe nichts Interessantes herausgefunden, und damit endete die Episode.

Fazit

Ungefähr die gleiche Brutto-Zeit, aber wesentlich mehr Netto-Spielzeit, vor allem durch mehr "Charakterspiel". Dadurch natürlich weniger Tempo, aber ich denke, das war ganz okay. Die NWOs waren der Schlüssel zur Episode, durch sie war eigentlich schon fast alles klar. Trotzdem waren die Einzelheiten nett. Vor allem der Konflikt in Szene 8 war übel, denn bei einer Niederlage wäre Kayandra vergewaltigt worden. Alles in allem eine gelungene Spotlight-Episode, auch wenn die Pointe am Ende recht absehbar war.

Offline Fredi der Elch

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Hi Miriamele,

schön, dass es so gut gelaufen ist! Freut mich. Und weil ich so neugierig bin, hab ich da mal so ein paar Fragen:

- NWOs. Waren die euch zu viel oder ging das so? Ihr hattet ja 6 NWOs und 12 Szenen, war da noch Platz für Entwicklung oder fühlte sich das vorgeplant an?
- Hartwurst. Hat das allen gefallen? Hattest du den Eindruck, dass es mehr ein Rückfall in alte Gewohnheiten war oder hat das den Leuten einfach mehr Spaß gemacht als die kurzen Szenen?
- Länge der Szenen. Wie lang waren denn die Szenen so im Schnitt? Hatst du auf "harte" Schnitte geachtet (also mehr Scene Framing)?
- War Kayandras Spieler mit dem Spotlight zufrieden? Haben die anderen versucht, das Spotlight zu unterstützen (vor allem die mit SP 1)? Fühlte sich irgendwer benachteiligt oder waren alle zufrieden damit, dass sie ja auch noch zum Zug kommen werden?
- Wie bist du mit dem Budget hingekommen? Alles weg? Wurde ordentlich Fan Mail verteilt?

Zitat
Ungefähr die gleiche Brutto-Zeit, aber wesentlich mehr Netto-Spielzeit, vor allem durch mehr "Charakterspiel".
- Was meinst du genau mit Brutto und Netto? Weniger Zeit auf der Meta-Ebene verbracht (Framing, Aushandeln von Stakes)? Oder wie?

Zitat
Konflikt 1: Kayandra überwältigt ihren Peiniger, bevor es zum Äußersten kommt, und befreit sich von den Ketten. Die anderen treffen ein, just als Wachen das Quartier stürmen wollen. Lumiris' Zauber wird von schamanischen Totems abgewehrt (Konflikt 2), doch Meandil, Simian und der Leibwächter machen die Wachen platt (Konflikt 3).
- Waren das mehrere Konflikte in einer Szene (also hast du mehrmals Würfel gesetzt) oder waren das nur unterschiedliche Stakes für die einzelnen Charaktere (und du hast nur einmal gewürfelt)?

Ich finde es genial, dass die Spieler sich einander gegenseitig ans Messer geliefert haben. Der Hinweis: "Reitet euch selbst in die Scheiße hinein", scheint gewirkt zu haben... :D
- Gab es irgendwelche Probelem deswegen (also, dass sich die Spieler angegiftet haben) oder war allen klar, dass es um interessante Konflikte zwischen den Charakteren geht?

Und jetzt noch ein paar Kommentare:
Zitat
2.) Simian und Kayandra sitzen bei einem guten Tropfen, Simian dankt Kayandra. Sie bittet ihn um eine Bleibe für ein paar Tage oder Wochen, da ihr letztes Versteck gerade aufgeflogen ist. Außerdem versucht sie wieder, ihn zu becircen. Konflikt: Kriegt sie ihn rum? Simian verliert, sie füllt ihn ab und bugsiert ihn in sein Privatgemach.
Ha, war das ein Konflikt allein zwischen den beiden Charakteren? Cool! Ich glaube, das hatten wir noch nie... Wie geil!

Zitat
Er offenbart ihr, dass er die Kraft seiner elfischen Seite spürt, aber nie beherrschen konnte. Immer wieder versucht er, seinen Pfeil zu einer anderen als eine schnurgeraden Flugbahn zu bewegen, doch ohne Erfolg. Skit versucht ihm zu helfen. Sie würfelt den Konflikt (SP 1) und versagt.
Bloody freaking brilliant!! Der Helfer würfelt, ob er helfen kann, da kommen eingefleischte Rollenspieler doch sonst nie drauf! Und dann noch Foreshadowing. Ihr steht sowas von auf der Liste... ;D
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Zitat von: 1of3
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Offline Bitpicker

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"Der Helfer würfelt, ob er helfen kann, da kommen eingefleischte Rollenspieler doch sonst nie drauf!"

Ich frage mich, ob du jemals ein klassisches Rollenspiel gespielt hast...

Natürlich handelt es sich hier um ein Setting, dass die Gruppe selbst entwickelt hat; mir stellt sich vornehmlich die Frage, wie jemand jemand anderem dabei helfen kann, die Flugbahn eines Pfeils zu beeinflussen (die übrigens natürlich nicht schnurgerade, sondern elliptisch wäre). Ich nehme an, in diesem Fall handelt es sich um sowas wie elfische Telekinese oder so.

Gesetzt also den Fall, Spieler 1 bekommt seine eigenen Pfeile nicht unter Kontrolle und Spieler 2 hat irgend eine Möglichkeit, durch Einsatz seiner Fertigkeiten die Flugbahn der Pfeile zu beeinflussen, dann wird Spieler 2 auch in einem normalen Rollenspiel seine Fertigkeit einsetzen und damit Erfolg haben oder nicht. Ich wette, dass Millionen von Endgegnern durch einen auf ähnliche Weise magisch verbesserten Pfeilschuss ins Auge in unzähligen D&D, DSA und WDG (weiß der Geier) - Spielen besiegt wurden.

Lediglich das Label ist unterschiedlich - du nennst es Konflikt, ich Fertigkeitswurf. Aber letztendlich ist es ein Wurf gegen einen Wert. Die Idee liegt in keinem der Systeme näher als im anderen.

Robin
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Offline Bitpicker

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@ Miriamele: Was mich jetzt interessieren würde: blickt man auf ein solches Spiel eher in der ersten oder der dritten Person zurück? Oder anders gefragt: wenn man die Handlung als Spieler (du bist ja anscheinend trotz allen PEs eine Art Spielleiter) wiedergibt, spricht man von der Handlung wie von einem eigenen Erlebnis oder eher wie von einem Film, den man gesehen hat?

Robin
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Offline Fredi der Elch

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"Der Helfer würfelt, ob er helfen kann, da kommen eingefleischte Rollenspieler doch sonst nie drauf!"
Ich frage mich, ob du jemals ein klassisches Rollenspiel gespielt hast...
Sorry, das war von mir schlecht formuliert. Es sollte besser heißen: "Nur der Helfer würfelt...", denn das ist ja der Knackpunkt. Klar, es gibt viel Systeme, wo ich durch Hilfe den Wurf eines anderen verbessern oder beeinflussen kann (z.T. würfelt der Helfer dabei auch). Dementsprechend hätte normalerweise der Helfer gewürfelt und dann (mit dem Bonus vom Helfer) der "Hauptcharakter". Aber dass nur der Helfer würfelt und der, der eigentlich versucht, den Pfeil anders fliegen zu lassen nicht, das ist mir im klassischen Spiel noch nie untergekommen. Und ich würde mal behaupten, dass du das auch noch nicht hattest. Aber wenn du Beispiele dafür hast, nur zu, ich lerne gern was. :)

Und da andere ist: persönliche Unterstützung wird fein ausgewürfelt - ganz ohne Telekinese oder so (ok, vielleicht gab es da auch was, das weiß ich jetzt nicht). Aber eigentlich hätte mir schon gereicht, wenn der Helfer gesagt hätte "Hey, probier doch mal das und jenes usw." - also eben "gut zureden". Naja, ich finde den Konflikt jedenfalls sehr schön! :)
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Offline Bitpicker

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Wie ich es verstanden habe, ist die Beeinflussung der Flugbahn des Pfeils hier so etwas wie eine Elfen-Kraft, oder nicht? Nehmen wir mal klassisch an, er hat z. B. 'Elfentelekinese 60%'. Der andere Charakter hat 'ermutigende Worte äußern 80%'. Um die Tatsache, dass der Konfliktwurf von dem Helfer durchgeführt wird, ins klassische Rollenspiel zu transportieren, würde dann statt des Fertigkeitswurfes des ersten Spielers der zweite würfeln. Das würde bedeuten, dass ein Erfolg seiner Redefähigkeit und nicht der Telekinese des ersten zuzuschreiben wäre. Das halte ich für unverhältnismäßig und an der Realität* vorbei, aber ich kann einsehen, dass es dramatisch vielleicht passender ist, weil das Ergebnis dann der Redeleistung zuzuschreiben ist und nicht der Telekinese, also offensichtlich Charakter 2 den Tag gerettet hat.

*Die Situation ist natürlich per se unrealistisch, aber nehmen wir statt Elfentelekinese mal 'Lateinisches Grimoire lesen' als Fertigkeit an, dann würde der Wurf bedeuten, dass der womöglich des Lesens nicht mächtige Sidekick von Indiana Jones durch ein einfühlsames 'Sahib macht das schon' Indy den Auftrieb gibt, die verwurstelte Übersetzung geradezubiegen. Das ist wieder die dramatisch spannendere Lösung, würde mich aber nicht zufriedenstellen, weil sie unrealistisch ist. Ich bin eben doch eher Simulationist.

Vielleicht kann uns Miriamele ja mal sagen, wie die Unterstützung aussah.

Im klassischen Rollenspiel könnte ich mir folgendes vorstellen: weil es völlig unwahrscheinlich ist (bzw. womöglich dank der System-Modifikatoren sogar mathematisch unmöglich ist), dass unser Bogenschütze aus eigener Kraft das unheimlich kleine Auge im Kopf des unheimlich riesigen Drachen trifft, muss er bloß in die generelle Richtung schießen, den Rest besorgt der Magier. Dann würfelt nur der Magier. Aber natürlich ist das dann auch wieder eine Eigenleistung des Magiers, was den Simulationisten in mir zufriedenstellt, weil Magie in der Spielrealität eben real ist.

Es gibt durchaus Situationen, in denen ich nur einen angenommenen Helfer würfeln lassen würde, nämlich dann, wenn der Erfolg nicht kumulativ ist und wesentlich von dem Helfer abhängt. Das ist aber auch ein Element meines Systems GeneSys, das so nicht in jedem klassischen Spiel vorkommt. Allerdings wird in solchen Fällen der Helfer eigentlich zum Haupthandelnden.

Robin
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Offline yo thales

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Zitat
Konflikt: Kann Simian den Mann mit Worten überzeugen, ihn gehen zu lassen, oder muss er ihn töten? Simian verliert. Ich beschreibe einen kurzen Schwertkampf mit blutigem Ende.
Da kann ich mich dem Jubel nur anschließen. Geiler Konflikt. Der und die anderen Konflikte gehören ab sofort zu meiner persönlichen PTA-FAQ ^^
Ich habe PTA jetzt dreimal gespielt. Und wir hatten ewig Probleme, Konflikte zu generieren. Keine Konflikte - keine Zuschauer. Wenn ich sehe wie natürlich ihr damit umgeht, bin ich doch etwas neidisch. 

Eine Frage hätte ich noch. Spielt ihr mit Personal Sets? Und in wie fern habt ihr sie schon eingebaut?

Zitat
*Die Situation ist natürlich per se unrealistisch, aber nehmen wir statt Elfentelekinese mal 'Lateinisches Grimoire lesen' als Fertigkeit an, dann würde der Wurf bedeuten, dass der womöglich des Lesens nicht mächtige Sidekick von Indiana Jones durch ein einfühlsames 'Sahib macht das schon' Indy den Auftrieb gibt, die verwurstelte Übersetzung geradezubiegen. Das ist wieder die dramatisch spannendere Lösung, würde mich aber nicht zufriedenstellen, weil sie unrealistisch ist. Ich bin eben doch eher Simulationist.
Das würde auch bei PTA nicht funktionieren. Allerdings könnte Indy den Zauberspruch ablesen und der Konflikt könnte sein, ob er auch richtig betont hat.
Der Konflikt beim Bogenschießen liegt nicht darin ob Meandil trifft - das tut er, sondern ob er von Skit "elfisch" schießenlernen kann. Klasse abstrahiert.

Liebe Grüße,
yo

Miriamele

  • Gast
Woah, Feedback! :o Okay, schön der Reihe nach. ;D

@ Fredi:

NWOs. Tja. Es waren schon ganz schön viele. Eins haben wir auch vergessen, das von Meandil. Man könnte überlegen, dass die Spieler mit SP 1 auf das NWO verzichten.

Hartwurst. War gut, denke ich. Ich habe schon darauf geachtet, dass es nicht in völlig "un-TV-mäßigen" Szenen ausartete, aber die Szenen, auch die längeren, waren dem Thema des Spiels durchaus angemessen. Besonders Szene 10, da dachte ich zuerst, wozu soll das denn gut sein? Aber die witzigen Dialoge zwischen den Protagonisten waren super und haben gezeigt, dass unsere Show doch nicht gar so düster ist. "Rückfall in alte Gewohnheiten" war höchstens das Pläne schmieden, da hätte ich vielleicht schon bei der Agenda was sagen sollen.

Länge der Szenen: Schwer zu schätzen, zwischen 10 und 30 Minuten, würde ich sagen.

Spotlight: Kayandras Spieler war zufrieden, er fand die Episode gut und hatte mit seinen gewonnenen Konflikten und Narrations auch genügend Gelegenheit, zu glänzen. Wie das Issue aufgelöst wird, war eigentlich von Anfang an klar, aber das tat dem Spaß keinen Abbruch. Unterstützung durch die anderen Spieler? Eigentlich nur durch Simians Spieler, was ja schon mit dem NWO anfing. Die anderen Protagonisten boten sich aber auch nicht so an. Skit hat sehr schön Meandils Issue reingebracht.

Budget + Fan Mail: Budget hat locker gereicht, vergiss nicht dass ich 27 Punkte zur Verfügung hatte... Fan Mail ging weg wie warme Semmeln.

Brutto-Spielzeit = Zweit zwischen Eintreffen und Abhauen, Netto-Spielzeit = Zeit, die wir tatsächlich dem Spiel gewidmet haben, inklusive Out-Game.

Konflikte in Szene 8/9: Das waren drei verschiedene Konflikte. Es waren ja auch zwei Szenen gleichzeitig... ;)

Zitat
Bloody freaking brilliant!!

Dankeschön! :)

@ Robin:

Zur Erläuterung der Sache mit dem Pfeil. Also es war so, dass Skit Meandil helfen wollte, dass er selbst es schafft, die Flugbahn des Pfeils telekinetisch zu verändern. Also das Beispiel mit dem "gut zureden" trifft es schon. Man hätte sicherlich auch einen Doppelkonflikt draus machen können, aber es war eigentlich etabliert, dass Meandil es aus eigener Kraft nicht kann, also kam es entscheidend auf Skit an. Und: von der Seite betrachtet ist die Flugbahn (leicht) eliptisch, von oben betrachtet ist sie schnurgerade. :P ;)

Erste oder dritte Person. Die Spieler reden von ihren Protagonisten in der ersten Person, aber trotzdem ist es eher so, als ob man über einen Film redet, und nicht über etwas, das man selbst erlebt hat. Ergibt das einen Sinn?

@ yo thales:

Na ja, gaaanz so einfach ist das mit den Konflikten auch nicht immer, wie es jetzt im Spielbericht aussieht. Aber beim zweiten Mal ging's besser als beim ersten Mal, weil die Spieler mich von Anfang an mit Vorschlägen unterstützt haben.

Personal Sets: Ja, haben wir, hatte ich das im ersten Post nicht geschrieben? Simians Spieler hat hier das große Los gezogen, da so viele Szenen in seiner Spielhölle stattfinden...

Miriamele

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Oh, einen von Fredi hab ich noch vergessen: Konflikt zwischen den Spielern. Nö, das haben die sportlich gesehen. Selten so viel gelacht wie bei der Verführungs-Nummer. :D

Offline Lord Verminaard

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Ich habe eigentlich nichts mehr hinzuzufügen, außer dass dieser Thread eine super Werbung für PtA ist! :d
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Preacher

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Ich habe eigentlich nichts mehr hinzuzufügen, außer dass dieser Thread eine super Werbung für PtA ist! :d

Das auf jeden Fall - zumindest ich bin jetzt ECHT neugierig geworden. ;)

Aber ob ich es jemals spielen können werde, das ist eine andere Sache.  :-\
Morebytes? Liest Du mit? Lust ne kleine PtA-Runde zu starten? Meinst Du, daß wir da welche für gewinnen könnten?

Offline Lord Verminaard

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Morebytes steht eh schon auf DER LISTE... ;) Spätestens wenn wir auf dem Sommertreffen Dogs in the Vineyard gespielt haben! :D
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Preacher

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Prima. Dann spielt der bestimmt auch mal den Producer für PtA um mich auch auf DIE LISTE schreiben zu können  ;)

Edit:

Aber noch ne Frage dazu - das habe ich nämlich auch in anderen Threads zu dem Spiel nicht gefunden:
Es wid ein paarmal erwähnt, daß Szenen "geframt" wurden. Was hab ich mir denn darunter vorzustellen? Ich meine, zwischen den Zeilen herauslesen zu können, daß das quasi eine grobe Szenenbeschreibung vorab ist - was passiert etc. Stimmt das so? Und wenn, geht dadurch nicht ein Großteil an Spontaneität flöten?
« Letzte Änderung: 14.04.2005 | 18:24 von Preacher »

Offline Doc Letterwood

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'Türlich lese ich mit! Und ich bin auch schon am Überlegen...  ::)
Morebytes Inside (TM)

Offline Lord Verminaard

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@ Preacher: Schau dir mal meine Rezi zu PtA an, da habe ich das Scene-Framing beschrieben. Der Spieler legt nicht genau fest, was passiert, aber er gibt die Ausgangssituation und das Thema der Szene vor. Bei manchen Szenen mag relativ klar sein, wie sie ausgehen, bei anderen überhaupt nicht. Wenn es einen Konflikt in der Szene gibt, haben eh die Würfel ein entscheidendes Wörtchen mitzureden.
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Preacher

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Ah ja - die hatte ich gelesen, aber das Framing komplett überlesen ::)

Danke. Aber irgendwie liest sich das ganze, als ob man da eine Menge Zeit auf der Metaebene und nicht in der Story verbringt. Oder täusch ich mich da? Ausprobieren um zu sehen, wie es sich "anfühlt" wäre wohl auch hilfreich ;)

Offline Lord Verminaard

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Na ja, man ist schon nicht die ganze Zeit "In-Character". Wie viel Meta-Ebene man macht, ist Geschmackssache. Man kann es sehr beschränken, ist IMO aber nicht sinnvoll. Das Spiel lebt ja auch davon, dass man sich gegenseitig inspiriert. Andererseits haben wir das bei unseren "normalen" Spielen auch immer gemacht, dass wir über die Spielsituation reden und uns auch schon mal gegenseitig Vorschläge machen. Das ist ja auch Meta-Ebene. Genau wie bei Shadowrun der ganze Kampfregel-Kram... ::)
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Preacher

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Genau wie bei Shadowrun der ganze Kampfregel-Kram... ::)

Touché ;)
Ich schätze, ich muss mich erst an die Vorstellung gewöhnen, auch die Story zu einem guten Teil in der Metaebene zu entwickeln.
Aber trotzdem: Liest sich verdammt interessant das ganze.

Offline Fredi der Elch

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Na gut, den hab ich noch (vor Sonntag):

Das würde bedeuten, dass ein Erfolg seiner Redefähigkeit und nicht der Telekinese des ersten zuzuschreiben wäre. Das halte ich für unverhältnismäßig und an der Realität* vorbei, aber ich kann einsehen, dass es dramatisch vielleicht passender ist, weil das Ergebnis dann der Redeleistung zuzuschreiben ist und nicht der Telekinese, also offensichtlich Charakter 2 den Tag gerettet hat.
Genau! Das ist Fernsehen! ;D


Hartwurst. War gut, denke ich. Ich habe schon darauf geachtet, dass es nicht in völlig "un-TV-mäßigen" Szenen ausartete, aber die Szenen, auch die längeren, waren dem Thema des Spiels durchaus angemessen.
Finde ich eine gute Beobachtung. PtA ist zwar TV-artig, aber man kann schon durchaus auch seine Hartwurstelemente einbauen. Man kann PtA mit sehr knapp geschnittenen Szenen spielen oder auch etwas mehr laufen lassen. PtA ist nicht völlig anders und nicht völlig ungeeignet für Leute, die auch mal IC-Dialoge mögen. 10-30 Minuten sind schon ziemlich lang (IMO), aber es hat trotzdem funktioniert und sehr viel Spaß gemacht.

Zitat

Erste oder dritte Person. Die Spieler reden von ihren Protagonisten in der ersten Person, aber trotzdem ist es eher so, als ob man über einen Film redet, und nicht über etwas, das man selbst erlebt hat. Ergibt das einen Sinn?
Das ist eine Beobachtung, die ich auch gemacht habe: man rückt etwas von seinem Charakter weg. Es ist also nicht die Immersion, die man vielleicht beim normalen Rollenspiel hat. Man fiebert mit, man identifiziert sich, aber es ist tatsächlich etwas weiter weg (etwas mehr wie Fernsehen eben) als normalerweise.
Was mir aber auch aufgefallen ist, ist dass man näher zu den anderen Charakteren rückt. Ich konnte auch prima mit den anderen Protagonisten der Serie mitfiebern, wodurch mit die Zeit, in der ich selbst kein Spotlight hatte oder mein Protag nicht anwesend war, viel mehr Spaß gemacht hat als üblicherweise.
Es ist also eine Art "Tradeoff", wenigstens für mich. Und bevor jetzt wieder alle sagen: "Iieehhh! Das ist anders, das kann mir ja gar nicht gefallen!", wieder meinen Hinweis: Probierts aus. Es ist anders aber nicht so anders. Und es macht einen riesigen Spaß! :)
Where is the fun at? - The rules should tell me clearly - And how to get there
- Don't try to make me feel like I live there, make me care about it. -

Zitat von: 1of3
D&D kann immerhin eine Sache gut, auch wenn es ganz viel Ablenkendes enthält: Monster töten. Vampire kann gar nichts.

Preacher

  • Gast
Passiert hier nochmal was? Ich warte schon die ganze Zeit mit Spannung auf die nächste Folge ;)

Miriamele

  • Gast
Sorry Leute, ich war in letzter Zeit kaum online, neue Beziehung und so, ihr kennt das ja. Auf der Arbeit ging die letzten Wochen auch nicht, weil wenn eine gewisse Kollegin da ist, gibt das Ärger. Daher etwas verspätet der Bericht unserer zweiten Episode, Meandils Spotlight. Zur Erinnerung: Meandils Issue ist Schuld. Er konnte seine Mutter nicht vor den Dämonenhäschern der Tenaebren retten. Weitere Charaktere mit SP 2 waren Kayandra und Skit.

[Der Bericht zu Lumiris' Spotlight, das wir gestern gespielt haben, folgt in Kürze, und ihr könnt euch auf was gefasst machen. Wir sind echt episch geworden! :D]

Next Week On

Ich habe es jetzt tatsächlich so gemacht, dass die Spieler mit SP 1 kein NWO kriegen, sonst wird das einfach ein bisschen viel. Die NWOs waren:

Meandil: Meandil treibt sein Pferd in einem halsbrecherischen Galopp einen steilen Berghang hinunter, im Hintergrund majestätische Karpaten-Kulisse. Man sieht, dass er auf eine Gruppe Tenaebren-Krieger zureitet.

Kayandra: Kayandra versinkt in einem leidenschaftlichen Kuss mit ihrer Connection, dem Outlaw-Anführer.

Skit: Skit kauert sich angsterfüllt an den Stamm einer knorrigen Eiche, ihre Lippen flüstern seltsame Worte, ihre Finger streichen über die Rinde. Mit einem Knacken beginnt sich ein Spalt in dem Baum zu öffnen.

Ich: Die Kamera zeigt die Oberfläche eines kleinen Tümpels im Wald, auf dem sich urplötzlich eine Eisschicht bildet, und fährt dann hoch zu der furchteinflößenden Gestalt eines Dämonenhäschers.

Szenen

1.) Da nach den NWOs klar war, dass diese Folge nicht in der Stadt, sondern draußen in der Wildnis spielen wird, brauchten wir ein Motiv für die Protagonisten, die Mauern von Tenaebris zu verlassen. Ich frame also ein Cut-Szene: Die Herzogin und ihre Rebellen greifen ein Arbeitslager der Tenaebren an und treffen auf heftigen Widerstand, Schamanenzauber usw. Viele sterben, die Herzogin hat eine Speerspitze tief in ihrer Brust. Eine Nonne untersucht sie und erklärt, dass sie ihr nicht helfen kann. Die Herzogin röchelt was von Simian, der eine elfische Wunderheilerin in seinen Diensten hat. Einer ihrer verbliebenen Getreuen macht sich eilends auf den Weg.

2.) Meandils Spieler hatte wieder Probleme, sich eine Szene einfallen zu lassen. Es wurden mehrere Vorschläge gemacht, und er wählte schließlich einen Flashback zum Tod seiner Mutter. Ich habe versucht, ordentlich atmosphärisch zu beschreiben, mit Kamerafahrt über einen kristallklaren Bergsee etc. Meandil kommt von der Jagd wieder, als er seine Mutter beobachtet, die sich gegen zwei Dämonenhäscher zur Wehr setzt. Wir haben überlegt, was für einen Konflikt wir einbauen könnten, da der Ausgang der Szene ja feststand. Schließlich wurde es: Kann Meandil seine Mutter noch erreichen, um ein paar letzte Worte mit ihr zu sprechen? Nein, sie ist schon tot. Umblende von dem weinenden Meandil, der seine Mutter in den Armen hält, zu Meandil, der mit traurigem Gesicht die schlafende Skit betrachtet.

3.) (Skits Spieler) Skit legt in Simians Hinterhof einen blühenden kleinen Garten an. Simian kommt hinzu. Er hält nicht viel davon, weil das Aufsehen erregen könnte. Skit bittet ihn, ihr den Garten nicht wegzunehmen. Die Stadt mit ihren düsteren Gebäuden macht sie depressiv. Just in diesem Moment taucht der Bote der Herzogin auf und schildert Simian hastig die Situation. Auch die anderen Protagonisten kommen hinzu, angelockt von dem Aufruhr. Lumiris gibt zu bedenken, dass es sehr gefährlich da draußen ist, zumal die Tenaebren nach den Rebellen suchen werden. Simian (zu dem Boten): "Deine Herrin wird tief in meiner Schuld stehen, wenn das hier vorbei ist!" (zu Skit) "Du wirst bald einen weiten Horizont zu sehen bekommen."

4.) (Kayandras Spieler) Simian und seine kleine Truppe reiten über eine weite Ebene (gefilmt in der Walachei). Sie nähern sich einem Waldstück. Simian und Kayandra diskutieren, Kayandra versichert Simian, dass sie "den Anführer" kennt und dass dies der beste Weg ist, sicher vor Tenaebren. Vorsichtig betreten sie den Wald, doch dennoch geraten sie in einen Hinterhalt der Räuberbande. Konflikt mit multiplen Stakes, für jeden einzelnen: Lässt er sich überwältigen? Das sehr coole Ergebnis: Nur Skit lässt sich nicht überwältigen. Während es zu einem kurzen Kampf kommt, ehe die Kämpfer, bedroht von zahlreichen Speeren und Armbrüsten, die Waffen strecken, bewegt sich Skit mit der ihr gegebenen elfischen Schnelligkeit und verschwindet im Farn, ihre Füße hinterlassen keine Spuren. Skits NWO: Sie bringt eine Eiche dazu, ihren Stamm zu öffnen, und versteckt sich darin. (Eigentlich hatten wir das für später gedacht, aber warum nicht jetzt?)

5.) (Lumiris' Spieler) Die Protagonisten werden in das Lager der Räuberbande gebracht. Kayandra begrüßt ihren alten Liebhaber, und er bittet sie in sein Zelt. Sie verführt ihn, schafft es aber nicht, ihn davon zu überzeugen, die anderen gehen zu lassen (letzteres war der Konflikt, ersteres das NWO).

6.) (Simians Spieler) Skit schleicht sich nach Einbruch der Nacht in das Lager und befreit die anderen, ohne dabei bemerkt zu werden (erster Konflikt). Auch Kayandra kann sich aus dem Zelt ihres Liebhabers schleichen, ohne dass er aufwacht (zweiter Konflikt). Sie schnappen sich ihre Pferde und Habseligkeiten und sind auf und davon, doch sie haben wichtige Zeit verloren, und Simian stichelt wütend gegen Kayandra, die sich damit verteidigt, dies sei besser gewesen als den Tenaebren über den Weg zu laufen.

7.) (Ich) Die Protagonisten erreichen schließlich die Berge. Aus der Ferne beobachten sie eine Tenaebren-Patrouille, schwer bewaffnet und mit monströsen Bluthunden ausgestattet. Dann erreichen sie die prachtvolle Tropfsteinhöhle, in der die Herzogin Zuflucht gesucht hat. Sie ist an der Grenze zwische Leben und Tod, sehr schwach und fiebrig. Wir haben uns überlegt, ob wir wirklich ihr Leben an einen Wurf knüpfen wollen, und uns dagegen entschieden. Also Konflikt: Schafft Skit es, sie vollständig zu heilen, oder wird sie schwach und krank bleiben? Es wurde ordentlich Fanmail eingesetzt (von mehreren Spielern), und nach mehrfachem Stechen gewann Skit.

8.) (Simians Spieler, auf eigenen Wunsch vorgezogen) Die Herzogin ist vom Fieberwahn in den Schlaf der Genesung gefallen. Simian sitzt an ihrer Seite und streichelt ihr zärtlich das Haar. Sie erwacht, und er zieht verschämt seine Hand zurück. Sie dankt ihm und sagt, sie hätte gewusst, dass er kommen würde. Konflikt: Kommen sie sich näher? Simian setzt zwei Fanmail ein und gewinnt. Er gibt zu, dass sie ihm etwas bedeutet, und die beiden küssen sich.

[Damit haben wir Simians Issue eigentlich schon halb aufgelöst, und das in einer Folge mit SP 1, aber ich denke mal man sollte flexibel sein. Oder vielleicht hätte ich mehr Würfel einsetzen sollen, damit er den Konflikt verliert und diese Sache für die Spotlight-Episode aufgespart wird? Aber wir hatten beide vier Würfel und haben diese halt entscheiden lassen. Irgendwo muss ja die Spannung herkommen. Der Spieler fand's auf jeden Fall gut.]

9.) (Meandils Spieler) Meandil macht den Kundschafter. Als er zurückkommt, sieht er eine Gruppe Tenaebren, die die Rebellen entdeckt haben. Simian und die anderen verfolgen sie, doch sie haben zu viel Vorsprung. Meandil macht den Helden und prescht ihnen allein entgegen. Konflikt: Entkommt einer? Meandils Spieler verliert den Konflikt, aber gewinnt die Erzählung. Er beschreibt seinen heldenhaften Einsatz, wie er aus dem Sattel seine Pfeile abfeuert, sich dann in den Kampf wirft, viele Gegner tötet, selbst verwundet wird, und wie schließlich doch einer der Tenaebren im Wald verschwindet. Jetzt haben unsere Helden nicht mehr viel Zeit, sie müssen rasch verschwinden.

10.) (Skits Spieler, aber eigentlich eine Gemeinschaftsproduktion) Die Gruppe erreicht den Hof von Meandils Neffen, den wir kurzerhand an den Fuß der Berge verlegt haben, da es gerade besser passte. Es gibt einen längeren IC-Dialog zwischen Meandil und dem Neffen, und Meandil kann ihn überzeugen (Konflikt), der Gruppe Unterschlupf zu gewähren.

11.) (Kayandras Spieler) Die Dämonenhäscher kommen (mein NWO). Mehrere der Kreaturen strömen Nachts auf den Hof zu. Ich habe die Beschreibungen sehr ausgekostet, und die Spieler haben voll mitgezogen. Schließlich stand sich alles im Showdown gegenüber, und wir haben einen großen Gruppenkonflikt gewürfelt. Meandils Stakes waren ob er seinen Neffen und Skit vor Gefahr beschützen kann. Skits Stakes waren ob es Meandil gelingt, seine Elfenkräfte einzusetzen. Für die anderen ging es nur darum, wie sie sich in dem Kampf schlagen. Tragischer Weise verlor Meandil trotz neun eingesetzter Würfel, und auch Skit verlor. Einzig Kayandra gewann ihren Konflikt. Ich hatte die Erzählung, keine leichte Aufgabe dieses Mal. Habe mir von den anderen helfen lassen.

Also entbrennt ein furchtbarer Kampf zwischen den Dämonen und unseren Helden. Simian kämpft Seite an Seite mit den Rebellen und seinem Leibwächter. Simians magische Rubinschwert (das Kayandra in der Pilotfolge gestohlen hatte) tötet einen der Dämonen, doch die Biester sind gute Kämpfer, und ein anderer entwaffnet und verletzt Simian. Sein Leibwächter stellt sich schützend über ihn. Indessen versucht Meandil, Skit zu verteidigen. Er kann einen Dämonen erledigen, dann sieht er aus dem Augenwinkel einen weiteren Dämonen auf seinen Neffen eindringen. Er will seinen Elfendolch schleudern, doch ein Baum ist im Weg. Er konzentriert sich, um die Bahn des Geschosses umzulenken, doch er versagt. Der Dolch geht daneben, der Neffe wird getötet. Meandil wird schwer verletzt, Skit flieht verzweifelt vor dem Dämonen. Lumiris kann mit seiner Magie einen der Dämonen ausschalten, doch dann verliert er seinen Stab. Kayandra schafft es, Meandils Dolch aufzuheben, und kämpft mit dem Dolch in der Linken und ihrem Säbel in der Rechten. Sie tötet zwei Dämonen, wobei sie Skit und Lumiris das Leben rettet. Den Rebellen gelingt es schließlich mit vereinten Kräften, den letzten Dämon zu überwältigen und mit Simians Schwert zu töten.

12.) (Lumiris' Spieler) Lumiris dankt Kayandra, dass sie ihm das Leben gerettet hat. Bisher hatte er immer gegen sie gestichelt und nicht sehr viel von ihr gehalten. Er gibt zu, sich vielleicht in ihr getäuscht zu haben, jedenfalls war sie heute sehr tapfer. Sie hätte ja schließlich auch einfach fliehen können [--> Issue! :D]. Die beiden reichen sich freundschaftlich die Hand.

13.) (Ich) Meandil hebt mit steinerner Miene ein Grab für seinen toten Neffen aus. Skit kommt zu ihm und versucht ihn zu trösten, doch er kann sich nicht verzeihen, dass er erneut versagt hat. Auch die Rebellen begraben ihre Toten und verscheuchen die Krähen. Die Herzogin sieht ihnen betrübt zu, Simian kommt und legt den Arm um sie. Die Sonne versinkt blutrot hinter der Ebene.

Fazit

Ich glaube wir haben uns noch gesteigert, was Atmosphäre und Charakterspiel anging. Alle Charaktere haben Profil gewonnen, außer vielleicht Lumiris, aber der hatte ja auch diese und letzte Folge SP 1. Und ein großartiges Spotlight vor sich, ich kann euch sagen. Wir hatten auch ein paar sehr schöne Landschaftsbeschreibungen. Einige Würfelergebnisse fielen anders aus als "geplant", aber ich denke das macht auch den Reiz aus. Man muss zusehen, dass man die Stakes immer so wählt, dass auch ein verlorener Konflikt interessant ist. Durch die letzte Wendung ist die Serie wieder deutlich düsterer geworden, als es nach der letzten Folge den Anschein hatte, die ja doch eher Friede Freude Eierkuchen war.

Offline Lord Verminaard

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Klingt doch super! :d Und du hast recht: Wenn man bei einem Konflikt unbedingt ein bestimmtes Ergebnis haben will, dann ist das meist ein Zeichen, dass man die falschen Stakes gewählt hat. Mir gefällt eure düstere Wendung. Bin schon gespannt auf den Bericht der nächsten Folge! :)

Edit: P.S.: Die Unterscheidung zwischen SP 1 und SP 2 hat bei uns auch nicht immer so ganz hingehauen. Dass das Issue vor der Spotlight-Folge eigentlich schon geklärt ist, halte ich nicht für so wahnsinnig schlimm, man kann es ja einfach noch vertiefen. Ich bin sicher, euch fällt da was ein (Simian, der große Anführer der Rebellion... ;))

P.P.S.: Interessant ist, dass durch die Konfliktausgänge auch entschieden wird, wie düster oder auch nicht die Serie rüberkommt. Zu einer richtig finsteren Dark Fantasy-Serie hätte es natürlich besser gepasst, wenn Kayandra in ihrer Spotlight-Folge vergewaltigt worden wäre. Na ja, immerhin war die Möglichkeit da. Aber die ganz hohe Schule wäre dann wahrscheinlich, die Stakes so zu wählen, dass beide denkbaren Konfliktausgänge im Rahmen der Genre-Konventionen bleiben.
« Letzte Änderung: 18.05.2005 | 19:59 von Lord Verminaard »
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Miriamele

  • Gast
Dass das Issue vor der Spotlight-Folge eigentlich schon geklärt ist, halte ich nicht für so wahnsinnig schlimm, man kann es ja einfach noch vertiefen. Ich bin sicher, euch fällt da was ein (Simian, der große Anführer der Rebellion... ;))

Klar, das wird schon, sein Spotlight ist eh das Season Finale und da gibt's eine große Schlacht oder so.

Zitat
Aber die ganz hohe Schule wäre dann wahrscheinlich, die Stakes so zu wählen, dass beide denkbaren Konfliktausgänge im Rahmen der Genre-Konventionen bleiben.

Ja, wahrscheinlich hast du recht. Andererseits haben wir einen höheren Überraschungseffekt. ;D

Miriamele

  • Gast
Und presto die dritte Folge, Lumiris' Spotlight. Sein Issue: Bestimmung. Es wurde prophezeit, dass das Überleben des thaumaturgischen Ordens von ihm abhängen würde. Protagonisten mit SP 2: nur Skit. Alle anderen waren auf 1.

Next Week On

Lumiris: Lumiris, umschwirrt von orangenem Licht, hält einen gewaltigen, in schweres Leder gebundenen Folianten in Händen. Er blickt andächtig. Zoom zurück, man sieht, dass er in einer riesigen Halle steht. Aus allen Eingängen strömen Dämonenhäscher.

Skit: Ein hässlicher Tenaebren-Krieger hält Skit gepackt. Ihre Kapuze fällt zurück und entblößt ihr elfisches Antlitz, sie blickt angsterfüllt.

Ich: Close-Up auf den "Großinquisitor" der Tenaebren. Er zischt: "Jetzt werden wir diese Magier-Plage ein für alle Mal ausmerzen!"

Szenen

1.) (Ich) Cut-Szene: Lumiris' alter Lehrmeister Amaruil (Mario Adorf) sitzt in Erkynland an seiner Kristallkugel. In der Kugel sieht man die gesschwärzten Ruinen eines einst prächtigen Kuppelbaus. Amaruil schließt gramerfüllt die Augen. Flashback: Die Stadt in Flammen, Tenaebren wüten in den Straßen. Die Lehrmeister der thaumaturgischen Ordensschule belegen in der großen Halle den großen Almanach der Thaumaturgie, das Buch das all ihre Geheimnisse enthält, mit einem mächtigen Zauber, der es verbergen soll. Danach zerstreuen sie sich, Tenaebren-Krieger reißen bereits das Tor nieder. Zurück in Erkynland, die Augen des alten Magiers verengen sich als er in seine Kugel starrt. "Der Zauber verliert an Kraft", murmelt er bestürzt.

2.) (Lumiris' Spieler) Lumiris besucht seine Connection, den Krämer, der heimlich magische Gegenstände verkauft. Dieser erzählt ihm, dass der Zugriff der Tenaebren immer rigider geworden ist. Jede Nacht intonieren ihre Schamanen Gesänge, die das Wirken fremder Magie stören. Lumiris fragt nach magischen Waffen. Wir haben das dann als Konflikt gewürfelt, weil uns nichts besseres eingefallen ist. Lumiris gewinnt, er bekommt einen magischen Dolch mit einer langen, blauschwarzen Klinge.

3.) (Simians Spieler) Simian besucht die Herzogin in ihrem Geheimversteck. Er versucht sie zu überreden, mit ihren Rebellen vorerst keine weiteren Aktionen zu wagen, da sie empfindliche Verluste hinnehmen mussten und die Tenaebren verstärkt nach ihnen suchen. Er verliert jedoch den Konflikt, sie lässt sich von ihm gar nichts sagen. "Wenn dir unser Erfolg am Herzen liegt, dann gib uns deine Leute zur Unterstützung."

4.) (Kayandras Spieler) Lumiris meditiert in seinem Zimmer und meditiert. Er nimmt Kontakt mit seinem Amaruil auf, der ihm von dem Zauber erzählt, der unter dem Einfluss der Schamanenmagie zu verblassen beginnt. Lumiris: "Ich muss das Buch dort herausholen, ehe es ihnen in die Hände fällt!" Kayandra, die an seiner Tür gelauscht hat, kommt herein. "Welches Buch? Wo herausholen?" Lumiris überlegt einen Moment, dann erzählt er es ihr. Sie willigt ein, ihm zu helfen. Er will auch die anderen um Hilfe bitten.

5.) (Ich, kurz reingedrängelt) Cut-Szene: Der "Großinquisitor" sitzt im Schneidersitz auf einem hohen Turm, um ihn herum brennen Feuer, und Schamanen schlagen Trommeln. Er schlägt die Augen auf und ruft einen seiner Untergebenen zu sich. Er hat die Unterhaltung zwischen Lumiris und Amaruil mitbekommen und will ihnen eine Falle stellen --> mein NWO.

6.) (Skits Spieler, in Absprache mit Simians Spieler) Rebellen und Simians Leute kämpfen Seite an Seite, eine Stadtvilla, die den Tenaebren als Garnison diente, steht in Flammen, und ein Gelage der Krieger scheint in einem Blutbad geendet zu haben. Doch Verstärkung strömt herbei, die Rebellen sind auf dem Rückzug. Skit heilt einen Mann, hilft ihm auf, doch in diesem Moment trifft ihn eine Axt und streckt ihn nieder. Skit wird von einem Tenaebren ergriffen (NWO). Konflikt mit Skit und Meandil (der dank Fanmail in der Nähe ist), Stakes Skit: Kann sie sich befreien, ohne ihre Heilkräfte umkehren zu müssen? Stakes Meandil: Kann er ihr diesmal helfen? Beide gewinnen. Mini-Flashback: Skit liegt auf dem Rücken, ein elfischer Mann über ihr. Ihre Hände berühren ihn, und sein Körper beginnt zu verfaulen. Er schreit. Zurück in der Gegenwart, Skit schüttelt verzweifelt den Kopf und entwindet sich dem Griff des Tenaebren. Meandil jagt ihm einen Pfeil in den Kopf und eilt zu Skit, um ihr Deckung zu geben. Die Rebellen ziehen sich zurück.

7.) (Meandils Spieler) Besprechung im Geheimversteck der Rebellen, Lumiris unterbreitet seinen Plan, in die ehemalige thaumaturgische Ordensschule einzudringen, das Buch rauszuholen und es an einem anderen Ort zu verstecken. Die Herzogin ist sofort bereit, ihn zu unterstützen, aber sie erwartet, dass er sich dann der Rebellion anschließt und das Buch für die Rebellion einsetzt. Simian ist hingegen skeptisch und hält das Unternehmen für Wahnsinn. Konflikt zwischen Simian und Lumiris. Lumiris gewinnt, er kann alle überzeugen, und Simian wird wider besseres Wissen mitmachen.

8.) (Lumiris' Spieler) Lumiris gibt Kayandra den magischen Dolch, den er gekauft hat, damit sie im Notfall eine Waffe gegen die Dämonenhäscher hat. Er erzählt ihr von der Prophezeiung und wie schwer sie auf seinen Schultern lastet. Ohne das Buch gibt es keinen thaumaturgischen Orden. "Ich bin froh, dass ich diese Prüfung nicht allein bestehen muss." Kayandra nimmt ihn tröstend in den Arm, und er fängt an zu weinen. (Die Szene war super, auch ohne Konflikt.)

9.) (Simians Spieler) Die Gruppe schleicht sich auf das Gelände der Ordensschule. Die Wachen sind unaufmerksam. Simian ist skeptisch. "Das ist fast zu leicht!" Er lässt Leute zurück, um den Rückzug zu sichern. Konflikt: können diese Alarm schlagen, ehe sie ausgeschaltet werden? Simian verliert, ich beschreibe, wie die Männer lautlos von fiesen Tenaebren-Elitekämpfern gemeuchelt werden.

10.) (Kayandras Spieler) Unsere Helden erreichen die große Halle, oder das was davon übrig ist. Lumiris beginnt sein Ritual und befreit das Buch von dem Zauber. Es folgt das NWO, Dämonenhäscher strömen in großer Zahl in die Halle, während die Ausgänge von Tenaebren-Kriegern besetzt werden. Lumiris' Spieler erklärte an dieser Stelle, dass er unter Verwendung des Buches einen fetten magischen Trick durchziehen möchte, der ihnen allen die Haut rettet. Die anderen würfeln im Konflikt mit, bei ihnen geht wieder mal darum, wie gut sie sich schlagen. Verliert hingegen Lumiris, ist das Buch verloren und sie alle sitzen in der Klemme (was dann eine neue Szene gewesen wäre). Glücklicherweise gewann Lumiris, und auch Simian und Skit hatten Erfolg. Lumiris' Spieler gewann das Erzählrecht.

Also, die Auflösung des heutigen großen Konflikts: Lumiris ruft: "Gebt mir etwas Zeit!" Er schließt die Augen und konferiert mit Amaruil in Erkynland. Man sieht den "Großinquisitor", der wütend auf seinem Turm sitzt und Gesänge intoniert, um die beiden zu stören. Mit steifen Fingern blättert Lumiris durch das Buch in seinen Händen, ein eisiger Wind schlägt ihm ins Gesicht. Die anderen kämpfen mittlerweile gegen die Dämonen, der Rubin an Simians Schwert glüht wütend, und Simian streckt mehrere der finsteren Gestalten nieder.Kayandra und Meandil haben einen schweren Stand und werden beide verwundet, ebenso ihre Mitstreiter von Seiten der Rebellen und Simians Leuten. Doch Skit scheint überall zu sein, weicht den grünen Blitzen der Dämonen aus und heilt die Wunden fast so schnell, wie sie geschlagen werden. Schließlich beginnt Lumiris, laut Worte der Magie zu sprechen, und die Erde bebt und tut sich unter unseren Helden auf, um sie zu verschlingen. Einwurf von mir: Ein paar Dämonen springen noch hinterher.

11.) (Skits Spieler) Lumiris Stab entflammt in fahlem Licht. Unsere Helden befinden sich in einer künstlichen Höhle, einem Stollen, den die Magie geschaffen hat. Simian erledigt gerade den letzten der Dämonen, die ihnen gefolgt sind. Lumiris erklärt, dass es sich um eine uralte und sehr mächtige Anrufung der Geister der Erde handelt. Manchmal fordern sie einen Preis. Als die anderen ihn ansehen, erkennen sie, was er meint. Seine Haare sind schlohweiß geworden.

Die Helden machen sich auf den langen Weg durch den Tunnel und reden noch ein bisschen darüber, dass es eine Falle war und Lumiris vorsichtig bei seiner spirituellen Kommunikation sein muss. Dann schneide ich.

12.) (Ich, nachdem Meandils Spieler nicht wollte) Lumiris sitzt im Geheimversteck der Rebellen und liest bei Kerzenschein im Almanach der Thaumaturgie. Kayandra und die Herzogin kommen hinzu. Lumiris erzählt, dass er eigentlich noch nicht so weit ist, Zauber dieser Macht zu studieren. Aber er hat den Zauber, der ihnen zur Flucht verhalf, gemeistert, und er kann es wieder schaffen. Alle haben gesagt, dass er sehr talentiert sei. Die Herzogin erinnert ihn an die Abmachung und hofft, dass mehr Magier sich der Rebellion anschließen werden, wenn diese Geschichte die Runde macht. Kayandra streichelt Lumiris mitleidig über das weiße Haar. "Wie hat es sich angefühlt?" fragt sie. Lumiris erzählt, wie die Magie Schmerz und Freude zugleich ist, wie gewaltig das Gefühl war, und dass er fast darunter zerbrochen wäre. Es war ziemlich klischeehaft, und wir haben den Spieler wohl ein bisschen damit verarscht. Aber eigentlich war es schon okay.

13.) (Nochmal ich, kurze Cut-Szene) Der "Großinquisitor", außer sich vor Wut, macht seine Untergebenen zur Sau und befiehlt, jeden Stein in Tenaebris umzudrehen, bis das Buch gefunden ist.

Fazit

Langsam haben wir das Timing und die Dramaturgie so einer PtA-Sitzung recht gut raus. In den beiden letzten Folgen ist es uns gelungen, eine Steigerung hin zu einer dramatischen Schlussszene mit einem großen Gruppenkonflikt hinzubekommen, und dann noch zwei, drei Szenen zum Ausklang. Lumiris' Spieler musste sich bisher sehr auf die unterstützende Rolle beschränken, aber dieses Mal konnte er dafür aus dem vollen schöpfen und hatte eine sehr auf seinen Charakter zugeschnittene Folge. Er hat auch, unaufgefordert, recht viele Details über Magie, Zauber usw. erfunden und direkt eingeführt. Fand ich aber gut so, ich meine, er ist nun mal der Weltenbastler unter uns und so was ist voll sein Ding. Er hat eh das meiste vom Hintergrund ausgedacht und ist fast so was wie ein Co-Producer.