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Was habt ihr lieber...

Ein Regelwerk mit ausgearbeitetem Metaplot. Den kann man dann weglassen.
51 (56.7%)
Ein Regelwerk ohne Metaplot. Den kann man dann dazuerfinden.
39 (43.3%)

Stimmen insgesamt: 71

Autor Thema: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?  (Gelesen 23653 mal)

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Online Jiba

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #100 am: 19.11.2010 | 14:21 »
Zitat
+1
Jetzt sind es schon +2.

Ich sehe übrigens das Meta im Plot als einen Begriff an, der im Sinne von "Plot hinter dem Plot" die Metaebene bezeichnet, die ein Redaktions-/Autorenteam eines Settings konstruiert. Also quasi ein Plot im Sinne einer "unser Setting soll das und das thematisieren und die und die Geschichte erzählen, die auch genauso ablaufen muss, weil wir sie für gut und interessant halten". Auf dem sogestalteten Metaplot fußen alle weiteren Entwicklungen in der zukünftigen Historie dieses Settings. So in die Richtung.

Und ich finde das Ravnos-Exitus-Beispiel gut, um den Punkt zu verdeutlichen. Chrischies Argument, dass der Metaplot erstmal nichts zu Spiel beiträgt, würde ich unterschreiben - das liegt nicht am falschen Umgang mit dem Material, denn dieses suggeriert ja keine Alternativen:

Die Technokraten äschern Ravnos mit einer magischen Fusionsbombe ein. Daraufhin startet die Woche der Albträume, in der alle Ravnos wahnsinnig und/oder vernichtet werden.

Das ist erstmal die Aussage. Und genau dieses Szenario, das wie Teylen es gut dargestellt hat, ja durchaus variantenreicher denkbar ist, hätte auch, eben nicht als festes Metaplotereignis (faktische Information - so ist es!), sondern als inspirierendes Baukastenelement eingeführt werden können:

Die Technokraten haben den Plan, Ravnos mit einer magischen Fusionsbombe einzuäschern. Sie forschen schon einige Jahre an diesem Projekt, müssen aber noch X, Y, Z Stationen bewältigen und Komponenten 1, 2 und 3 einsammeln. A, B und C, allesamt mächtige Technokraten, koordinieren das Projekt. Ihre Agenda ist DIE und DIE und DIE. Die Technokraten haben vor, das Vorhaben in 2005 zu realisieren, denn dann wird Ravnos nach ihren Berechnungen aus seinem Grab fahren. Sollte es ihnen gelingen, drohen katastrophale Folgen für die Vampire des Clan Ravnos. Im Folgenden ein paar Vorschläge, was passieren könnte...

Sowas will ich in Quellenbüchern eher lesen als ein "In Zukunft passiert das und das und ihre Gruppe ist nicht involviert."
Klar bedenke ich bei dem Argument jetzt die "goldene Regel" nicht - aber die ist auch keine Entschuldigung dafür, keine Alternativoptionen anzugeben... und wenn es nur in einem Seitenkasten ist.
« Letzte Änderung: 19.11.2010 | 14:23 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #101 am: 19.11.2010 | 14:26 »
Das ist doch Schaumschlägerei, denn im EE muss sich der Verlag ja dann doch für eine Variante entscheiden, da das Setting sonst nach und nach in vollständiger Beliebigkeit absinkt. Da würden dann dutzende Plotfäden geöffnet, ohne dass einer jemals zu Ende gebracht würde, ohne dass dem Setting die Chance gegeben würde zu reifen.

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #102 am: 19.11.2010 | 14:27 »
Das ist doch Schaumschlägerei, denn im EE muss sich der Verlag ja dann doch für eine Variante entscheiden, da das Setting sonst nach und nach in vollständiger Beliebigkeit absinkt. Da würden dann dutzende Plotfäden geöffnet, ohne dass einer jemals zu Ende gebracht würde, ohne dass dem Setting die Chance gegeben würde zu reifen.
Exakt das wollte ich soeben auch schreiben.

Offline Vash the stampede

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #103 am: 19.11.2010 | 14:29 »
Eine solche Settingerweiterung ließ aber keine globalen Ereignisse zu, weil die Varianten einfach zu vielfältig werden. Mit jedem weiteren Buch müssten zig Variationen erfasst werden. Jetzt gibt es zwar die Möglichkeit der bevorzugten Entwicklung, nur worin diese sich vom bisherigen Metaplot unterscheiden soll, sehe ich nicht. Abgesehen davon kann man den Metaplot doch auch neue Stunde 0 verstehen.
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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #104 am: 19.11.2010 | 14:33 »
Vielleicht sind auch einfach beide Extreme nicht so ideal.  :D
Argument zurückgenommen.
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“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #105 am: 19.11.2010 | 14:34 »
Jetzt sind es schon +2
Davor haben auch zwei widersprochen bzw. gezweifelt macht dann +/- 0 ^^;

Zitat
Das ist erstmal die Aussage. Und genau dieses Szenario, das wie Teylen es gut dargestellt hat, ja durchaus variantenreicher denkbar ist, hätte auch, eben nicht als festes Metaplotereignis (faktische Information - so ist es!), sondern als inspirierendes Baukastenelement eingeführt werden können:
Also der "Baukasten" inspiriert / motiviert mich weniger Varianten aufzustellen als die Aussage "So ist es", welche wohl auch etwas vielfaeltiger bzw. detaillierter daher kam.
[Habe mir im Chat eine Zusammenfassung geben lassen und ... aeh ... das man mehr Bauelemente kriegt motiviert nur noch mehr zum zerroppen - nachdem man den Schock ueber die Beteiligung von Kue-Jin, Geister, drei Goetter?, Garou und Magier Gewese sowie 3 Atomar Sprengsaetze und anderen Zeugs ueberwunden hat].

Der Baukasten ist fuer mich dort weniger greifbar da etwas weniger konkret.
Mir machte es auch deswegen nicht so wirklich Spass durch das Gehenna Buch zu lesen - weil man eigentlich nicht weiss was genau die von einem wollen und die Vorschlaege teilweise eher, hm, meinen Geschmack beleidigte. Da haetten sie besser geschrieben: Das passiert [Unserer Vorstellung nach]! Macht daraus was ihr wollt.
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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #106 am: 19.11.2010 | 14:48 »
Man kommt nun einmal bei Einführung eines Metplots mittelfristig nicht darum herum, verbindliche Ereignisse für die Spielwelt zu etablieren. Auch lassen sich die Spielercharaktere ganz einfach nicht überall als strahlende Helden und Aktivposten in den Mittelpunkt schreiben. Das klappt manchmal, aber bei weitem nicht immer. Wer damit ein Problem hat, der findet Metaplots scheiße. Kann man nachvollziehen.

Nach meiner Erfahrung und nach meinem Eindruck aber funktioniert ein Metaplot gemäß der Definition von Haukrinn einfach wahnsinnig gut und besser als alle mir bekannten Alternativen als Ideensteinbruch, Vorbereitungslektüre und Motivationsquelle. Die Systeme, die mich bislang langfristig, also über Jahre begeistert haben, verfügten über einen Metaplot, bei dem ich zumindest einige Aspekte richtig geil fand.

Klar gibts auch Settings, die auf Stand 0 in sich geil sind. Nehmen wir da als Beispiel mal Delta Green. Dazu gibts viel Settingmaterial, auch einige Romane, aber es ist kein wirklich konsequentes Fortschreiben der Zeitlinie erkennbar. Das kann man spielen und für viele Sitzungen ist das auch sicherlich ergiebig. Wenn ich aber als SL langfristig tolle Ideen einbringen möchte, so hilft mir ein Metaplot dabei einfach extrem massiv weiter, weil ich da einfach die Welt im Vorbeigehen abseits der Spieler spannend weiterentwickeln kann und bei Bedarf jederzeit Bausteine aus den im Hintergrund laufenden Fäden hinzunehmen kann. Das ist bei "Stand 0"-Settings ganz einfach bedeutend schwieriger. Klar muss man bei Metaplot-Settings bisweilen auch mal ignorieren und umbauen. Aber die Vorteile überwiegen nach meiner Erfahrung einfach so klar, dass ich dazu eine sehr dezidierte Meinung habe und offensiv vertrete. Ich habe auch noch kaum Argumente gelesen, weshalb das anders sein sollte.

Metaplotbashing war eine zeitlang hip, aber so richtig verstehen konnte ich das nie. Die einzige Erklärungen, die mir dazu einfielen, waren in der Tat ein Mangel an Phantasie oder eine geringe Spieltiefe. Dass es Runden gibt, in denen der SL etwas Metaplotähnliches selbstentwickelt, facettenreich und tauglich parallel zum Spiel entwickelt, kann ich mir nicht vorstellen. Aber vielleicht fehlt da dann einfach im Gegenzug mir selbst die Phantasie, kann schon sein.

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #107 am: 19.11.2010 | 14:55 »
Nur mal ne kurze Darstellung meiner Erwartungen an den Metaplot:
Ich will interessante Konflikte, die sich ruhig wandeln dürfen. Der Metaplot soll hier eine Hilfe von Verlagsseite sein.

Das heißt, gegen Metaplot habe ich nichts, wenn er außerhalb der Charaktermöglichkeiten stattfindet.
Beispiel:
- SR und die Entwicklungen um Chicago
- oder die Scheibenballligen(?) von Opus Anima. ;D
- Ich finde auch die Nachrichten/Herolde verschiedener Welten cool, die bestimmte kleine Ereignisse verkünden.

Das sorgt für ein angenehmes HIntergrundrauschen, mit dem die SCs wechselwirken können und das die Welt lebendig erscheinen lässt.

Die Ravnosgeschichte ist nicht so meins, da sie zu viel Einfluss auf die Spieler hatte. Der Metaplot soll für mich Anregungen bieten, Themen nahelegen oder Konflikte verschieben, aber sie nicht auflösen etc. das ist Aufgabe der Runde.
Wenn der Metaplot so gestaltet ist, dass er nur punktuell einsetzt und Tipps gibt, bin ich gerne dafür zu haben.

Ist das eigentlich noch Metaplot, was ich will?
;D

« Letzte Änderung: 19.11.2010 | 15:01 von Bi-Ba-Besserspieler »

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #108 am: 19.11.2010 | 14:58 »
Ich halte das Ravnos-Teil auch für einen Strohmann.

Online Jiba

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #109 am: 19.11.2010 | 15:02 »
Dass es Runden gibt, in denen der SL etwas Metaplotähnliches selbstentwickelt, facettenreich und tauglich parallel zum Spiel entwickelt, kann ich mir nicht vorstellen. Aber vielleicht fehlt da dann einfach im Gegenzug mir selbst die Phantasie, kann schon sein.

Deine Argumentation ist nachvollziehbar, auf jeden Fall... letztlich ist es wohl eine Geschmacksfrage. Aber den Punkt im Zitat kann ich nur bestreiten, denn ich finde er impliziert, dass die Autoren, die Metaplots entwickeln und schreiben, ein größeres Talent oder höhere Fähigkeiten haben, Metaplots zu entwickeln, die zum jeweiligen System passen, als einfache Rollenspieler. Und das würde ich so nicht teilen, vor allem wenn ich überlege, dass der Unterschied zwischen vom SL entworfenen Geschehnissen in der Spielwelt und den offiziellen vom Regelwerk diktierten vielen Spielern in der konkreten Spielsituation wohl gar nicht so klar ist... kann natürlich aber auch sein, dass die Spieler, weil sie das Ding ja in der Runde doch irgendwie spielen, keine objektive Perspektive auf das Metaplotgeschreibsel des SLs nehmen können... Außerdem habe ich ehrlich gesagt noch niemals jemanden irgendwo gelesen, der einen alternativen Metaplot zu einem Setting tatsächlich veröffentlicht hätte...
Aber selbst wenn wir das annehmen, glaube ich, dass Metaplotautoren ganz normalen Rollenspielern bei der Gestaltung weltumgreifender Handlungsstrukturen nichts voraus haben.
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“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Humpty Dumpty

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #110 am: 19.11.2010 | 15:08 »
Aber selbst wenn wir das annehmen, glaube ich, dass Metaplotautoren ganz normalen Rollenspielern bei der Gestaltung weltumgreifender Handlungsstrukturen nichts voraus haben.
Da bin ich bei Dir. Nur glaube ich, dass der normale Rollenspiel-SL mit der Vorbereitung der Runde wunderbar ausgelastet ist. Selbst oder auch insbesondere wenn man sich so viel Arbeit macht wie beispielsweise ein Jörg D. das für sich in Anspruch nimmt, bleibt entsprechend weniger Luft für das Stricken am Hintergrundrauschen. Bei Shadowrun war das beispielsweise das tägliche Anschauen der Nachrichten. Das ist eine gewaltig geile Möglichkeit für den SL, an diversen Stellen weitere Köder auszulegen, um Aktivitäten und Interessen der Spieler zu triggern. Wenn settingseitig aber Unterstützung in Form eines Metaplots kommt, so ist die mir als SL eigentlich immer willkommen. Rausschmeißen und Ignorieren geht schließlich immer.

Ich zudem habe das Selbstbewusstsein mir durchaus zuzutrauen, ähnlich lässige Plots zu ersinnen wie "professionelle" Schreiber. Aber zumindest mir fällt es schwer, zusätzlich dazu auch noch die Welt als Ganzes kompetent, facettenreich und vor allem mit einem langfristigen Anspruch (und da geht der Metaplot vieler Settings ja hin) auszuleuchten. Das wollte ich damit eigentlich nur sagen.
« Letzte Änderung: 19.11.2010 | 15:11 von TAFKAKB »

Offline Oberkampf

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #111 am: 19.11.2010 | 16:37 »
Gut, wenn man so von der Welt als Ganzes fasziniert ist, mag sein, dass der Metaplot da hilft. Ich bin das zumindest als Spieler ganz gewiss nicht, und auch als Spielleiter reichen mir da wenige Anreize aus. Bloß weil man keinen Metaplot mag, heißt das ja nicht, dass man sich nicht von externen Quellen inspirieren lässt. Ich habs bloß gerne fokussiert auf der Ebene, wo sich die Spielercharaktere befinden. Als Spieler ziehe ich z.B. nur wenig Vergnügen aus dem "Radio Aventuria", das mein Savage Aventurien SL manchmal anschmeißt. Da finde ich den Teil interessanter, wo es was für die Charaktere zu tun gibt, als den Bericht über den Frontverlauf zwischen Al' Anfa und den Tulamiden.

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Offline Merlin Emrys

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #112 am: 19.11.2010 | 17:53 »
Aber selbst wenn wir das annehmen, glaube ich, dass Metaplotautoren ganz normalen Rollenspielern bei der Gestaltung weltumgreifender Handlungsstrukturen nichts voraus haben.
Nun ja, vielleicht doch, weil sie im "offiziellen Kanon" herumschreiben können und damit mehr Gestaltungsmöglichkeiten haben. Spielleiter müssen bei sowas immer befürchten, daß die Spieler sich beschweren, das sei aber nicht spielweltkonform...

Ich Gegensatz zu TAFKAB sehe ich aber kein Problem, als "kleiner einsamer Spielleiter" eine epische Kampagne a la G7 auch alleine für meine Runde aus dem Boden zu stampfen. Nicht ganz so detailliert, was die Ereignisse abseits der Charaktere angeht, das muß ich wohl zugeben, aber macht das einen Unterschied, wenn die Spieler davon auch nichts mitkriegen, weil sie ja nur an einem Ort zur gleichen Zeit sein können und der Rest nur zusammengefasst zu ihnen dringt?
Und vor allem kann ich die Charaktere meiner Spieler dann gleich als Dreh- und Angelpunkt nehmen, vergleichbar den Gezeichneten, die dann aber wirklich von A bis Z mit- und selbstbestimmen, was geschieht, und die es sind, die Könige, Kaiser und Heerführer anweisen, statt für sie die Laufburschen zu spielen... Gut, was fehlt, ist das Gefühl, daß die Bedeutung des Erspielten über die eigene Spielrunde hinausreicht. Das geht nur, wenn jemand zentral die Sache leitet. Aber sonst...?

Online Jiba

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #113 am: 19.11.2010 | 17:57 »
Zumal man, wenn man eine Sandbox bauen würde, ja schon auch auf Aussenentwickungen Rücksicht nimmt und da metaplotiges zu entwirft... oder zumindest das "Hintergrundrauschen".
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Humpty Dumpty

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #114 am: 19.11.2010 | 18:32 »
Ich Gegensatz zu TAFKAB sehe ich aber kein Problem, als "kleiner einsamer Spielleiter" eine epische Kampagne a la G7 auch alleine für meine Runde aus dem Boden zu stampfen. Nicht ganz so detailliert, was die Ereignisse abseits der Charaktere angeht, das muß ich wohl zugeben
Exakt das hatte ich oben gesagt. Fette Abenteuer sind kein Problem, aber das Metaplotgeschehen drumherum kann ich dann nicht auch noch leisten.

Aber: die Charaktere bekommen davon selbstredend eine Menge mit. In einer Oase hat man Gerüchte gehört. Im Hafen wird von Ereignissen berichtet. Die Vögel zwitschern Nachrichten und so weiter und so fort. Da muss man nicht in die Gegenwart oder die Zukunft gehen, um den Informationsoverkill einzuläuten. Aber da hilft ja der Metaplot.


Als Spieler ziehe ich z.B. nur wenig Vergnügen aus dem "Radio Aventuria", das mein Savage Aventurien SL manchmal anschmeißt. Da finde ich den Teil interessanter, wo es was für die Charaktere zu tun gibt, als den Bericht über den Frontverlauf zwischen Al' Anfa und den Tulamiden.
Komisch. Gerade sowas macht für mich die Lebendigkeit der Spielwelt aus. Es tut sich halt auch dort was, wo die SC nun mal gerade nicht hindurchwatscheln.

Offline Vash the stampede

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #115 am: 19.11.2010 | 19:35 »
Zumal man, wenn man eine Sandbox bauen würde, ja schon auch auf Aussenentwickungen Rücksicht nimmt und da metaplotiges zu entwirft... oder zumindest das "Hintergrundrauschen".

Sehr richtig. Jede gesetzte Information ist wie ein Metaplot. Wenn nun die Wichtigkeit der Information entsprechend gewertet wird, entwickele ich damit auch eine Handlung. Die verfeindete Nation die sich zum Krieg rüstet, der mächtigste Magier der Welt der gesucht werden muss - das sind Informationen die im Setting verankert sein können. Aber im Grunde sind sie vorbereiteter Metaplot, der nur entwickelt werden muss. Ob und wie er sich aufbaut ist dabei nicht gesagt. Aber so kann man es ebenso mit einem Metaplot handhaben. Die Dinge, die der Gruppe uninteressant erscheinen, kann man ebenso ignorieren (und später sogar aufgreifen, weil sie ja definiert wurden). Gleiches könnte man auch erreichen, wenn man sich selbst einen Weltenverlauf überlegt (oder auswürfelt). Was ich damit sagen will: Settinginformationen sind schon vorbereiteter Metaplot.
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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #116 am: 19.11.2010 | 20:48 »
Mir fällt es auch schwer eine Grenze zu ziehen, die Metaplot und Setting trennt.
Wenn in FS dasteht, dass Salandra Decados die Geliebte von Kaiser Alexius ist, dann ist das Setting, wenn nun aber im nächsten Band von einer LiHalan die Rede, die so langsam anfängt Slandra auszustechen, dann wirds auf einmal Metaplot, weil sich das Setting ändert?

Solange dynamische Settings sich nicht unter den Händen des SL wegentwickeln, die Spieler den Metaplot aktuell und zeitkritisch einfordern, oder ihm mehr bedeutung beimessen, als einem Kaufabenteuer, gibt es nichts, das mMn dagegen spricht.


Offline Merlin Emrys

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #117 am: 19.11.2010 | 21:01 »
Exakt das hatte ich oben gesagt.
Nö, denn ich kann ja das Metaplotgeschehen soweit leisten, wie es erforderlich ist.

Humpty Dumpty

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #118 am: 19.11.2010 | 21:59 »
Nö, denn ich kann ja das Metaplotgeschehen soweit leisten, wie es erforderlich ist.
Naja, zwischen "reduziert" und "nicht ganz so detailliert" sehe ich keinen Unterschied. Wenn das bei Dir anders ist: bitte schön.

Offline Joerg.D

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #119 am: 19.11.2010 | 22:32 »
Setting ist ein "Ist Zustand" Meta Plot ist "Wird passieren"
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline Bad Horse

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #120 am: 19.11.2010 | 22:41 »
Ohne jetzt alles besonders intensiv gelesen zu haben: Ja, ich habe das so gemeint wie geschrieben. Ich habe noch nie einen Mehrwert in einem Metaplot gefunden; ich mag Metaplots nicht.

Das liegt vielleicht daran, dass ab dem Zeitpunkt, wo wir anfangen zu spielen, dass unsere Kampagne und unsere Welt ist. Eine Welt, über die ich mir als SL Gedanken gemacht habe und für die ich ein Gefühl entwickelt habe. Und dann kommt irgendjemand anders und erklärt mir, dass sich die Welt jetzt so-und-so entwickelt? Nein, danke. Kann ich drauf verzichten.

(Ich spiele aber auch meistens mit GRW und ohne Settingbände - das liegt daran, dass in den meisten Fällen die Settingbände erst dann herauskommen, nachdem wir angefangen haben und ich da eh schon Sachen definiert habe...)

@Frage mit den gut vernetzten NSCs: Dresden Files City Creation hat mir zumindest ein extrem geiles NSC-Netz gebracht, wo Konflikte vorprogrammiert sind.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Merlin Emrys

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #121 am: 19.11.2010 | 23:18 »
Naja, zwischen "reduziert" und "nicht ganz so detailliert" sehe ich keinen Unterschied.
Und wie passt "reduziert" zu:
das Metaplotgeschehen drumherum kann ich dann nicht auch noch leisten.
Kannst Du nun (wenn auch reduziert) oder kannst Du nicht?
Denn zwischen "kann ich nicht" und "kann ich völlig ausreichend detailliert, aber eben nicht überreich" sehe ich einen Unterschied.

Setting ist ein "Ist Zustand"
Synchron oder diachron? Oder gar - beides?

Humpty Dumpty

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #122 am: 19.11.2010 | 23:51 »
Kannst Du nun (wenn auch reduziert) oder kannst Du nicht?
Denn zwischen "kann ich nicht" und "kann ich völlig ausreichend detailliert, aber eben nicht überreich" sehe ich einen Unterschied.
Aufmerksam mitlesen, dann klappts auch mit dem Nachbarn:
Ich zudem habe das Selbstbewusstsein mir durchaus zuzutrauen, ähnlich lässige Plots zu ersinnen wie "professionelle" Schreiber. Aber zumindest mir fällt es schwer, zusätzlich dazu auch noch die Welt als Ganzes kompetent, facettenreich und vor allem mit einem langfristigen Anspruch (und da geht der Metaplot vieler Settings ja hin) auszuleuchten. Das wollte ich damit eigentlich nur sagen.
Und nun bitte Schluss mit der Sophisterei. Wir haben nun hoffentlich verstanden, was der andere sagen wollte und teilen ganz offenkundig die gleichen Ansichten.

Offline Merlin Emrys

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #123 am: 20.11.2010 | 00:25 »
Ich fürchte, so richtig mitkommen tue ich nicht, wie Du jetzt argumentierst... aber es wird so wichtig auch nicht sein. Was meine Meinung zur Wichtigkeit von Metaplots angeht, verweise ich auf den letzten Beitrag von Bad Horse von 22:41 Uhr, da steht das Wichtigste drin :-) .

Eulenspiegel

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Re: Metaplot - Hinzuerfinden oder weglassen?
« Antwort #124 am: 20.11.2010 | 01:19 »
Die Technokraten haben den Plan, Ravnos mit einer magischen Fusionsbombe einzuäschern. Sie forschen schon einige Jahre an diesem Projekt, müssen aber noch X, Y, Z Stationen bewältigen und Komponenten 1, 2 und 3 einsammeln. A, B und C, allesamt mächtige Technokraten, koordinieren das Projekt. Ihre Agenda ist DIE und DIE und DIE. Die Technokraten haben vor, das Vorhaben in 2005 zu realisieren, denn dann wird Ravnos nach ihren Berechnungen aus seinem Grab fahren. Sollte es ihnen gelingen, drohen katastrophale Folgen für die Vampire des Clan Ravnos. Im Folgenden ein paar Vorschläge, was passieren könnte...
Das liest sich aber nicht wie ein Metaplot, sondern eher wie ein ganz normaler Plot, der in einem Abenteuerband erscheinen könnte.

Zitat
Sowas will ich in Quellenbüchern eher lesen als ein "In Zukunft passiert das und das und ihre Gruppe ist nicht involviert."
Erstmal sagt der Metaplot nur, was passiert. Ob die Spieler nun involviert sind oder nicht, ist dagegen Entscheidung des SLs. (Bzw. hängt vom Verhalten der SCs ab.)