Es ist eben eine grundsätzliche Frage, welche Art Comic-Klischees man nachahmen möchte und wie sich solche Dinge auf das Feeling und die Beschaffenheit der Spielwelt auswirken:
Vor vielen Jahren habe ich von Rollenspielern häufig den Satz gehört, "Wenn ich im wirklichen Leben Superkräfte hätte, würde ich bestimmt nicht in so 'nem peinlichen Pyjama herumlaufen und sie zum Wohl der Menschheit einsetzen ..."
Aber gerade der Pyjama und das "zum Wohle der Menschheit" sind eben von vornherein angenommene Dinge in Four-Color-Comics.
Wenn man eine Welt baut, in der die Anwendung von Superkräften generell mit einer schrecklichen körperlichen Mutation verbunden ist (du wirst 3 Meter groß und blau, dir wachsen Hörner aus der Stirn, du bekommst ein Fell wie ein Grislybär, du verwandelst dich in lebendes Wasser oder Feuer ...), fallen bunte Kostüme und Capes eventuell weg.
Es gibt immer eine Reihe verschiedener Möglichkeiten, die aber jeweils zu einer unterschiedlichen Atmosphäre führen:
"Push" ist ein Film über Menschen mit sehr starken Psi-Kräften, die aber keine Kostüme oder Codenamen verwenden. Supermenschen, aber für mich keine SuperHELDEN.
Dagegen haben die Minute Men in "Watchmen" bunte Kostüme und Codenamen (The Comedian, Night Owl, Silk Spectre ...), aber keine klassischen Superkräfte. Sie sind nur bunt gekleidete Schläger.
In Hero System kannst du natürlich das Eine genauso gut bauen wie das Andere, und alle möglichen Formen dazwischen.