Verhällt sich Romantic-Fantasy-RPG zu normaler Fantasy in etwa so wie Twilight zu Vampirromanen?
Sonst bräuchte der Begriff (zumindest für mich) ein wenig erläuterung^^
Schwer zu sagen. Nach einem Beitrag in der vorletzten Ausgabe der
Nautilus (Abenteuer & Phantastik) gibt es ja mittlerweile speziell auf dem deutschen Buchmarkt den Begriff "Romantasy" aus "Romantik" + "Fantasy". Dieser wird insbesondere für diese ganze aktuelle, neue Welle von Frauen-Kitschromanen mit Fantasy- und Dark Fantasy-Kulisse benutzt. Dass sich diese Bezeichnung noch nicht besonders weit verbreitet hat, sehe ich daran, dass ich dazu im Moment noch keinen Wikipedia-Artikel finde.
Darunter fallen eben die Romane, in denen sich nach Schema F die modernen, flippigen, mehr oder weniger selbstbewussten Frauen aus dem modernen Großstadtleben auf einmal mit einem großen strammen Kerl vergnügen, der zufällig noch ein Vampir, Dämon oder archaischer Zauberer ist.
"Romantic Fantasy" ist in den englischsprachigen Ländern meiner Meinung nach auch wieder ein breit gefasster Begriff. Es gibt ihn bestimmt schon ein paar Jahre länger als den aktuellen Romantasy-Modetrend. Ich denke, damit sind im Endeffekt Unterhaltungsromane im Stil schwülstiger Melodramen gemeint, so im Stile von Vom Winde verweht, Fackeln im Sturm, usw., die eine mittelaterliche Fantasy-Welt als Kulisse verwenden. Manche Leute sagen, bestimmte Romane von Marion Zimmer Bradley, Melanie Rawn u.a. zählen auch zur "Romantic Fantasy" - im Grunde alles mit etwas mehr Betonung auf Frauengestalten und Liebesdramen anstatt Orks-Elfen-Zwerge-Schwertkämpfen. Aber ich sage gleich dazu, dass ich mich auf diesem Sektor kaum auskenne und höchstens 1 oder 2 Romane dieser Art selber gelesen habe.
Die englischsprachige Wikipedia sagt dazu:
"...One of the key features of romantic fantasy involves the focus on relationships, social, political, and romantic. Romantic fantasy has been published by both fantasy lines and romance lines.
Some publishers distinguish between "romantic fantasy" where the romance is most important and "fantasy romance" where the fantasy elements are most important. Others say that "the borderline between fantasy romance and romantic fantasy has essentially ceased to exist, or if it's still there, it's moving back and forth constantly"." (Siehe
Romantic fantasy)
Rein technisch gesehen gibt es in den USA noch das Untergenre der "erotic fantasy", in der es richtig drastische Sexszenen (mit teilweise ähnlich abstrusen und schillernden blumigen Beschreibungen wie auch ansonsten in der Billig-Erotikliteratur) gibt. In manchen dieser Bücher ist natürlich das "Rumgeturne im Bett" ein Selbstzweck und der eigentliche Kaufanreiz für den Buchkäufer. Das Beispiel, das ich aus diesem Genre letztes Jahr gelesen habe, war "Unveiling the Sorceress" von Saskia Walker.
"Twilight", was ich mir sicherlich nicht selber antun werde (da es auch von Dennis Schenk im Fernsehen eine katastrophale Kritik erhalten hat), würde ich überhaupt nicht zu diesem Genre zählen. Es ist nach allem, was ich darüber gelesen habe, weder romantische Fantasy noch erotische Fantasy, sondern ein Teenager-Liebesroman mit ein bisschen Gothic-Klischees.
Ich habe Idyll vor Jahren auch gekauft und würde es aufgrund des 1PG-Systems eher das "Mini-Pendragon" nennen. Pseudomittelalterliche Liebesdramen kann man in ähnlicher Form auch in Pendragon haben - Lancelot und Guinevere, Tristan und Isolde, etc. - nur dass du in Idyll nicht die 300 Seiten Background und ausführliche Regeln für Ritter und ihre Waffen und Bräuche bekommst.
Eigentlich ist Idyll für One-Shot-Spiele auch recht nett... in einem anderen Thread habe ich ja gerade erst über Exosuit A-OK als ein anderes Spiel aus der 1PG-Reihe geschrieben.
Idyll ist ähnlich traditionell: sechs Attribute, ein paar Skills dazu, man zaubert mit Magiepunkten und verliert im Kampf Trefferpunkte, die dort "Blood" heißen. Große Waffen machen mehr Schaden als kleine Waffen, usw.