Autor Thema: The Rule of Cool Definition  (Gelesen 1845 mal)

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Offline Joerg.D

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The Rule of Cool Definition
« am: 2.11.2010 | 00:26 »
Im unteren Teil mal einer der besten Texte den ich zu dieser Sache gefunden habe un der meine Meinung gut wiedergibt. Er lässt sich nicht direkt auf das Rollenspiel übertragen, aber ich sehe die Rule of Cool so:

Bei der Rule of Cool werden Regelbrüche (also das ignorieren der Spielwelt Realität) ignoriert, solange das Ergebnis cool/aufregend ist.

Zitat
Rule Of Cool

The limit of the willing suspension of disbelief for a given element is directly proportional to its degree of coolness.

Stated another way, all but the most pedantic of viewers will forgive liberties with reality as long as the result is wicked sweet or awesome. This applies to the audience in general; there will naturally be a different threshold for each individual.

The Rule Of Cool is another principle that seeks to dispel arguments among fans over implausibility in fiction. It has been cited by animation director Steve Loter (of Kim Possible, Clerks The Animated Series, Tarzan, and American Dragon Jake Long) in response to questions from fans attempting to justify temporary breaches in logical consistency. It is a complement to Bellisario's Maxim and the MST 3 K Mantra.

Of scientific laws that this trope circumvents, the third law of motion is probably the most frequently revoked, with the square-cube law probably a close second.

Note that you only get to invoke the Rule of Cool if the end product is, in fact, cool. (If the coolness itself causes the result, then it's Pure Awesomeness.) Note also that different opinions on what is "cool" create the most arguments over this. That being said, the Rule of Cool is very subjective. Failure to properly use this trope can cause collision damage with walls.
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Offline Bad Horse

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Re: The Rule of Cool Definition
« Antwort #1 am: 2.11.2010 | 01:05 »
Das ist eine Definition für Filme, die von meiner Auffassung dessen, wofür die Rule-of-Cool da ist, meilenweit vorbeigeht.

Rule-of-Cool bedeutet für mich, aus den möglichen (nach Spielweltplausibilität und Regeln) Konsequenzen diejenige herauszusuchen, die am coolsten ist, und nicht diejenige, die am offensichtlichsten / wahrscheinlichsten ist.

Alles andere öffnet der Beliebigkeit ja auch Tür und Tor - denn wenn die Aktion gegen Regeln oder die Spielweltplausibilität verstößt, wird sie oft von Spielern gar nicht mehr als cool empfunden.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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El God

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Re: The Rule of Cool Definition
« Antwort #2 am: 2.11.2010 | 03:06 »
Also zumindest war ich nicht der einzige, der das bisher immer so verwendet hat. Ich sehe das exakt so wie BadHorse: Rule of Cool impliziert keinen Regelbruch, maximal einen Simulationsbruch.

Offline Zornhau

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Re: The Rule of Cool Definition
« Antwort #3 am: 2.11.2010 | 03:56 »
Rule of Cool impliziert keinen Regelbruch, maximal einen Simulationsbruch.
Sehe ich auch so.

Regelbruch ist BESCHEISSEN.

Und Bescheißen ist IMMER UNCOOL.

Daher geht eine Rule of Cool unter Verwendung von BESCHISS gleich garnicht.

Offline Drudenfusz

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Re: The Rule of Cool Definition
« Antwort #4 am: 2.11.2010 | 04:47 »
Schließe mich mal den Leuten an die sich alle schon Bad Horse angeschloßen haben, und besonders Zornhau...

Halte persönlich 'Realismus' für eine Krankheit die in Spielen und in Geschichten (Rollenspiel ist beides) nichts zu suchen hat. Für Spiele sind Regeln wichtig und für Geschichten sind Themen wichtig, beides läßt sich verdammt Geil machen, so das die 'Rule of Cool' greift.
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Offline Joerg.D

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Re: The Rule of Cool Definition
« Antwort #5 am: 2.11.2010 | 09:26 »
Leute,
klar ist das die Definition für Filme, denn der Begriff Rule of Cool kommt ja aus dem Genre. Der Ersteller der Rule of Cool hat sie genau definiert und erklärt was es mit ihr auf sich hat. Wenn man diese Sache also auf das Rollenspiel übertragen will, dann muss man zuerst definieren was die Realität ist.

Die Realität sind für mich im Spiel die Regeln, die für die Möglichkeiten/Physik/Logik der Spielwelt stehen. Der Dolge bringt aber jetzt SIM in die Diskussion.

Wenn ich also den Begriff Rule of Cool definieren will, dann nutzt es nichts zu sagen, was man beim Spielen für Vorlieben hat und den Begriff dann auf diese Sicht anzupassen. Dadurch ist schon aus dem nicht wertenden Powergamer von Robin.D Laws schon ein Monster geworden, dass den Munchkin alt aussehen lässt und man entwertet die Arbeit die Laws in den Begriff gesteckt hat und macht eine ernsthafte Diskussion über das Thema unmöglich.

Das mit der Diskussion ist in so fern lustig, dass ich statt der Rule of Cool die für mich bis jetzt ja immer einen Bruch mit der Realität (also den Regeln) verursacht hat, eine simple andere Regel verwendet habe:

Drama First oder auf Deutsch das Drama zuerst.

Diese Regel besagt, dass man als Autor in einer Situation in der es mehrere mögliche Ausgänge gibt immer die dramatischere wählen soll.

Diese Regeln kann man dann auch auf ein simples Coolnes First runterbrechen.

Diese Regel besagt, dass man als Autor in einer Situation in der es mehrere mögliche Ausgänge gibt immer die coolerewählen soll.


Außerdem sollte eine Definition immer nicht wertend sein.

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Offline Crimson King

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Re: The Rule of Cool Definition
« Antwort #6 am: 2.11.2010 | 09:45 »
Noch mal: die Rule of Cool bricht keine Regeln. Maximal setzt die Rule of Cool Regeln außer Kraft, indem sie die Goldene Regel zitiert. Ansonsten bricht man die Suspension of Disbelief, weil mindestens ein Spieler in der Runde den Bruch der Regeln nicht akzeptiert (akzeptieren ihn doch alle, so akzeptieren offensichtlich alle Spieler Die Goldene Regel, womit wir uns wieder innerhalb der Regeln bewegen).

Die Rule of Cool funktioniert aber auch ohne Goldene Regel.
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J.W. von Goethe

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Re: The Rule of Cool Definition
« Antwort #7 am: 2.11.2010 | 10:03 »
Ich habe die Rule of Cool jetzt nicht nicht als andere Bezeichnung der goldenen Regel begriffen, die ja besagt, dass Regeln zu brechen sind, wenn es dem Spielspaß nützt.

Falls ich ich irgendwo gesagt habe, dass ich die Rule of Cool anwende, dann war damit ein Auswählen und begünstigen interessanter Varianten gemeint, aber innerhalb der Regeln.

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Re: The Rule of Cool Definition
« Antwort #8 am: 2.11.2010 | 10:11 »
Die goldene Regel ist ein tendentiell brachialer Spezialfall der Rule of Cool. Nicht umgekehrt. Und schon gar nicht sind die Begriffe synonym. Es gab dazu mal eine spannende Abhandlung von Gaukelmeister mit cleveren Kommentaren von Nebelland und kirilow. Ist bestimmt noch irgendwo aufzutreiben.

Offline Crimson King

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Re: The Rule of Cool Definition
« Antwort #9 am: 2.11.2010 | 10:20 »
Die goldene Regel ist ein tendentiell brachialer Spezialfall der Rule of Cool.

Die Goldene Regel kann auch völlig unabhängig von der Rule of Cool verwendet werden.
« Letzte Änderung: 2.11.2010 | 10:22 von Crimson King »
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
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J.W. von Goethe

Offline Teylen

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Re: The Rule of Cool Definition
« Antwort #10 am: 2.11.2010 | 10:23 »
Ich schliesse mich Bad Horse an und widerspreche Zornhau.

Ob die Arbeit die Robert D. Laws wo hineingesteckt hat potentiell entwertet wird ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal was mit daran liegen koennte das ich sonst mich ja auch weniger damit beschaeftige RdL zu wertschaetzen. [Nun und Powergamer war doch ein Monster bevor RdL eine Art Exorzismus versuchte]

Imho bringt Rule of the Cool zum Ausdruck das Dinge geschehen weil sie dramatisch sind.
Unabhaengig in wie weit das mit den Regeln oder dem Setting einhergeht, es kann ein Bruch sein muss aber nicht. Selbst wenn man die Definition aus dem Film Buisness nimmt leitet sich daraus doch kein zwingender Regelbruch sondern allenfalls ein Bruch mit der Erwartungshaltung beziehungsweise dem Setting ab.
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Auch im RL gebe ich mich nicht mit Axxxxxxxxxx ab #RealLifeFilterBlase

Offline Joerg.D

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Re: The Rule of Cool Definition
« Antwort #11 am: 2.11.2010 | 10:25 »
Ich kapituliere vor so viel Unwillen etwas konkretes zum Thema zu machen und der Tendenz nur seine eigene Meinung zu posaunen.

Thread ist Geschlossen!

« Letzte Änderung: 2.11.2010 | 10:43 von Der Schlachter »
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