Meine Vorschläge:
1. Feedback wird gemeinsam vor dem eigentlichen Spiel abgegeben.
Nach dem Spiel, gerade bei längeren Runden, sind Spieler oftmals noch aufgekratzt und hundemüde. Die Bereitschaft, sich eine Kritik zu überlegen, ist gering und oftmals wollen viele nur schnell ins Bett.
Wenn man bis zur nächsten Runde mit dem Feedback wartet, dann haben die Spieler auch noch die Möglichkeit, die Geschehnisse etwas differenzierter zu betrachten.
Nicht umsonst gibt es auch beim Bund die Regel, daß man sich immer beschweren darf, aber erst nachdem man eine Nacht über die Sache geschlafen hat.
Der Schwachpunkt ist, daß die Spieler Teile des Abenteuers oder was sie gestört hat, vergessen haben könnten.
2. Sprich mit ihnen! Sag ihnen, daß Du Feedback benötigst, um Dich zu verbessern und daß Du gerne eine solche Runde einführen möchtest. Gegen den Widerstand der Gruppe Kritik einzufordern, ist schwierig. Erstmal Unterstützung dafür holen.
3. Feste Feedbackregeln - Ich hab es auch schon oft gehabt, daß man als Feedback zu hören kriegt "Paßt schon!" oder "War toll". Das ist nicht verwertbar. Ebenso könnte man nach einer schlechten Runde mit negativer Kritik erschlagen werden. Ich wollte in meiner Runde mal feste Feedback-Regeln einführen, bin aber damit gescheitert bei Punkt 2. Die Idee find ich immer noch gut und würde es auch wieder versuchen, das einzuführen. Check mal
hier.
Und noch ein Tipp:
Verlaß Dich bloß nicht auf nonverbales Feedback! Das ist extrem schwer verwertbar, weil es einen riesigen Interpretationsspielraum hat. Beim Feedback muß dieser Spielraum aber so gering wie möglich sein, damit man keine falschen Schlüsse zieht.
Einfaches Beispiel:
Spieler sitzt mit verschränkten Armen da und ist kaum aktiv.
Was ist los?
1. Er kann mit dem Abenteuer nichts anfangen und langweilt sich.
2. Er ist sauer auf Dich.
3. Er ist sauer auf einen anderen Spieler.
4. Ihm ist kalt.
5. Er ist müde.
6. Er hat private Probleme.
7. Er ist geistig noch bei der Arbeit.