Hi Leute,
ich verklebe mir gerade wieder selbst das Gehirn und würde mich auf ein paar reinigende Gedanken freuen.
Natürlich denke ich gerade wieder über Deathwatch nach, doch ist die Regelung etwas zu unterwürfeln allgemein gültig. Denn für mein bisheriges Verständnis gibt es zwei Methoden für eine Probe.
1. Würfle, zähle das zugehörige Attribut / die Fertigkeit drauf und erreiche einen Zielwert (z.B. gan klassisch DnD)
2. Würfle und versuche unter das zugehörige Attribut / die Fertigkeit zu kommen (z.B. ganz klassisch DSA)
Nun, Deathwatch gehört zu Kategorie 2.
Was mich nun allgemein daran irritiert, dass das Unterwürfeln der
eigenen Fähigkeit zunächst keinen Bezug zu dem Ziel herstellt. Zunächst macht es keinen Unterschied, ob ein Elf mit seinem Bogen einen flüchtenden Ork oder einen Baum treffen möchte.
Zum Glück ist dies nicht alles, es existieren also weitere Regelungen.
Einerseits hat das Ziel mit seinen eigenen Fähigkeiten einen Einfluss auf den oben genannten Angriffswurf. So kann der flüchtende Ork z.B. Ausweichen und dann findet eine Art Vergleich zwischen Angriffs- und Abwehraktion statt.
Die andere Art einen Bezug zum Ziel herzustellen sind von vorne herein Modifikatoren auf den eigenen Angriffswurf, also die
eigene Fähigkeit. Ist der flüchtende Ork schnell, so wird beim Unterwürfeln die eigene Fähigkeit gesenkt - es wird schwieriger. Ist der Ork in dem Setting groß, so wird die Fähigkeit angehoben - es wird leichter.
Und jetzt kommt der Punkt, wo ihr mir bitte meine technische Ausdrucksweise verzeihen möget.
Das Attribut der eigenen Fähigkeit ist also auf einen gewissen Standard
normiert. Wenn es z.B. Boni oder Mali für größere oder kleinere Gegner gibt, so ist die Fähigkeit zunächst auf 'mittlere Größe' normiert.
Jetzt sorgt aber leider meine naturwissenschaftliche Ausbildung dafür, dass intuitiv Abweichungen von dieser Norm durch Multiplikation und nicht durch Addition bzw. Subtraktion zu regeln sind.
Nehmen wir das obige Beispiel und geben dem elfischen Bogenschützen 80% Trefferwahrscheinlichkeit. Um den flüchtenden Ork zu stoppen möchte er auf die Beine schießen. Sagen wir grob, dass die stämmigen Beine ca. 25% der 'Fläche' des Orks ausmachen. Damit wären wir dann bei 80% * 0.25 = 20%.
Okay, damit hätte ich jetzt noch kein Problem. Nur langsam fängt es an, wenn ich mir die Umkehrung vorstelle.
Ein Oger eilt dem Ork zu Hilfe. Dieser ist - sagen wir grob - doppelt so groß wie der Ork. D.h. wir haben die 'doppelte Fläche, relativ zur Normierung' vorliegen. Damit steigt die Trefferchance sprungartig auf 80% * 2 = 160%.
Damit habe ich auch kein Problem, denn ein geschickter Elf wird ja so ein großes und klobiges Wesen treffen.
Was mir nur dann Probleme macht wäre z.B. das Ausweichen. Wenn 80% einen guten Wert darstellen, dann habe der Oger vielleicht 40% als Agilität. Damit kann der Oger aber gar nicht weiter unter seinen Wert kommen als der Elf unter seinen Angriffswurf. Der Elfenspieler müsste nichtmal würfeln.
Also vielleicht kann man dies als
gewollt akzeptieren. Um den Bogen zu schlagen, bei Deathwatch habe ich (spontan!) kein Problem damit, wenn ein Space Marine einen über ihm aufragenden Tyranidenkrieger ohne Probleme trifft. Das Dumme ist ja viel mehr, dass der zurückschießt bzw. schlägt.
Umgekehrt finde ich, dass diese Überlegung zu einem recht schnellen System führen was Trefferzonen angeht.
Man nehme einen Standardwert für das Treffen wie z.B. 80% und überlegt sich Abstufungen wie z.B.
Groß (x3) = 240% (Riese)
Stämmig (x2) = 160% (Oger)
Standard = 80% (Mensch)
Untersetzt (x 0.5) = 40% (Torso)
Klein (x 0.25) = 20% (Arme, Beine)
Sehr klein (x 0.125) = 10% (Kopf)
Für direkte Angriffe auf Trefferzonen starte ich bei der anvisierten Zone und gehe bei größeren Gegnern die Tabelle nach oben.
Also ein Riese schwingt eine große Axt und der schon bekannte Elfenbogenschütze versucht einen Schuß in den Arm.
Ausgangspunkt: Arm = 20%.
Größenunterschied: 2, d.h. zwei Zeilen nach oben
Endpunkt: 80%, der Arm eines Riesen ist eben so groß wie ein Mensch selbst.
Dann würde auch das Ausweichen wieder von der Skalierung Sinn machen. Denn ein einzelner Arm bewegt sich 'schneller / mobiler' als der ganze zugehörige Körper. Nehmen wir für den geschickten Riesen eine Geschicklichkeit von 55% an, so besteht eine reelle Chance, dass er Elf zunächst 'potenziell trifft', doch der Riese anschließend seinen Arm aus der Flugbahn des Pfeiles bringen kann.
Meinungen?
Edit:
Bestimmt gibt es diese Regelmechanik schon irgendwo, ich beanspruche ja keinen Geistesblitz. Vielmehr geht es mir darum wie es in anderen Systemen geregelt wird, die ähnlich funktionieren.
Gruß,
Klaus.