Autor Thema: One-on-One -- eure Tipps  (Gelesen 1290 mal)

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Ein

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One-on-One -- eure Tipps
« am: 3.04.2010 | 07:09 »
Da wir es momentan einfach kaum auf die Reihe bekommen, dass unsere Runde mal zusammenspielen kann, überlege ich mit Sumpfhexe einen One-on-one zu spielen. Nun habe ich damit, anders als mit normalen Rollenspiel, nicht wirklich viel Erfahrung.

Hat irgendwer Tipps?

Ich vermute, dass ich als SL stärkeren Input bringen muss, da ja gegenüber nur ein Spieler sitzt.

Was gibt es noch zu beachten?

Offline Tourist

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Re: One-on-One -- eure Tipps
« Antwort #1 am: 3.04.2010 | 09:37 »
Wo ist es mir passiert:
- DSA Greifenfurt Kampagne in einem One-on-One als Spieler
- Mit meiner Freundin Dungeonslayers als SL und Spieler, Breaking the Ice, halb, Shadowrun angefangen.

Trotzdem kann ich wohl nicht soviel sagen was neu für dich sein wird:
- es ist anstrengender für beide Parteien, entsprechend sollte man die Zeitslots geringer machen, nach 8 Stunden Greifenfurt hab ich aus dem letzten Loch gepfiffen
- Klassische Systeme sind auf Gruppen ausgelegt, entsprechend muss man sich überlegen wo man schraubt, einfach nur die Gegner schwächer zu machen hilft meistens nicht
- Die Geschwindigkeit in der man durch den Plot kommt ist weit höher da OT gelaber stärker wegfällt und nur ein Spieler "bedient" werden muss
- Der Spieler kann die Verantwortung bei Rätseln oder Meaningfull Choices nicht an jemand anderen abgeben und das dauernd. Das macht es auch anstrengender, leichtherzigeres Spiel ist also eine Überlegung wert.
- Player Empowerment ist zu empfehlen um den Job des SLs zu erleichtern
- Es gibt Spiele die ja auf zwei Personen zugeschnitten sind, da einen Blick zu riskieren kann sicher nicht schaden.
...

joah, wie gesagt, alles sehr allgemeine Erkenntnisse.

Ein

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Re: One-on-One -- eure Tipps
« Antwort #2 am: 3.04.2010 | 10:02 »
Ich vermute, die höhere Anstrengung liegt daran, dass man weniger Zeit hat, um "Luft zu holen". Wäre es also sinnvoller öfters Pausen einzulegen oder generell das Spieltempo bewusst zu drosseln?

Offline Tourist

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Re: One-on-One -- eure Tipps
« Antwort #3 am: 3.04.2010 | 10:12 »
Ich denke dass musst du für dich/euch herausfinden.
Da ich als SL gedrosseltes Spieltempo (lies Smalltalk mit NSCs beispielsweise) nicht soviel unanstrengender finde sind für mich Pausen das probatere Mittel.
Dabei besteht natürlich die "Gefahr" dass man dann nachher nicht weiterspielt.

Offline Markus

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Re: One-on-One -- eure Tipps
« Antwort #4 am: 3.04.2010 | 14:36 »
"Anstrengender"
Einmal fallen die Spieler-Diskussionen und Spieler-Interaktionen weg, also die Zeiten, wo man als SL wirklich Pause hat. Speziell der Teil, wo überlegt wird, wie gehen wir da jetzt ran, erzählt der NSC die Wahrheit, können wir dem NSC trauen, was sollen wir als nächstes machen fällt weg.
Daraus ergibt sich zweitens, dass man als SL mehr als sonst Anlaufstelle/Widerpart für Spielerentscheidungen ist. Man kann sich nicht mehr so leicht auf "ihr habt alle Informationen" zurückziehen, weil die Spielerin einfach auch ein Bedürfnis hat ihre Ideen zu verbalisieren, zu kucken, wie hört sich das an, was ich mir da so gedacht habe. Wenn man so spielt, dass die Spielerin schwerwiegende Entscheidungen treffen soll kann das heikel werden, weil man sich selbst unter Umständen eben nicht mehr raushalten kann. Das gibt dann ein Tauziehen "Du entscheidest! Nein, du entscheidest!" das man so bei mehreren Spielern nicht hat.
Drittens empfinde ich Pausen beim Spiel zu zweit unangenehmer. In einer Runde ist Schweigen normaler, weil es immer wieder Phasen gibt, in denen man sich nonverbal abstimmt, wer als nächster etwas initiiert. Zu zweit ist immer der andere dran, wenn einer fertig ist.

Insofern würde ich empfehlen, möglichst für Entspannung zu sorgen, einen Rahmen zu schaffen, in dem es auch ok ist, wenn mal ein paar Minuten niemand was sagt. Und bei Bedarf eine Pause einzulegen.

Offline YY

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Re: One-on-One -- eure Tipps
« Antwort #5 am: 3.04.2010 | 14:51 »
Kann mich allem Gesagten anschließen.

Wo mir mit einer Gruppe von 4+ Leuten oft ein einzelner Satz als grobe Plotzusammenfassung reicht, um einen Abend zu füllen, kann ich das mit einem einzelnen Spieler komplett vergessen.

Der fliegt geradezu durch den Plot, weil es kein OT-Gelaber, keine "Aber was, wenn...."-Gespräche und keine grundlegend unterschiedlichen Lösungsansätze gibt.

Ich habe dabei auch erst so richtig gemerkt, wie viele Verschnaufpausen man als SL von seiner Gruppe bekommt, wenn die kurz untereinander das weitere Vorgehen besprechen, Stimmungsspiel betreiben, Regelfragen klären oder OT labern.

Deswegen würde ich auch den Zeitansatz für die Sitzung deutlich kürzer wählen.
Bei einer "regulären" Sitzung trifft man sich, von etwas Vorlauf und Nachbereitung abgesehen, nur zum Spielen.
Das kann ich persönlich mit einem Spieler ziemlich abhaken.
Nach spätestens 4 Stunden war ich als SL schon ziemlich platt und der zweite Plot durch, und da habe ich dann wirklich eine Pause gebraucht, in der wir einen Film geschaut haben oder sonst was anderes gemacht haben.


Wie Markus schon sagte, sind auch kurze Pausen zwischendrin ok und notwendig, damit man sich gerade als SL nicht verzettelt, weil man irgendwas sagen wollte, um das Schweigen zu beenden.
Aber generell sollte man Einzelsitzungen auch nur mit Leuten abhalten, bei denen man kein Problem hat, sich mal etwas anzuschweigen  ;)

Thema NSCs und Aufgabenverteilung:
Normalerweise stelle ich der Gruppe recht selten NSCs zur Seite und bringe sie in Situationen, die sie komplett oder größtenteils aus eigener Kraft lösen müssen.
Bei meinen letzten Einzelsitzungen war das ziemlich genau umgekehrt (ging auch mit vom Spieler aus).
Da war für den Spieler ständig die Frage zu beantworten "Was kann ich abwälzen, was MUSS ich selbst in die Hand nehmen, wer kann mir wie helfen?".
War deshalb unproblematisch, weil er sich da sehr viel Mühe gegeben hat und Delegieren setting- und plotbedingt ganz gut möglich war.

Bei Survivalabenteuern oder anderen Sachen, wo man wirklich komplett auf sich gestellt ist, geht das freilich nicht, ist dafür aber stimmungsmäßig eine feine Sache.


Thema Kämpfe:
Das war eigentlich auch recht unproblematisch, aber nur deswegen, weil der Spieler genau wusste, was machbar ist und was nicht.

Beim Gruppenspiel hat man es ja recht oft, dass die Gruppe durch OOC-Absprachen usw. besser agiert, als sie es eigentlich könnte - und weil man als SL ja jedem NSC im Kopf sitzt, ist das auf NSC-Seite ähnlich.

In den Einzelsitzungen habe ich daher sehr extrem darauf geachtet, was welcher NSC wann weiß/wissen kann, wie sich die Situation für ihn darstellt und wie er wohl kurz- und mittelfristig agieren wird.

Der SC hat aus seiner Not der Unterzahl eine Tugend gemacht, hat ständig Unsicherheit und Chaos beim Gegner erzeugt, Gegner nach Möglichkeit getrennt (da war auch eine Unterbrechung der Sichtlinie zu den restlichen NSCs für eine oder zwei Runden oft schon entscheidend) und generell auf eine sehr bewegliche Kampfführung geachtet und sich Rückzugswege offen gehalten.

Oft hat sich aber auch die Zielsetzung der Kämpfe verändert - wo eine Gruppe i.d.R. nur die totale Vernichtung der Opposition als Sieg betrachtet, war es dem einzelnen Spieler allemal genug, einem ihm aufgezwungenen Kampf überhaupt zu entkommen und an einem anderen Tag weiterkämpfen zu können.

Den SC zum Warmkämpfen mit 40 Orkgangern in einen Lastenfahrstuhl zu sperren, kann man natürlich komplett knicken.
Aber wenn der Spieler seine Grenzen kennt, taktisch fit ist und man sich als SL bezüglich NSC-Wissenstand, -Ausbildung und -Motivation etwas mehr Gedanken macht, ist das auch mit klassischen Systemen viel weniger ein Problem, als ich zunächst angenommen hatte.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Bad Horse

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Re: One-on-One -- eure Tipps
« Antwort #6 am: 3.04.2010 | 18:34 »
Es ist relativ gut, wenn der SC noch einen befreundeten NSC hat, der als "Sounding Board" für Ideen oder für Diskussionen über die augenblickliche Situation dienen kann. Ich spiele relativ viele One-on-Ones mit einem Kumpel, und da hat es sich bewährt, den SC nicht allein mit Rätseln oder schwammigen Situationen zu lassen - der NSC muss ihm nicht mal etwas verraten, es reicht eigentlich, wenn er den SC reden lässt, damit der auf eigene Ideen kommt.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Ein

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Re: One-on-One -- eure Tipps
« Antwort #7 am: 3.04.2010 | 19:56 »
@TWheel
Nein, es heißt definitiv one-on-one, weil es sich um ein Spiel handelt und nicht um Einzelunterricht. (Gedanke dahinter wahrscheinlich, dass man beim Spielen immer zwei gleichberechtigte Partner hat.)

@Markus
Danke, für den Tipp mit dem Verbalisieren. War mir bisher nicht klar.

@YY
Danke für die Einsichten. :d

@BadHorse
Den Gedanken hatte ich auch schon, schön, dass du das bestätigen kannst.