Ich glaube, dass ich die Sache mit der Gitarre gut finde... Hintergrundmusik ist für mich ein wichtiger Aspekt des Rollenspiels und ein kurzes Jingle, an passender Stelle eingespielt (wobei passend dann wieder so eine Sache ist... vielleicht solltest du outtime nur spielen, wenn der Barde auch intime spielt, weil logischer) fände ich wirklich nicht schlecht. Sprich es mit deinen Mitspielern ab und dann Go For It!
Die Bedenken, die da bislang gekommen sind, dass es störend ist oder etwas ähnliches... diese Bedenken kann ich schon verstehen, aber nur, wenn der Bardenspieler es mit der Klampfe einfach nicht drauf hat. Dann nervt es nämlich... wenn er alles aber gut timt, passende, am besten sauber improvisierte Melodien hören lässt und soetwas, dann kann ich mir kaum vorstellen, dass es stört. Und wenn er nur dann spielt, wenn sein Charakter auch wirklich ingame spielt, dann ist die Aufmerksamkeitshascherei der Gitarre überhaupt unproblematisch: dann hören nämlich auch die Charaktere der anderen zu (und es gehört, finde ich, zum guten Ton einer Rollenspielrunde, wenn die Spieler sich bei ihrem Spiel gegenseitig zuhören... und das Gitarrenklimpern stellt dann ja ein Stilmittel im (Rollen)spiel des anderen Spielers dar). Gar kein Problem... Und wenn die Musik wirklich unpassend ist, könnten die Mithelden den Barden vielleicht auch intime darauf hinweisen.
Das mit dem Musikgeschmack ist schon schwieriger... aber das hat man eigentlich immer. Ich habe mit meinem Classic Rock-Swing-Rockabilly-Deutschrock-durchsetzten Musikgeschmack nicht viel mit dem typischen Rollenspieler gemein, aber wenn jemand denn Ingame ein HipHop-Stück auflegt, bin ich der Letzte, der da lauthals "Nein!" brüllt, solange es eben nicht den ganzen Abend läuft... um Akzente im Spiel zu setzen, ist auch Musik, die ich nicht mag, voll okay - und beim Einsatz von Hintergrundmusik in urbanen, modernen Settings auch notwendig. Ich habe auch im Mage-Live mal einen Techno-Jünger gespielt, der sich die Birne mit Trance zugedröhnt hat, obwohl ich mit der Musik nichts anfangen konnte... für die Rolle war es aber sehr passend.
LARP VS P&P:
Die ganzen Vergleiche hinken... Zaubersprüche kann man Outtime gar nicht darstellen, die kann man nur erzählerisch beschreiben (und einen Zauberspruch nur rezitieren sollte man intime dürfen). Wenn ich Waffen mit an den Tisch bringe, gefährde oder verletze ich womöglich andere Spieler, weil ich dann ja wohl auch auf den SL damit eindresche, wenn er grade der böse Schurke ist. Wenn ich mich verkleide, sehe ich, wenn ich das nicht extrem professionell mache, eher lächerlich aus, unterstreiche die Beschreibung meines Charakters damit aber keineswegs, sondern lenke eher davon ab. All dies ist bei dem Gitarrenbeispiel aber finde ich nicht der Fall (obwohl ich andere Mitspieler möglicherweise in ihrem ästhetischen Empfinden auch verletzen könnte). Das ist ein Utensil mit mehr intime-Bezug als die anderen Beispiele - denn hier ist ein Mehrwert erkennbar... ebenso wie wenn der Spieler ein Gedicht vorliest oder der SL ein entsprechend auf Alt getrimmtes Ingame-Dokument austeilt (oder wäre das auch verboten?). Gitarre funktioniert bestimmt, wenn der Spieler genug Platz und es drauf hat.