Danke für die Rückmeldungen.
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@ Tharsinion: Ja, es war das allerallererste Mal. Dieser Gruppe wäre ein One-Shot nur sehr schwer zu verkaufen gewesen. Deshalb der Sprung ins kalte Wasser. Das mit dem Benniefluss kannst Du laut sagen - siehe unten.
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@ Samael
Wer hat die Thorwaler zum Boronismus konvertiert?
"Keine Ahnung. Sag's Du mir!", würd' ich sagen, wenn Du einer meiner Spieler wärst.
Ne, im Ernst, über solche Details machen wir uns dann Gedanken, wenn es abenteuerrelevant wird oder wenn einer Lust hat sich sowas auszudenken. Seit kurzem (nach einem Heldenwechsel) habe ich einem Boronisten in Gruppe. Es könnte also sein, dass diese Frage bald geklärt wird.
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Soooo, los geht's mit...
KAPITEL 1 -
"Welcher von den ganzen Würfeln war jetzt nochmal der Achtseitige?"Königsmacherkampagne – Der Falke greift nach seinem Horst - Gruppe 1 (28. Abend, 1. Abend mit SaWo)Spielzeit: ca. 4 Stunden (19-22 Uhr)
Ich habe im Vorfeld alle Spielercharaktere auf das Wilde Aventurien konvertiert, weil ich direkt losspielen wollte, anstatt stundenlang das Regelsystem und das Setting zu erklären und zu rechtfertigen. Wir spielen mit diesen Werten zwei bis drei Probeabende. Danach dürfen die Spieler ihre Charaktere gerne nochmal selbst generieren/ hochsteigern/ verändern.
Trotzdem: Bis alle Würfel zusammengekramt waren und ich eine kurze Einführungen in die grundlegensten Spielmechanismen gegeben habe, war die erste Stunde rum.
Wir nahmen unser Abenteuer wieder auf. Das letzte Mal hatten vier vor 3 Monaten gespielt und hatten mit einem „Cliffhanger“ aufgehört.
Kurzer Rückblick für die, die es interessiert
Die Helden hatten mit Hilfe von angeheuerten bzw. gezielt getäuschten Söldnern eine Silbermine bei Nordek in ihre Gewalt gebracht. Dabei haben sie dieselbe Mine zweimal in zwei Angriffswellen erobert: Zunächst als Galahanisten verkleidet und drei Tage später mit dem rechtmäßigen Baron Geron von Tikalen, der sich durch diesen Schachzug als „großer Befreier“ feiern lassen konnte.
Die beiden Angriffswellen wurden nacheinander gespielt. Die Helden haben sich auf beide Wellen aufgeteilt und die jeweils restlichen Spieler haben Nebenrollen erhalten. Das hat recht gut geklappt und allen gefallen.
Die erste Welle war eine zunächst stimmungsvolle Schlacht (vereinfachte DSA-Regeln), die sich aber über fast den kompletten Abend (5 Stunden) hinzog. Erzählerische Elemente (Story DSA) und Einzelduelle dazwischen haben’s etwas rausgerissen. Wirklich zufriedenstellend fand ich es nicht, v.a. weil es sooo lange dauerte. Es war – wohl auch systembedingt – nicht wirklich gefährlich für die Helden und auch nicht immer sehr spannend. Ich denke mir, dass es dieser Szene vielleicht gut getan hätte, wenn wir sie mit SaWo gespielt hätten…
Die zweite Welle wurde nur noch erzählerisch mit einem einzigen Würfelwurf (niedrig = gut, hoch = schlecht) abgehandelt und ergab einen weiteren klaren Sieg für die Helden. War ok, da die erste Welle als vermeintliche Galahanisten einiges an Vorarbeit durch Sabotage etc. geleistet hatte.
Wir hatten also letztes Mal aufgehört nach der Zweiten Schlacht um die Silberfelsmine, aus der Geron von Tikalen als strahlender Sieger hervorging.
Das Aktivieren der Erinnerungen kostete uns eine weitere halbe Stunde Spielzeit.
So ging's gestern weiter:
Nachdem die Schlacht eigentlich schon vorbei war, schaltete sich mit den schweren Reitern des Signor Pulpio von Trebesco eine weitere Partei in Geschehen ein. Die erschöpften Helden verschanzten sich in einem nahegelegenen Magierturm. Die Tochter von Pulpio, Leonora begann mit den Helden über Zurufen zu verhandeln und wurde schließlich mit zwei Mann Gefolge in den Turm eingelassen, wo es zu den eigentlichen Verhandlungen kam.
Jetzt machten wir zu ersten Mal von den Würfeln Gebrauch – nach 1,5 Stunden.
Es kam zu
vergleichenden Proben:
Ein Charakter schüchterte erst den Besitzer des Magierturms ein, dass dieser vom Verghandlungstisch verschwinden möge. Einen anderen Charakter ließ ich mit Überreden assistieren (
kooperative Probe; ich hab’s trotz der unterschiedlichen Fertigkeiten erlaubt; Schema: guter Bulle, böser Bulle). Das Einschüchtern gelang schließlich mit 2 Steigerungen gegen die Willenskraft des Magiers und dieser machte sich vom Acker.
Ganz ähnlich lief es bei den anschließenden Verhandlungen: einfacher Erfolg für die Helden >> Ergebnis: Signor Pulpios Leute zogen nach einigen Zugeständnissen seitens der Helden ab und ließen den Helden freie Hand in der Mine. Sie weigerten sich jedoch Geron von Tikalen, den Gönner der Helden, darüber hinaus zu unterstützen.
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SCHNITT zu einem einzelnen Charakter, der auf eigene Faust nach Vinsalt unterwegs war. In einem Scharmützel war dem Halbelfen Elsurion eine Reliquie in die Hände gefallen, die ein Korgeweihter einer gegnerischen Partei als Feldstandarte nutzte. Elsurion wollte das machtvolle Ding nun nach Vinsalt „in Sicherheit“ bringen. Für diese Einzelspielszene erhielt er 15 min auf der Eieruhr
. In einer Erzählphase durfte er erst nach Lust und Laune beschreiben, was alles passieren würde. An passender Stelle holte ich mir das Erzählrecht zurück und nach 10 Minuten Spielzeit fanden wir uns in einem Kampf in den nächtlichen Gassen Alt-Bosparans wieder. Zwei Söldlinge, ehemalig im Dienste der Helden, lauerten ihm auf...
Alle waren ganz gespannt auf den ersten Kampf im neuen System. Der Lageplan war innerhalb von 2 Minuten mit blauem Textmarker auf ein vorgefertigtes Zollgitter gezeichnet. Die Zeitverzögerung war m.E. kaum störend. Die beiden Schurken waren Extras, die ich auf derselben Karte handeln ließ (vielleicht nicht gerade sinnvoll bei nur drei Beteiligten...
) Als Figuren verwendete ich kurzerhand 6er-Würfel. Bevor wir mit dem Kampf begannen, nahm der Spieler meinem Plan zum Anlass, um unaufgefordert die Gasse und die Wetterverhältnisse in einer kurzen zweiminütigen Erzählphase näher zu beschreiben. Das fand ich eigentlich sehr schön, da sich hier ein bisher unbekanntes Element (Miniaturenplan) mit erzählerischen Stil paarte. Warum nicht?
Dann gings allerdings ans Eingemachte. Die
Überraschungsregeln waren schwer verständlich. Mein Spieler wollte die Häuserfassade hochklettern, wurde aber „unterbrochen“ von einem Schurken, der „abwartend“ war >> Ergebnis: Der Halbelf wird von einem Wurfmesser getroffen und ist
"angeschlagen". Diese neue Konzept löste Verwirrungen und eine kurze Diskussion aus. Der andere Schurke schafft es nicht zu unterbrechen. Ich habe dabei übersehen, dass er aber nach dem Helden trotzdem hätte handeln dürfen…
Die erste reguläre Kampfrunde lässt Elsurion als Ersten handeln. Er schafft die Willenskraftprobe mit einer Steigerung und kann sofort handeln. Er erklimmt die Fassade und versteckt sich mittels einer gut gelungenen Fertigkeitsprobe (1 Steigerung) auf den Dächern, während er seine beiden Gegner beobachtet und belauscht. Diese gehen davon aus, dass er geflohen ist. Nach langem unentschlossenen
hin und her seitens des Spielers („Kann ich es mit zweien aufnehmen?“ Etc…) greift er an. Wieder kommen die Überraschungsregeln zu Einsatz. Beide Gegner sind Überrascht. Der Angriff des Helden geht mit einer 2 fehl. In der folgenden Kampfrunde ist der Elsurion wieder als Erstes dran: Kämpfenprobe gelingt; Schaden mit drei (!) Steigerungen >> Der Dolch des Helden steckt in der Kehle des Söldlings –
endlich! Eine ungeübte Einschüchternprobe mit entsprechenden Boni (leider falsch gehandhabt, wie sich im Nachhinein herausstellt) gelingt. Der andere Schurke ergibt sich.
Fazit zum Kampf: (Noch) sehr, sehr zäh und (noch) recht umständlich.
Viele Fehler und Unklarheiten. Die Regeln gehen noch lange nicht so leicht von der Hand, wie ich es gerne hätte.
Ich bin dauernd am Erklären. Zum Schluss kapiert der Spieler gar nicht mehr, was er eigentlich würfelt und folgt nur noch den Anweisungen von mir und den anderen Spielern.
Unbefriedigend. Bennies wurden keine eingesetzt – das ist auch irgendwie untergegangen. Spielzeit für den Kampf:
20 Minuten?
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SCHNITT zurück zum Magierturm bei der Mine: Die Helden wollten nun unbedingt
beraten, was sie als nächstes machen wollen und wie die Mine zu verwalten sei. Ich ließ sie gewähren. Um Langeweile zu vermeiden und etwas Druck zu erzeugen setzte ich das Limit für die Beratungen auf
20 Minuten (Eieruhr). Als die Uhr klingelte wollte Geron von Tikalen Ergebnisse hören von seinen Hofstaat (den Helden). Weitere zehn Minuten später war klar, was von der Beute gezahlt werden sollte und wie die Mine zu verwalten sei. Keine Proben in diesem Abschnitt.
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SCHNITT nach Vinsalt zum Halbelfen Elsurion: Dieser möchte in Vinsalt gezielt das
Gerücht von Sieg der Helden bei der Mine
verbreiten, um ihre Reputation zu steigern. Das soll möglichst nur mit einer kurzen Probe abgehandelt werden. Ich finde keine geeignete: Gassenwissen? Gibt’s nicht bzw. hat er nicht. Heimlichkeit? Passt nicht.
Allgemeinwissen? …. Äh, na gut: -2, weil der Halbelf erst in letzter Zeit allmählich zum Stadtcharakter mutiert. >> Snake eyes: Die Probe wird verpatzt. Jetzt wird
der einzige (!) Bennies des Abends eingesetzt. Reroll gelingt: zwei Steigerungen. >> Der Coup Gerons von Tikalen ist innerhalb weniger Tage in aller Munde.
Es folgen Erzählphasen, eine Gruppenwiederzusammenführung, eine Stimmungsszene, Einführung eines neuen NSC. Der Versuch das nächste Szenario einzuleiten scheitert an der Vorsicht der Spieler. Ich breche den ingame-Teil des Abends ab.
Danach fragte ich die Spieler outgame, was sie als nächstes spielen wollen und gebe ihnen drei Möglichkeiten zur Auswahl. Wir einigen uns darauf, das nächste Mal direkt in Vinsalt mit „Die Stunde des Todes“ (Hinter dem Thron II) einzusteigen und die Sandbox um die Rückeroberung der Baronie, die uns die letzten 5 Spielabende beschäftigt hat, erst mal ruhen zu lassen...
Ein Spieler war total heiß darauf, mal einen Demo-Kampf nach SaWo-Regeln durchzuwürfeln. Leider ist es mittlerweile zu spät und wir müssen aufhören.
Gesamtfazit: Schwieriger Abend ohne echte Höhepunkte. Dem neuen System möchte ich es aber nicht anlasten. Ich arbeitete daraufhin, dass wir das nächste Mal mindestens einen oder gar zwei Kämpfe spielen können, an den alle Spieler beteiligt sind. Diesmal war's leider nur ein Testlauf für den Testlauf...
Ich melde mich nach dem nächsten Spielabend wieder. Bis dahin freue ich mich über Euer Feedback.
Lieben Gruß
Bjarni