Thema: Bin noch ganz neu und brauche leichten Einstieg

[Hirad_Coldheart]

Ich bin noch nicht lange in diesem Forum und hoffe, dass ich hier an der richtigen Stelle poste, ansonsten löschen, oder sonst was.

Jedenfalls habt ihr mich alle ganz neugierig gemacht und ich würde mehr über RPG kennen lernen. Das einzige, was ich vom Namen her kenne ist DSA, aber auch nur, weil das als Computerspiel verwurstet wird.
Ich habe also fast keinen blassen Schimmer, wie diese Pan and Paper (so nennt man sie doch, oder?) Spiele spielt.

Ich wäre ganz begeistert, wenn mir jemand ein wenig Hilfestellung geben könnte, also wo ich was nachlesen kann und so. Hier im Forum gehe ich unter, ganz ernsthaft.
Bitte helft mir, bitte. *ganz lieb guck*

[cmdlightning]

Schlage für den Einstieg http://de.wikipedia.org/wiki/Pen-%26-Paper-Rollenspiel vor. Das hört sich ganz in Ordnung an. Willkommen in der Welt der Rollenspiele! Hast genau die richtige Tür aufgestoßen. Viel Spaß!

[Sir Mythos]

Ansonsten würd ich dir evtl. auch schon mal die Liste der Intro-Kits empfehlen, da kannst du in das ein oder andere System schon mal reinlesen. Häufig wird da auch was zu Rollenspiel erklärt. 

[Skyrock]

Was Spielersuche angeht kann man auch hier im Forum in der Spielerbörse schauen. Man versteht Rollenspiel wohl am besten wenn man es sich selbst mal ansieht und kann sich dazu erst einmal Kauf und Lesen eines Regelwerkes ersparen um sich ein Bild zu machen. (Ganz davon abgesehen dass es gleich effektiv die Frage löst welches Regelwerk es sein sollte.)

[Chris H. [N/A]]

In Ergänzung zu Turning Wheels Post:

http://www.rollenspiel-service.de

http://www.spielerzentrale.de (hier habe ich mal die Postleitzahl von Sulingen eingegeben und 5 Treffer erhalten)

Ach ja, willkommen bei unserem schönen Hobby! 

[Falcon]

Herzlich willkommen im Hobby! 

darf man fragen wie du ins Forum gefunden hast? War das vor der Umstellung (Grofafo->Tanelorn)?

Es gibt eine ganze Reihe von freien Rollenspielen. Die sind völlig umsonst und komplett.
Hier http://www.drosi.de/frsp/ findest du einige, wenn auch nicht die Besten (und einige wenige scheinen nie fertig zu werden) aber ein paar haben gute Einstiege geschrieben. Ein paar Links sind vielleicht auch tot aber per Google lassen die sich auch finden (oft haben die Autoren auch nur die Verzeichnisse geändert, so daß man den Link nur kürzen  muss).


Das sagst du hast keinen Schimmer also nehme ich das mal für voll.

du brauchst für Rollenspiele auf jeden Fall mehrere Leute (ich wollts nur gesagt haben ). Es ist extrem Kommunikativ und es hängt sehr (!!) viel davon ab, ob die Spieler auf einer Wellenlänge sind und ähnliche Geschmäcker teilen.
Die typische Konstellation ist, das sich einer (Der Spielleiter) eine Geschichte oder Situation oder Spielwelt ausdenkt und die anderen Spieler darin handeln dürfen. Die Spieler haben alle einen festen Charakter (was du als die Computerspielfiguren kennen dürftest) während der Spielleiter die ganze Welt kontrolliert und auch alle Nicht-Spieler Charaktere (NSCs) darstellt.
Der Spielleiter muss dann entscheiden welche Auswirkungen in der Spielwelt die Handlungen seiner Mitspieler haben, daß macht er entweder
- frei nach Schauze oder
- mit Hilfe eines Regelsystems
oder beides.

Das Regelsystem ist quasi der Schiedsrichter, der Entscheidet was die Spielercharaktere können oder nicht, im PCSpiel ist das alles was im Hintergrund abläuft, nur hier kriegt es jeder mit. Computerrollenspiele basieren ja auch auf Rollenspielen, die Pen&Papers sind eben die archaische Form.
Typischerweise sind die Kämpfe, die mit den meissten Regeln bedachten Situationen.
Man kann das an einem Abend spielen (one-shot) oder mittendrin unterbrechen und immer weiter spielen, wie eine fortlaufende Geschichte.
4-5 Stunden pro Abend sollte man dafür schon einplanen.

Das ist das klassische Rollenspiel. Daneben gibts ungefähr 1mio. andere Varianten, die spielen aber auch nur 0,000001% der Rollenspieler.

Mein dringlichster Rat !!:
orientiere dich nicht an DSA. Benutze nicht das Regelwerk. Es kann sein, daß du einen schlechten Eindruck gewinnst und du nicht das bekommst was du dir versprichst. Das ist ein Tor, daß in die Jungsteinzeit des Rollenspiels führt. Es ist gut um Pen&Paper wahrzunehmen, weil es so bekannt ist aber es ist nur die Spitze des Eisberges (der unten aus Gold ist).
Das ist ungefähr so als würdest du einen C64 auf dem Schrottplatz finden, ihn lauffähig machen um dann zu fragen, wie man damit jetzt Unreal Tournament 3 spielen kann.


Viele der neuen Rollenspiele sind naturgemäß wesentlich ausgereifter und durchdachter und funktioneller. Ist nunmal so.

Ich möchte dir jetzt keinen Systemtipp geben weil das dann jeder zu seinem Lieblingssystem macht. Ich würds aber wenn du möchtest.

[Jens]

Wenn du einen Einsteig als Comic magst, mag dich der Weregeek interessieren (Englischkenntnisse vorausgesetzt)

[Bad Horse]

Oder versuch´s mal mit dem Con-Kalender.

Ein Con-Besuch lohnt sich als Einsteiger meistens - man kann verschiedene Sachen antesten oder angucken, der Eintritt ist meistens nicht teuer, es sind Leute zum Befragen da und im Allgemeinen werden Neulinge freudig aufgenommen. 

[Joe Dizzy]

Du wirst merken, dass du auf die Frage "was ist denn dieses Rollenspiel-zeug" von jedem eine andere Antwort bekommen wirst. Dafür ist das Thema halt auch zu weit gefasst. Hier ist trotzdem eine weitere.

Die beste Möglichkeit Rollenspiele kennenzulernen, ist sich ein paar Leute zu schnappen (drei sind ganz gut) sich ein Rollenspiel zu nehmen (ich empfehle da eins der Rollenspiele, die mit nur einem Buch auskommen) und es einfach mal zu spielen. So wie man auch ein Brettspiel oder so spielen würde, dass man mal ausprobieren will.

Die bekanntesten Rollenspiele (DSA, Dungeons & Dragons, Shadowrun, Cthulhu) lassen sich meist erst spielen, nachdem man ein paar hundert Seiten sorgfältig gelesen hat. Das ist nicht nur zeitaufwändig, sondern auch sehr kostspielig, da die Bücher vollfarbig und in gebundener Form daher kommen. Für diese Spiele spricht in deinem Fall nur, dass du es einfacher haben wirst andere Rollenspieler zu finden, da diese Spiele fast jedem Rollenspieler bekannt sind.

Falls du bereits einige interessierte Leute an der Hand hast, die aber selbst keine Rollenspielerfahrung haben, würde ich dir eins der etwas weniger bekannten aber dafür kürzer gefassten Rollenspiele empfehlen. Unter den deutsch-sprachigen Rollenspielen gibt es da leider nicht so viele. Jedes Rollenspiel, dass es in deutscher Sprache gibt, kommt nicht unter 200 Seiten oder mehr aus. Ich erinnere mich noch daran, dass vor kurzem ein Gratis-Rollenspiel in deutscher Sprache als PDF-Datei veröffentlicht wurde und unter 100 Seiten hatte. Das Spiel heißt Funky Colts, ich würde es dir aber nicht unbedingt empfehlen. Mit Ausnahme der Grundidee: "lasst uns mal die 70er/80er TV-Actionserien spielen" wird recht viel als bekannt vorausgesetzt, was ein Rollenspiel-unerfahrener Spieler vielleicht nicht weiß. Aber das kannst du mit Sicherheit besser beurteilen. Schau es dir am Besten mal an und entscheide selbst.

Im englisch-sprachigen Bereich - falls das für dich eine Option ist - gibt es da sehr viel mehr. Ich mag insbesonders die Spiele, die klare Spielkomponenten beinhalten und nicht nur erwarten das sich die Spieler durch ihr darstellendes Spiel oder durch lange Argumentationen einigen wie das Spiel weitergehen soll. Die Spiele sind auch recht preiswert. Vor allem wenn du wie ich die PDF-Dateien im Internet kaufst und diese dann zu Hause ausdruckst und binden lässt.

Wenn du möchtest kann ich dir noch einzelne Spiele nennen und kurz umschreiben, was die jeweiligen Besonderheiten sind. Schließlich ist Rollenspiel nicht gleich Rollenspiel.

[Hr. Rabe]

Alles was über Rollenspiel gesagt werden sollte kann dir eine 'life' Erfahrung wesentlich besser vermitteln als wir hier.

Aber fast so gut wie 'life' kann man sich auch >>HIER<< ein Bild verschaffen. 

*scnr*

[Funktionalist]

Da das basiswissen:
ein spielleiter(archaisch: Meister) hat die meiste arbeit, er denkt sich die Welt aus und spinnt (zumindest den Anfang der geschichten) und ein bis sechs/sieben Spieler, wobei drei oder vier spieler optimal sind, mMn.

schon genannt wurde, wollte ich noch auf die 0,0000001%der Rollenspieler hinweisen.

Es gibt hier im forum eine Reihe von stimmen, die Spiele wie DOgs in the Vineyard, oder Primetimeadventures in den himmel loben.

kurzes regelwerk, recht festes Setting (also es wird eine bestimmte Form von geschichte gespielt, z.B. Spaghettiwestern) und spielleiterlos.

Diese Spiele sind meist für den einzelnen anstrengender, als das "normale", bieten aber ein anderes Spielgefühl.
Bei DSA und Konsorten spielt man (meist) einen Charakter durch ein Abenteuer, das vom Spielleiter gegeben ist.
bei den anderen spielen ( "indie", "forge"...weitere uninteressante Bezeichnugnen) spielt man eher die geschichte.
Das heißt, der spieler von bruce willis in "Die Hard" erhält das erzählrecht/würfelt einen erfolg und sein Charakter muss den mit scherben überstreuten gang hinabrennen und verletzt sich schwer. Hier ein "Spotlight"/Bravourszene für den spieler, bei DSA wäre das ein "schlag" gegen den Charakter und damit etwas negatives(ein zu hartes Wort) für den spieler.

Was sagen die erfahrenen Köpfe der Spielleiterlosen Riege dazu?

Ach ja, Hirad_Coldheart,
Wie alt bistn Du? Das kann helfen, so grob ne Richtung zu finden, die Spaß macht.

Sers,
alex

[Lord Verminaard]

Herzlich Willkommen in Tanelorn, Wanderer!

Das erinnert mich daran, dass vielleicht eine Touristen-Information gar keine schlechte Idee wäre. Irgendwie rechnet hier keiner damit, dass sich tatsächlich Nicht-Rollenspieler hierher verirren... Vielleicht könnten wir ja beim nächsten Großen Treffen mal ein paar Runden als Podcast mitschneiden, die Technik dafür ist doch ohnehin vor Ort, oder? Das wäre doch eine viel bessere Einführung als jede geschriebene Erklärung. Oder, noch besser natürlich, ein Filmchen?

Ansonsten kann ich für den „interessierten Laien“ diesen Artikel sehr empfehlen.