Hi,
obwohl ich mir einbilde, dass ich flexibel auf die Aktionen der Spieler reagiere, ist es mir auch schon passiert, dass ein Abenteuer in eine komplett unerwartete Richtung lief, und wo ich aus dem Stegreif nicht genug Ideen hatte. Also habe ich das auch offen gesagt und an dem Abend früher Schluss gemacht.
Ganz früher habe ich einmal erlebt, dass die Spieler schräg drauf waren und sehr destruktiv gespielt haben (einen wichtigen NSC ohne guten Grund ermordet u.ä.). Das waren aber Jugendsünden. Damals habe ich weiter geleitet und habe dann ingame entsprechende Konsequenzen folgen lassen. Heute würde ich abbrechen und die Spieler direkt fragen, was ihr Problem ist und ihnen sagen, dass sie ihre infantile Phase gefälligst bei einem anderen SL ausleben sollen.
Ich hab auch mal einen Abend erlebt, an dem sich ein SL und ein Spieler ständig um Regeln gestritten haben. Es war klar, dass das nicht viel mit dem Rollenspiel zu tun hatte, sondern mit einem persönlichen Konflikt zwischen den beiden. Deshalb hätte ich einen Abbruch für sinnvoll gehalten, wollte das aber nicht vorschlagen, weil mir das dann wahrscheinlich in der gereizten Stimmung als Stänkerei angekreidet worden wäre.
Überhaupt kann halt immer mal was Persönliches dazwischenkommen. Einmal bekam der SL einen Anruf, dass seine Oma gestorben ist. Das kam nicht unerwartet, er war daher auch ziemlich gefasst, aber natürlich hat er das Spielen abgebrochen, und wir haben statt dessen noch ein bisschen zusammen gesessen und ihm Gesellschaft geleistet.
Kurz gesagt finde ich einen Abbruch sinnvoll,
- wenn man als SL in einer Sackgasse steckt und mehr Zeit zum Überlegen braucht
- wenn man merkt, dass unterschiedliche Spielstile so gar nicht zusammenpassen
- wenn aus persönlichen Gründen kein Spaß am Spielen möglich ist
Aloha
Saffron