Autor Thema: FATE und Immersion  (Gelesen 9671 mal)

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ErikErikson

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Re: FATE und Immersion
« Antwort #50 am: 23.12.2010 | 13:30 »
Erinnert mich stark an die Stance Sache. erstmal kommts drauf an, ob Regeln einen immer aus der Immersion rauswerfen, oder nur dann, wenn man regeln einsetzt, die mehr als den eigenen Charakter betreffen. ich würde ja Immersion so definieren, das man bei jeder regelanwendung gefahr läuft, Immersion zu verlieren.

Und dann hatten wir das Theater, ich sage absichtlich Theater mit den abstrakten regeln ja schon bei dem D&D 3.4 vs. 4.0 vergleich. Also dass eine regel keine handlung mehr representiert sondern ein abstraktes Konzept wie Zufall oder gelegenheit. Daran macht falcon immer noch rum, weiss der Herr wieso, ich find das ziemlich problemlos.

 

Offline Falcon

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Re: FATE und Immersion
« Antwort #51 am: 23.12.2010 | 16:52 »
tja, wenn ich wüsste wieso könnte ich vermutlich auch Spass mit FATE haben (oder sagen wir mal länger als in einer Kurzfristigen Bier&Bretzelrunde). Und vermutlich würde nicht die Mehrheit der Rollenspieler ebenfalls nur Systeme mit Regeln spielen, die nur den Charakter betreffen (DSA) z.b., wenn sie mit dem abstrakten Regisseursansatz Spass haben könnten.
Vielleicht sind die Unterschiede in den Spielweisen des Hobbies doch größer und inkompatibler, als behauptet wird und besagt abstrakte Regeln eher eine Randerscheinung

Da würde ich die Energien lieber darauf verwenden charakterbezogene Regeln zu verbessern. Ulkigerweise benutze ich aus denselben Gründen aus denen  Azzuareylos FATE nutzt eben Savage Worlds. Da gibts die abstrakten Tricks und dergleichen, da kann man eine Menge eigene Ideen einbringen ohne gleich für den Charakter noch die Umwelt und die Umstände mit hinzuzuerfinden.
« Letzte Änderung: 23.12.2010 | 16:54 von Falcon »
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Offline Roland

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Re: FATE und Immersion
« Antwort #52 am: 23.12.2010 | 17:21 »
Ich hatte bei unseren FATE Runden bisher keine Probleme mit der Immersion. Genau wie z.B. bei Savage Worlds laufen die Meta-Prozesse mit etwas Gewöhnung und gutem Willen sekundenschnell  und/oder im Hintergrund ab. Außerdem fällt es mit nicht schwer zu akzeptieren, dass die Schaffung der "Spielrealität" nicht kontinuierlich verläuft.  Das tut er auch in klassischen Spielen meist nicht.

Und vermutlich würde nicht die Mehrheit der Rollenspieler ebenfalls nur Systeme mit Regeln spielen, die nur den Charakter betreffen (DSA) z.b., wenn sie mit dem abstrakten Regisseursansatz Spass haben könnten.

Die meisten Rollenspieler spielen einfach was sie kennen oder wozu sie überredet werden.
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Re: FATE und Immersion
« Antwort #53 am: 23.12.2010 | 20:53 »
Da ich Fate2 als erstes und darauf aufbauend SBA geleitet habe, bin ich aus einer cruncharmen Variante in eine sehr crunchige gestolpert.
Fate2 regelt Dinge sehr schön flach und schnell.
SBA kann man genauso spielen, wenn man Stunts flach hält und wenig bietet, sondern viele Fakten schafft.

Die Metaebene war in meinen Runden meist dann "störend" im Sinne von "Immersionshindernd", wenn erspielte Boni eingelöst wurden und Folgen beschrieben wurden.
Allerdings habe ich ein anderes Spielgefühl, das mir sehr viel Spaß macht:
Ich bestimme einen großen Teil des Geschickes meines Charakters und ich kann rocken, wenn ich die Wirkung mit einigen Aktionen per Aspekten in der Geschichte verankere.
Dabei sehe ich meinen Charakter auf einer Bühne handeln. Das ist bei mir aber immer so und auch der Grund, weshalb ich an Sabbatrunden etc. völlig ohne Skrupel und schlechtes Gewissen meine Freude haben kann. (Wenn ich es mit ordentlich Hybris ausdrücken will: Brechtsche Haltung zur Figur)

Diesen Stil finde ich in Fate hervorragend unterstützt.

90% der Fatepunktökonomie und des Metaspiels läuft sehr still ab. FP werden still verteilt oder untermauern still eine Ansage (Man kennt ja die Aspekte). GÄnsefüßchen in der dirkten Rede machen klar, dass man gerade ein Manöver durchführt etc.
Da so ziemlich alles auf Aspekt y/n, +2/-2, FP y/n hinausläuft, kann es auch sehr still geschehen.

(Diesen Fate2 + Konsequenzenhack müsste ich mal wirklich anpacken...)

Edit:
Zornhaus Hinweise zur Immersion sind goldrichtig (imho).

Offline Blechpirat

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Re: FATE und Immersion
« Antwort #54 am: 27.12.2010 | 16:35 »
Ich möchte noch erwähnen, dass es mich aus dem Flow bringt, wenn ich den SL fragen muss: "Ist da ein Fenster?" "Wo genau liegt der Teppich" "Ist das Bücherregal aus Holz?" oder ich sogar mit einer Annahme (natürlich sind Bücherregale in Fantasysettings aus Holz) ins Leere laufe und der SL mir dann sagt: Aber es brennt nicht, das Regal ist aus Wonderium!

Das alles passiert mir bei FATE nicht, weil ich es als Spieler (zur Not bezahlt) selbst bestimmen darf.

Gerade in soweit versteht ich Zornhau auch nie: Der SL beschreibt den Raum (in allen Spielen), was er beschreibt steht fest. Bei FATE werden die (unbeschriebenen) Leerstellen dann eben vom Spieler beschrieben und damit "wahr - und schon immer so". Der Umweg über eine Frage an den SL (Das Regal ist doch aus Holz, oder?) entfällt - was mir den Flow deutlich erleichtert.

Offline Joerg.D

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Re: FATE und Immersion
« Antwort #55 am: 27.12.2010 | 17:15 »
Das Einbinden von Narretiv Truth erleichtert mir das Eintauchen in die Spielwelt und damit meine IMMERSION, weil ich nicht ständig durch Fragen und Antworten auf die Metaebene gerissen werde.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline Lord Verminaard

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Re: FATE und Immersion
« Antwort #56 am: 27.12.2010 | 18:02 »
Ich persönlich habe mit einem Wechsel von Meta-Ebene und In-Character-Ebene überhaupt keine Probleme, und die intensivsten Runden, die ich erlebt habe, wechselten zwanglos zwischen beidem – im Dialog und teilweise auch in der Regelanwendung. Dieses „Meta stört meine Immersion“-Gerede hört man ja immer wieder, letztendlich stelle ich niemandes Erfahrungen in Frage, aber ich glaube schon, jeder tut gut daran, aus seinen Erfahrungen keine vorschnellen Schlüsse zu ziehen (oder gar anderer Leute vorschnelle Schlüsse unkritisch zu übernehmen). Oft ist der Sand eher woanders im Getriebe, die Meta-Ebene und die Regeln sind dann eben fehlerhaft, deshalb stören sie, und nicht weil es Meta-Ebene bzw. Regeln sind.

Das alles vorausgeschickt, muss ich sagen, bei dem, was ich immer so über FATE lese, legt sich mir schon manchmal die Stirn in Falten. Aspekte hin fünf im Sinn, da frage ich mich schon ernsthaft, ob man sich da nicht zu sehr drin festbeißt, mit dem Ergebnis einer gewissen Beliebigkeit und/oder Redundanz auf IC-Ebene, aber: Viele tolle Rollenspieler, die ich sehr schätze, schwören auf FATE, daher möchte ich es unbedingt mal ausprobieren, am besten auch mehrfach, bevor ich mir ein Urteil bilde.
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Danger Zone Blog - Vermi bloggt über Rollenspiel und Blood Bowl