Autor Thema: RPG-Hobby ohne "kommerzielle" RPG-Produkte?  (Gelesen 4889 mal)

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Offline Trichter

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Re: RPG-Hobby ohne "kommerzielle" RPG-Produkte?
« Antwort #25 am: 28.09.2012 | 15:53 »
Ich denke das angesprochene Problem mit den Mitspielern ist ein wichtiger Punkt. Kommerzielle Systeme (D&D, Shadowrun, ...) sind viel weiter verbreitet. Dafür eine Runde zu finden ist relativ leicht (zumindest in einer einigermaßen großen Stadt). Mit irgendwelchen abgefahrenen Indy-RPGs hat man es da schon schwerer. So gesehen wird man kaum um die Verwendung kommerzieller System herum kommen, wenn man nicht bereits eine Gruppe hat die für kostenlose RPGs offen ist.

Taschenschieber

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Re: RPG-Hobby ohne "kommerzielle" RPG-Produkte?
« Antwort #26 am: 28.09.2012 | 16:01 »
Terrorbeagle, da machst du aber den klassischen Fehler, dass du annimmst, Rules-Lite-Systeme seien nicht für Kampagnen geeignet. Das mag in deiner persönlichen Wahrnehmung stimmen, ist allerdings auf gar keinen Fall allgemeingültig!

Viele Leute können auch mit Systemen wie SWN, DS oder FATE lange Kampagnen spielen und Spaß haben, obwohl die Systeme weniger umfangreich als DSA4.1 sind.

edit: Der fiese S-Fresser hat mein S gefressen.
« Letzte Änderung: 28.09.2012 | 16:07 von TaschiUaConchobair »

Offline Praion

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Re: RPG-Hobby ohne "kommerzielle" RPG-Produkte?
« Antwort #27 am: 28.09.2012 | 16:03 »
Es mag Ausnahmen geben (eine, die mir selber einfällt, wäre Witchcraft), aber mein bisheriger Eindruck ist, dass die meisten dauerhaft für umme angebotenen Systeme ziemliche Leichtgewichte und Dünbrettbohrer sind. Sprich: Okay für etwas oberflächliches One-Shot SPiel, aber für eine etwas tiefergehende Beschäftigung und dementsprechende Langzeitmotivation ohne deutliche Niveauabflachung quantitativ (und bei fast allen Indy-Sachen vor allem auch qualitativ) ungenügend.

Was Taschi gesagt hat, (Beispiel Polaris)

außerdem: Wie kommst du darauf, dass der OneShot oberflächlich sein müsste.
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Jason Corley

Offline Oberkampf

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Re: RPG-Hobby ohne "kommerzielle" RPG-Produkte?
« Antwort #28 am: 28.09.2012 | 16:11 »
Theoretisch ist das problemlos möglich, so habe ich lange geleitet. Einigermaßen belastbare Regelsysteme gibts für lau im Netz, Settings kann man sich in Anlehnung an bestimmte Bücher, Filme oder Mythen selbst erbauen (oder Schritt für Schritt erspielen), die meisten Abenteuer, die ich gespielt habe, waren Eigenbau, genau wie viele, die ich geleitet habe (obwohl ich selbst lieber gekaufte leite, die sind meinen eigenen Präferenzen gegenüber "neutraler").

Aber will ich sowas?

Nee, mir gefällt es, immer mal wieder ein neues System auszuprobieren, und ich lese (und leite, s.o.) gerne Kaufabenteuer. Settings brauche ich nicht unbedingt, aber selbst da können manchmal Überraschungen 'drin sein. Langzeitbindung ist für mich kein Problem... ich strebe sie nämlich nicht wirklich an.
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Offline Boba Fett

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Re: RPG-Hobby ohne "kommerzielle" RPG-Produkte?
« Antwort #29 am: 28.09.2012 | 16:14 »
Theoretisch ist das problemlos möglich, ...
Aber will ich sowas?

Auch ich sage da: Nein!

Zwei Dinge:
1. Zeitmangel
2. kommen viel zu interessante und inspirierende Produkte raus.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Praion

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Re: RPG-Hobby ohne "kommerzielle" RPG-Produkte?
« Antwort #30 am: 28.09.2012 | 16:16 »
Auch ich sage da: Nein!

Zwei Dinge:
1. Zeitmangel
2. kommen viel zu interessante und inspirierende Produkte raus.

Richtig. Den Anspruch ewig lange Kampangen zu leiten mache ich mir nicht. Dann lieber das ganze in 6 Session packen. Dann passiert wenigstens immer was und ich hab kein "Vorbereitungsabenteuer auf die Kampange". 
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Offline Tybalt

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Re: RPG-Hobby ohne "kommerzielle" RPG-Produkte?
« Antwort #31 am: 28.09.2012 | 16:17 »
Drum nun meine Frage, denkt ihr dass ihr ganz ohne kommerzielle Produkte (und hiermit meine ich mal grob die Sachen die es im Laden zu kaufen gibt) auskommen könntet, ohne größere Beeinträchtigung eures Rollenspielhobbies?

Ein ganz klares Nein.

Ich habe verdammt lange gebraucht, um einen Kanon an Systemen zusammenzustellen, die mir wirklich gefallen, und zwar auch länger als 2 Wochen (Ich leide unter dem System-der-Woche-Syndrom...). Das sind nun aber alles kommerzielle Sachen, von Small Press bis Mainstream.

Sicher, ich könnte damit leben, nichts Neues mehr zu kaufen, ich habe eigentlich von allen meinen Favoriten genug Zeugs, aber ab und zu mal was neues ist doch auch was Nettes.

Offline Terrorbeagle

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Re: RPG-Hobby ohne "kommerzielle" RPG-Produkte?
« Antwort #32 am: 28.09.2012 | 16:26 »
Was Taschi gesagt hat, (Beispiel Polaris)

außerdem: Wie kommst du darauf, dass der OneShot oberflächlich sein müsste.
Nein, ich mache wenn überhaupt den "Fehler", zu behaupten, dass sog. Rules-light Systeme für intensives und gutes Rollenspiel nicht wirklich geeignet sind.  Das ist allerdings weniger ein Problem der Regeln sondern vielmehr eine Frage der Fülle des Hintergrunds.  Aber ja, es stimmt, ein entsprechender One-Shot muß nicht zwangsläufig overflächlich sein, aber schlichte Systeme werden halt eher für schlichte Gemüter geschrieben. Ein Regelwerk und vor allem eine Hintergrundwelt muß eine gewisse Üppigkeit und Detailfülle besitzen, um ein gewisses Niveau zu erfüllen.
 Kurzfristig okay, aber langfristig bieten die entsprechenden Systeme fast nie genug Fleisch auf den Knochen, um Abwechslung, persönliche Entwicklung und Varianz mitzubringen die sich niveautechnisch oberhalb reinen Blafasels und Austauschbarkeit bewegen.

Würde ich tatsächlich jedes Mal, wenn ich sinnbildlich Lehrgeld bezahlen würde, tatsächlich Geld verteilen, wäre ich arm.

Offline kalgani

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Re: RPG-Hobby ohne "kommerzielle" RPG-Produkte?
« Antwort #33 am: 28.09.2012 | 16:42 »
Es mag Ausnahmen geben (eine, die mir selber einfällt, wäre Witchcraft), aber mein bisheriger Eindruck ist, dass die meisten dauerhaft für umme angebotenen Systeme ziemliche Leichtgewichte und Dünbrettbohrer sind. Sprich: Okay für etwas oberflächliches One-Shot SPiel, aber für eine etwas tiefergehende Beschäftigung und dementsprechende Langzeitmotivation ohne deutliche Niveauabflachung quantitativ (und bei fast allen Indy-Sachen vor allem auch qualitativ) ungenügend.

naja man muss auch fair bleiben, eine "One-Man-Show" kann nunmal schlecht mit dem Output von Paizo und konsorten mithalten. Es ist halt immer die frage was man draus macht.

El God

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Re: RPG-Hobby ohne "kommerzielle" RPG-Produkte?
« Antwort #34 am: 28.09.2012 | 16:46 »
Wenn man den Ausstoß von Paizo, den Wozzies oder Ulisses mal anschaut, sieht man aber auch Unmassen von Schutt dabei. Ein wunderbares Beispiel für Sturgeons Law. Ich halte große kommerzielle Systeme immer mehr für ein Beispiel von Affen und Schreibmaschinen: Ab und an passiert mal ein glücklicher Zufall, aber meistens ist es nur dfhdföhsfoädshjadsfjn<fmh.yxfäSACMR

Offline Laivindil

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Re: RPG-Hobby ohne "kommerzielle" RPG-Produkte?
« Antwort #35 am: 28.09.2012 | 16:49 »
Kann man? Klar! Dungeon Slayers macht doch vor, wie eine wachsende Community immer mehr Output erzeugt - und mit dem Ableger DS Aventurien steht einem in Deutschland mehr Zeug zur Verfügung als man je ausspielen kann.
Will ich das? (wiegt seine Space 1889 limited Edition im Arm) NÖ!

Offline Weltengeist

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Re: RPG-Hobby ohne "kommerzielle" RPG-Produkte?
« Antwort #36 am: 28.09.2012 | 16:54 »
aber schlichte Systeme werden halt eher für schlichte Gemüter geschrieben.

Was für ein Schwachsinn.
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Online Maarzan

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Re: RPG-Hobby ohne "kommerzielle" RPG-Produkte?
« Antwort #37 am: 28.09.2012 | 17:07 »
Ich behaupte mal, es gibt keine "leichten" Systeme.
Den Unterschied macht nur die Detailtiefe, welche die Gruppe eben vor hat mit relavanten Entscheidungen behandeln zu wollen und daher für solche Fälle dann entsprechend ein Behandlungsprozedere braucht. Das macht dann den Unterschied zwischen "leichtem" und "schweren" Spiel.

Die zweite Frage ist dann, wie viel man von diesen Behandlungsprozeduren festschreiben will und wie viel man statt dessen zur adhoc Festlegung durch einen oder mehr Beteiligten vorsieht.

Dünne Bücher sind nicht leichteres Spiel, wenn man damit dann entsprechend komplexe Dinge anfassen will. Man hat dann nur mehr Arbeit und Voraussetzungen auf die Leute abgewälzt.

Gut, wenn die dazu bereit und fähig sind (und das Werk für die Zielgruppe in Anforderungen wie angestrebtem Detailgrad transparent ist, so dass eine bewußte Wahl des Regelwerks möglich ist) .
Schlecht, wenn das nicht der Fall ist und all die potentiellen Probleme dann im Spiel auftauchen.
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El God

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Re: RPG-Hobby ohne "kommerzielle" RPG-Produkte?
« Antwort #38 am: 28.09.2012 | 17:08 »
Beziehst du dich gerade auf Regeln oder Settings?

Offline tartex

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Re: RPG-Hobby ohne "kommerzielle" RPG-Produkte?
« Antwort #39 am: 28.09.2012 | 17:24 »
schlichte Systeme werden halt eher für schlichte Gemüter geschrieben. Ein Regelwerk und vor allem eine Hintergrundwelt muß eine gewisse Üppigkeit und Detailfülle besitzen, um ein gewisses Niveau zu erfüllen.

Trolling auf niedrigem Niveau.  ::)

Ich fall trotzdem drauf rein... Was hat Niveau mit Seitenzahl zu tun? Niveau ist wohl eher thematisch bedingt, als dass es durch Umfang ermöglicht wird.
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Re: RPG-Hobby ohne "kommerzielle" RPG-Produkte?
« Antwort #40 am: 28.09.2012 | 17:33 »
Zur Diskussion über die Aussagen von Terrorbeagle geht hier lang.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline Lord Verminaard

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Re: RPG-Hobby ohne "kommerzielle" RPG-Produkte?
« Antwort #41 am: 1.10.2012 | 11:34 »
Zunächst gibt es ja nicht etwa eine Dichotomie zwischen „kommerziell = professionell“ und „nicht-kommerziell = unprofessionell“. Das deutsche FreeFATE z.B. braucht sich von der Qualität der Übersetzung und des Layouts her vor keinem kommerziellen Produkt zu verstecken, im Gegenteil. Es lohnt sich, da genauer hinzuschauen. Ich als Autor möchte auf keinen Fall „Small Press“ oder „Creative Commons“ als Ausrede für ein schlechtes Spiel oder einen schlechten Text benutzen.

Dessen ungeachtet hat der Rollenspielfan im Allgemeinen, der deutsche Rollenspielfan im Speziellen und auch ich persönlich natürlich gerne ein schmuckes Buch in Händen. Selbst ausdrucken oder gleich nur am Tablet lesen, hm nö, das möchte ich eigentlich nicht. Glücklicherweise gibt es ja heute die Technologie, auch kleine Auflagen zu vertretbaren Preisen zu realisieren. Aber ein schönes Buch verkörpert eben einen gewissen Wert, und den muss man auch bezahlen. Ob das dann schon „kommerziell“ ist, liegt im Auge des Betrachters.

Letztendlich bin ich gerne bereit, auch einem kommerziell motivierten Verlag mein Geld zu geben, wenn die Qualität des Produktes stimmt. Ich finde aber Ideen wie Creator Ownership und Open Source unterstützenswert, sodass ich dazu neige, im Zweifel eher solche Produkte zu kaufen bzw. zu verwenden.
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Offline tartex

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Re: RPG-Hobby ohne "kommerzielle" RPG-Produkte?
« Antwort #42 am: 1.10.2012 | 12:10 »
Zunächst gibt es ja nicht etwa eine Dichotomie zwischen „kommerziell = professionell“ und „nicht-kommerziell = unprofessionell“.

Wo ist eigentlich Arcaner Codex zu verorten? War da nie sicher...
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Samael

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Re: RPG-Hobby ohne "kommerzielle" RPG-Produkte?
« Antwort #43 am: 1.10.2012 | 12:28 »
Wo ist eigentlich Arcaner Codex zu verorten? War da nie sicher...

Professionell aufgemacht, mit vollen Investitionskosten. Leben tut da aber niemand von, soweit ich informiert bin.