Zumindest ist es ein Problem welches nicht ganz unabhängig vom gespieltem System beantwortet werden kann da die Mittel der Spielercharaktere sich natürlich unterscheiden.
Ein Detektivabenteuer ist so durchaus auch auf hohen Stufen noch problemlos möglich (halt auch in D&D, aber dort dann zumindest etwas Editionsabhängig)
Aber das Grundproblem ist ein ganz anderes, und dies ist die Erwartungshaltung. Man sieht dies schön an Luxferres Ausgangsposting:
Warum sollte sich ein Herrscher noch eine Burg bauen, wenn ein x-beliebiger, gegnerischer Magier (schon im mittleren Stufenbereich) diese ohne viel Aufwand und ohne viele Ressourcen zu verbrauchen, einreissen kann?
An dieser Stelle gibt es letztlich die Haltung das Burgen nutzlos wären wenn sie eroberbar sind. Dies deckt sich aber nicht mit unserer Realität, in der Burgen sehr wohl eroberbar waren (meist war ja nichtmal das Tor unten) ohne dass sie ihren Nutzen verloren.
Man kann über dieses Realismusargument sicherlich streiten insofern dass "unrealistisch" sich immer auf den Kontext der Spielwelt bezieht. Aber auch dort gibt es sehr viele stimmige Gründe für den Bau von Wehranlagen (um mal nicht nur Burgen an sich zu nennen).
Zum einem haben sie im Kontext der Regeln klare Vorteile (In D&D z.B. Schutz vor manchen Zaubern, Fernangriffen und ähnlichen Dingen dazu Schutz vor einer Vielzahl von Monstern die da so kreuchen und fleuchen). Zum anderem sind sie Nichtmagisch - und können wesentlich einfacher für jemanden ohne den benachbarten Magierfreund oder viel Gold hergestellt werden. (Ein Trupp Untertanen der im Steinbruch Baumaterial besorgt ist je nach Spielwelt sehr wahrscheinlich leichter zu organisieren als ein hochstufiger Magier der vergleichbare Gegenstände für Gold herstellt).
Und anders als magische Gegenstände lassen sie sich schrittweise bauen. Erst baut man ein Anwesen, dann eine Mauer drum rum - damit man weiter schauen kann noch einen Turm und am Ende baut man auf die Mauer noch Zinnen und überlegt sich sonstwelche Extras. So sind Burgen bei uns ja auch entstanden - über Generationen. Das senkt die Kosten für den einzelnen.
Aber der entscheidende Punkt ist: Der Sinn einer Burg ist kein vollkommener Schutz sondern nur Schutz. Und dieser existiert auch regeltechnisch und ohne die Plausibilität der Spielwelt zu gefährden.
Wie gesagt - sehr oft wird bei diesem "Unrealistisch" Argumenent nur sehr Oberflächig nachgedacht, und dadurch wirken dann Dinge unrealistisch die eigentlich vollkommen normal sind.
Ein anderes Beispiel ist so ein Gegenstand der endlos Wasser herbeizaubert. Habt ihr bestimmt schonmal gehört, das Argument lautet so:
"Eigentlich dürfte es in der Spielwelt keine Wüsten geben, ein einzelner Magier mit einem Decanter of endless Water würde ausreichen um sie zu begrünen."
Klingt auf den ersten Blick ja auch vollkommen plausibel, oder? Wenn ich Wasser in die Wüste bringe wird sie doch grün, oder?
Vergleicht man dieses Argument mit der Realität so fällt auf dass der grösste Fluss der Erde ausgerechnet durch die grösste Wüste der Erde fliesst. Mit viel viel mehr Wasser als jemals herbeigezaubert werden könnte. Seit Jahrtausenden. Und die Wüste wächst.
Das meinte ich in diesem Thread. Viele unserer Erwartungen halten den Vergleich mit der Realität nicht stand.
Verbrecher könnten von irgendwelchen Leuten gefasst werden die Fähigkeiten und Mittel haben die dem Normalmenschen nicht zur Verfügung stehen? Passiert tagtäglich. In der ganz realen Realität.
Falsch ist nicht die Spielwelt die dies auf andere Weise simuliert sondern die Erwartungshaltung die suggerriert dann würde es keine Verbrechen mehr geben. Ein Magier oder allgemeiner gesagt Abenteurer der den normalen Raub aufklärt ist letztlich die Ausnahme - es ist ein Risiko für den Verbrecher aber es hindert ihn nicht das Verbrechen zu begehen.