Der SL postuliert ein Gesetz (per meiner Definition) z.B. "Der verwendete Typ Kugeln aus einer Pistole des verwendeten Typs besitzt ausreichend Energie um einen Kopf vollständig zu zerfetzen" die anderen Spieler können nun dieses Gesetz zurückweisen. Es läuft auf Verhandlung zw. den Rundenteilnehmern hinaus, da über die Gesetze der Welt debattiert wird. Das hat aber nichts mit "Eingriffen in die Spielerentscheidungen" zu tun, sondern hängt davon ab in was für einer Welt die Teilnehmer spielen wollen. (Worüber sie sich ja einig sein müssen)
Das gleiche gilt doch aber auch bei deinem Beispiel:
Der SL stellt das Gesetz auf "Es können bewaffnete Warhammer Orks auf der Erde auftauchen."
Die Spieler können dieses Gesetz nun zurückweisen oder sie können das Gesetz akzeptieren.
Inwiefern unterscheidet sich dein Beispiel mit den Warhammer-Orks also von meinem Beispiel mit dem Kopfschuss, was den Eingriff in die Spielerentscheidung anbelangt? (Bei dir kann der SC nicht im Laden bleiben, bei mir kann der SC nicht das Gesicht des Opfers untersuchen.)
Das wiederum wäre Metagaming. Und der SL könnte lügen.
Lügen kann man in jedem Spiel. Das bringt einem bei einer Analyse aber auch nicht vorwärts. Und was bringt einen Lügen weiter? (Ich gehe mal davon aus, dass der SL kein Arschloch ist, der nur RPG spielt, um die Spieler zu quälen. - Falls dem dennoch so ist, gilt Regel 0: "Spiele nicht mit Arschlöchern.")
Natürlich ist der Vorwuf implizit: "Der Kopf ist nur explodiert damit wir ihn nicht identifizieren können."
Das kommt darauf an, was der Gruppenvertrag sagt:
Sagt der Gruppenvertrag, dass der SL simulationistisch-motiviert Ereignis fällen soll, dann hast du Recht.
Dann lautet der Vorwurf, dass er es nur gemacht hat, weil er die Story verfolgt. Und die Entschuldigung wäre, dass er es nur gemacht hat, weil er explodierende Köpfe für realistisch hält.
Sagt der Gruppenvertrag jedoch, dass der SL story-motiviert Ereignisse fällen soll, dann hast du Unrecht:
Dann lautet der Vorwurf, dass er es nur gemacht hat, weil er ein Realismus-Fanatiker ist und dass ihm die Story völlig egal sei. Und die Entschuldigung wäre, dass er es nur gemacht hat, weil er eine unidentifizierte Leiche für einen interessanten Story-Hook hält.
Was also der Vorwurf und was die Entschuldigung ist, hängt daher extrem vom Gruppenvertrag ab:
Hat man vereinbart, dass der SL simulationismus-motivierte Entscheidungen trifft oder hat man vereinbart, dass er story-motivierte Entscheidungen trifft?
Aber das ist Metagaming. Auch eine Diskussion über die Natur der Gesetzmässigkeiten ist an sich metagaming. Auch die Entscheidung, dass der Kopf explodiert, obwohl dies keineswegs als Gesetzmässig verteidigt werden kann, wäre Metagaming (konkreter: ein Gesetzesbruch der die Kohärenz des SIS schädigt)
Ja, es wäre ein Gesetzesbruch, aber nicht zwangsläufig ein Regelbruch.
Vielleicht wäre es ja ein Regelbruch (in der speziellen Runde), wenn man die Gesetze als wichtiger als die Story erachtet.
(Ich benutze hiermal deine Definition von "Regel" und "Gesetz".)
Sowas ist Geschmacksfrage. Damit setze ich mich an der Stelle (Definitionsfragen) nicht auseinander, aber ich will gleichzeitig auch nicht Geschmacksfragen oder Motivationsfragen oder Intentionsfragen usw als Kriterium für eine Definition über die Legitimität von Eingriffen in die Spielerhandlungen aufnehmen.
Wie gesagt:
Legitim ist alles, was erlaubt ist.
Illegitim ist alles,was verboten ist.
So einfach ist das.
Und was nun im Einzelfall erlaubt und was im Einzelfall verboten ist, ist nunmal extrem gruppenabhängig und letztendlich eine Geschmacksfrage.
Relevant ist ob sich die Teilnehmer auf einen Kohärenten SIS/Gesetzesraum einigen können.
Das hat imho nichts mit den Eingriff in die Spielerentscheidungen zu tun, sondern allgemein damit, ob es überhaupt zum Spiel kommt oder nicht.
Wenn sich die Mitspieler nicht einigen können, dann wird entweder ohne klaren SIS weitergespielt oder das Spiel wird unterbrochen, bis Kohärenz wieder hergestellt wurde.
(In-)Kohärente SIS sind sicherlich auch interessant. Aber sie sind irrelevant, wenn es um Eingriffe in Spielerentscheidungen geht.
Das bestreite ich. Und weiter bestreite ich die Relevanz der motivation.
Dann erkläre mir doch bitte, was dann an deinem Warhammer-Ork-Beispiel relevant wäre.
Ich dachte, bei deinem Warhammer-Ork-Beispiel wäre es relevant, dass dem SL die Story (SC trifft Francesco im Geschäft) wichtiger ist als die Plausibilität (auf der Erde gibt es keine Warhammer-Orks).
Falls das nicht der Punkt ist, wegen dem du das Beispiel gebracht hast, dann erläutere doch bitte, was an deinem Warhammer-Ork-Beispiel relevant ist.
Ich behaupte aber, dass die Idee an sich nützlich zur Analyse ist und das ist relevant.
Dem habe ich nie widersprochen.